2. • Wissenschaft und Islam
• Geographie
• Al Idrisi
• Al Hamawi (Al Rumi)
• Forschungsreisende und Entdecker
• Ibn Battuta
• Navigation und die Erkundung der Meere
• Zheng He
• Erkundung der Meere
• Das Knacken von Codes und die Kryptographie
• Die Waffentechnik Teil III
• Burgen und Türme
• Soziologie und Wirtschaft
3. Rund 750 Verse im Koran, die die Menschen dazu
ermahnen die Natur zu erkunden, von der Vernunft
Gebrauch zu machen und nach Wissen zu streben.
Der erste Vers, der offenbart wurde lautet „Lies, im
Namen deines Herrn der erschuf…“ (Sure 96: 1-5)
„Allah wird die unter euch, die gläubig sind und die, denen Wissen gegeben
wurde um Rangstufen erhöhen. Und Allah ist dessen wohl kundig was ihr tut.“
(Sure 58: 11)
„Die Tinte des Gelehrten wiegt bei Allah genauso viel wie das Blut des
Märtyrers.“ (Hadith)
„Der Schlaf des Wissenden ist mehr wert als das Gebet des Unwissenden.“
(Hadith: Salman, Abu A´ain)
4. „Die Wissenschaft, die
sich mit der räumlichen
Struktur und
Entwicklung der
Erdoberfläche befasst,
sowohl in ihrer
physischen
Beschaffenheit wie auch
als Raum und Ort des
menschlichen Lebens
und Handelns.“ (Quelle:
Diercke Welttlas)
Die Pilgerfahrt und das Beten in Richtung Mekka forderte die Muslime schon sehr früh
dazu heraus sich mit der Geographie näher zu beschäftigen!
Suhrab, Al-Yacoubi, Al-Muqqadasi, Al-Kashgharli, Al-Bakri, Ibn Jubayr, Al-Idrisi, Yaqut
Al-Hamawi, Al-Chwarizmi und viele weitere Wissenschaftler beschäftigten sich
intensiv mit der Geographie und Kartographie.
5. Abu Abd Allah Muhammad ibn Muhammad ibn Abd Allah ibn Idris al-Idrisi, (1100-
1166), geboren in Ceuta (Spanien/Marokko), Kartograf, Geograf und Botaniker.
Al Idrisi studierte an der Universität von Cordoba und lebte dann in Sizilien am Hofe
des Normannenkönigs Roger II. Er entdeckte die gesamten Kontinente Europa, Asien
und Nordafrika 2 Jahrhunderte vor Marco Polo!
Sein Hauptwerk Nuzhat al-Mushtak fi-ichtiraq al-afaq (نزهة المشتاق في اختراق اآلفاق
)
„Reise des Sehnsüchtigen um die Horizonte zu durchqueren“ bildete den Text zu einer
für Roger II. 1134 verfertigten silbernen Erdtafel. Diese wurde anlässlich eines
Aufstandes zerstört. Die Teilkarten blieben dagegen erhalten und erlauben eine
Rekonstruktion der zerstörten originalen Weltkarte. Man nannte das Werk auch das
„Buch Rogers“ und das „Roger-Buch“.
6. Weltkarte des Al-Idrisi Al-Idrisi beschreibt Finnland
(12. Jhd., Süden ist oben)
Al Idrisi stellte die Karte auf einem runden Globus dar, womit er zeigte, dass die Erde
rund ist. Er berechnetet wie Al-Biruni den Erdumfang.
7. Ausschnitt aus der Welt-
karte des Al-Idrisi
(Roger II) gewidmet
Al-Idrisi studierte sämtliche damals bekannte Heilpflanzen. Als er bemerkte, dass die
Wissenschaft seit dem Altertum kaum Fortschritte gemacht hatte, begann er selbst,
Pflanzen zu sammeln und zu katalogisieren. Es gelang ihm viele neue Heilpflanzen und
deren Wirkung zu erforschen, die Ergebnisse seiner Arbeit fasste er in diversen
Büchern zusammen; das bedeutendste davon ist Kitab al-Dschami-li-Ashtat al-Nabat
( .)كتاب الجامع ألشتات النباتDas Sammelwerk für die Pflanzenarten“, dessen Handschrift
der deutsche Orientalist Hellmut Ritter 1928 in der Istanbuler Fatih Handschriften-
bibliothek entdeckt hat.
Man nannte ihm zu Ehren einen Schlammvulkan im Atlantischen Ozean westlich von
Marokko nach ihm.
8. „Schihab ad-Din Abu 'Abd Allah 'Abd Allah ibn Yaqut al-Hamawi ar-Rumi (1179-1229),
orientalischer Geograph griechischer Abstammung
Al-Hamawi wuchs bei einem Kaufmann als Sklave in der Stadt Hama (Syrien) auf.
