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spendenguide.at
SPENDEN
GUIDEFÜR UNTERNEHMEN
Elisabeth Stadler, CEO Vienna Insurance Group
Es sollte selbstverständlich sein, Bedürftige zu unterstützen
Best Practice
Geld und Know-how für soziale Anliegen
Partner für Spendenprojekte
Non-Profit-Organisationen stellen sich vor
Medienpartner
2018/19
ÖsterreichischePostAG/Sponsoring.Post•Zulassungsnummer14Z040142S
WIRT
S C H A F T
HILFT!
AKTION
SPENDE
SPENDEN?
Wer beim Spenden auf Nummer Sicher gehen möchte, achtet auf dieses
Zeichen: Das Österreichische Spendengütesiegel steht für geprüfte Sicherheit
durch strenge Qualitätsstandards, Transparenz und laufende Kontrolle – die
Spendengelder werden widmungsgemäß und wirtschaftlich eingesetzt.
Das sichere Zeichen für Spenden mit Sinn.
Johanna Setzer
ABER SICHER!
3 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
©ThomasTopf
VORWORT
Wir haben in Österreich eine wache und engagierte Zivilgesellschaft, auf die wir stolz sein dürfen.
Ein besonderer Ausdruck dieser Bereitschaft, sich für andere Menschen zu engagieren und an
unserer Gesellschaft Mitverantwortung zu übernehmen, sind die vielen Organisationen, Initiativen
und Vereine, die sich als NPO in den Dienst anderer stellen.
Gerade der Einsatz für geflüchtete Menschen seit 2015 hat einmal mehr gezeigt, dass viele ­Tausende
Menschen in Österreich bereit sind, sich langfristig freiwillig und ehrenamtlich zu engagieren.
Engagement braucht eine stabile Infrastruktur, um die Planbarkeit des Engagements langfristig zu
sichern. Hauptamtliche MitarbeiterInnen tragen wesentlich zur Professionalität und Weiterent­
wicklung in den jeweiligen Aktionsfeldern bei. Ohne Menschen, die bereit sind, dafür auch finan­
zielle Beiträge zu leisten, wäre dieses Engagement nur Traum und nicht Realität.
Wirtschaftlicher Erfolg wird auch davon beeinflusst, dass in einer Gesellschaft ein Klima der umfas­
senden Verantwortung für Menschen, Umwelt, Wissenschaft und Kultur existiert.
Langfristig planende Unternehmen wissen das und sehen ihren wirtschaftlichen Erfolg auch als
Auftrag zur Verantwortung für die nächsten Generationen.
Ich lade Sie ein, sich mit der Vielfalt im Engagement auseinanderzusetzen. Denken Sie dabei auch
an Ihre Kinder und Enkelkinder und die Welt, die Sie diesen wünschen. Wer den Dauerauftrag zur
Partnerschaft für sich entdeckt, trägt zur Planbarkeit dieses Engagements bei. Einen fixen Teil von
Gewinn, Betriebsergebnis oder Gehalt für gemeinnützige und wohltätige Projekte zu spenden,
verbindet unternehmerisches Denken und Verantwortung mit dem Ziel, nachhaltig die Zivilgesell­
schaft zur stärken.
Ich weiß, wie bereichernd Partnerschaften zwischen Wirtschaft und NPOs sein können. Und ich
bin überzeugt, dass unser Land diese Partnerschaften dringend braucht.
Dr. Christian Konrad
Initiator Allianz „Menschen.Würde.Österreich“
Dr. Christian
Konrad
ENGAGEMENT BRAUCHT EINE
STABILE ­INFRASTRUKTUR
Alle Preisträger (v. l. n. r.): HOFER KG, Mag.Angelika Rohr/Unternehmenskooperationen Diakonie Österreich,Andreas Maderna/Geschäftsführer und Inhaber Bäckerei Grimm,
Günter Maderna/Seniorchef Bäckerei Grimm, Dr. Christine Schäfer/Vorsitzende CS Caritas Socialis Privatstiftung, Mag. Erfried Malle/Obmann SONNE-International,
Mag.Andreas Vretscha/Geschäftsführer MediaCom Vienna.
ENGAGEMENT BRAUCHT ANERKENNUNG:
AKTION „WIRTSCHAFT HILFT!“ AWARDS
©ReneWallentin
Vorbildliches Engagement für das Gemeinwohl braucht
Anerkennung. Der Fundraising Verband Austria verleiht
die Auszeichnung an Unternehmen für ihr herausragendes
gesellschaftliches Engagement. Prämiert werden die
innovativsten und nachhaltigsten Spendenprojekte zugunsten
heimischer NGOs in den Kategorien Klein- und Mittelbetriebe
(KMU), Großunternehmen und Corporate Volunteering
(Förderung des Mitarbeiter-Engagements von Unternehmen).
Entscheidend für die Bewertung sind die Nachhaltigkeit
der Spende, der Social Impact sowie Kreativität und
Innovationsgrad der Spendenidee. Eine Expertenjury
aus Wirtschaft und Non-Profit-Szene wählt die Preisträger
aus allen Einreichungen.
Wer kann einreichen?
Unternehmen und/oder Non-Profit-Organisationen
Was kann eingereicht werden?
Nachhaltige und innovative Spendenprojekte mit hohem Social Impact
(Geld-, Sach-, Zeit-, Medien-, Wissens- oder Kompetenzspenden und
Pro-bono-Dienstleistungen)
Welche Formalitäten sind bei der Einreichung zu beachten?
Bitte senden Sie das ausgefüllte Einreichformular (Download:
wirtschaft-hilft.at/award) an info@wirtschaft-hilft.at.
Wann ist Einreichschluss?
Montag, 14. Jänner 2019
Fragen?
info@wirtschaft-hilft.at
Die Preisträger werden rechtzeitig verständigt, die Verleihung der Aktion „Wirtschaft hilft!“ Awards findet im Frühjahr 2019 im Rahmen einer Abendveranstaltung statt.
AB SOFORT EINREICHEN FÜR AWARD 2019!
5 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
©FVA/LUDWIGSCHEDL
EDITORIAL
Würden Österreichs Unternehmen ein Prozent ihres Gewinns für gemeinnützige Projekte spenden,
gäbe es rund 300 Millionen Euro für humanitäre, soziale, Bildungs- und Umweltanliegen.
Das klingt utopisch oder unrealistisch?
Mag sein. Etliche Unternehmen verpflichten sich jedoch bereits, jährlich ein oder zwei Prozent
ihres Betriebsergebnisses für gemeinnützige Zwecke zu spenden, einige schon seit vielen Jahren.
Ein Prozent für die Gemeinnützigkeit: Mit „Committed Giving“, der freiwilligen Verpflichtung zum
Spenden, kommt eine internationale Bewegung nach Europa. Welche Unternehmen sich zum
Spenden verpflichten und warum sie das tun, lesen Sie ab Seite 11.
Zum fünften Jubiläum präsentieren wir Ihnen ab Seite 34 heimische Non-Profit-Organisationen mit
ihren Projekten, erfolgreiche Wirtschaftsprofis im Interview und viele Tipps rund um das Thema
Spenden.
Übrigens: Aktuell spenden Unternehmen jährlich rund 50 Millionen Euro. Lassen Sie sich also von
den Best Practice Spendenbeispielen ab Seite 18 zum Spenden inspirieren.
Wir freuen uns auf Ihr Engagement!
Dr. Günther Lutschinger
Geschäftsführer Fundraising Verband Austria
Die Herausgabe des Spendenguides im Rahmen der Aktion „Wirtschaft hilft!“ ist ein Service des
Fundraising Verbandes Austria für Unternehmen.
Dr. Günther
Lutschinger
FIXE SPENDENZUSAGEN –
IST DAS UTOPISCH?
6SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
INHALT
©SebastianReich,KindernothilfeÖsterreich,ValeriaGazzola
VIG-Chefin Elisabeth Stadler über das Selbstverständnis ihres Unternehmens, der
sozialen Verantwortung mit vielfältigen Maßnahmen und Projekten zu entsprechen.
12
45 	DIE MÖWE – KINDERSCHUTZZENTREN
46 	FULBRIGHT AUSTRIA
48 	 FWF – DER WISSENSCHAFTSFONDS
49 	GESELLSCHAFT FÜR MUKOPOLYSACCHARIDOSEN
UND ÄHNLICHE ERKRANKUNGEN
50 	 HAUS DER BARMHERZIGKEIT
52 	 HUMANA PEOPLE TO PEOPLE
54 	 HILFE IM EIGENEN LAND
55 	JUGEND EINE WELT – DON BOSCO AKTION
ÖSTERREICH
56 	 KINDERHILFSWERK
58 	 KINDERHOSPIZ NETZ
59 	 KINDERNOTHILFE ÖSTERREICH
60 	KURIER AID AUSTRIA | VEREIN FÜR NATIONALE UND
INTERNATIONALE HILFSAKTIONEN
61 	 LICHT FÜR DIE WELT
62 	LUNGENKINDER FORSCHUNGSVEREIN
63 	 MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA
03	VORWORT
	Dr. Christian Konrad, Initiator der Allianz „Menschen.Würde.
Österreich“, ruft Unternehmen zur fixen Spendenzusage auf
04	 AKTION „WIRTSCHAFT HILFT!“ AWARD 2019
	Der Fundraising Verband Austria prämiert die besten
Spendenprojekte
05	EDITORIAL
	Dr. Günther Lutschinger über die globale Bewegung,
ein Prozent oder mehr des Gewinns für gemeinnützige
Zwecke zu spenden
08	 UNTERNEHMEN ALS VERANTWORTLICHE AKTEURE
	 Status quo des Spendens österreichischer Unternehmen
10	 SPENDEN HELFEN
	So lassen sich gesellschaftliche Herausforderungen mit
unternehmerischen Aktivitäten nachhaltig verbinden
11	 EIN UNTERNEHMEN MIT SOZIALER ADER
	Coca-Cola-Unternehmenssprecher Philipp Bodzenta
über die ­Wichtigkeit von sozialem Engagement
12	 PROF. ELISABETH STADLER IM INTERVIEW
	Die Generaldirektorin der Vienna Insurance Group über
soziale Verantwortung in unserer Gesellschaft
16	 FIXE SPENDENZUSAGE
	Diese Unternehmen haben sich verpflichtet, jährlich für
gemeinnützige Zwecke zu spenden
18	 BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
	Dreizehn vorbildliche Kooperationen von Unternehmen
mit NGOs
25	 STIFTUNG PHILANTHROPIE
	Über die Kostenvorteile einer Dachstiftung
26	 IN JEDEM VON UNS STECKT EIN ALTRUIST
	Der deutsch-französische Neurobiologe Christian Keysers
über empathisches Vermögen und unser Bedürfnis zu helfen
28	 ARBEITEN FÜR NGOS
	Engagement unter Lebensgefahr, Hilfe für Obdachlose
und Einsatz für ein menschenwürdiges Dasein:
drei NGOs berichten über ihren Alltag
30	 KLEINER EINSATZ – GROSSE WIRKUNG
	 Über die vielen Möglichkeiten, Gutes zu tun
31	 VERTRAUEN BRAUCHT KONTROLLE
	 Das Österreichische Spendengütesiegel schafft Transparenz
32	 SPENDEN SIND ABSETZBAR
	 Alles über formale Vorschriften
35	NON-PROFIT-ORGANISATIONEN STELLEN SICH VOR
36 	 ARBEITER-SAMARITER-BUND ÖSTERREICHS
38 	 ÄRZTE OHNE GRENZEN (ÖSTERREICH)
40 	 BIG BROTHERS BIG SISTERS ÖSTERREICH
41 	 CARE ÖSTERREICH
42 	 CARITAS ÖSTERREICH
44 	 CS CARITAS SOCIALIS PRIVATSTIFTUNG
7 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
IMPRESSUM
Warum helfen wir wildfremden Menschen, wenn sie in Not sind? Neurobiologe
Christian Keysers erklärt im Interview, was uns motiviert.
Im Netz von A1 telefonieren und gleichzeitig ein Kindernothilfe-Projekt im Hochland
Boliviens unterstützen – der junge Mobilfunker goood macht’s möglich.
26
18
64 	 MOKI – MOBILE KINDERHILFE
65 	MUMOK – MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG
LUDWIG WIEN
66 	 NEUNERHAUS – HILFE FÜR OBDACHLOSE MENSCHEN
67 	 OBDACH WIEN GEMEINNÜTZIGE GMBH
68 	ÖSTERREICHISCHES ROTES KREUZ –
GENERALSEKRETARIAT
70 	 RAINBOWS
71 	 RESPECT.NET
72 	 RONALD MCDONALD KINDERHILFE
73 	 ST. ANNA KINDERSPITAL
74 	 ST. ANNA KINDERKREBSFORSCHUNG
76 	 ST. ELISABETH-STIFTUNG DER ERZDIÖZESE WIEN
 Impressum/Offenlegung nach § 25 Mediengesetz
Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Günther Lutschinger
Herausgeber, Medieneigentümer und Verleger: Fundraising Verband Austria Service GmbH in Kooperation mit dem Fundraising Verband Austria. Fundraising Verband Austria Service GmbH
1180 Wien, Herbeckstraße 27/Stiege 2/Tür 3; Tel.: +43 (0)1 276 52 98-0, E-Mail: gmbh@fundraising.at, FN 383533 w. Gegenstand des Unternehmens: Buchverlag und Verlag von elektroni-
schen Medien unter Ausschluss von Musik- und Filmwerken, Veranstaltungs- und Kongressorganisation, Werbeagentur. Gesellschafter: 100 % Fundraising Verband Austria. Geschäftsführer:
Dr. Günther Lutschinger; Fundraising Verband Austria, 1180 Wien, Herbeckstraße 27/Stiege 2/Tür 3; Tel.: +43 (0)1 276 52 98-0, E-Mail:­­fva@fundraising.at, Web: www.fundraising.at; ZVR-Nr.:
99 48 12 845; ­Vertre­tungsbefugte Organe: Dr. Günther Lutschinger, Geschäftsführer; Vorstand: ­Monica Culen, Mag. Robert Buchhaus, Mag. Manfred Kumer, Gerhard Pock, Dr. Walter Emberger,
­Andrea Johanides, Mag.a
Angelica Simma, MSc.
Grundlegende Richtung: Der Spendenguide für Unternehmen informiert im Rahmen der Aktion „Wirtschaft hilft!“ über Spendenmöglichkeiten und Spendenziele für Unternehmen.
