Nach 3 Jahren ist es Zeit, die Präsentation zu überarbeiten.
Jeder Doktorand publiziert im Laufe seines “Forschungslebens”: zuerst sind es kleinere Aufsätze, Rezensionen, später dann die Dissertation als opus magnum. Die Veröffentlichungen erscheinen in der Regel in einem Verlag. Und hier fangen die Fragen an: Was heißt Urheberrecht? Was sind Nutzungsrechte? Welche Rechte und Pflichten hat der Autor, welche der Verlag? Wie ist ein Verlagsvertrag aufgebaut? Wie läuft ein Publikationsprozess ab? Welche Möglichkeiten der Veröffentlichung gibt es? Was ist Open Access? Wieso soll der Autor sich bei VG Wort melden?
1. Wissenschaftliches Publizieren
Einführung, Hilfestellungen und Tips zum wissenschaftlichen Publizieren
Dr. des. Wenke Bönisch; Digiwis
Foto: Puzzle und andere Ungereimtheiten 002 von Gerd Altmann, pixelio.de
Workshop an der Philosophisch-Theologischen
Fachhochschule in Vallendar,
06. Mai 2013
2. Zu meiner Person
• Studium der Geschichte und Kunstgeschichte 2000-2005
• Promotion 2012 “Universitäten und Fürstenschulen zwischen Krieg und
Frieden. Eine Matrikeluntersuchung zur mitteldeutschen Bildungslandschaft
im konfessionellen Zeitalter (1563-1650)”
• Freiberufler im Bereich Wissenschaft, Publizieren, Social Media,
elektronisches Publizieren, u. a. Projektarbeit im Ulmer Verlag, Editura,
Frankfurter Buchmesse
• Gründungsredakteurin der Open Access-Fachzeitschrift
AEON. Forum für junge Geschichtswissenschaft
URL: http://www.wissens-werk.de/index.php/aeon
• intensive Beschäftigung mit dem Thema Wissenschaft und Neue Medien (u.
a. Open Access, elektronisches Publizieren) auf der Website mit Blog
„Digiwis“
URL: http://digiwis.de/
2
3. 3
Ziel des Workshops
• Definition und Klärung der Begriffe Urheber- und Verwertungsrecht
• Aufbau eines Verlagvertrages
• organisatorischer Ablauf bei der Entstehung eines Buches
• Alternativen des wissenschaftlichen Publizierens
(elektronisches, Open Access)
• Hinweise, Tips
4. 4
Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
6. 6
Wie erkenne ich den Urheber?
• Autorennennung auf dem Werk
• Kein Autor > Herausgeber als Schöpfer angenommen
• Kein Herausgeber > Verleger als Schöpfer vermutet
Schutzfrist
• keine Anmeldung oder Registrierung notwendig
• automatische Schutzfrist unabhängig von der Form des Werkes (Print oder
Digital)
• Urheberrecht gilt bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers
• Kann nicht übertragen, aber vererbt werden
• Besonderer Hinweis > § 38 UrhG Beiträge zu Sammlungen
1. Urheberrecht
7. Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
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Ziel: Werk der Öffentlichkeit präsentieren
> Wahrnehmung!
Leser
Autor
2. Verwertungsrechte
9. 9
Autor Verleger
Wie überträgt man das
Urheberrecht, wenn es an
die Person des Autors
verknüpft ist?
