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Mentoring und Coaching von CEOs
In einem kürzlich erschienenen Artikel im Harvard Business Review(1)
wurden sechs Dimensi-
onen vorgestellt, über die CEOs Einfluss ausüben. Alle scheinen auch für andere Führungs-
kräfte relevant zu sein – eigentlich sogar für jeden, der eine große Spanne an Autorität und
Kontrolle ausübt. Für Coaches und Mentoren wiederum bieten die sechs Dimensionen einen
hilfreichen Rahmen, um mit Führungskräften daran zu arbeiten, wie sie ihre Zeit einsetzen.
Wie die Autoren des Artikels – beides renommierte Autoritäten in Harvard – es schreiben:
“Any leader’s schedule… is a manifestation of how the leader leads and sends powerful mes-
sage to the rest of the organization”.
Die sechs Dimensionen der Einflussnahme sind:
- Direkt vs. Indirekt: die Führungskraft ist an Entscheidungen und der Definition von The-
men und Prioritäten beteiligt oder schafft Rahmenbedingungen dafür, dass andere die
Entscheidungen treffen.
- Intern vs. Extern: die Führungskraft arbeitet mit internen Beteiligten oder externen Sta-
keholdern
- Proaktiv vs. Reaktiv: die Führungskraft fokussiert auf Vision und Zweck oder reagiert auf
Ereignisse, wenn sie eintreten
- Hebel vs. Engpässe: während die Führungskraft durch Position und Zugriff auf Resourcen
eine große Durchsetzungsfähigkeit haben, müssen sie dies auch den Mitarbeitern ermög-
lichen
- Konkret vs. symbolisch: die wichtigsten Entscheidungen einer Führungskraft beziehen
sich auf Menschen, Ressourcen, Strukturen und Strategie, sie beeinflussen aber auch die
Werte und den Umgang miteinander.
- Macht vs. Legitimität: Macht resultiert aus einer Position, Autorität oder Ergebnissen
(track record), muss aber durch Vertrauen der Untergebenen gedeckt sein. Hierzu tragen
Fairness und ein Bekenntnis zur Organisation bei.
In Coaching- und Mentoringgesprächen mit Führungskräften sind diese Themen wichtig, um
die Selbsterkenntnis und eine Reflektion der Rolle zu fördern. Zu den wertvollen Fragen
hierzu gehören:
- Wie gehst Du mit den genannten Spannungspaaren um?
- Gibt es bei manchen eine eindeutige Tendenz in die eine oder andere Richtung? Wenn
ja, welche (mögliche) Wirkung resultiert daraus?
- Für wie wichtig hältst Du die einzelnen Paarungen?
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1 Porter, ME and Nohria, N (2018) How CEOs Manage Time, Harvard Business Review, July-August
42-51. The study was based on detailed analysis of the time allocation of 27 CEOs over three months
each.
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- Was sollte sich in Deinem Verhalten ändern?
- Inwieweit sollten sich Dein Bild von Dir selbst und Deiner Rolle ändern?
- Welche Hilfe benötigst Du für diese Änderungen?
Davon ausgehend, da CEOs und andere Führungskräfte im Alltag zu beschäftigt sind, um
über solche Fragen nachzudenken, könnte es nötig sein, dass es zuerst wichtig ist, sie ent-
sprechende Informationen sammeln zu lassen. So entsteht Klarheit darüber, was sie wirklich
tun. Dies in Relation zu dem, was sie eigentlich tun wollen.
Die Harvard-Untersuchung hat die persönlichen Assistenten genutzt, um im 15-Minuten-
Rhythmus aufzulisten, was der jeweilige Vorgesetzte gerade tat. Dies bedeutet einigen Auf-
wand und ist nicht ganz exakt aber diese Daten sind deutlich besser als keine. Ebenfalls hilf-
reich können vertrauliche Feedbacks der Direct Reports oder anderen Personen sein. Aber
wie immer liegt der wesentliche Vorteil darin, die Aufmerksamkeit der Führungskraft auf das
Thema zu lenken und Bewusstsein für die Relevanz zu schaffen. Dies befähigt sie bessere
Entscheidungen dazu zu treffen, wie sie Einfluss nehmen und wie sie ihre wertvolle Zeit nut-
zen.
Das englische Original dieses Beitrages wurde von David Clutterbuck veröffentlicht. Der Autor David
Clutterbuck ist einer der profiliertesten und bekanntesten Managementdenker und Autor mit mehr als
60 publizierten Büchern. Er gehört zu den internationalen Pionieren in der Entwicklung professionellen
Mentoring und Mitbegründer des European Mentoring & Coaching Council.
Die Mentus GmbH ist Kooperationspartner von David Clutterbuck für den deutschen Sprachraum und
arbeitet aktiv an der internationalen Weiterentwicklung des Mentoring in der Wirtschaft mit.
