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(Praktisch) alle Websites, die PDF' anbieten, haben irgendwo einen Satz mit einem 
Link, in dem auf die Adobe­Website und Adobe's PDF Viewer, der "Adobe Reader", 
verwiesen wird.
   •   Macht zuerst eine Recherche, welche Open Source Alternativen es überhaupt gibt, um PDF's 
       lesen zu können aus Mac, Win und Lin.
   •   Basierend auf Eurer Recherche: Wie berechtigt/angemessen ist es, wenn eine Website ­­ was 
       heute der Standardfall ist ­­ nur auf Adobe's Reader hinweist/verlinkt? Welche Argumente dafür 
       oder dagegen gibt es aus Eurer Sicht?
   •   Macht es einen Unterschied, wer die PDF's ­anbietet­? Also, ob ihr privat ein paar PDF's 
       anbietet, eine Firma Bedienungsnaleitungen oder eine Behörde Erlasse/Gesetze? Besonders 
       der letzte Fall ist von Interesse, weil die Öffentliche Verwaltung ja den Wettbewerb nicht 
       beeinflussen darf, was sie aber tut, wenn sie nur auf Software eines Anbieters hinweist ­­ oder 
       nicht?
   •   Was empfehlt ihr einer Öffentlichen Verwaltung und Firmen in dieser Frage? Sollte sie z.B. nur 
       FOSS­Programme vorschlagen oder alle möglichen? Mit welcher Begründung?




                                            Verfasst von
                                               Si Sun
                                         Jie Liang Zhang



                   Dieser Bericht entstand im Rahmen der Vorlesung
        “Digitale Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft” bei Marcus M. Dapp

        Er darf gemäss folgender Creative Commons Lizenz verwendet werden:
                  SA­NC http://creativecommons.org/about/licenses/




                                      Herbstsemester 2010
                                          ETH Zürich
Inhalt
Einleitung..........................................................................................................................3
   Freie PDF Reader vs. freie Browser............................................................................3
PDF Standard...................................................................................................................4
PDF Reader......................................................................................................................4
   Adobe Reader 9.4........................................................................................................4
   Foxit Reader 4.2...........................................................................................................5
   Sumatra PDF 1.1..........................................................................................................6
   Evince 2.32.0................................................................................................................6
   Okular 4.5.2..................................................................................................................6
Performance.....................................................................................................................6
Auswertung des Vergleichs..............................................................................................7
Fazit..................................................................................................................................8
Einleitung
Seit jeher assoziieren wir PDF Dateien mit Adobe Reader. Schliesslich wird fast auf 
jeder Webseite, wo PDF verwendet wird, auf die Adobe Downloadwebseite verwiesen. 
Zahlreiche Hersteller liefern ihre Handbücher digital auf einer CD und geben dabei eine 
Version von Adobe Reader mit. Vielen Nutzern (und wahrscheinlich auch 
Herausgebern) ist es bislang nicht bekannt, dass es eine Vielzahl freien Alternativen 
gibt. Ist es gerechtfertigt, dass ein Produkt von einer Firma derartig bevorzugt wird? 
Noch fragwürdiger ist der Fakt, dass auch viele Webseiten der öffentlichen Hand auf 
dieses einzelne Produkt verweisen.
Die FSFE (Free Software Foundation Europe) hat eine Liste 1 von Webseiten, 
zusammengestellt, die mittlerweile 2286 Einträge umfasst.  Sie enthält Webseiten aus 
ganz Europa, die einem öffentlichen Zweck dienen und nur auf Adobe Reader 
verlinken. 407 davon stammen aus der Schweiz. Darunter sind vorwiegend viele 
Gemeindewebseiten genannt, jedoch sind auch einige Schulen und Universitäten 
dabei. Prominentestes Beispiel ist wohl die Bundeswebseite www.admin.ch.

Freie PDF Reader vs. freie Browser




Abbildung 1: Ein Ausschnitt aus dem FAQ zum Online­Fragebogen für Mehrwertsteuer auf der 
Bundeswebseite2. Adobe Reader wird als explizite technische Voraussetzung für die angebotene 
Dienstleistung genannt, jedoch werden mehrere Browser unterstützt.