Chefredaktion: Mag.a
Michaela Wirth Redaktion: CPG, Mag.a
Michaela Wirth, Rosi Dorudi, Mag.a
Barbara Mader Projekt­leitung: Mag. Horst Harlacher, E-Mail: ­harlacher@schulterwurf.at
Projektkoordination: Mag.a
Michaela Wirth Grafik: Gerald Fröhlich Idee, grafisches ­Konzept und ­Produktion: PG The Corporate ­Publishing Group GmbH (CPG), 1010 Wien, Zelinkagasse 6,
E-Mail: s.wagner@cpg.at, Web: www.cpg.at, in Kooperation mit schulterwurf – Agentur für bezahlte Werbung, 1070 Wien, ­Neubaugasse 56/2, E-Mail: office@schulterwurf.at Lektorat: Mag.a
Caroline
Klima, E-Mail: caroline.klima@gmail.com Druck: NP Druck, 3100 St. Pölten
Im Sinne der leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen meist nur in ihrer männlichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler vorbehalten.
Die Präsentationen der Organisationen ab Seite 36 erfolgen unter ausschließlicher Verantwortung der sich jeweils präsentierenden Organisationen.
Die Haftung von Medieneigentümer, Verlag oder Redaktion für Inhalte und Bildrechte auf diesen Seiten ist ausgeschlossen.
77 	 STERNTALERHOF
78 	 STIFTUNG KINDERTRAUM
79 	 UMWELTDACHVERBAND
80 	 TIROLER SOZIALE DIENSTE GMBH
82 	VEREIN AUTONOME ÖSTERREICHISCHE
FRAUENHÄUSER (AÖF)
83 	 VEREIN E.MOTION LICHTBLICKHOF
84 	VEREIN GEBEN FÜR LEBEN –
LEUKÄMIEHILFE ÖSTERREICH
85 	 VEREIN UTE BOCK
86 	 VOLKSHILFE SOLIDARITÄT
87 	 WIENER TIERSCHUTZVEREIN
-gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808
8SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
UNTERNEHMEN ALS
­VERANTWORTLICHE
­AKTEURE
S
penden ist für österreichische Unternehmen ein Thema:
Rund 83 Prozent setzen sich in irgendeiner Form für die
Gesellschaft ein, für 34 Prozent gehört ein Engagement für
gemeinnützige Zwecke zur Unternehmensphilosophie und ist so­
mit fester Bestandteil ihrer CSR-Strategie. Zu diesem Resultat kam
das Marktforschungsinstitut Public Opinion in seiner aktuellen Stu­
die über das Spendenverhalten österreichischer Unter­nehmen im
Auftrag des Fundraising Verband Austria. „Meist ist die persönliche
Haltung des Eigentümers beziehungsweise Geschäftsführers aus­
schlaggebend für gemeinnütziges Engage­ment“, weiß Bernhard
Hofer, Geschäftsführer der Public Opinion.
Ganz oben auf der Spendenliste steht nach wie vor die Förderung
von Kindern und Jugendlichen (56 Prozent). An zweiter Stelle
kommt Sport (39 Prozent), gefolgt von der Rubrik Menschen mit
Behinderung (37 Prozent) und sozial Bedürftige im Inland (34 Pro­
zent). Jeweils rund ein Viertel der Befragten widmet seine Spende
den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung (27 Prozent),
Gesundheit (25 Prozent) sowie Kunst und Kultur (24 Prozent).
Sponsoring wird von 62 Prozent der befragten Unternehmen
praktiziert, wobei auch hier Kinder und Jugendliche (35 Prozent) an
erster Stelle stehen, gefolgt von Sportförderung (34 Prozent) und
Kunst  Kultur (26 Prozent). Durchschnittlich geben Unternehmen
pro Jahr für Spenden 6.360,– Euro aus, das durchschnittliche,
jährliche Sponsoring liegt bei knapp über 3.000,– Euro. Für interna­
tionale Hilfsprojekte engagieren sich vorwiegend global operieren­
de Unternehmen. „Das gehört für exportorientierte Be­triebe ein­
fach zur Imagepflege“, so Hofer.
Gesellschaftliches Engagement als Unternehmenskultur
Für viele ist gesellschaftliches Engagement bereits ein bedeutsamer
Teil ihrer Unternehmenskultur. Bei der Wahl der im Fokus stehen­
den Hilfsorganisationen tendieren 48 Prozent allerdings vermehrt
zu bewährten Kooperationen und spenden regelmäßig und lang­
fristig für dieselbe Organisation, 38 Prozent der Befragten hinge­
gen entscheiden von Jahr zu Jahr stets neu. Werden bei bekann­
ten Hilfsorganisationen die Kriterien für Unterstützungsleistungen
nicht so streng angewendet, gelten bei privaten Initiativen andere
Richtlinien. Vertrauen und Verlässlichkeit sind hier wichtig und auch
die persönliche Bekanntschaft ist mitunter entscheidend. Hier
wählen Unternehmen oft jene Spendenprojekte, die in Zusammen­
hang mit ihrem Geschäftsgegenstand stehen.
Vor allem für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten sind
Transparenz, Tätigkeitsfeld sowie die überzeugende Darstellung
gemeinnütziger Projekte der Organisationen ausschlaggebend für
ihr Spendenverhalten. Hauptmotive für die Unterstützung sind da­
bei allen voran die humanitäre und weltanschauliche Einstellung
des Unternehmens sowie der Wunsch, der Gesellschaft etwas
­zurückgeben zu wollen. Viele planen daher Spenden fix in ihrem
Budget ein. Bei Groß­unternehmen trifft dies immerhin auf rund
73 Prozent zu, bei Kleinunternehmen sind es rund 38 Prozent. Im
Wesentlichen setzen Unternehmen dabei Geldspenden ein. Jedes
zweite Unter­nehmen engagiert sich hingegen mit Sach- und Pro­
dukt­spenden, auch in Form von Corporate Volunteering. Hier wer­
den Mitarbeiter für den Einsatz ausgewählter gemeinnütziger Pro­
jekte freigestellt. Pro-bono-Leistungen, bei denen professionelle
Arbeit entweder ohne oder mit stark reduzierter Bezahlung dem
Gemeinwohl zugutekommt, werden meist von Kleinunternehmen
zur Verfügung gestellt.
Positive Resonanz für fixe Spendenzusagen
Der anhaltende Trend aus Übersee, mindestens ein Prozent des
Gewinns für gemeinnützige Zwecke zu spenden, erfährt laut Studie
auch in Österreich größtenteils positive Resonanz. Beim Verweis
darauf, dass soziale und gemeinnützige Organisationen aufgrund
immer größerer Dramen immer weniger Menschen unterstützen
können, sehen sich viele Unternehmen in der Verantwortung.
Auch hier gilt: Je regionaler man verankert ist, desto stärker wird
diese Verantwortung wahrgenommen. Insgesamt bestätigt die Be­
fragung den Eindruck, dass Spendenaktivitäten immer stärker in
den strategischen Fokus der österreichischen Unternehmen gera­
ten. Dennoch: Auch wenn schon viel getan wird – es könnte noch
mehr sein.
SPENDENSTATISTIK
Der gesellschaftliche Anspruch an verantwortungsvolle Unternehmensführung ist in den vergangenen Jahren
stark gestiegen. Immer mehr österreichische Unternehmen engagieren sich deshalb gemeinnützig.
DR. BERNHARD HOFER,
GESCHÄFTSFÜHRER PUBLIC OPINION:
„Unsere Studie gibt einen aufschlussreichen Einblick
in die aktuelle Situation des sozialen Engagements
von Unternehmen in Österreich.
9 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Public Opinion/Institut für
Sozialforschung Linz, 2018
SPENDENSTATISTIK
„Wenn Sie spenden – geschieht dies regelmäßig und langfristig für
dieselbe(n) Organisation(en)/Aktivitäten oder entscheiden Sie dies
von Jahr zu Jahr neu?
„Welche Kriterien sind in Ihrem Unternehmen ausschlaggebend für die Unterstützung einer Organisation?“
(Mehrfachnennungen möglich)
„Und in welcher Form ist
dies geschehen?“
(Mehrfachnennungen möglich)
 77 %
Geldspenden
48 %
Sachspenden
36 %
Zeitspenden (z. B. über
­freiwilliges Engagement
der Mitarbeiter
17 %
Pro-bono-Leistungen
(freiwillig geleistete
pro­fessionelle Arbeit
ohne oder mit stark redu-
zierter Bezahlung für das
­Gemeinwohl)
2 %
Nichts davon
Transparenz
Tätigkeitsfelder der Organisation
Überzeugende Darstellung gemeinnütziger Projekte
Alle Angaben in Prozent
Bekanntheit der Organisation
Konkreter (medialer) Hilferuf
Andere Kriterien
ENGAGEMENTFORMENSPENDERTYPEN
UNTERSTÜTZUNGSKRITERIEN
16 %
KEINE ­
ANGABEN
38 %
ENTSCHEIDEN
STETS NEU VON
JAHR ZU JAHR
46 %
REGELMÄSSIG
UND LANGFRISTIG
FÜR DIESELBE(N)
ORGANISATION(EN)/
AKTIVITÄTEN
73
50
49
29
24
20
13
11
Repräsentative österreichweite Onlinebefragung,
513 Unternehmen aller Größenklassen, Sparten
und Bundesländer beteiligten sich daran (n=513).
Um die Einstellung österreichischer Unter­nehmer
zum Thema Spenden noch stärker zu beleuchten,
wurden zusätzlich persönliche Tiefeninterviews
mit Führungskräften von Unternehmen mit einer
Beschäftigtenanzahl von mindestens 50 Personen
durchgeführt.
Bisherige Erfolgsbilanz der Organisation, Empfehlungen, Mundpropaganda
Humanitäre weltanschauliche Einstellung der Organisation
10SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
E
rdbeben, Flutkatastrophen, Dürre, Krieg – aufgrund des Kli­
mawandels und der politischen Unruhen häufen sich weltweit
die Katastrophen und treiben viele in die Flucht oder Armut.
An vielen Orten der Welt bedeutet keine Hilfe: kein Überleben. Da­
mit es Benachteiligten besser geht, engagieren sich weltweit zahl­
reiche Hilfsorganisationen. Ermöglicht wird das durch Spenden. Sie
sind ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft. Die rasant fort­
schreitenden globalen Herausforderungen benötigen jedoch neue
Strategien zur Bewältigung des zunehmenden Bedarfs an humani­
tärer Hilfe. Mehr denn je ist das Engagement der Politik in enger
Kooperation mit Unternehmen, NPOs und Bürgern gefragt.
Priorität Armutsbekämpfung
„Wir sind die erste Generation, die Armut beenden kann, und die
letzte, die Maßnahmen ergreifen kann, um die schlimmsten Aus­
wirkungen des Klimawandels zu verhindern“, sagte der ehemalige
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beim internationalen Friedens­
tag 2016. Ein Jahr zuvor waren 193 UN-Mitgliedsstaaten für die
nächsten fünfzehn Jahre eine Partnerschaft für Frieden und Wohl­
stand für alle Menschen und für den Schutz der Umwelt und des
Klimas eingegangen. Oberstes Ziel der 17 Sustainable Develop­
ment Goals: die Bekämpfung der Armut. „Gerade die soziale Sche­
re schneidet für zu viele Menschen die Zukunft ab, schwächt den
sozialen Zusammenhalt und schafft politische Instabilität“, kritisiert
die Armutskonferenz. „Niemand ist offiziell für Armut. Aber Armut
wird mittlerweile einfach in Kauf genommen.“
Auch in Österreich. Hier waren laut Statistik Austria im vergange­
nen Jahr 1.563.000 Menschen gemäß EU-Definition armuts- oder
ausgrenzungsgefährdet.
Nachhaltig investieren
Armut ist aber nicht unausweichlich. Es gibt genügend Möglichkei­
ten, mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern. Eine innovative
Form, gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen
Aktivitäten zu verbinden, ist Social Investment. „Wir verstehen das
als Investitionen in die Gesellschaft“, sagt Barbara Coudenhove-
Kalergi von der Industriellenvereinigung. „Unternehmen, die ihr
Geld für soziale Anliegen oder die Lösung gesellschaftlicher Her­
ausforderungen einsetzen, wollen, dass es effizient passiert.“
Damit beschreibt Social Investment eine neue Denkhaltung: öffent­
liche und private Ausgaben können im Sozialbereich Investitions­
charakter haben. „Das bedeutet: Es geht nicht um soziale Kosten,
sondern um eine soziale Rendite – sprich, eine gesellschaftlich po­
sitive, spürbare und auch in Geld messbare Wirkung des Invest­
ments in der Gesellschaft“, so Coudenhove-Kalergi.
Es geht sogar noch gezielter: Beim Impact Investing steht nicht allein
die Rendite im Vordergrund, Investoren verfolgen bestimmte Invest­
ments in ökologische und soziale Ziele. Mit dieser neuen Art der
Geldanlage lässt sich unternehmerisches Potenzial zur Lösung ge­
sellschaftlicher Probleme mit gutem Gewissen in Einklang ­bringen.
WIE SPENDEN HELFEN
©IV
INVESTITION IN DIE
­GESELLSCHAFT
Die Welt ist im Wandel und mit ihr die
gesellschaftliche Verantwortung. Eine neue
Rollenverteilung zwischen Staat, Bürgern,
Non-Profit-Organisationen und Unternehmen
ist gefragt – für ein menschenwürdiges
Dasein für alle.
BARBARA COUDENHOVE-KALERGI,
INDUSTRIELLENVEREINIGUNG:
„Unternehmen, die ihr Geld für soziale Anliegen oder
die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen
einsetzen, wollen, dass es effizient passiert.“
11 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
F
ür den amerikanischen Ökonomen Milton Friedman lag die
­soziale Verantwortung eines Unternehmens darin, seine
­Gewinne zu steigern. Wirtschaften allein reicht nicht, findet
Philipp Bodzenta: „Die Basis eines guten Unternehmens ist, ein
Anliegen zu verfolgen“, so der Unternehmenssprecher. „Dazu ge­
hört natürlich Profitabilität, damit dieses Anliegen auch langfristig
möglich ist. Gewinn ist also wichtig, aber es gibt weit mehr, was für
uns zählt. Man nehme nur das Beispiel Special Olympics zur
Hand.“ 1968 war Coca-Cola Gründungspartner der größten Sport­
bewegung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. „Das
passierte zu einer Zeit, wo sogar Frauen noch verboten war, an
Marathons teilzunehmen“, so Bodzenta. Das zeigt, dass der Ge­
danke der Corporate Social Responsibility in der DNA des Unter­
nehmens bereits seit Jahrzehnten tief verankert ist.