2. Verwertungsrechte
14. 14
Meldung von Printtexten
• Bücher bis zu drei Jahre nach Erscheinung (Erscheinungsjahr
eingeschlossen)
• Beiträge, Loseblattwerke und Einzellieferungen bis zu zwei Jahre nach
Erscheinung (Erscheinungsjahr eingeschlossen)
• Nach- oder Neuerscheinung können gemeldet werden, wenn inhaltlich
mind. 10 Prozent verändert worden sind
• Herausgeber können Werk mit mehr als drei verschiedenen
Autorenbeiträgen melden
• Reihen- oder Zeitschriftenherausgeber können hingegen Werke nicht
melden > fehlende eigene Schöpfung, Idee und Konzept nicht
urheberrechtswürdig
• Mindestumfang pro Sammel- oder Zeitschriftenbeitrag beträgt 3.000
Zeichen inklusive Leerzeichen (entspricht zwei Normseiten à 1.500
Zeichen)
2. Verwertungsrechte
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Meldung von Online-Texten
• Mindestumfang 1800 Anschlägen und nicht kopiergeschützt
1. Zählung der Zugriffe auf den Text per Zählmarke
> diese bei VG Wort beantragen
> in Quellcode der Website einbauen
> Mindestanzahl an Zugriff für Ausschüttung notwendig
(z. Zt. 1500 Klicks)
> Anleitung zum Einbau: http://berufung-selbststaendig.de/wp-
content/uploads/2010/04/Online-Texte-bei-der-VG-Wort-melden.pdf
> Tip: am Anfang der Website einbauen, da schon beim Aufbau der
Seite gezählt wird
2. Teilnahme an Sonderausschüttung, wenn kein Zugriff auf Quellcode
2. Verwertungsrechte
17. Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
17
18. 3. Verlagsvertrag
18
• Vertrag für selbständiges Werk
• Herausgebervertrag für Zeitschriften
oder Sammelband
• Vertrag für unselbständiges Werk
(Sammelband, Zeitschrift)
Normverträge:
http://www.boersenverein.de/de/portal/Dow
nloads/158384?spage=spage&lv=0&rubrik
1=155777&rubrik2=182245&download=15
3781
Liste von Verlagen in Deutschland:
http://digilink.digibib.net/cgi-
bin/links.pl?View=category&Sigel=HBZWK
&Category=4734
3. Verlagsvertrag
19. 19
Wesentliche Vertragspunkte
• Definition des Vertragsgegenstandes
• Umfang der Rechteeinräumung, auch der Nebenrechte (Übersetzungen
etc.) > welche, Form (elektronisch, Print), zeitliche oder geografische
Beschränkung?
• weitere Rechte und Pflichten der Vertragspartner (Fristen, Korrektur, Satz,
Bildbeschaffung, Kosten, Werbung, Freistellung von Ansprüchen Dritter
etc.)
• Festlegung von Honoraransprüchen (positiv und negativ)
3. Verlagsvertrag
21. Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
21
22. 22
4. Ablauf: vom Manuskript zum Buch
• Auswahl des Verlages > hier oft Rücksprache mit Betreuer
• wichtig: ISBN > Listung im Verzeichnis lieferbarer Bücher und so für
den Buchhandel auffindbar (http://www.buchhandel.de)
• Auswahlkriterien:
• Entspricht Verlagsprogramm meinem Themenschwerpunkt?
• Reihe oder Einzelband?
• Verlagsbetreuung: Ansprechpartner? Lektorat? Korrektorat? Satz?
• Vertragsgestaltung (Fristen, Rechte, Freiexemplare)?
• Qualität des Satzes und der Herstellung?
• Höhe der Druckkosten bzw. anderer Kosten wie für Abbildungen?
• Bewerbung des Buches?
4. Ablauf
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Manuskript
Satzherstellung
beim Verlag
Druckfahnen an Autor zur
Korrektur und Imprimatur
des Autors
Druck
Erscheinung/Auslieferung
Satzherstellung
durch Autor
Satzüberprüfung durch
Verlag und Imprimatur des
Autors
4. Ablauf
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Hinweise
• Kosten für Satzherstellung beachten
• Kosten für Abbildungen
• Qualität des Werkes?
• Anzahl der Freiexemplare > Abgabe von Pflichtexemplaren an die
Universitätsbibliothek
• neben Print auch elektronische Publikation (Datenträger, Online)?