Warum ist es wichtig, dass Benutzer eine Wahl für den PDF Reader haben? Wir sehen 
einige Parallelen zur freien Wahl des Browsers. Schliesslich sind beide Software gratis 
nutzbar, basierend auf einen offenen Standard (PDF: ISO 32000­1; HTML: ISO 15445) 
und es existiert eine Vielzahl an proprietären und freien Realisierungen.
Schliesslich scheint die freie Wahl des Browsers von Bedeutung zu sein (Abbildung 1). 
Die Wichtigkeit wird noch verdeutlicht durch die Anschuldigung der EU­ 
Wettbewerbskommission, dass Microsoft mit der Integration von Internet Explorer in 
das Betriebssystem Windows den Wettbewerb hindern, die Innovation minimieren und 
dem Benutzer die freie Wahl beschränken würde3. Warum darf also eine Firma wie 
Microsoft ihren eigenen Browser nicht in ihrem Betriebssystem integrieren (da es den 
Wettbewerb hindert), aber ein PDF Reader kann derartig von Firmen und Behörden 
bevorzugt werden? Um diese Frage zu durchleuchten, werden wir den PDF Standard 
und einige alternative Reader genauer betrachten.


1 http://www.fsfe.org/campaigns/pdfreaders/buglist.en.html
2 http://www.estv.admin.ch/mwst/dienstleistungen/00229/00973/index.html?lang=de
3 http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/7834792.stm
PDF Standard
PDF (Portable Document Format) ist ein Dateiformat für elektronische Dokumente, das 
unabhängig von der Arbeitsumgebung die originalgetreue Darstellung ermöglicht. Der 
Ersteller kann dem Leser bestimmte Rechte gewähren oder verweigern, wie z.B das 
Kopieren von Passagen, Ausdrucken oder Kommentieren.
PDF wurde 1993 von Adobe Systems veröffentlicht. Versionen vor 1.7 waren zwar im 
Web zum Herunterladen verfügbar, konnten jedoch nicht als offener Standard 
bezeichnet werden. Erst im Jahre 2008 wurde die Version 1.7 mit der ISO Nummer 
32000­1 zum offenen Standard. Adobe hat bisher bereits zwei Extensions der Version 
(Extension 3 & 5) für die Aufnahme in die zweite Auflage des Standards, die sich 
zurzeit noch in Entwicklung befindet, eingereicht. Diese Erweiterungen wurden bereits 
in die aktuelle Version von Adobe Acrobat und Reader implementiert.



PDF Reader
Als Alternative zu Adobe Reader möchten wir vier Reader vorstellen. Anschliessend 
vergleichen wir sie anhand von ihren Features und Performance. In der 
untenstehenden Tabelle sind die unterstützten Betriebssysteme und ihre Lizenzen 
angegeben.


             Lizenz     Windows  Windows  Linux            Mac          Solaris
                        XP, Vista,  2000
                        7
Adobe      proprietär        x           x          x            x            x
Reader 9.4
Foxit      proprietär        x
Reader 4.2
Sumatra         GPL          x           x
1.1
Evince          GPL          x           x          x            x            x
2.32.0
Okular          GPL          x           x          x            x            x
4.5.2



Adobe Reader 9.4
Die erste Version vom Adobe Acrobat erschien am 15. Juni 1993 für Macintosh, Dos 
und Windows und kostete 50 Dollar. Der Reader wurde kurze Zeit später kostenlos 
verfügbar.  Seither hat er sich zum Quasi­Standard zur PDF Betrachtung entwickelt. 
Am 5. Oktober 2010 wurde die aktuelle Version 9.4 zum Herunterladen freigegeben.
Adobe Reader ist der Umfangreichste unter den untersuchten Readern. Neben einigen 
Komfortfunktionen wie die integrierte Lupe, die Schnappschuss­Funktion, die 
gleichzeitige Suche in mehreren PDF Dokumenten und die Unterstützung für Tabs, 
bietet Adobe auch eine Anbindung an ihre Webservices. Besitzt man einen Zugang zu 
Adobes Online­Arbeitsbereich, kann man die PDFs direkt aus dem Reader in den 
Account hochladen. Zudem bietet Adobe Sicherheitsfeatures, wie die Unterstützung für 
vertraute Identitäten und die Möglichkeit das Dokument digital zu unterzeichnen.
Adobe Reader verfügt über die umfangreichsten Kommentierwerkzeuge der getesteten 
Kandidaten. Sie wurden entwickelt, um die Online­Zusammenarbeit zur erleichtern, da 
man die Kommentare mit einem Status versetzen kann (z.B „akzeptiert“, 
„zurückgewiesen“, „erledigt“, ...). Wird ein Dokument von mehreren Personen 
kommentiert, können die Änderungen einfacher nachvollzogen werden.
Jedoch ist das Kommentieren nur bei PDF Dateien erlaubt, die explizit im Adobe 
Acrobat als kommentierbar gekennzeichnet wurden. Als kommentierbar exportierte 
PDFs aus OpenOffice oder mit „Linux Print to PDF“ wird von Adobe Reader nicht als 
solche anerkannt. Diese Einschränkung besteht bei Foxit und Okular nicht.