Soziale Verantwortung muss gelebt werden
„Soziale Verantwortung wahrzunehmen heißt aber nicht, Organisa­
tionen und deren Events ausschließlich monetär zu unterstützen“,
sagt Bodzenta. „Soziale Verantwortung muss vom gesamten Un­
ternehmen auch gelebt werden. Nur so ist sie nachhaltig. Wichtig
ist, dass dieses Engagement ein ehrliches ist und keine Verpflich­
tung, um bloß nach außen hin besser dazustehen. Letztendlich ist
man seinen Shareholdern, den Mitarbeitern und allen Beteiligten
der Wertschöpfungskette verpflichtet.“
Richtiges Engagement zahlt sich aus
Bei allem Fokus auf die Geschäftsziele sollte daher durchaus ein
Teil der Ressourcen in ökologische und soziale Ziele fließen. Seit
1984 geht jährlich mindestens ein Prozent des Gewinns an gemein­
nützige Projekte. 2017 entsprachen die gemeinnützigen Beiträge
sogar 1,2 Prozent der im Jahr 2016 erwirtschafteten operativen
Erträge. „Wenn viele weitere Unternehmen diese Möglichkeit der
sozialen Verantwortung einschlagen würden, würde ich das per­
sönlich begrüßen“, so Bodzenta. Für ihn ist es aber vor allem wich­
tig, dass etwas passiert, ob durch freiwillige Selbstverpflichtung
oder andere Arten von Spenden. Aber zurück zu Milton Friedman:
Bedeutet eine verantwortungsvolle soziale Unternehmenshaltung
letztlich nur ‚Aufwand ohne Entlohnung‘? „Wir haben vor den Special
Olympics Weltwinterspielen eine Studie in Auftrag gegeben, die
zeigen soll, ob und wie sich dieses Engagement auf unser Unter­
nehmen und die Zahlen auswirkt“, so Bodzenta. „Dabei hat sich
gezeigt, dass es eine positive Korrelation mit der Unternehmensre­
putation sowie auch mit der Beziehung zur Marke mit sich bringt.
Und dies wirkt sich natürlich mittelfristig auch auf die Geschäfts­
zahlen aus. Das richtige Engagement zahlt sich also aus. Darüber
hinaus steigert solch ein Engagement auch die Zufriedenheit der
Mitarbeiter und deren Identifikation mit dem Unternehmen. Das
wirkt sich natürlich auch positiv auf die Performance aus.“
©CAROSTRASNIK.com
EIN UNTERNEHMEN MIT
­SOZIALER ADER
Als Traditionsmarke längst etabliert, engagiert
sich die Coca-Cola Company seit 1968 für
gesellschaftliche und nachhaltige Projekte. Philipp
Bodzenta über die Wichtigkeit von Wachstum,
soziales Engagement und die Vorteile einer
nachhaltigen Unternehmenskultur.
PHILIPP BODZENTA,
COCA-COLA ÖSTERREICH:
„2017 entsprachen die gemeinnützigen Beiträge
sogar 1,2 Prozent der im Jahr 2016 erwirtschafteten
operativen Erträge.“
FIXE SPENDENZUSAGE
12SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
VERANTWORTUNG ANNEHMEN
UND MITGESTALTEN
INTERVIEW
Elisabeth Stadler:
„Wir konzentrieren
uns vorwiegend auf
jene Menschen, die
in unserer Gesellschaft
die schwierigste
Position haben. Das
sind Bedürftige und
Kinder.“
©SebastianReich
13 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
KURIER: Frau Professor Stadler, wir befinden uns hier im
Ringturm, ein schon von Weitem gut sichtbares Symbol für
das künstlerische Engagement der Vienna Insurance Group.
Welche Faktoren sind für die VIG im Bereich des kulturellen
Engagements entscheidend?
Elisabeth Stadler: Kunst und Kultur sind unserem Unternehmen
sehr wichtig. Gesellschaftliche Verantwortung liegt in der DNA un­
seres Unternehmens. Wir versuchen, bei unserem Engagement
auch stets auf unsere Vielfalt, unsere Internationalität und unsere
Diversität Rücksicht zu nehmen. Und weil Sie jetzt die Ringturm-
Verhüllung ansprechen: Was Kunst im öffentlichen Raum betrifft,
sind wir durch unseren Hauptaktionär, den Wiener Städtischen
Versicherungsverein, sehr engagiert und versuchen, die Motive
und die Künstler möglichst breit und vielfältig zu gestalten. Zudem
ist es uns wichtig, unsere Internationalität zu berücksichtigen. Wir
sind mit 50 Gesellschaften in 25 Ländern in Zentral- und Osteuropa
tätig und wechseln daher österreichische mit renommierten Künst­
lern aus Osteuropa ab.
Sie sagen, die VIG hat die gesellschaftliche Verantwortung in
der DNA: Was bedeutet das konkret?
Stadler: Unsere Vorgängergesellschaft blickt auf das Gründungs­
jahr 1824 zurück. Wir haben also mittlerweile nahezu 200 Jahre an
Versicherungserfahrung. An der Gründung dieser Gesellschaft wa­
ren damals Persönlichkeiten aus Adel, Industrie und vor allem auch
aus dem Klerus beteiligt. Unter den Gründern befand sich der
Fürsterzbischof von Wien und der Administrator des Erzbistums
Salzburg. Die Verbindung zur katholischen Kirche haben wir bis
heute. Auch heute noch hat ein Abt der österreichischen Klöster
einen fixen Platz im Aufsichtsrat. Und viele der österreichischen
Kirchen und Klöster sind nach wie vor bei der Wiener Städtischen
versichert.
Das gemeinnützige und soziale Engagement lässt sich also
schon ganz eindeutig aus ihrer Geschichte herauslesen.
Stadler: So ist es. Wir sehen das als unsere soziale Verantwortung
und tragen es weiter. Wir haben das auch in den kritischen Jahren
fortgesetzt und unser soziales Engagement in den Jahren der Wirt­
schafts- und Finanzkrise nicht zurückgefahren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie NGOs für Spendenprojekte?
Stadler: Wir screenen die Unternehmen natürlich sehr intensiv und
legen unter anderem auch auf die Internationalität wert. Wir versu­
chen auch, mit Unternehmen zu kooperieren, die in vielen jener
Länder tätig sind, in denen wir mit unseren Gesellschaften vertre­
ten sind. Natürlich wollen wir hier eine möglichst breite Vielfalt errei­
chen. Und wir konzentrieren uns vorwiegend auf jene Menschen,
die in unserer Gesellschaft die schwierigste Position haben. Das
sind Bedürftige und Kinder.
Im Interview erzählt Frau Professor Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, dass
gesellschaftliches Engagement bei der VIG eine lange Tradition hat und die soziale Verantwortung selbst in
den kritischen Jahren sowie in den Jahren der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht zurückgefahren wurde.
Interview: Mag. Barbara Mader, KURIER
INTERVIEW
Zu Person
Prof. Elisabeth Stadler studierte Versicherungsmathematik an der Tech-
nischen Universität Wien und machte in der österreichischen Versiche-
rungswirtschaft als Vorstandsmitglied und als Vorstandsvorsitzende
Karriere. Im Mai 2014 wurde Elisabeth Stadler von Bundesministerin
Gabriele Heinisch-Hosek der Berufstitel Professorin für ihre Verdienste
in der Versicherungsbranche verliehen. Seit 2016 ist sie General­
direktorin der Vienna Insurance Group. Elisabeth Stadler ist außerdem
­Vizepräsidentin des Österreichischen Roten Kreuzes. Neben der
­Konzernleitung ist sie in der VIG außerdem für Strategische Fragen,
Europäische Angelegenheiten, Konzernkommunikation  Marketing,
Group Sponsoring, Personal­management, Konzernentwicklung und
Strategie, Bankkooperation, Generalsekretariat, Asset Management,
Treasury/Kapitalmarkt und ­Beteiligungsmanagement zuständig.
14SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
INTERVIEW
„Ich bin wirklich dankbar, dass es mir persönlich und vielen Menschen in
unserer Gesellschaft so gut geht. Ich denke, es sollte selbstverständlich
sein, dass wir jene, denen es nicht so gut geht, unterstützen.“
15 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Was halten Sie von einer freiwilligen Selbstverpflichtung eines
Unternehmens zum Spenden, z.  B. mind. ein Prozent vom
Umsatz oder 1,5 Prozent vom Betriebsergebnis?
Stadler: Ich denke, man muss differenzieren, um welches Unter­
nehmens es sich handelt. Es gibt ja Unternehmen, denen diese
Verpflichtung quasi auferlegt ist. Wir sind börsennotiert und haben
verschiedene Stakeholder, die wir bedienen müssen. Wir müssen
einerseits versuchen, unsere Kunden zufriedenzustellen, anderer­
seits unsere Aktionäre und natürlich unsere Mitarbeiter. Ich glaube
nicht, dass eine Verpflichtung für soziales Engagement notwendig
ist. Insbesondere dann nicht, wenn man diesen Gedanken aus
Überzeugung trägt, so wie wir das tun.
Was verstehen Sie persönlich unter sozialer Verantwortung?
Stadler: Ich bin wirklich dankbar, dass es mir persönlich und vielen
Menschen in unserer Gesellschaft so gut geht. Ich denke, es sollte
selbstverständlich sein, dass wir jene, denen es nicht so gut geht,
unterstützen.
Sie sind als Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group
derzeit die einzige Frau an der Spitze eines ATX-Unterneh-
mens. Woran liegt es, dass die Männer in Österreichs börsen-
notierten Unternehmen so gerne unter sich bleiben?
Stadler: Das ist eine schwierige Frage. Ich persönlich glaube, dass
das natürlich aus der Entwicklung kommt. Es ist einfach so, dass die
Frauen die Kinder bekommen, das hat sich auch mit den vielen Inno­
vationen der vergangenen Jahre nicht geändert. Das sind Jahre, die
einer Frau in ihrer Karriere fehlen. Dazu kommt, dass wir Frauen
noch ein wenig an Selbstsicherheit dazu gewinnen müssen. Wir
sind immer die, die sich um alles kümmern, die vorwiegend auf die
­an­deren achten und sich selbst eher in den Hintergrund stellen. Um
Karriere zu machen, ist es aber notwendig, öfter einmal Hier! zu
schreien und sich selber in den Mittelpunkt zu stellen, um aufzufallen
und um im entscheidenden Moment auch gefragt zu werden.
Gegen eine Frauenquote haben Sie sich aber ausgesprochen?
Stadler: Ja, ich halte nichts von einer Quote. Eine Frau möchte in
eine Funktion kommen, weil sie kompetent und eine Führungsper­
sönlichkeit ist, und nicht wegen einer Quote.
Sie selbst sind dafür bekannt, Frauen in Ihrem Unternehmen
zu fördern.
Stadler: Ja, allerdings. Die VIG ist auch diesbezüglich ein Vorzeige­
unternehmen. Wir haben alleine in meinem Vorstand ein Verhältnis
von 50:50, Frauen und Männer. Wir haben auch in vielen unserer
osteuropäischen Unternehmen Frauen als Vorstandsvorsitzende.
Wir forcieren das sehr. Vielfalt ist uns sehr wichtig. Wir haben hier
im Haus Mitarbeiter aus 18 verschiedenen Nationen. Wir achten
sehr auf Diversität. Und bei gleicher Qualifikation bevorzuge ich na­
türlich Frauen.
Sie persönlich haben schon sehr früh berufliche Weichen ge-
legt, die man heute als richtigen Karriereschritt bezeichnen
würde. Heute gibt es viele Förderprogramme, um Mädchen für
technische Berufe zu interessieren. Als Sie Mathematik an der
Technischen Universität studiert haben, war das doch noch
recht ungewöhnlich. Wie ist das damals in Ihrem Umfeld auf-
genommen worden?
Stadler: Ich war wahrscheinlich nie das typische Mädchen. Ich
habe zwar auch mit Puppen gespielt, aber genauso gerne mit Ma­
tador, was damals als Buben-Spielzeug galt. Ich habe mich von
klein auf für Mathematik interessiert, ich habe als Kind schon gerne
mathematische Rätsel gelöst. Das hat auch mein Vater sehr for­
ciert. Ich war im Gymnasium in der Mathematik-Olympiade und
mich haben Zahlen und Statistik immer schon fasziniert. Ich wuss­
te sehr früh, dass ich etwas mit Mathematik machen will. Und zwar
nicht unterrichten, obwohl mir das viele Leute einreden wollten. Ich
habe dann ein dreimonatiges Praktikum in einer Versicherung ab­
solviert, das sehr lehrreich war. Ich habe dort wirklich viel gelernt,
weil man mich nicht, wie das oft mit Praktikanten der Fall ist, zum
Einkaufen geschickt hat, sondern mir wurde wirklich gezeigt, wie
ein Versicherungsunternehmen funktioniert. Das hat mich so faszi­
niert, dass ich mich entschieden habe, Versicherungsmathematik
zu studieren.
Wissen Sie noch, was Sie als kleines Mädchen werden wollten?
Stadler: Nein, ich habe schon öfter darüber nachgedacht, aber ich
kann mich nicht erinnern. Ich weiß aber, dass mir rasch klar war,
dass ich nicht Weinbäuerin werden wollte. Ich komme ja aus einer
Weinstadt und damals hatte fast jeder dort, auch meine Familie,
Weingärten. Wenn meine Freundinnen im Sommer im Bad waren,
musste ich immer im Weingarten mitarbeiten. Da war mir klar: Die­
sen Beruf möchte ich nicht mein Leben lang machen.
Wie ist Ihr Verhältnis zum Wein heute?
Stadler: Ich trinke ihn gerne und ich bin dankbar dafür, zu wissen,
wie er gemacht wird.
INTERVIEW
Langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln
„Das sind die Grundlagen unseres Geschäfts“, so Generaldirektorin Elisabeth
Stadler, die gleichzeitig Vizepräsidentin des Roten Kreuzes ist. „Als Ver­siche­
rung haben wir mit dem Roten Kreuz einen ähnlichen Leitgedanken.Wir beide
leisten Unterstützung beim Eintreten unvorhergesehener und existenz­gefähr­
dender Risiken. Egal, ob es um medizinische, personelle oder materielle Situa-
tionen geht.“ Zu den weiteren gemeinnützigen Aktivitäten des Unternehmens
zählt auch das soziale Engagement der Vienna Insurance Group bei Projekten
der Caritas – darunter die Hospiz-Kampagne und die Osteuropa-Kampagne,
mit der die Caritas traditionell in der kalten Jahreszeit auf die zum Teil dramati-
sche Lage der Menschen in Osteuropa aufmerksam macht.Alljährlich findet
das VIG Kids Camp statt, dessen Ziel es ist, gegenseitiges Verständnis, Solida-
rität und soziales Bewusstsein auch dem Nachwuchs der Konzernmitarbeiter
spielerisch zu vermitteln. Seit 2011 wird beim Social Active Day den Konzern-
mitabeitern zudem ein Arbeitstag pro Jahr zur Verfügung gestellt, um sich in
einer Hilfsorganisation ehrenamtlich zu engagieren. Neu ist heuer die Schiffs-
patenschaft der VIG an der Mirno More Friedensflotte, dem weltweit größten
Friedens-Segelprojekt für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder und
Jugendliche. Bei einer einwöchigen Fahrt wird den Kindern durch das gemein-
same Steuern eines Segelschiffs die Gelegenheit gegeben,Vorurteile über
Bord zu werfen und Freundschaften über ethnische und soziale Grenzen
­hinweg zu schließen. Die teilnehmenden ­Kinder kommen unter anderem aus
Krisenzentren,Wohngemeinschaften und sozialpädagogischen Einrichtungen –
unter ihnen auch Heimatvertriebene und Kriegswaisen aus den Ländern des
Balkans. Zusätzlich unterstützt die VIG heuer den CSR-Tag von RespACT, der
Unternehmensplattform für verantwortungsvolles Wirtschaften.