• welche Werbemaßnahmen unternimmt der Verlag?
• Übersetzungen geplant > anderer Verlag im Bestimmungsland besser?
• nicht vergessen: Meldung der Druckerzeugnisse bei VG Wort
• grüner Weg des Open Access möglich?
4. Ablauf
25. Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: Zukunft des Publizierens
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
25
26. Wissenschaftler
VerlagBuchhandel
(Bibliothek)
Warum publizieren Wissenschaftler?
• Vorstellung der Forschungsergebnisse
• Beweisfunktion
• Beteiligung am Forschungsdiskurs
• Reputationsmanagement
• Wissensmarketing
• Autorenhonorar
• Print-Publikation (Einzelband, Tagungsband, Fachzeitschrift)
... hohe Bedeutung von Peer Review und Impact Factor
... Zielgruppe fast zu 90 % ist Wissenschaftsgemeinschaft
Klassischer Publikationszirkel
26
5. E-Publikation: Zukunft des Publizierens
27. Publikationsflut? – Publikationsflut!
27
Foto: Flussdelta Neuseeland von A. Kriewel / pixelio.de
Zunahme des öffentlichen
Wissens:
• Produktionsverdoppelung
wissenschaftlicher
Veröffentlichungen alle 16
Jahre
• in Mathematik und
Naturwissenschaften
sogar alle 10 Jahre
1900 2000
10.000
Zeitschriften
150.000
Zeitschriften
5. E-Publikation: Zukunft des Publizierens
29. Zukunft des Publizierens im elektronischen Bereich
29
Vorteile im Publizieren:
• Schnell
• Ortsunabhängig
• Global organisierbar
• Vorteile auch bei der
Rezeption
5. E-Publikation: Zukunft des Publizierens
31. Wer hat Zugang zur wissenschaftlichen Literatur?
31
Open Access:
• öffentlicher, barrierefreier,
kostenloser Zugang zur
wissenschaftlichen Literatur im
Internet
• dadurch bessere Verbreitung und
Wahrnehmung der
wissenschaftlichen Arbeit
6. Open Access
32. Farbenlehre von Open Access
32
6. Open Access
Goldener Weg: Erstveröffentlichung in Open-Access-
Zeitschriften oder als Open-Access-Monographie bei
einem Verlag, Dokumente durchliefen vor Veröffentlichung
eine Qualitätssicherung (Peer Review) > Publishing
Grauer Weg: Veröffentlichung eines Dokumentes auf
einer Internetseite, kein Peer Review, keine Zertifizierung
des Servers/Seite, Problem: Langzeitarchivierung nicht
gesichert
Grüner Weg: zeitgleiche oder nachträgliche Archivierung
digitaler Inhalte auf einem institutionellen oder disziplinären
Open-Access-Dokumentenserver, sowohl für Preprints als
auch Postprints, Dokumente oft schon begutachtet > Self-
Archiving, Vorteil gegenüber grauen Weg: gesicherte
Langzeitarchivierung
33. 33
Open-Acces-Geschäftsmodelle
• Autorenfinanziertes Modell: Autor entrichtet Gebühr, um Artikel
veröffentlichen zu können
• Finanzierung durch Förderorganisationen, z. B. DFG
• Institutionelle Mitgliedschaft
• Publikationsfond der Universität/Einrichtung
• Community-Fee-Modell
• Institutionelle Trägerschaft > Veröffentlichung auf Repositorien
• Konsortiales Geschäftsmodell > Vereinigung verschiedener Träger zur
Überführung von Zeitschriften in OpenAccess-Modell, z. B. SCOAP3-
Initiative
6. Open Access
35. 35
Weitere Möglichkeiten für OpenAccess-
Veröffentlichungen?