Kontakt:
Dr. Frank Edelkraut
Mail: fe@mentus.de
Web: www.mentus.de
Tel.: 0171 / 6806893
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  • 1. © Mentus GmbH, 2018 1 Mentoring und Coaching von CEOs In einem kürzlich erschienenen Artikel im Harvard Business Review(1) wurden sechs Dimensi- onen vorgestellt, über die CEOs Einfluss ausüben. Alle scheinen auch für andere Führungs- kräfte relevant zu sein – eigentlich sogar für jeden, der eine große Spanne an Autorität und Kontrolle ausübt. Für Coaches und Mentoren wiederum bieten die sechs Dimensionen einen hilfreichen Rahmen, um mit Führungskräften daran zu arbeiten, wie sie ihre Zeit einsetzen. Wie die Autoren des Artikels – beides renommierte Autoritäten in Harvard – es schreiben: “Any leader’s schedule… is a manifestation of how the leader leads and sends powerful mes- sage to the rest of the organization”. Die sechs Dimensionen der Einflussnahme sind: - Direkt vs. Indirekt: die Führungskraft ist an Entscheidungen und der Definition von The- men und Prioritäten beteiligt oder schafft Rahmenbedingungen dafür, dass andere die Entscheidungen treffen. - Intern vs. Extern: die Führungskraft arbeitet mit internen Beteiligten oder externen Sta- keholdern - Proaktiv vs. Reaktiv: die Führungskraft fokussiert auf Vision und Zweck oder reagiert auf Ereignisse, wenn sie eintreten - Hebel vs. Engpässe: während die Führungskraft durch Position und Zugriff auf Resourcen eine große Durchsetzungsfähigkeit haben, müssen sie dies auch den Mitarbeitern ermög- lichen - Konkret vs. symbolisch: die wichtigsten Entscheidungen einer Führungskraft beziehen sich auf Menschen, Ressourcen, Strukturen und Strategie, sie beeinflussen aber auch die Werte und den Umgang miteinander. - Macht vs. Legitimität: Macht resultiert aus einer Position, Autorität oder Ergebnissen (track record), muss aber durch Vertrauen der Untergebenen gedeckt sein. Hierzu tragen Fairness und ein Bekenntnis zur Organisation bei. In Coaching- und Mentoringgesprächen mit Führungskräften sind diese Themen wichtig, um die Selbsterkenntnis und eine Reflektion der Rolle zu fördern. Zu den wertvollen Fragen hierzu gehören: - Wie gehst Du mit den genannten Spannungspaaren um? - Gibt es bei manchen eine eindeutige Tendenz in die eine oder andere Richtung? Wenn ja, welche (mögliche) Wirkung resultiert daraus? - Für wie wichtig hältst Du die einzelnen Paarungen? - Welche sind am meisten oder wenigsten energiezehrend? - Wie sehen andere Personen Deinen Umgang mit den Paarungen? 1 Porter, ME and Nohria, N (2018) How CEOs Manage Time, Harvard Business Review, July-August 42-51. The study was based on detailed analysis of the time allocation of 27 CEOs over three months each.
  • 2. © Mentus GmbH, 2018 2 - Was sollte sich in Deinem Verhalten ändern? - Inwieweit sollten sich Dein Bild von Dir selbst und Deiner Rolle ändern? - Welche Hilfe benötigst Du für diese Änderungen? Davon ausgehend, da CEOs und andere Führungskräfte im Alltag zu beschäftigt sind, um über solche Fragen nachzudenken, könnte es nötig sein, dass es zuerst wichtig ist, sie ent- sprechende Informationen sammeln zu lassen. So entsteht Klarheit darüber, was sie wirklich tun. Dies in Relation zu dem, was sie eigentlich tun wollen. Die Harvard-Untersuchung hat die persönlichen Assistenten genutzt, um im 15-Minuten- Rhythmus aufzulisten, was der jeweilige Vorgesetzte gerade tat. Dies bedeutet einigen Auf- wand und ist nicht ganz exakt aber diese Daten sind deutlich besser als keine. Ebenfalls hilf- reich können vertrauliche Feedbacks der Direct Reports oder anderen Personen sein. Aber wie immer liegt der wesentliche Vorteil darin, die Aufmerksamkeit der Führungskraft auf das Thema zu lenken und Bewusstsein für die Relevanz zu schaffen. Dies befähigt sie bessere Entscheidungen dazu zu treffen, wie sie Einfluss nehmen und wie sie ihre wertvolle Zeit nut- zen. Das englische Original dieses Beitrages wurde von David Clutterbuck veröffentlicht. Der Autor David Clutterbuck ist einer der profiliertesten und bekanntesten Managementdenker und Autor mit mehr als 60 publizierten Büchern. Er gehört zu den internationalen Pionieren in der Entwicklung professionellen Mentoring und Mitbegründer des European Mentoring & Coaching Council. Die Mentus GmbH ist Kooperationspartner von David Clutterbuck für den deutschen Sprachraum und arbeitet aktiv an der internationalen Weiterentwicklung des Mentoring in der Wirtschaft mit. Kontakt: Dr. Frank Edelkraut Mail: fe@mentus.de Web: www.mentus.de Tel.: 0171 / 6806893