©SebastianReich
16SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
SPENDEN IST EHRENSACHE
MATS HUMMELS
FUSSBALLSPIELER BEI FC BAYERN MÜNCHEN, MITGLIED DER
INITIATIVE „COMMON GOAL“
Matts Hummels ist Mitglied der Initiative „Common Goal“, bei der
Fußballprofis und Trainer ein Prozent ihres Gehalts an Organisatio­
nen spenden, die Fußball als Vehikel für Integration und Konfliktbe­
wältigung nutzen. „Als ich von der Initiative hörte, hatte ich sofort das
Gefühl, dass diese Idee großes Potenzial birgt, um über den Fußball
einen nachhaltigen Beitrag zu gesellschaftlichem Wandel zu leisten
und das Leben vieler benachteiligter Kinder und Jugendlichen zum
Positiven zu verändern. Mir gefällt der Ansatz, die wirtschaftliche
Entwicklung im Fußball möglichst mit einem tiefergehenden Sinn zu
verknüpfen. Diese Zielsetzung hat mich schnell überzeugt, bei Com­
mon Goal dabei zu sein.”
EDMUND HOCHLEITNER
INHABER, GF  CREATIVE DIRECTOR, WERBEAGENTUR WIEN NORD
„Seit der Gründung von Wien Nord im Jahr 1996 haben wir im-
mer wieder Unternehmen pro bono betreut“, so Geschäftsführer
Edmund Hochleitner. So unterstützte die Agentur unter anderem
auch die Hilfsorganisation CARE in der Umsetzung ihrer Kommuni­
kationsanliegen. „Soziales Engagement war und ist für uns eine
Selbstverständlichkeit. Und es ist schön zu sehen, dass auch unsere
Mitarbeiter mit großer Freude und vollem Einsatz Jahr für Jahr ihre
wertvolle Zeit in den Dienst sozialer Kampagnen stellen. Mit CARE
verbindet uns eine langjährige freundschaftliche und sehr professio­
nelle Partnerschaft, die beiden Seiten dank einer gemeinsam ent­
wickelten, sehr kreativen Kommunikationslinie bis zum heutigen
Tage nur Vorteile gebracht hat.“
ADI  SIMONE RAIHMANN
GRÜNDER  INHABER, 12 KARMA FOOD
Was du gibst, kommt auch zurück! Nach diesem Motto führen Adi
und Simone Raihmann ihr „Das Zwölf – Karma Food“ an mittlerweile
vier Standorten. Ihr Ziel haben die beiden bei all dem Erfolg nicht aus
dem Auge gelassen: gutes Karma. Beim Buchen eines Caterings
spendet Karma Food ein Prozent der Auftragssumme an eine der
drei Partnerinstitutionen. „Wir freuen uns sehr, unsere Partnerinstitu­
tionen, die Wiener Tafel, ZUKI – Zukunft für Kinder und den Wiener
Tierschutzverein, bei neuen Projekten und Initiativen unterstützen zu
können. Wir finden, dass jeder etwas bewirken kann, und setzen
deshalb bei all unseren Initiativen und Entscheidungen immer auf
,Good Karma First‘. Zudem legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit
und die Förderung von sozialen Initiativen, die uns am Herzen liegen.
Deshalb war für uns von Anfang an klar, dass wir bei unserem Karma
Catering nicht nur unser gutes Essen unter die Leute bringen wollen,
sondern auch wieder etwas zurückgeben möchten.“
FIXE SPENDENZUSAGE
©Schneider-Press/FrankRollitz,AtelierKarasinski,MontagsforumDornbirn/D.Mathis,CommonGoal.WIENNORD,SvenZieseniss*Fotolounge*,NOAN
Empathie, der Sinn für Gerechtigkeit, Kooperation: Gutes zu tun hat viele Gründe.
Für viele Unternehmen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist es schlicht soziale
Verantwortung. Deshalb spenden sie einen Teil ihres Gewinns für wohltätige Zwecke.
17 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
CHRISTINE RHOMBERG
MANAGING DIRECTOR HILTI FOUNDATION
Die Hilti Foundation richtet ihre Tätigkeiten in erster Linie auf so­zialen
Wandel durch gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wissen­
schaft aus. Jährlich spendet die Hilti Gruppe zwei Prozent des Ge-
winns für gemeinnützige Projekte. „Gesellschaftliches Engagement ist
seit jeher Teil der Kultur und integraler Bestandteil des unternehme­
rischen Handelns der Hilti Gruppe und damit auch der Stiftung. Wir
setzen auf ethische Prinzipien und Nachhaltigkeit und betrachten
unsere unternehmerische Verantwortung gegenüber Mitarbeiten­
den, Kunden, Partnern, Lieferanten, der Gesellschaft und der Um­
welt als Grundlage für den langfristigen Unternehmenserfolg. Unsere
Werte – Integrität, Mut, Teamarbeit und Engagement – definieren
den Rahmen der Zusammenarbeit unserer Teams mit Partnern und
Kunden. Die Projekte, die wir unterstützen, sollen einen möglichst
ganzheitlichen Ansatz verfolgen und dem Credo ‚Wir bauen eine
bessere Zukunft’ entsprechen – dem Leitbild, das wir als Stiftung mit
der Hilti Gruppe teilen. Das Projektportfolio der Hilti Foundation reicht
von der Entwicklung neuer, erdbebensicherer Bautechnolo­gien auf
den Philippinen über Entrepreneurship-Ausbildungen für keniani­
sche Frauen bis hin zur Wertevermittlung durch Musikunterricht in
Kindergärten, Schulen und eigenständigen Musikprojekten.“
OLIVER NIXDORF
INHABER NIXDORF CONSULTING
„In einem so reichen Land wie Deutschland aufgewachsen zu sein,
betrachte ich als Glücksfall. Vieles von dem, was für uns selbstver­
ständlich ist, ist für Milliarden von Menschen unvorstellbar weit weg.
Milliarden von Menschen leiden Hunger, werden verfolgt und unter­
drückt oder sterben an vergleichsweise harmlosen Krankheiten, da
es am Nötigsten fehlt. Zeitgleich darf ich meiner Berufung nachge­
hen, darf mich selbst verwirklichen, kann Sinn stiften, darf Menschen
und Unternehmen entwickeln, bekomme Feedback, Wertschätzung
und ein vernünftiges Honorar. Das erachte ich als Privileg. Dafür bin
ich dankbar, und gleichzeitig sehe ich das als Verpflichtung, der Ge­
sellschaft etwas zurückzugeben, zu teilen und Verantwortung zu
übernehmen. Ich habe mein finanzielles Engagement systematisiert,
indem ich ein Prozent meiner Umsätze an gemeinnützige Zwecke
spende. Und meine Kunden dürfen, sofern sie möchten, den Ver­
wendungszweck bestimmen. Mir macht das große Freude, und ich
wünsche mir, dass möglichst viele Unternehmen meiner ,1-Prozent-
Regelung‘ folgen. Lassen Sie uns einen Teil dessen, was unsere
­Gesellschaft uns ermöglicht hat, zurückgeben.“
MARGIT  RICHARD SCHWEGER
SOCIAL ENTREPRENEURS, NOAN
„Aus dem Wunsch, sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder
mittels Bildung zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern, entstand
vor mittlerweile zehn Jahren die Idee zu einem sozialen Unterneh­
men. Noan produziert hochwertige Olivenöle und versteht sich als
‚Social Entrepreneur‘. „Wir gehen von dem Ansatz aus, dass unter­
nehmerisch an der Lösung gesellschaftlicher Probleme gearbeitet
werden kann, und messen demnach unseren Erfolg nicht am Ge­
winn, sondern an der erzielten gesellschaftlichen Veränderung. Zu­
dem können wir auf diesem Weg direkten, fairen Handel und ein
nachhaltiges Wirtschaften realisieren.“ Alle erwirtschafteten Erlöse
gehen an ­Bildungsprojekte für bedürftige Kinder und Jugendliche.
FIXE SPENDENZUSAGE
18SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
MukoPolysaccharidosen, kurz MPS, sind langsam fortschreitende und vererbbare Stoffwechselerkrankungen,
die bereits im Säuglingsalter auftreten und unbehandelt zu schwersten Schäden bis hin zum frühen Tod der
Betroffenen führen. Um das Wissen um diese seltene Krankheit in die Öffentlichkeit zu transportieren und Auf­
merksamkeit für die MPS-Kinder zu gewinnen, wurde mit dem Außenwerber Epamedia eine Plakatkampagne
gestartet. Das aufmerksamkeitsstarke Sujet mit dem beliebten Schauspieler und MPS-Botschafter Wolfgang
Böck als Testimonial entwickelte Createam pro bono. Für diesen guten Zweck stellte Epamedia ihre Plakatstel­
len ebenfalls pro bono zur Verfügung.
KNOW-HOW FÜR
EINEN GUTEN ZWECK
©Epamedia,ClaudiaSpieß-ABLICHTEREIe.U.,JohannesEhn,Kellner
V. l. n. r.: Michaela Weigl, Vorsitzende der Gesellschaft
für MukoPolySaccharidosen und ähnliche Erkrankungen,
und Bettina Gundendorfer, Epamedia.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
19 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Mit dem „Projekt 2020“ will Hofer Kunden und Mitarbeiter zum aktiven Mitmachen
motivieren und unterstützt die Lesepaten-Initiative des Roten Kreuzes „Zusam­
men lesen – zusammen entdecken.“ Dabei sollen Schüler mit Leseschwächen
durch Mitarbeit freiwilliger Lesepaten gefördert werden. „Wenn Kinder und Er­
wachsene gemeinsam in die Abenteuerwelten der Bücher eintauchen, wird Lesen
zum Erlebnis“, so Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreu­
zes. „In Zusammenarbeit mit Hofer erreichen wir noch mehr Menschen mit unse­
rer Leseinitiative und investieren so gemeinsam in die Zukunft unserer Kinder.“
ZUSAMMEN LESEN UND
­ENTDECKEN?
Ein Wohlfühltag für
­obdachlose Frauen
Ein gepflegtes Aussehen steigert das Selbstbe­
wusstsein – gerade bei Frauen. Grund genug für
­Obdach Wien, einmal jährlich mithilfe freiwilliger Mit­
arbeiterinnen einen Wohlfühltag für obdachlose Frau­
en zu veranstalten, um ihnen einen „Tag der Normali­
tät“ zu ermöglichen. Freiwillige Visagistinnen und
Friseurinnen haben 35 Frauen gestylt und rundum
verwöhnt. Neben ausgewählten Kleiderspenden gab
es vom österreichischen Drogeriemarkt BIPA noch
ein Wohlfühlpaket mit Parfüm, Duschgel und Make-
up. Obdach Wien bietet betreute Unterkünfte für
wohnungslose Menschen in Wien an. Die gemein­
nützige GmbH ist mit derzeit 26 Einrichtungen die
größte Anbieterin innerhalb der Wiener Wohnungslo­
senhilfe. Das Angebotsspektrum von Obdach Wien
reicht von der Straßensozialarbeit über betreute
Wohneinrichtungen bis hin zu Unterkünften für geflo­
hene Menschen im Rahmen der Grundversorgung.
Lachen für den ­guten Zweck!
Bereits seit Jahren sammelt Kabarettist und Religi­
onslehrer Stefan Haider im Anschluss an sein Kaba­
rettprogramm Spenden für sein Herzensprojekt:
„Hilfe für schwangere Frauen und Mütter mit Kin­
dern in Not“ von der St. Elisabeth-Stiftung. So
konnten in den letzten zweieinhalb Jahren insge­
samt über 26.000,– Euro an die soziale Einrichtung
übergeben werden. Stefan Haider und sein Publi­
kum verbinden dadurch das Amüsante mit dem Ka­
ritativen und leisten einen wichtigen Beitrag für un­
sere Gesellschaft.
Visagistin Alexandra Hofer zaubert einer Besucherin des Wohlfühltags
von Obdach Wien ein Lächeln auf die Lippen.
Stefan Haider: Nach jeder Vorstellung ein Spendenaufruf
an das Publikum.
Das Vermitteln von Lesekompetenz zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Volksschulen.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
20SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
„Wohlschmeckend und wohltätig“ lautet das Motto von Pona, dem öster­
reichischen Organic Sparkling Juice. Schon bei der Gründung war sich das
fünfköpfige Pona-Team einig, mit seinem Produkt auch etwas Gutes zu
tun. Seit 2014 unterstützt das Unternehmen mit zehn Prozent des Reinge­
winns Therapieeinheiten des Kinderhilfswerks. „Ich bin sehr stolz, guten
Geschmack mit einer guten Tat verbinden zu können“, so Pona-Co-Foun­
derin Simone Haslehner. „Genau so funktioniert eine gelungene Kooperati­
on der Wirtschaft mit NGOs“, freut sich auch Kinderhilfswerk-Obmann
Peter Begsteiger.
WOHLTÄTIGER GENUSS
©Kinderhilfswerk,christian-novak.at,VereinUteBock,FachverbandGastronomie
Das Unternehmen Pona spendet
zehn Prozent des Reingewinns
dem ­Kinderhilfswerk: Dr. Simone
Haslehner, Co-Founderin
Pona, mit Peter Begsteiger,
Geschäftsführer Kinderhilfswerk,
am Fair Planet Fest in Linz.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
21 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Bereits seit 17 Jahren engagieren sich die österreichischen Eissalons für die
St. Anna Kinderkrebsforschung. Mit einer Gesamtsumme von fast 90.000,– Euro –
­rekordverdächtige 8.920,– Euro davon im vergangenen Jahr – haben die Eismacher
in dieser Zeit mit ihren Spenden einen kleinen, aber wichtigen Beitrag geleistet. Für
die mehr als 300 Eissalons in ganz Österreich fiel am 22. März der Startschuss zur
offiziellen Eissaison 2018. „Mein Dank gilt hier meinen Kolleginnen und Kollegen
für ihre großartige Unterstützung“, freut sich Eissalons-Branchensprecher Silvio
Molin-Pradel über die traditionelle Spendenaktion, die auch heuer weitergeführt
wird. „Kinder lieben Eis. Da gehört es sich, dass wir etwas zurückgeben.“
EISSCHLECKEN FÜR
DEN GUTEN ZWECK
Schenken – helfen – genießen!