• OpenAccess-Fachzeitschriften
> recherchierbar im Directory of Open Access Journals
(http://www.doaj.org/)
• Veröffentlichung auf Repositorien
• OpenAccess-Verlag > bisher vor allem im Bereich der Universitätsverlage
zu finden
z. B. Public Library of Science (PLoS), BioMed Central, Universitätsverlag
Hamburg University Press, GEOZON SCIENCE MEDIA, Copernicus
Publications
• Plattformen zu OpenAccess-Publizieren wie Sciyo (http://sciyo.com/)
36. Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Neue Wege der Reputation
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
36
37. Bisher: Impact Factor als Maßstab
37
Zahl der Zitate im Bezugsjahr auf die Artikel der vergangenen zwei Jahre
Zahl der Artikel der vergangenen zwei Jahre
IF =
7. Neue Wege der Reputation
38. Heute: Impact Factor als Maßstab?
38
4. Erhöhung der Sichtbarkeit der eigenen Publikation / Alternative Verfahren der Qualitätsmessung
IF?
Publikationsflut
Social Media
Selfpublishing
Apps
Suchgewohnheit der Leser
Rolle der Verlage
Rolle der Bibliotheken
Open Peer Review
40. Alternative metrics
40
Reputationsfaktor
Zitation in gedruckten
Publikationen
Downloads
Sharing im Social Web
(Twitter, Facebook,
Mendely)
Clicks
Zitationen in Online-
Publikationen
Peer-Review
Kommentare
Archivierung
7. Neue Wege der Reputation
41. 41
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens
Foto: Peter Smola / pixelio.de
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8. Zukunft wissenschaftlichen Publizierens?
schneller und
barrierefreier Zugang
zum Wissen der Welt
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Print?
Autor=Verleger?
Print und Digital?
Open Access?
Digital Rights
Management?
Digital?
Verlage?
Bibliotheken?
Buchhandel?
Qualitätssicherung?
Archivierung?
Suchmaschinenabhängigkeit?
Direkter Vertrieb
Autor-Leser?
Digitalisierung
Internet Informationstechnologie
Mobile Web
Semantic Web
neue Endgeräte (Tablets etc.)
8. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens
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Linkempfehlungen für weitere Informationen
• Informationsplattform Open Access: http://www.open-access.net/
• CARPET (Community for Academic Reviewing, Publishing and Editorial
Technology): http://www.carpet-project.net/
• Börsenverein des Deutschen Buchhandels:
http://www.boersenverein.de/de/portal/index.html
• UrhG: http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/index.html
• Gesetz über das Verlagsrecht:
http://www.gesetze-im-internet.de/verlg/index.html
• cms-journal Nr. 32 - 01.06.2009: Wissenschaftliches Publizieren im
digitalen Zeitalter: http://edoc.hu-berlin.de/browsing/cms-
journal/index.php?l[7]=Archiv&l[8]=cms-journal+Nr.+32+-
+01.06.2009%3A+Wissenschaftliches+Publizieren+im+digitalen+Zeitalter&c
[8][journal_id]=29780&_=8480bc177ca5cc0e7c908216682ac8db
46. Fotonachweis
• Foto auf Folie 1: Puzzle und andere Ungereimtheiten 002 von Gerd Altmann, pixelio.de
• Foto auf Folie 27: Old book bindings at the Merton College library von Tom Murphy VII,
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Old_book_bindings.jpg, CC-By-Sa
• Foto auf Folie 27: A Sony Compact Disc. Scanned by Arun Kulshreshtha in an HP OfficeJet 7110
All-In-One, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Compact_Disc.jpg, CC-By-Sa
• Foto auf Folie 27: Deutsch: IFA 2010, Berlin von Bin im Garten,
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:IFA_2010_Internationale_Funkausstellung_Berlin_18.JPG
m, CC-By-Sa
• Foto auf Folie 28: Flussdelta Neuseeland von A. Kriewel / pixelio.de
• alle weiteren Bilder soweit keine weiteren jeweiligen Quellenangaben von Wenke Bönisch
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