Nach Bagdad verkauft, wurde er dort 1199 freigelassen und islamisch erzogen.
Als Handelsreisender, Bibliothekar und Kalligraph bereiste er Ägypten, Syrien, den
Irak, Chorasen und Choresmien.
Er verfasste später zahlreiche geografische Werke, von denen nur vier überlebten.
Das bekannteste Werk ist „Dictionary of Countries“, welches sich mit der Archäologie,
Ethnologie, Geschichte, Anthropologie, Naturwissenschaften und Geografie befasste.
Es beinhaltet die Namen aller Städte und Länder sowie deren genauen Koordinaten. Er
beschrieb und benannte jede Stadt und gab genaue Details zu deren Wirtschaft,
Geschichte, Bevölkerung, Herrscher und deren bekannte Monumente heraus.
Sein Werk wurde im 19. Jhdt. ins deutsche übersetzt („Yaqut´s Geographisches
Wörterbuch“)
9. „Wer auf einem Weg verreist, um nach
Wissen zu streben, den lässt Allah auf
einen Weg ins Paradies verreisen.“
Muhammad (ass)
(überliefert von Abu Dardah)
Al Biruni: „Der Islam hat sich vom Osten in den Westen ausgebreitet. Westlich nach
Andalusien, östlich bis zu den Grenzen von China und Indien, südlich bis Abessinein
und Zanj (Mali / Tansania / Mauretanien, Ghana) und nördlich bis zu den Türken und
Slaven. Verschieden Menschen werden so zusammengeführt in gegenseitigem
Verständnis, was nur Allah zustande bringen kann…“
10. Abu Abdullah Muhammad Ibn Battuta (1304-1368/77) ,
geb. in Tanger (Marokko), Forschungsreisender
Mit 21 Jahren ging er auf Pilgerfahrt nach Mekka. Nachdem er diese abgeschlossen
hatte, reiste er jedoch weiter, wobei er mehr als 120.000 Kilometer durch die gesamte
islamische Welt und darüber hinaus zurücklegte.
Seine Aufzeichnungen unter dem Titel Rihla ( „)رحلReise“ berichten von seinen
Erlebnissen.
11. Im Laufe von 29 Jahren bereiste er folgende Orte:
• Mekka (Pilgerfahrt)
• Über Mesopotamien an die Seidenstraße
• Entlang der afrikanischen Küste
• Von Mekka über Konstantinopel nach Delhi
• Sultanat von Delhi
• Über die Malediven nach China
• Zurück nach Mekka
• Von Tanger nach Spanien und zurück
Er arbeitete während seiner Reisen als Händler und auch als Richter für verschiedene
Sultane und studierte in großen Universitäten wie Kairo und Damaskus.
Über Jahrhunderte blieb sein Buch unbekannt, selbst in der islamischen Welt, und
wurde erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und in mehrere europäische
Sprachen übersetzt. Seitdem gewann Ibn Battuta an Ruhm, und heute ist er eine
bekannte Gestalt des Orients.
12. Die erste Beschreibung zur Funktionsweise eines Kompass wurde im 13. Jhdt. von
Baylak al-Qibjaki vorgenommen. Das Kompass gelang durch muslimische Händler
nach Europa, wo er später zur Seefahrt benutzt wurde.
Die Muslime hatten seiner Zeit nicht nur fortgeschrittene Navigationssysteme,
sondern waren auch hervorragende Navigatoren und Seefahrer.
Ibn Majid war ein hervorragender Seefahrer, der die Seerouten vom Roten Meer
zur Ostküste und von der Ostküste bis nach China sehr gut kannte.
1421 benutzte Zheng He den Kompass um
als erster die Meere zu erkunden.
13. Zheng Ma He, muslimischer Name Haddschi
Mahmud Schams (1371-1433/1435),
geboren in Yunnan, chinesischer Admiral.
Sein Vater und Großvater nahmen ihn
auf Pilgerreisen mit und ermöglichten
ihm so neben der chinesischen Sprache
die arabische.
Zheng He verhalf China damals zu einer Weltmacht zu werden. Er verreiste innerhalb
von 28 Jahren in 27 Länder für den Handel und aus diplomatischen Gründen.
Er legte dabei eine Strecke von über 50.000 km zurück und nahm auf seine Reise
27.870 Männer auf 317 Schiffen mit. Seine Schiffe waren 6 mal länger als die von
Christoph Columbus!
Ziele: Verbesserung der Navigation und des kartografischen Wissens, Erkundung und
Handel mit Mineralien, Edelsteinen, Medikamenten, Tieren, Pflanzen,…