Die Initiative WineAid sammelt Spenden durch Pa­
tenschaften, Teambuilding-Aktionen, Fördermit­
gliedschaften oder Charity-Events und finanziert
damit Therapien für benachteiligte Kinder und Ju­
gendliche, den Ersteinstieg geheilter junger Erwach­
sener in den österreichischen Arbeitsmarkt sowie
mental benachteiligte Nachwuchs-Spitzensportler.
Konkret werden die Österreichische Sporthilfe, die
Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer und die
Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe damit finanziert.
Unterstützt wird dieses Engagement bereits seit
2014 von der Sparkasse. So konnten von den bis
dato gesammelten 20.000,– Euro unter anderem
ehemalige Gehirntumor-Patienten nach deren Ge­
sundung erfolgreich wieder in den Arbeitsmarkt in­
tegriert werden. „Wir geben einen Teil unseres wirt­
schaftlichen Erfolgs an jene weiter, denen es nicht so
gut geht“, so Mag. Helge Haslinger, Vorstandsvorsit­
zender Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG.
„Speziell an Kinder. Das ist mir als Familienvater ein
großes persönliches Anliegen.“
Neuer Boden für das
­Flüchtlingsprojekt Ute Bock
Die Firma Haro Austria stellte dem Verein Ute Bock
einen wohngesunden Designboden für das Bil­
dungszentrum in der Inzersdorferstraße in Wien zur
Verfügung. Hier werden Sprachkurse, Seminare und
Workshops abgehalten, durch die Flüchtlinge und
andere Bedürftige für eine Integration oder Rückkehr
in ein lebenswertes Leben fit gemacht werden. Ver­
legt wurde der Boden von den Fachkräften der Firma
Wohncouture Schulz ohne Kostenberechnung. Mit
ihrer ehrenamtlichen Hilfe haben die beiden Unter­
nehmen einen wichtigen Beitrag für den Lehrbetrieb
der Einrichtung geleistet.
V. l. n. r.: Moderator Thomas Wollner im Gespräch mit Mag. Helge Haslinger,Vorstandsvorsitzender
Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG, über gesellschaftliche Verantwortung bei der WineAid Gala.
V. l. n. r.: Fausto und Vater Arnoldo, Michela und Mutter Arnoldo, Mag.Andrea Prantl (St.Anna
­Kinderkrebsforschung), Silvio Molin-Pradel (WK-Branchensprecher der österreichischen Eissalons).
Lernbetreuung „Büffelböcke“ im neuen Spielraum
des Ute Bock Bildungszentrums.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELEBEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
22SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
Zehn Prozent des monatlichen Telefontarifs
helfen den Bergarbeiterkindern in Bolivien:
Im Förderzentrum der Kindernothilfe
erhalten die Kinder Unterstützung und
Förderunterricht.
Die Kindernothilfe Österreich hat eine Kooperation mit dem jungen Mobilfunker goood gestartet: Dabei kann im Netz
von A1 telefoniert und gleichzeitig ein Kindernothilfe-Projekt im Hochland Boliviens unterstützt werden, das Kinder­
arbeitern eine Schulbildung ermöglicht. Zehn Prozent des monatlichen Telefontarifs werden automatisch an die gemein­
nützige Organisation gespendet. „Die Integration von Spenden in den alltäglichen Konsum ist ein weltweit wachsender
Trend. Die eigene Kaufkraft wird dabei zum Werkzeug, um selbstverständlich Gutes zu tun“, erklärt Claudia Winkler von
goood. Plus: Die Spender werden regelmäßig darüber informiert, wie sich ihr Projekt entwickelt.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
ZEHN PROZENT DES MONATLICHEN ­TELEFON­-
TARIFS FÜR GEMEINNÜTZIGE ZWECKE
23 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Charity-Lauf im Tiergarten Schönbrunn
2.000 Läuferinnen und Läufer ließen sich im Juni die Gelegenheit nicht
entgehen, für einen guten Zweck abends durch den Zoo zu laufen. Mit
sechs Kilometern ist die Laufstrecke auch für Anfänger geeignet, doch vor
allem die Steigung zum Tirolerhof sorgt jedes Jahr für rote Köpfe und lau­
tes Keuchen. Die größte Motivation sind aber wie jedes Jahr die vielen
Tiere entlang der Strecke, die das besondere Flair des Zoolaufs ausma­
chen. Der Reinerlös von 30.000,– Euro geht auch heuer traditionell zur
Hälfte an den Lungenkinder Forschungsverein für seine Initiative „Heilung
für Lungenhochdruck“ und den Tiergarten Schönbrunn, diesmal für ein
neues Aquarienhaus.
Kinder brauchen Vorbilder
Bereits mehr als 100 Kinder und Jugendliche hat „Big Brothers Big Sisters
Österreich“ (BBBSÖ) in Wien mit erwachsenen Begleitern zusammenge­
bracht. Dem gemeinnützigen Verein steht dabei ein starker Partner zur Sei­
te: Die Steuer- und Wirtschaftsberatungskanzlei Steirer, Mika  Comp.
unterstützt BBBSÖ tatkräftig – von Geldspenden über Corporate Voluntee­
ring bis hin zu Pro-bono-Leistungen!
V. l. n. r.:Tandemtreffen bei Big Brothers Big Sisters Österreich – Bahar (Mentee),
Barbara (Mentorin), Fabian (Mentor), Tim (Mentee).
7. Wiener Zoolauf 2018: Einige Läufer gingen in tierischen Outfits an den Start.
©KindernothilfeÖsterreich,DanielZupanc,BigBrothersBigSisters
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
24SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
Rekordmeister SK Rapid unterstützt das Pro­
jekt Kinderzukunft der Volkshilfe. Rapid-Präsi­
dent Michael Krammer dazu: „Mit dieser Initia­
tive wollen wir einerseits vor allem gefährdeten
Kindern und Jugendlichen rund um unsere
Community helfen, andererseits aber auch
dazu beitragen, dass wir gemeinsam mit un­
seren Anhängern, aber auch Partnern, regel­
mäßig möglichst hohe Spenden sammeln und
das wichtige Thema Kinderarmut mit unserer
Kommunikationskraft auch der Öffentlichkeit
verstärkt bewusstmachen.“ Gesammelt wer­
den die Spenden auch via Becherpfand im
Allianz-Stadion und mittels Aufrundungsbe­
trägen bei Fan-Artikeln.
Zukunft mit Ausblick
In den ländlichen Regionen Ugandas kann eine Bril­
le über Schulerfolg, Berufsausbildung und damit
über die Zukunft von Menschen entscheiden. An­
lässlich des Welttags der Brille gingen im April von
jeder optischen Brille, die sehen!wutscher in Öster­
reich verkaufte, fünf Euro vom Verkaufspreis an
­NUIRE, das nationale Brillenversorgungsprogramm
in Uganda, das Licht für die Welt zusammen mit
dem ugandischen Gesundheitsministerium seit 2008
betreibt. Insgesamt wurden durch diese Aktion
7.000,– Euro an Licht für die Welt gespendet. Mit
diesem Projekt konnten bisher 135.000 Schulkinder
auf Sehschwächen untersucht und 14.000 Brillen
an die Einwohner Ugandas verteilt werden. Die Bril­
len werden immer den individuellen Sehschärfen
angepasst und im Land selbst produziert, um neue
Jobs zu schaffen. Bis 2020 sollen weitere 5.000
Brillen vor Ort produziert und angepasst werden.
Kinderzukunft –
­die Rapid-Familie hilft
©ThomasMeyer,FotoBegsteiger
SYMBOLFOTO
V. l. n. r.: Andreas Onea, Paralympic-Schwimmer und ORF-Moderator, Ulrike Penitz-Abdel ­Rahman,
Filialleiterin in der Filiale Donauzentrum, und Werner Feifel von Licht für die Welt.
BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
25 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
©Prokofieff
STIFTUNGEN
Lohnt sich eine Stiftung noch? Eine Frage, die nicht nur potenzielle
Stifter bewegt, sondern auch in Anwaltszirkeln intensiv diskutiert
wird. Klar: Wer mit den Erlösen Vermögen erhalten und soziale An­
liegen fördern will, ist mit einer Stiftung noch immer sehr gut bera­
ten. Aber: Es braucht schon ein ansehnliches Vermögen, damit
sich diese noch lohnt.
Dachstiftung senkt kosten
Außer man schließt sich für einen gemeinsamen Stiftungszweck
zusammen, wie es die gemeinnützige Stiftung Philanthropie Öster­
reich gemacht hat. „Gemeinschaftlich etwas bewegen und für ei­
nen Unterschied sorgen“, war eines der wesentlichen Motive für
die Gründung der Plattform, die als Dachstiftung Philanthropen mit
ähnlichen Motiven eine erstaunliche Flexibilität einräumt. Initiator ist
die Capital Bank des Konzerns der Grazer Wechselseitigen Versi­
cherung AG. Sie übernimmt auch die Verwaltungskosten in der
Stiftung – und befreit damit alle Zustifter und Spender von dieser
Last. Wer mit seinem Vermögen Gutes tun will, hat gleich eine Fül­
le von Möglichkeiten, dies mithilfe der Stiftung zu tun. Der einfachs­
te Weg ist es, die Dienste der Stiftung für die Abwicklung einer
größeren Spende zu nutzen. Die Stiftung hilft bei der Auswahl des
passenden Zieles, leitet die Spende weiter, kontrolliert die Mittelver­
wendung und erstellt einen Projektbericht. Die optimale Lösung
auch für jene, die anonym bleiben wollen. Die begünstigte Organi­
sation erfährt den Namen des Spenders nur, wenn dieser es wünscht.
Umfassendes Mitspracherecht
Die wahrscheinlich vorteilhafteste Variante, von der gemeinnützi­
gen Stiftung Philanthropie Österreich zu profitieren, ist, indem man
sie als Zustifter nutzt. Voraussetzung ist eine Einzahlung von min­
destens 50.000,– Euro. Dafür genießt man Mitspracherecht über
seine Zustiftung. Sogar eigene Projekte können Zustifter einbrin­
gen und um Unterstützung anderer werben. Diese Möglichkeiten
haben einige Zustifter bereits genutzt. Einer fördert sein selbst initi­
iertes Projekt der Entwicklungshilfe in Bhutan, ein anderer unter­
stützt über den Weg der Zustiftung gezielt seine „Herzensprojekte“
im In- und Ausland. Gründungskosten, Eingangs- und Zuwen­
dungsbesteuerung – die bei einer eigenen Stiftung zu tragen wären
– fallen weg, die steuerliche Absetzbarkeit und die Wirkung über
den Tod hinaus bleiben erhalten. Und: Die Capital Bank trägt nicht
nur die Kosten, sie garantiert auch die Verwaltung des Vermögens
nach ethischen Gesichtspunkten. Natürlich ist die Stiftung Philan­
thropie Österreich auch der perfekte und professionelle Ansprech­
partner, wenn man sein Vermögen nach dem Tod in den Dienst der
guten Sache stellen will. Und wer trotzdem auf einer eigenen Stif­
tung besteht, kann sich von den erfahrenen Experten bei der Grün­
dung beraten lassen.
VIELE HELFER UNTER EINEM DACH
Bei der gemeinnützigen Stiftung Philanthropie Österreich handelt es sich um eine Dachstiftung mit vielen
Vorteilen – auch für kleinere Vermögen im Gemeinnützigkeitsbereich!
Die Vorteile für Zustifter:
» Keine Verwaltungskosten in der Stiftung (übernimmt Capital Bank)
» Jährliche Entscheidungsmöglichkeit für den Zustifter
» Einbringen von Projekten durch den Zustifter möglich
» Namentliche Verbindung mit der Stiftung
» Steuerbegünstigtes Spenden
» Professionelle Suche möglicher Projekte durch die Stiftung
» Prüfung der Projekte durch die Stiftung
» Regelmäßige Berichte zu den Projekten
www.stiftung-oesterreich.at
Vorstand Stiftung ­Philanthropie Österreich (v. l.):
Dr. Günther Lutschinger, ­Stellvertreter des Vorsitzenden, Dr. Franz Harnoncourt-­Unverzagt, Vorsitzender, Mag. Wolfgang Ules, Chief Investment Officer (CIO) Capital Bank.
26SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
IN JEDEM VON UNS
STECKT EIN ALTRUIST
Christian Keysers erforscht die neuronalen Grundlagen des Mitge­
fühls und ihre Bedeutung für das menschliche Zusammenleben am
Institut für Neurowissenschaft in Amsterdam. Mit seinem Konzept
des „empathischen Gehirns“ verbindet er ein Menschenbild, das auf
Kooperation statt Konkurrenz setzt.
Mal egoistisch, mal selbstlos. Ist der Mensch nun ein unver-
besserlicher Einzelkämpfer oder neigt er doch eher zur Zu-
sammenarbeit zum Nutzen aller?
Christian Keysers: Das Leiden anderer aktiviert unser eigenes
Schmerzsystem, so als würden wir den Schmerz selbst empfinden.
Wir sind von Natur aus darauf programmiert, uns um das Wohlerge­
hen anderer zu sorgen – geht es jemandem schlecht, fühlen wir uns
auch schlecht. Das motiviert uns dazu, anderen zu helfen. Natürlich
ist das nicht der einzige Beweggrund: Wir stecken voller selbstsüch­
tiger Motive, um unsere eigenen Ressourcen zu stärken und unser
Überleben und das unserer Familie zu gewährleisten. Deshalb wä­
gen wir unsere Bereitschaft, anderen zu helfen, immer mit unseren
eigennützigen Beweggründen ab. Manchmal gewinnt der Einzel­
kämpfer in uns, manchmal überwiegen die anderen Aspekte.
Gibt es in der Tierwelt Vergleichbares?
Keysers: Ja, auch andere Säugetiere sind so programmiert, dass
ihr Schmerzzentrum beim Anblick eines Leidenden aktiviert wird.
Was in der Tierwelt allerdings weniger ausgeprägt ist, ist die Kom­
plexität des sozialen Verhaltens, wie wir es beim Menschen ken­
nen. Ratten beispielsweise helfen sich gegenseitig, wenn es nicht
mit zu viel Risiko verbunden ist, was hinsichtlich der Evolutionstheo­
rie „Survival of the fittest“ überrascht. Aber Ratten leben in Grup­
pen und so dient dieses Verhalten vermutlich der Arterhaltung. Es
gibt aber auch andere erstaunliche Beobachtungen, wie die von
Schimpansen, die auch auf die Gefahr hin, selbst zu ertrinken, ins
Wasser springen, um einander zu helfen. Solche Vorfälle sind je­
doch – anders als bei uns Menschen – relativ selten. Bei uns ist der
Hang zur Kooperation viel ausgeprägter, wir sind dafür auch bes­
ser ausgestattet, was uns besonders macht.
Sie haben gesagt, der Mensch ist eine Mischung aus Egoist
und Altruist. Doch wann neigen wir eher zu selbstlosem und
wann zu eigennützigem Verhalten?