Abbildung 2: Bei PDF Dokumenten, die mit Standardoptionen in OpenOffice exportiert wurden, 
sind diese Restriktionen laut Adobe Reader gesetzt. Foxit und Okular stufen die Datei als 
kommentierbar ein.




Foxit Reader 4.2
Foxit Reader ist eine proprietäre Software, die von der US Firma Foxit Corporation 
entwickelt wurde. Ältere Versionen wurden unterteilt zwischen einer kostenlosen 
Version, die einen Werbebanner enthielt, und einer Pro Version mit zusätzlichen 
Features. Seit der Version 4.0 ist nur noch die kostenlose Version verfügbar.
Foxit bietet auch zahlreiche Funktionen, die bereits bei Adobe beschrieben wurden. 
Kommentieren, Lupe, Tabs und Suche in mehreren Dateien gehören genauso zum 
Funktionsumfang. Zusätzlich kann man Bilder und Videos in bestehende PDF­
Dokumente einfügen. Jedoch können diese anschliessend nicht mehr entfernt werden, 
nachdem das Dokument erneut geöffnet wurde. Auch scheinen manche andere 
Reader wie z.B Sumatra Probleme beim Öffnen solcher von Foxit generierten Dateien 
zu haben.
Sumatra PDF 1.1
Sumatra PDF ist ein freier, open source Reader, der von Krzysztof Kowalczyk im Jahre 
2006 geschrieben wurde. Dieser wurde unter der GPLv3 Lizenz veröffentlicht. Das 
Programm besteht aus einer einzigen Datei und muss nicht installiert werden. Dadurch 
ist es möglich die Anwendung direkt von einem USB Stick zu starten.
Sumatra gehört zu den minimalistischen Readern. Er unterstützt alle grundlegenden 
Anzeigefunktionen wie Zoomen, Seite rotieren, Text kopieren, Präsentationsmodus, 
Suche im Text und Drucken des Dokumentes.



Evince 2.32.0
Evince ist der Dokumentenbetrachter, der zur Desktop­Umgebung Gnome unter Linux 
gehört. Er steht unter der GPL Lizenz. Neben PDF liest der Reader auch PostScript, 
DjVu, TIFF und DVI Dateien.
Auch Evince verfügt nicht über zusätzlichen Funktionen, die über das Anzeigen der 
Dokumente hinausgehen.



Okular 4.5.2
Okular ist das Gegenstück zu Evince für den KDE4 Desktop. Auch dieser Reader steht 
unter GPL. Ähnlich wie Evince unterstützt Okular eine Vielzahl an weiteren Formaten4.
Okular enthält nebst den grundlegenden Funktionen auch die Möglichkeit, das 
Dokument mit verschiedenen Kommentaren zu versehen, Texte zu unterstreichen und 
markieren.
Aufgefallen ist uns, dass man im Präsentationsmodus nicht Zoomen kann.


Performance
Wir testeten die unten aufgelisteten Reader auf Windows 7 Professional nach deren 
Installationsgrösse und RAM­Verbrauch beim Betrachten eines PDF Dokumentes.
                          Downloadgrösse     Installationsgrösse   RAM
Adobe Reader 9.4          27.5 MB            234 MB                14.3 MB
Foxit Reader 4.2          7.5 MB             10.3 MB               12.3 MB
Sumatra 1.1               1.7 MB             1.7 MB                16.5 MB


Auffallend ist, dass Adobe Reader beträchtlich mehr Festplattenspeicher braucht als 
die Alternativen, obwohl Foxit nicht weniger Features zu bieten hat.
Der RAM­Verbrauch ist bei allen etwa ähnlich niedrig. Dieser kann sich jedoch beim 
Verwenden von verschiedenen Zusatzfunktionen drastisch erhöhen. Auch bei der 
Aufstartzeit gibt es kaum Unterschiede, was auf den niedrigen initial RAM­Verbrauch 

4 Siehe: http://okular.kde.org/formats.php
zurückzuführen ist. Adobe Reader ist seit Version 9 nicht mehr der speicherhungrige, 
langsame Reader, den einige Benutzer noch in Erinnerung haben.


