1. 2013
Robert Mondavi – Die Legende
des Napa Vallay‘s
Dieter Freiermuth
www.weinfunatiker.net
02.02.2013
2. Robert Mondavi – die Legende des Napa Valley
Es gibt nur wenige Menschen, die so tiefgreifend eine gesamte Branche verändert
haben, wie es Robert Mondavi für den kalifornischen Weinbau getan hat. Dabei wird
schnell übersehen, dass er die wegweisenden Schritte erst mit Mitte Fünfzig
unternahm. Der 1913 geborene Sohn italienischer Einwanderer hatte bereits eine
Karriere im elterlichen Unternehmen hinter sich. Sein Vater hatte die Firma 1922 in
Lodi gegründet, der heutigen Hochburg des Zinfandel-Anbaus. Neben dem schnell
florierenden Unternehmen für Traubenhandel übernahm die Familie 1943 den
ältesten Winzerbetrieb im Napa Valley, Charles Krug. Die Weinproduktion lag immer
noch am Boden, denn die 13 Jahre andauernde Prohibition hatte die Branche fast
vollständig zerstört. Die Mondavis gingen beim Wiederaufbau der Charles Krug
Winery in die richtige Richtung. Sie waren die ersten, die die temperaturkontrollierte
Gärung einführten. Außerdem bewiesen sie auch bei der Wahl des
Weinmachers André Tchelistcheff einen guten Instinkt. Doch waren sich die Brüder
Robert und Peter nach dem Tod ihres Vaters 1959 nicht einig über die weitere
Ausrichtung des Unternehmens. Der schwelende Streit zwischen ihnen endete
schließlich 1965 in einer später legendär gewordenen Prügelei auf dem Hof der
Winery.
Robert verließ das Familienunternehmen und gründete im Jahr darauf zusammen mit
seinem Sohn Michael seine eigene Winery – die erste Neugründung in Kalifornien
seit dem Ende der Prohibition. Das im spanischen Missionsstil mit einem prägnanten
Glockenturm erbaute Weingut, welches auch die Etiketten der Weine prägt, ist eine
der ersten Architekturikonen des damals noch kaum bekannten Napa Valley. Schon
die ersten Weine des Gutes, vor allem der trockene, im Holzfass ausgebaute
Sauvignon namens Fumé Blanc sorgten für einen Paukenschlag. Der moderne, in
3. Europa gelernte Stil des Hauses, war wegweisend für so manche spätere
Neugründung im Valley. Vor allem aber die Kombination aus naturnahem Anbau und
modernster Kellertechnik, später alsPräzisionsweinbau bezeichnet, wurde
wegweisend für die gesamte kalifornische Weinbauindustrie. Es ist die Kombination
von satellitengestützter Überwachung der Wärmewerte einerseits und dem Anlegen
von Feuchtbiotopen, Nistplätzen, Hecken und Wäldchen im Weinberg andererseits,
die das Weingut besonders gemacht haben.
Für Robert Mondavi hat sich der spektakuläre Aufstieg bis zu seinem Rückzug aus
dem Unternehmen in den 1980er Jahren fortgesetzt. Er ging erfolgreiche
Kooperationen mit anderen berühmten Häusern ein. Beispielsweise gründete er
mit Philippe de Rothschild in den Siebzigern das Spitzenweingut Opus One und mit
der chilenischen Weindynastie Chatwickdas renommierte Gut Seña. Wie nebenbei
gründete er bekannte Marken wieWoodbridge und Twin Oaks. Der erfolgreiche
Weinmacher und Geschäftsmann brauchte bis ins Jahr 2005, um sich mit seinem
Bruder zu versöhnen und nochmal gemeinsam mit ihm Wein zu machen. 2008
verstarb Mondavi, der sich in den letzten Jahrzehnten als Botschafter des
amerikanischen Weins und vor allem als spendabler Mäzen hervorgetan hatte, im
Alter von 94 Jahren.
Weinempfehlung: Private Selection Cabernet Sauvignon
4. Der Cabernet Sauvignon der Mondavi Winery ist ein
tadelloses Beispiel für einen kalifornischen Rotwein: satter reifer Fruchtgeschmack,
voller Körperund runde Tannine zeichnen ihn aus. Man spürt das Extra an Sonne,
das den Reben an der West Coast zu gute kommt. Die Mondavi-Önologin Genevieve
Janssens ist Winemaker of the Year 2010 im Wine Enthusiast Magazin geworden.
Herzlichen Glückwunsch!
Preis 9,90 €
Das sagen die Kunden:
Sonst genieße ich eigentlich nur französischen Rotwein, wollte aber einmal einen
Amerikaner testen. Ich muss zugeben, er hat mich überzeugt! Sehr geschmackvoll
und anmutig, richtig gut - ich kann ihn guten Gewissens empfehlen!
Wer einen typischen amerikanischen Cabernet Sauvignon mag, wird von diesem
begeistert sein. Robert Mondavi's Private Selection genieße ich am liebsten zu einem
amerikanischen Steak. So fühlt man sich gleich an seinen letzten USA Aufenthalt
erinnert.
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