Keysers: Das ist sehr komplex. Eine wichtige Komponente stellt
eben unser empathisches Vermögen dar. Es motiviert uns dazu, an­
deren zu helfen, weil wir uns dann einfach besser fühlen. Es gibt aber
auch andere Beweggründe: Anderen zu helfen bedeutet auch, Ver­
bündete zu haben, die einem zukünftig helfen können. Selbstloses
Verhalten ist zudem gesellschaftlich attraktiv und steigert unseren
guten Ruf. Alle diese Faktoren zusammen veranlassen uns zu guten
Taten. Wir wissen aber auch, dass der empfundene Mangel an Res­
sourcen einen eher egoistisch handeln lässt. Zusätzlich neigen wir
dazu, Personen, die uns in unserem sozialen Netzwerk und auch
räumlich näher stehen, mehr zu helfen, als Menschen die weiter weg
und anders sind.
FORSCHUNG
©ValeriaGazzola,Fotolia
Für den Hirnforscher Christian Keysers
sind wir Menschen im Grunde gar keine
einzelnen Individuen, sondern Bestandteile
eines eng vernetzten sozialen Gewebes.
Warum helfen wir wildfremden Menschen, wenn sie in Not sind? Weil wir
unwillkürlich mit anderen Menschen empathisch verbunden sind, meint der
deutsch-französische Neurobiologe Christian Keysers.
27 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Welche Rolle spielt Fairness dabei?
Keysers: Der Gerechtigkeitssinn ist gerade bei Primaten sehr aus­
geprägt – sowohl bei humanen als auch nichthumanen. Geben Sie
beispielsweise zwei Trauben dem einen Affen und acht dem ande­
ren, ist ersterer ziemlich verärgert und wird mit den Trauben nach
Ihnen werfen. Geben Sie jedem aber jeweils zwei, freuen sich beide,
Trauben bekommen zu haben. Verfügen wir also über genügend
Ressourcen, fühlen wir uns meist unwohl, alles für uns zu behalten
und anderen nichts davon abzugeben. Dieser Sinn für Gerechtigkeit
ermutigt uns daher auch, zu teilen und unter gegebenen Umständen
altruistisch zu handeln. Ist andererseits jemand uns gegenüber unfair
gewesen, ist unsere Empathie für ihn schwach ausgeprägt und wir
tendieren sogar dazu, uns an ihm zu rächen. Fairness regelt also
unsere Empathie und unser altruistisches Handeln gegenüber ande­
ren Menschen.
Phasen von Kooperation und reinem Egoismus prägen ja auch
immer wieder unsere Geschichte und bilden das unruhige Auf
und Ab politischer und finanzieller Systeme. In welcher Phase
befinden wir uns Ihrer Ansicht nach aktuell?
Keysers: Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich glaube, dass Indi­
viduen stets in mehreren konzentrischen Kreisen leben. Meines
INTERVIEW
CHRISTIAN KEYSERS:
„Eine wichtige Komponente stellt unser empathisches
Vermögen dar. Es motiviert uns dazu, anderen zu
helfen, weil wir uns dann einfach besser fühlen.“
­Erachtens sind wir insgesamt gesehen auf familiärer und vielleicht
sogar auf regionaler und nationaler Ebene zurzeit sehr kooperativ.
Auf europäischer Ebene sind wir im Großen und Ganzen besser als
in den meisten Jahrhunderten zuvor, fühlen aber eine bestimmte An­
spannung zwischen dem „wir“ und dem „sie“. Auf globaler Ebene
haben wir meiner Ansicht nach das Potenzial zu mehr Kooperation.
Wie müsste denn ein System aussehen, damit dieses Potenzial
besser ausgeschöpft werden kann?
Keysers: Ich denke, der Schlüssel dazu ist ein Zusammengehörig­
keitsgefühl, das die Vereinigung aller Menschen über die leidlichen
nationalen Narrative stellt. Eine Welt, in der Diversität in den Schu­
len beginnt und auch begrüßt wird und die Vorzüge von Koopera­
tion immer wieder thematisiert werden. Ich bin überzeugt, dass wir
viele dieser Faktoren bereits haben, wir müssen sie nur stärker her­
vorheben.
Christian Keysers, 1973 in Belgien geboren, studierte Psychologie und
Biologie in Deutschland und den USA. Als Postdoktorand kam er 2000
nach Parma, wo er bei Giacomo Rizzolatti Untersuchungen an Spiegel­
neuronen durchführte. Seit 2004 forscht und lehrt er in Groningen, wo er
auch mit seiner Frau Valeria Gazzola das Social Brain Lab gründete, das
seit 2010 in Amsterdam angesiedelt ist. 2012 erschien sein Buch „Das
empathische Gehirn“, in dem er die Fähigkeit des Einfühlungsvermögens
thematisiert, worauf unser soziales Miteinander basiert. Sein Buch wurde
2012 mit dem Independent Publishers Book Award als bestes Wissen-
schaftsbuch ausgezeichnet.
28SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
WENN DIE HERAUSFORDERUNG
ZUR NORMALITÄT WIRD
G
etrieben von der Leidenschaft, Dinge zu verändern, Miss­
stände zu thematisieren und Projekte zu realisieren, leisten
NGO-Teams tagtäglich Übermenschliches. Gutes zu tun,
scheint dabei zunächst ganz einfach: Wer auf der Straße lebt, be­
nötigt eine Unterkunft, wer krank ist, die richtige Pflege. Doch wo
mehrere Menschen helfen wollen, braucht es vor allem eines: Orga­
nisationen. „Wenn Naturkatastrophen passieren, die für Hilfsorgani­
sationen eine große logistische Herausforderung darstellen, ist
CARE durch mehrere weltweite Logistikzentren in der Lage, rasch
und überall Nothilfe zu leisten“, erzählt Andrea Barschdorf-Hager
von CARE Österreich. Die vor mehr als 70 Jahren gegründete NGO
arbeitet mittlerweile in 93 Ländern weltweit. „Wir haben in den Ein­
satzländern Büros vor Ort“, so Barschdorf-Hager. Hilfsgüter wer­
den, sofern das möglich ist, lokal eingekauft. Es sind auch über­
wiegend lokale Mitarbeiter, die die Hilfe vor Ort koordinieren.
Einsatz unter Lebensgefahr
„Da unsere Hilfe von der Entwicklungszusammenarbeit bis zur welt­
weiten Katastrophenhilfe reicht, haben die CARE-Mitarbeiter hoch­
spezialisierte Tätigkeiten und Ausbildungen“, sagt Barschdorf-­
Hager. 2017 hat die Hilfe von CARE rund 63 Millionen Menschen
erreicht. Für den österreichischen Standort liegen die geografischen
Schwerpunkte in Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Ost/Südeuro­
pa. Gerade in den Konfliktgebieten fordert die Arbeit der Helfer viel
Engagement, Motivation und eine große Portion Mut. „In diesen Ge­
bieten ist unser Einsatz oft nur unter sehr schwierigen Umständen
möglich“, erzählt die Geschäftsführerin. „Internationale Hilfsorganisa­
tionen wie CARE bewegen sich hier in einem Spagat, den es ständig
abzuwägen gilt: einerseits Hilfe für die betroffene Bevölkerung zu
leisten und andererseits die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter zu
gewährleisten.“ Vor allem in Ländern wie Syrien, dem Südsudan und
der Zentralafrikanischen Republik sind die humanitären Helfer stär­
ker gefährdet, ihre Arbeit mit dem eigenen Leben zu bezahlen.
ARBEITEN FÜR NGOS
©HDCF_FotoproduktionAndreasPokorny,DieterKulmer
DANIELA UNTERHOLZNER,
GESCHÄFTSFÜHRERIN NEUNERHAUS:
„Tagtäglich stellen sich bei uns viele obdach- und
wohnungslose Menschen an, um medizinisch ver-
sorgt zu werden – darunter immer mehr Kinder.“
Sie packen da an, wo rasche Hilfe gebraucht wird, setzen sich für Menschenrechte ein,
leisten Entwicklungshilfe – NGOs greifen Probleme überall da auf, wo sich kein anderer
drum kümmern will oder kann.
Andrea Barschdorf-Hager von
CARE Österreich bei einem
­Einsatz vor Ort.
29 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
Hilfe für obdachlose Menschen
Um Menschen, die durchs soziale Raster fallen, kümmert sich das
Neunerhaus Wien. 1999 mit dem Ziel gegründet, den Betroffenen
Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen, um ihre Lebenssituation nach­
haltig zu verbessern, betreut die Organisation mittlerweile drei
Wohnhäuser sowie 170 Wohnungen, verstreut in ganz Wien. „Bei
den Wohnungen ist es uns wichtig, dass das nachbarschaftliche
Umfeld nicht weiß, welcher soziale Hintergrund den jeweiligen Be­
wohner begleitet, damit der Weg zurück nicht durch Stigmatisierung
erschwert wird“, erzählt Geschäftsführerin Daniela Unterholzner. Des­
halb tragen die Wohnungen auch kein „Neunerhaus“-Zeichen. „Im
Schnitt erhalten die Betroffenen ein bis zwei Jahre Unterstützung durch
uns, klären mithilfe unserer Sozialarbeiterinnen ihre familiären oder ar­
beitsbedingten Verhältnisse, die sie zur Wohnungslosigkeit geführt
haben. Danach unterstützen wir sie bei der Antragstellung für eine
Gemeindewohnung oder der Suche nach einer anderen Wohnung.“
Weggeschickt wird hier niemand
Bereits 2006 hat das Neunerhaus erkannt, dass Obdachlosigkeit
und Krankheit in einer sehr engen Wechselbeziehung zueinander
stehen. Seither arbeiten auch Ärzte für das Neunerhaus, das Ge­
sundheitszentrum in Wien-Margareten wurde 2017 vergrößert.
„Tagtäglich stellen sich bei uns viele obdach- und wohnungslose
Menschen an, um medizinisch versorgt zu werden – Männer, Frauen,
und ­immer mehr Kinder“, so Unterholzner. Weggeschickt wird hier
­niemand! „Vielen von ihnen sieht man ihre prekäre Lage nicht an“,
erzählt Unterholzner. „Es fällt oft schwer, sich einzugestehen, dass
man Hilfe braucht.“ Deshalb gibt es neben drei Räumen für All­
gemeinmediziner, vier Behandlungsstühle für Zahnärzte und einer
Tierarztpraxis auch Räume für Sozialarbeit. Neben fachspezifi­
schem Wissen spielen Teamfähigkeit, Geduld und Einfühlungs­
vermögen dabei eine große Rolle: „Bei uns arbeiten deshalb nur
professionelle Helfer und Spezialisten. Insgesamt ist es für uns
aber vor allem wichtig, dass unsere Mitarbeiter nicht nur den Hilfe­
suchenden auf Augenhöhe begegnen, sondern die Patienten auch
ganzheitlich betreuen“, so Unterholzner. Motto des Neunerhauses
ist schließlich: „Du bist wichtig.“ Und so wird auch individuell auf
den Menschen eingegangen.
Für ein menschenwürdiges Dasein
Wert auf die Selbstbestimmung ihrer Bewohner, damit sie ihren Ta­
gesablauf individuell gestalten können, legt auch das Haus der
Barmherzigkeit. Die gemeinnützige Organisation bietet schwer pfle­
gebedürftigen Menschen Langzeitbetreuung mit Lebensqualität.
„Unser Ziel ist es, einerseits hochqualitative Pflege und Betreuung zu
bieten und andererseits größtmögliche individuelle Lebensqualität
und die Selbstständigkeit unserer Bewohner zu fördern“, sagt Maria
Hämmerle vom Haus der Barmherzigkeit. „,So viel Normalität und
Individualität wie möglich, so viel Pflege wie notwendig‘, lautet daher
auch unser Grundsatz.“
Das wird aber zusehends schwieriger: Aufgrund der demografi­
schen Entwicklung wächst die Zahl der pflegebedürftigen Menschen
kontinuierlich, während es europaweit zu Engpässen am Arbeits­
markt kommt. Dazu kommt, dass die Attraktivität der Pflegeberufe in
den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Eine der großen Herausfor­
derungen für die Zukunft wird daher – in der gesamten Branche –
sein, qualifiziertes Personal zu gewinnen und neue Mitarbeiter lang­
fristig zu binden, ebenso ältere Mitarbeiter länger im Beruf zu halten.
Die Pflege älterer, chronisch kranker und schwerstbehinderter Men­
schen bringt die Pflegepersonen an ihre körperlichen und mentalen
Grenzen. „Resilienzfördernde Faktoren im Arbeitsumfeld helfen un­
seren Mitarbeitern, die Herausforderungen des Pflegealltags zu
meistern“, betont Marie Cris Gambal aus der Pflegedirektion. „Um
sie in ihrer oftmals belastenden Arbeitssituation bestmöglich zu un­
terstützen, bietet unser Haus daher diverse gesundheitsfördernde
Maßnahmen für die Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an.“
„So viel Normalität und
­Individualität wie möglich, so
viel Pflege wie notwendig“,
lautet der Grundsatz im
Haus der Barmherzigkeit.
30SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
KLEINER EINSATZ –
GROSSE WIRKUNG
SPENDENTIPPS
Verantwortung übernehmen und soziales Engagement
zeigen – das ist die Basis für ein gutes Leben für alle.
Spenden helfen dabei. Es gibt eine Vielzahl an
Möglichkeiten, Gutes zu tun. Unsere Spendentipps:
©FVA/Bozovic
Geldspenden
Ganz einfach und unkompliziert unterstützen Sie
eine Organisation mit einem finanziellen Betrag Ihrer
Wahl. Ihre Spende kann zielgerichtet und effizient
für wichtige Hilfsprojekte eingesetzt werden. Einige
NGOs bieten auch Einzel- oder Projektpatenschaf­
ten mit einem konkretem Spendenzweck an.
Sachspenden
Für viele soziale Organisationen sind Sachspenden
wie Gebrauchtkleidung eine essenzielle Ergänzung
ihrer finanziellen Einnahmequellen. Sachspenden be­
deuten aber auch Administrations­aufwand und Kos­
ten für Lagerung oder Transport. Oft können Geld­
mittel rascher, flexibler und effizienter eingesetzt
werden als Sachspenden. Es empfiehlt sich, vorweg
mit der NGO möglichen Bedarf abzustimmen.
Ehrenamtlich Zeit spenden
Neben Geld- und Sachspenden kann man auch
­etwas anderes sehr Wertvolles spenden: Zeit – im
Altersheim, in Hospizen oder Flüchtlingsunterkünf­
ten. Viele Organisationen bieten die Möglichkeit an,
durch gemeinnützige Mitarbeit an Ort und Stelle mit
anzupacken.