Wir verglichen folgende Reader unter Linux Kernel Version 2.6.35. Deren 
Festplattenverbrauch können wir nicht so wie in Windows angeben, da die tatsächliche 
Grösse von den abhängigen Bibliotheken gegeben ist. Adobe Reader und Evince 
basieren auf GTK und Okular auf QT. Adobe braucht mehr RAM als die anderen, 
jedoch nicht in einem starken Ausmass.
                             RAM                          Shared RAM
Adobe Reader 9.4             20.0 MB                      24.7 MB
Evince 2.32.0                10.9 MB                      14.3 MB
Okular 4.5.2                 9.7 MB                       24.9 MB




Auswertung des Vergleichs
Bei Adobe Reader haben uns die umfangreichen Kommentarfunktionen gut gefallen. 
Sollte ein Text von mehreren Personen über das Internet bearbeitet werden, ist das 
sehr bequem gelöst, da man den Status der Kommentare einfach verfolgen kann. 
Jedoch muss der Ersteller die kostenpflichtige Adobe Acrobat benutzen, um die 
Kommentierfunktionen freizugeben. Kommentierbare PDFs von anderen Creators 
akzeptiert Adobe nicht. Diese Einschränkung haben die anderen kommentierfähigen 
Reader wie Foxit und Okular hingegen nicht. Die zahlreichen Zusatzfeatures wie etwa 
die Web­ und Signierfunktionen finden nach unserer Meinung im Alltag kaum 
Anwendung.
Von der Performanceseite kann Adobe uns überzeugen, jedoch verbraucht dieser mit 
Abstand am meisten Festplattenspeicher, was nicht unbedingt stört bei den heutigen 
wachsenden Speicherkapazitäten.


Auch der zweite proprietäre Reader von Foxit bietet eine Funktionsfülle, die an Adobe 
herankommt. Auffallend ist, dass Foxit Reader auch einige Editierfunktionen enthält, 
die eigentlich nur PDF Creator­Software bieten. Diese Funktion finden wir zwar 
praktisch, jedoch zu einschränkend, um umfangreiche Bearbeitungen vorzunehmen.
Im Vergleich zu Adobe benötigt Foxit Reader weniger Ressourcen. Auch fiel uns auf, 
dass der RAM­Verbrauch beim Verwenden verschiedener Funktionen nicht so stark 
anstieg wie bei seinen Konkurrenten.


Sumatra Reader erstaunt mit seiner geringen Download­ und Installationsgrösse. Er 
eignet sich somit ideal im Einsatz direkt von einer USB­Disk, oder auf Live­ / 
RettungsCDs. Trotzdem sind alle erwarteten Darstellungsoptionen vorhanden. Auf 
Features, die über das Anzeigen der PDFs hinausgehen, wurde bewusst verzichtet.
Evince ist der ideale Dokumentenbetrachter für Gnome unter Linux, da sie 
gemeinsame Bibliotheken verwenden. Er zeichnet sich aus durch die Vielzahl der 
Formate, die von ihm gelesen werden können.


Okular ist der Standardreader für KDE. Auch er unterstützt viele Formate. Zusätzlich 
kann man in Okular die PDFs kommentieren.


Alle Reader verfügen über ähnliche Anzeigefunktionen. Für den wichtigsten Einsatz, 
also ein PDF darzustellen, zu lesen und zu drucken, ist es eigentlich gleichgültig, 
welchen Reader man benutzt. Hier spielen sekundäre Eigenschaften eine 
entscheidende Rolle für den bevorzugten Reader. Möchte man die PDFs 
kommentieren oder markieren, empfehlen wir Foxit oder Okular zu verwenden. Legt 
man Wert auf geringen Festplattenverbrauch, so ist Sumatra die beste Wahl. Unter 
Linux wird wohl der Reader verwendet, der zu der dazugehörigen Desktopumgebung 
passt. Adobe Reader empfehlen wir denen Benutzern, die immer das neuste Adobe 
Standard Format verwenden wollen.



Fazit
Sollten Behörden und Firmen nur auf Adobe Reader verlinken, oder sollten sie auf freie  
Alternativen hinweisen?
Aus technischer Sicht gibt es keinen Grund Adobe vorzuziehen, da die von uns 
untersuchten Reader beim Test ähnlich abschnitten.
Aus wirtschaftlicher Sicht, ist es fatal, dass Adobe derart bevorzugt wird. Zum einen 
erhält die Firma einen enormen Bekanntheitsgrad, die ihr verhilft andere Produkte zu 
vermarkten. Zum anderen sichert die Haltung der Öffentlichkeit die Monopolstellung 
des Readers. Die enge und zum Teil restriktive Anbindung von Adobe Reader zu 
Acrobat bindet die Nutzer an die Firma. Die anderen Anbieter von Reader und auch 
Creator können sich kaum im Markt gegen Adobe durchsetzen, da sie sich als Quasi­
Standard eingebürgert hat.
Die Innovationsfähigkeit im Markt scheint im Moment intakt zu sein. Schliesslich hat 
Adobe mit Version 9 auf das Bedürfnis der Benutzer nach einem schlankeren Reader 
reagiert.
Wir empfehlen allen Webseiten eine Liste oder einen weiterführenden Link auf mehrere 
mögliche Reader zu stellen, ähnlich wie bei Browsern .

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