Blut spenden
Alle 80 Sekunden wird in Österreich eine Blutkon­
serve gebraucht. Grund genug, sich zehn Minuten
unter medizinischer Aufsicht hinzulegen, Blut zu
spenden und Leben zu retten.
Crowdfunding
Über Netzplattformen können Spenden für ein be­
stimmtes Projekt oder eine Organisation gesammelt
werden. Vorteil: Die Spender werden direkt in den
Prozess des Spendensammelns miteinbezogen.
Testamentsspende
Hier kann man testamentarisch festlegen, was nach
dem Tod mit dem Vermögen passieren soll. Neben
Verwandten und Freunden kann man auch gemein­
nützige Organisationen bedenken.
Know-how-Spende/Pro-bono-Dienstleistung
Know-how ist kostbar – auch für gemeinnützige
­Organisationen. Deshalb lässt sich Wissen in Form
von kostenloser Dienstleistung auch wunderbar
spenden. Teilen Sie Ihr Wissen!
Corporate Volunteering
Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter, sich frei­
willig ehrenamtlich für gesellschaftliche Belange zu
engagieren. Gemeinsam mit der NGO wird der Um­
fang vereinbart, damit aus „gut gemeint“ auch „gut
gemacht“ wird.
Spendenlotterie
Durch den Kauf von Losen wird die Finanzierung
nachhaltiger Hilfsprojekte unterstützt. Als Danke­
schön gibt es attraktive Gewinne.
Michaela Wirth,
Fundraising Verband Austria
31 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
TRANSPARENZ
UND VERTRAUEN
©schulterwurf/PhilippHorak,KWT
Die Verleihung des Spendengütesiegels erfolgt erst nach
einer strengen und umfangreichen Überprüfung durch
­einen unabhängigen Steuerberater oder Wirtschafts­
prüfer. Alle zertifizierten Spendenorganisationen müs­
sen sich auch einmal jährlich von einem unabhängigen
Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer kontrollieren lassen.
Das Österreichische Spendengütesiegel kann damit
sicher­stellen, dass Spendengelder zweckbestimmt und
wirtschaftlich eingesetzt werden.
Rund 155 Prüfer bieten österreichweit Spendengütesiegelprü­
fungen an. Die Gütesiegel-Organisationen verpflichten sich freiwil­
lig, die umfassenden Kriterien des Spendengütesiegels zu erfüllen
und ­damit höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.
Das Österreichische Spendengütesiegel:
Das sichere Zeichen für Spenden mit Sinn
Das Spendengütesiegel ist eine individuelle Qualitätsauszeich­
nung. Durch die individuelle Registriernummer kann die Gültigkeit
des ­Gütesiegels für jede Organisation einzeln überprüft werden.
Das Siegel ist eines der wichtigsten Spendenmotive der Österrei­
cher. Rund 30 Prozent geben an, vorwiegend an Organisationen
mit Spendengütesiegel zu spenden.
Das Spendengütesiegel ist einzigartig in Österreich
Derzeit führen bereits über 260 Non-Profit-Organisationen das
Spendengütesiegel. Das Spendengütesiegel wurde im Jahr 2001
auf Initiative von führenden Dachverbänden von Non-Profit-Orga­
nisationen in Kooperation mit der Kammer der Steuerberater und
Wirtschaftsprüfer eingeführt. Seit der Einführung hat sich die Zahl
der Organisationen damit mehr als verfünffacht.
Das Spendenaufkommen der Organisationen, die bereits das
Spendengütesiegel tragen, beträgt mittlerweile über 80 Prozent
des öster­reichischen Spendenvolumens.
Das Spendengütesiegel genießt großes Ansehen, sowohl in der
­Bevölkerung als auch bei Behörden, den Medien und den Spen­
denorganisationen selbst.
News und Aktuelles finden Sie auf @spendenguetesiegel
Alle Organisationen, die berechtigt sind, das OSGS zu führen, sind
auf www.osgs.at aufgelistet. Spendenorganisationen verwenden
das Siegel auch am Zahlschein und auch auf ihrer jeweiligen
Homepage.
Das Österreichische Spendengütesiegel ist
das einzige Gütesiegel für spendensammelnde
Organisationen in Österreich. Es belegt, dass eine
Spendenorganisation mit den ihr anvertrauten
Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.
GÜTESIEGEL
Prominente Unterstützer: Moderatorin Johanna Setzer und
­Schauspieler Thomas Mraz setzen sich für das Spendengütesiegel ein.
32SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
STEUERN
SPENDEN SIND ABSETZBAR
An welche Einrichtungen kann steuerwirksam gespendet werden?
Steuerlich absetzbar sind Spenden an Vereine und Einrichtungen,
die entweder ausdrücklich im Einkommensteuergesetz genannt
werden oder die zum Zeitpunkt der Spende in der Liste der begüns­
tigten Spendenempfänger auf der Website des BMF (www.bmf.
gv.at) genannt sind.
Gesetzlich ausdrücklich aufgezählte spendenbegünstigte Einrich­
tungen sind beispielsweise Forschungs- und Wissenschaftsein­
richtungen (Universitäten, Museen, Bundesdenkmalamt etc.). Dies
gilt sowohl für österreichische als auch für vergleichbare Einrich­
tungen mit Sitz in der europäischen Union oder in Staaten, mit de­
nen eine umfassende Amtshilfe besteht. Ebenso zählen freiwillige
Feuerwehren und Landesfeuerwehrverbände zu den gesetzlich
ausdrücklich genannten spendenbegünstigten Einrichtungen. Die
in der Liste der begünstigten Spendenempfänger genannten Ein­
richtungen gehen bestimmten Tätigkeiten nach, wie z. B. der Ent­
wicklungs- und Katastrophenhilfe. Dazu kommen Umwelt-, Natur-
und Artenschutzorganisationen, behördlich genehmigte Tierheime
©Fotolia/contrastwerkstatt,CroweSOT,Mag.PaulSzimak
Spenden gelten steuerlich als freiwillige Zuwendungen. Unter gewissen Voraussetzungen können Sie diese
dennoch im Rahmen Ihres Unternehmens steuerlich geltend machen bzw. als steuerlich begünstigte
Einrichtung diese empfangen. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen dazu.
Spenden sparen Steuern. Unternehmer können mit
Spenden Steuern sparen oder den Steuervorteil als höhere
Spende an die Organisation weitergeben.
33 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT!
und mildtätige Einrichtungen als begünstigte Spendenempfänger.
Die Eintragung des Spendenempfängers in die Liste der Begünstig­
ten setzt aber die Erfüllung von gewissen Bedingungen voraus.
Durch das Gemeinnützigkeitsgesetz 2015 sind seit dem 1.1. 2016
auch Zuwendungen aus dem Betriebsvermögen zur ertragsbrin­
genden Vermögensausstattung an privatrechtliche Stiftungen oder
an damit vergleichbare Vermögensmassen, welche gemeinnützige,
mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen, unter bestimmten Vo­
raussetzungen abzugsfähig. Die wesentliche Voraussetzung hier­
bei ist unter anderem, dass die Stiftung aufgrund ihrer Rechts­
grundlage verpflichtet ist, die Erträge aus der Verwaltung der
zugewendeten Erträge ausschließlich für die in ihrer Rechtsgrund­
lage angeführten begünstigten Zwecke zu verwenden. Ebenso
muss zum Zeitpunkt der Zuwendung die Stiftung als begünstige
Einrichtung aus der Liste des BMF hervorgehen. Die Abzugsfähig­
keit der getätigten Zuwendung bei dem/r UnternehmerIn ist ab der
erstmaligen Zuwendung mit 500.000,– Euro für einen fünfjährigen
Zeitraum begrenzt und kann maximal zehn Prozent des Gewinns
vor Berücksichtigung eines Gewinnfreibetrages betragen. Insoweit
die Spende nicht als Betriebsausgabe bei dem/r UnternehmerIn
angesetzt werden kann, ist die Berücksichtigung als Sonderaus­
gabe möglich.
Was ist für UnternehmerInnen tatsächlich absetzbar?
Um die Spende steuerlich als Betriebsausgabe geltend machen zu
können, ist ein Nachweis über die getätigte Spende zu erbringen
(so z. B. Einzahlungsbelege, Kontoauszüge, Bestätigung des Spen­
denempfängers bei Barzahlung).
Auch bei einer Sachzuwendung aus dem Betriebsvermögen sollte
der/die UnternehmerIn vom Spendenempfänger eine Bestätigung
über die genaue Bezeichnung der Sachzuwendung, den Zeitpunkt
der Zuwendung und den Verwendungszweck der Sachspende
verlangen. Die Beschreibung der Sachzuwendung muss gewähr­
leisten, dass der gespendete Gegenstand eindeutig identifizierbar
ist. Bloße Sammelbezeichnungen (z. B. Speisen, Getränke, Lebens­
mittel) sind nicht ausreichend.
Sachspenden sind für Zwecke des Spendenabzugs mit dem ge­
meinen Wert des geschenkten Wirtschaftsgutes zu bewerten. Der
gemeine Wert eines Gegenstandes wird durch den Preis bestimmt,
der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bei einer Veräußerung die­
ses Gegenstandes zu erzielen wäre. Der Restbuchwert ist nicht
zusätzlich als Betriebsausgabe und der Teilwert nicht als Betriebs­
einnahme anzusetzen.
Auch die unentgeltliche Nutzungsmöglichkeit aus dem Betriebsver­
mögen (z. B. ein Fahrzeug wird einer spendenbegünstigten Organi­
sation unentgeltlich überlassen) oder die unentgeltliche Arbeitsleis­
tung eines Dienstnehmers an eine spendenbegünstigte Organisation
könnte als Sachspende steuerlich geltend gemacht werden. Der
damit verbundene Aufwand ist steuerlich abzugsfähig.
Spenden als Betriebsausgaben sind wie gewohnt im Rahmen der
Gewinnermittlung im unternehmerischen Rechnungswesen anzu­
setzen und in den Steuererklärungen bei den entsprechenden Kenn­
zahlen anzuführen. Die Geltendmachung der Spenden als Betriebs­
ausgaben ist aber mit insgesamt zehn Prozent des Gewinns vor
Berücksichtigung eines Gewinnfreibetrages begrenzt.
Erwirtschaften UnternehmerInnen negative Einkünfte aus ihrer unter­
nehmerischen Tätigkeiten, aber weitere sonstige positive Einkünfte,
kann die Spende nicht als Betriebsausgabe sondern als Sonderaus­
gabe angesetzt und somit steuerlich noch genutzt werden.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um in die
Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen aufgenommen
zu werden?
Die Einrichtung muss zum Beispiel seit mindestens drei Jahren un­
unterbrochen im Wesentlichen begünstigte Zwecke verfolgen. In
der schriftlichen Rechtsgrundlage (Satzung, Statut, Gesellschafts­
vertrag etc.) muss die ausschließliche Verfolgung gemeinnütziger
Zwecke verankert sein. Ebenfalls dürfen die im Zusammenhang mit
der Verwendung der Spenden stehenden Verwaltungskosten zehn
Prozent nicht übersteigen.
Ab 2017 müssen die Einrichtungen Maßnahmen zur Erfüllung der
Datenübermittlungsverpflichtung der Spender durchführen. Diese
Kriterien müssen erfüllt werden, um einerseits sicherzustellen, dass
Ihre Spende richtig ankommt, andererseits, um Missbrauch zu ver­
meiden. Daher muss die Einhaltung der oben genannten Kriterien
jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Solange die
gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt werden, bleibt die Einrichtung
auf der Liste. Werden diese nicht mehr erfüllt, erkennt das Finanzamt
die vormals gewährte Spendenbegünstigung wieder ab. Falls Sie vor
einer etwaigen Streichung von der Liste gespendet haben, bleibt
diese Spende jedoch selbstverständlich steuerlich absetzbar.
Die Standorte der Crowe-SOT-Gruppe in Eisenstadt und Wien
haben sich neben der klassischen Tätigkeit in der Wirtschafts-
prüfung und der Steuer- und betriebswirtschaftlichen
Beratung seit mehr als zehn Jahren schrittweise auf die
Prüfung und Beratung von Non-Profit-Organisationen
spezialisiert. Für Rückfragen stehen Ihnen unsere Experten
jederzeit gerne zur Verfügung. www.crowesot.at
Eisenstadt
Crowe SOT GmbH
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Mag. Gerhard Draskovits
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Wien
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1010 Wien, Schottengasse 10
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E-Mail: wien@crowe-sot.at
Mag.a
Martina Heidinger,
Gabriele Sprinzl
(Bild unten)
STEUERN
34SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT!
Bildung
Entwicklungszusam
m
enarbeit
Gesundheit
Pflege
Katastrophenhilfe
Kinder
MenschenSoziales
Tier-
Um
weltschutz
W
issenschaft
Forschung
Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs ➤ Seite 36
Ärzte ohne Grenzen (Österreich) ➤ Seite 38
Big Brothers Big Sisters Österreich ➤ Seite 40
CARE Österreich ➤ Seite 41
Caritas Österreich ➤ Seite 42
CS Caritas Socialis Privatstiftung ➤ Seite 44
die möwe - Kinderschutzzentren ➤ Seite 45
Fulbright Austria ➤ Seite 46
FWF – Der Wissenschaftsfonds ➤ Seite 48
Gesellschaft für MukoPolySaccharidosen und ähnliche Erkrankungen ➤ Seite 49
Haus der Barmherzigkeit ➤ Seite 50
Hilfe im eigenen Land ➤ Seite 54
Humana People to People ➤ Seite 52
Jugend eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich ➤ Seite 55
Kinderhilfswerk ➤ Seite 56
Kinderhospiz Netz ➤ Seite 58
Kindernothilfe Österreich ➤ Seite 59
KURIER Aid Austria | Verein für nationale und internationale Hilfsaktionen ➤ Seite 60
Licht für die Welt ➤ Seite 61
Lungenkinder Forschungsverein ➤ Seite 62
MALTESER Hospitaldienst Austria ➤ Seite 63
MOKI – Mobile Kinderhilfe ➤ Seite 64
MUMOK – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien ➤ Seite 65
neunerhaus – Hilfe für obdachlose Menschen ➤ Seite 66
Obdach Wien gemeinnützige GmbH ➤ Seite 67
Österreichisches Rotes Kreuz – Generalsekretariat ➤ Seite 68
RAINBOWS ➤ Seite 70
Respect.net ➤ Seite 71
Ronald McDonald Kinderhilfe ➤ Seite 72
St. Anna Kinderkrebsforschung ➤ Seite 74
St. Anna Kinderspital ➤ Seite 73
St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien ➤ Seite 76
Sterntalerhof ➤ Seite 77
Stiftung Kindertraum ➤ Seite 78
Tiroler Soziale Dienste GmbH ➤ Seite 80
Umweltdachverband ➤ Seite 79
Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) ➤ Seite 82
Verein e.motion Lichtblickhof ➤ Seite 83
Verein Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich ➤ Seite 84
Verein Ute Bock ➤ Seite 85
Volkshilfe Solidarität ➤ Seite 86
Wiener Tierschutzverein ➤ Seite 87
NGOS VON A–Z IM
KOMPAKTEN ÜBERBLICK
Spendenthemen im Register ­
farblich gekennzeichnet
SPENDEN
GUIDEFÜR UNTERNEHMEN
NON-PROFIT-
ORGANISATIONEN
IM PORTRÄT
©ThomasWozak,iStockphoto,Fotolia/DorSteffen,Pixabay/giesje,ÖsterreichischesRotesKreuz(ÖRK)/GiovanniCastell.TirolerSozialeDiensteGmbH
36 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19
Ein ganz besonderes Projekt konnte der Samariterbund erst kürzlich
umsetzen: Die Samariter-Wunschfahrt, bei der schwerkranken Menschen
ein sehnlicher Wunsch erfüllt wird.
Einmal noch bei einem Familientreffen dabei sein, noch einmal den
­Großglockner sehen oder am Dorfplatz unterm Kastanienbaum sitzen.
Mit einem speziell ausgestatteten Rettungswagen fährt der Samariterbund
die Menschen zu ihrem Wunschort. Speziell ausgebildete SamariterInnen
sorgen für die medizinische Betreuung. Für den schwerkranken Menschen
und eine Begleitperson ist die Ausfahrt völlig kostenlos.
Die Samariter-Wunschfahrt erfüllt letzte Wünsche und wird ausschließlich
durch Spenden finanziert.
Wer kann die Samariter-Wunschfahrt in Anspruch nehmen? Schwerkranke
Menschen jeden Alters, die noch einen Ort ihrer Sehnsucht in Österreich
mit dem speziell ausgestatteten Rettungswagen besuchen wollen. Unsere
­MitarbeiterInnen besprechen mit dem Fahrgast und seiner Vertrauensperson
die Wünsche und deren Umsetzung. Unter zusätzlicher Einbeziehung der be-
handelnden FachärztInnen, des Pflegepersonals und der Angehörigen werden
die medizinischen Erfordernisse abgeklärt und die Vorbereitungen für die
Wunschfahrt getroffen.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen!
Seit mehr als 90 Jahren ist der Samariter-
bund für Menschen im Einsatz, die Hilfe
benötigen – im In- und Ausland. Gerade
gegenüber den Schwächsten in unserer
Gesellschaft haben wir ein großes Maß an
Verantwortung! Menschen, die es im
Leben nicht gut getroffen haben, sind auf
unsere Unterstützung angewiesen. Doch
die Anforderungen an Hilfsorganisationen
werden von Jahr zu Jahr größer, auch der
finanzielle Druck wird stärker. Ohne
Partner und Förderer sind all die wichti-
gen Leistungen nicht mehr möglich.
LETZTE WÜNSCHE
WERDEN WAHR
©Arbeiter-Samariter-BundÖsterreichs
37WIRTSCHAFT HILFT! SPENDENGUIDE 2018/19
Erfüllen Sie Menschen wie Wilma einen
letzten großen Wunsch. Der Samariter-
bund ist die einzige Organisation in
Österreich, die Wunschfahrten für
schwerkranke Menschen durchführt.
Bitte unterstützen Sie dieses Projekt.
Danke!
So konnte der Samariterbund beispielsweise Frau Wilma ihren größten
Wunsch erfüllen – eine Kutschenfahrt im Burgenland. Vor 60 Jahren begann
dort ihre große Liebe. Sie lernte ihren späteren Ehemann auf einem Pferdehof
in Apetlon kennen. Eine wunderschöne Lebensbeziehung ist daraus gewor-
den. Mit der Samariter-Wunschfahrt war es der schwer kranken Frau mög-
lich, den Ort ihrer Jugend noch einmal zu besuchen und Erinnerungen wach
­werden zu lassen.
Spendenkonto:
Bank: Bank Austria
BIC: BKAUATWW
IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144
Kennwort: Wirtschaft hilft!
Kontaktieren Sie uns:
Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs
Hollergasse 2–6, 1150 Wien, Tel.: +43 (0)1 89 145 144
Silvia Witek, E-Mail: silvia.witek@samariterbund.net
Web: www.samariterbund.net
MA haupt-/ehrenamtlich: 1.993/6.965
Haupteinsatzländer: Österreich
Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 1222
Spendengütesiegel: ja
38 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19
Ärzte ohne Grenzen hilft dort, wo die medizinische Versorgung zusammenge-
brochen ist. In Konflikt- und Krisengebieten, nach Naturkatastrophen oder
bei Epidemien sind unsere Teams oft als Erste vor Ort, um medizinische
­Nothilfe zu leisten.
Denn ganz gleich, ob ein Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik
Kongo einen sofortigen Einsatz erfordert oder mobile Kliniken im Südsudan
die fehlende medizinische Versorgung ausgleichen: Unser Ziel ist es, Men-
schen in Not rasch zu helfen. Jede Stunde zählt.
So wie jedes Menschenleben.
UNPARTEIISCH. UNABHÄNGIG. UNBÜROKRATISCH.
Vor allem in Konfliktgebieten sind Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und
­Neutralität wichtige Voraussetzungen. Um diese Prinzipien und somit unsere
Hilfseinsätze gewährleisten zu können, sind private Spenden unsere wich-
tigste Einnahmequelle. Doch auch für Forschung und für neue Hilfsansätze
benötigen wir Unterstützung.
INNOVATIONEN RETTEN LEBEN
Innovatives Arbeiten ist für uns wesentlich. Wir arbeiten stetig an neuen
­Lösungen, die unsere weltweiten Projekte verbessern. Zum Beispiel mangelt
es in Konfliktgebieten oft an der Versorgung chronisch kranker Menschen.
Die zwölfjährige Nyanjima hat Typ-1-Diabetes und braucht täglich Insulin,
um zu überleben. Eine Schwierigkeit im Südsudan, denn Insulin muss
­gekühlt gelagert werden.
„Mit Ärzte ohne Grenzen an vorderster
Front tätig zu sein und die Hilfe für
Menschen in Not unablässig zu verbes-
sern, ist mir ein Anliegen. Als Herausfor-
derungen für die Zukunft sehe ich, den
Zugang zu Menschen in Krisengebieten
zu verbessern und mehr humanitäres
Engagement auf politischer Ebene
einzufordern.“
Margaretha Maleh, Präsidentin
Ärzte ohne Grenzen Österreich
MEDIZINISCHE NOTHILFE
©NicholeSobecki
39WIRTSCHAFT HILFT! SPENDENGUIDE 2018/19
In Agok, im Südsudan, hat Ärzte ohne Grenzen daher ein innovatives Insulin-
Programm für die Diabetes-Behandlung zu Hause eingeführt. Zuerst testete
Ärzte ohne Grenzen im Labor die Hitzestabilität von fünf verschiedenen
­Insulin-Präparaten. Das Ergebnis: Bestimmte Präparate überstehen 4 Wochen
auch in heißen Regionen. Patienten und Patientinnen erhalten nun einen Vor-
rat an Insulin für diese Zeitspanne, den sie zur Kühlung in Tontöpfen ­lagern.
Den Betroffenen bleiben damit die weiten, gefährlichen Wege zum Spital er-
spart.
SO WIRKEN SIE MIT
In Ihrem Unternehmen werden täglich Entscheidungen getroffen – manche
davon können Leben retten. Sei es mit einer Spende, einer Kooperation oder
Mitarbeiteraktionen – Sie können auf vielfältige Weise die Einsätze von
Ärzte ohne Grenzen unterstützen.
SPENDENBEISPIELE
» 509,– Euro sichern drei Monate lang Medikamente für 1.000 Vertriebene
» 1.365,– Euro kostet ein mobiler 5.000-Liter-Trinkwassertank
» 5.360,– Euro sichern die medizinische Versorgung von 150 Notfallpatienten
und -patientinnen
Spendenkonto:
Bank: Erste Bank
BIC: GIBAATWW
IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600
Kennwort: Wirtschaft hilft!
Kontaktieren Sie uns:
Ärzte ohne Grenzen (Österreich)
Taborstraße 10, 1020 Wien, Tel.: +43 (0)1 409 72 76-105
Mag. Astrid Glatz, E-Mail: firmenspende@aerzte-ohne-grenzen.at
Web: www.aerzte-ohne-grenzen.at
©ARISMESSINIS/Matternet,VincenzoLivieri,DieterTelemans
MA hauptamtlich: Büro: Österreich 74,
International 3.724; Einsatzmitarbei­
terInnen: 41.508
MA ehrenamtlich: Österreich 28
Haupteinsatzländer: weltweit
Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 1205
Spendengütesiegel: ja
Für die weltweiten Hilfseinsätze ist Ärzte
ohne Grenzen auf verlässliche Partner und
Partnerinnen angewiesen. Unterstützen
Sie unsere Einsätze nach Katastrophen,
bei Epidemien und in Krisengebieten!
40 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19
Das 1:1-Mentoring-Programm von Big Brothers Big Sisters Österreich fördert
Gesundheit, Bildung und Integration quer über alle Lebensrealitäten. Der
unabhängige und gemeinnützige Verein verbindet seit 2012 junge Menschen
mit erwachsenen ehrenamtlichen MentorInnen.
Mentoring ist eine Investition in die Zukunft! Durch die 1:1-Aufmerksam-
keit wird das Selbstvertrauen von jungen Menschen gestärkt und deren sozi-
ale Kompetenz gefördert. Die Kinder und Jugendlichen lernen, Verantwor-
tung für sich und ihr Umfeld zu übernehmen. Sie werden bei der Entfaltung
ihrer individuellen Potenziale und der Erreichung ihrer Bildungsziele durch
ihre/n MentorIn unterstützt.
HELFEN SIE ALS UNTERNEHMEN
Sie können Tandems mittels einmaliger Spende aktiv fördern. Jeder Beitrag
hilft! Nutzen Sie auch konkrete Förderpakete mit Patenschaften für 1 Jahr:
„Big One“ mit 100 €/Monat für 1 Tandem, „Big Five“ mit 500 €/Monat für
5 Tandems, „Big Ten“ mit 1.000 €/Monat für 10 Tandems.
„Mein Sohn fühlt sich ungehört und hat
kaum Freunde. Deshalb wäre ein Mentor
wichtig.“ – Mutter
Über 500 Kinder warten auf eine/n
MentorIn. Ihre Spende ermöglicht die
sorgfältige Zusammenstellung und
Begleitung von Tandems durch unser
ExpertInnen-Team.
ÄNDERN WIR
GEMEINSAM EIN LEBEN.
Mentoring für Kinder und Jugendliche Freundschaft fürs Leben
RZ_BBBS_18_004_InseratSpendenGuide_0108.indd 1 01.08.18 10:59
MENTORING MACHT STARK
FÜR DIE ZUKUNFT!
©BigBrothersBigSistersÖsterreich-MentoringfürKinderundJugendliche
MA haupt-/ehrenamtlich: 6/150
Haupteinsatzländer: Österreich
Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 2473
Spendengütesiegel: ja
Spendenkonto:
Bank: Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT47 2011 1825 4787 6101
Kennwort: Wirtschaft hilft!
Kontaktieren Sie uns:
Big Brothers Big Sisters Österreich – Mentoring für Kinder und Jugendliche
Praterstraße 60/2/17, 1020 Wien, Tel.: +43 (0)1 96 20 310
Mag. Sarah Straub, E-Mail: mentoring@bigbrothers-bigsisters.at
Web: www.bigbrothers-bigsisters.at
Spendenguide 2018
Spendenguide 2018
Spendenguide 2018
Spendenguide 2018
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Spendenguide 2018

  • 1. spendenguide.at SPENDEN GUIDEFÜR UNTERNEHMEN Elisabeth Stadler, CEO Vienna Insurance Group Es sollte selbstverständlich sein, Bedürftige zu unterstützen Best Practice Geld und Know-how für soziale Anliegen Partner für Spendenprojekte Non-Profit-Organisationen stellen sich vor Medienpartner 2018/19 ÖsterreichischePostAG/Sponsoring.Post•Zulassungsnummer14Z040142S WIRT S C H A F T HILFT! AKTION SPENDE
  • 2. SPENDEN? Wer beim Spenden auf Nummer Sicher gehen möchte, achtet auf dieses Zeichen: Das Österreichische Spendengütesiegel steht für geprüfte Sicherheit durch strenge Qualitätsstandards, Transparenz und laufende Kontrolle – die Spendengelder werden widmungsgemäß und wirtschaftlich eingesetzt. Das sichere Zeichen für Spenden mit Sinn. Johanna Setzer ABER SICHER!
  • 3. 3 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! ©ThomasTopf VORWORT Wir haben in Österreich eine wache und engagierte Zivilgesellschaft, auf die wir stolz sein dürfen. Ein besonderer Ausdruck dieser Bereitschaft, sich für andere Menschen zu engagieren und an unserer Gesellschaft Mitverantwortung zu übernehmen, sind die vielen Organisationen, Initiativen und Vereine, die sich als NPO in den Dienst anderer stellen. Gerade der Einsatz für geflüchtete Menschen seit 2015 hat einmal mehr gezeigt, dass viele ­Tausende Menschen in Österreich bereit sind, sich langfristig freiwillig und ehrenamtlich zu engagieren. Engagement braucht eine stabile Infrastruktur, um die Planbarkeit des Engagements langfristig zu sichern. Hauptamtliche MitarbeiterInnen tragen wesentlich zur Professionalität und Weiterent­ wicklung in den jeweiligen Aktionsfeldern bei. Ohne Menschen, die bereit sind, dafür auch finan­ zielle Beiträge zu leisten, wäre dieses Engagement nur Traum und nicht Realität. Wirtschaftlicher Erfolg wird auch davon beeinflusst, dass in einer Gesellschaft ein Klima der umfas­ senden Verantwortung für Menschen, Umwelt, Wissenschaft und Kultur existiert. Langfristig planende Unternehmen wissen das und sehen ihren wirtschaftlichen Erfolg auch als Auftrag zur Verantwortung für die nächsten Generationen. Ich lade Sie ein, sich mit der Vielfalt im Engagement auseinanderzusetzen. Denken Sie dabei auch an Ihre Kinder und Enkelkinder und die Welt, die Sie diesen wünschen. Wer den Dauerauftrag zur Partnerschaft für sich entdeckt, trägt zur Planbarkeit dieses Engagements bei. Einen fixen Teil von Gewinn, Betriebsergebnis oder Gehalt für gemeinnützige und wohltätige Projekte zu spenden, verbindet unternehmerisches Denken und Verantwortung mit dem Ziel, nachhaltig die Zivilgesell­ schaft zur stärken. Ich weiß, wie bereichernd Partnerschaften zwischen Wirtschaft und NPOs sein können. Und ich bin überzeugt, dass unser Land diese Partnerschaften dringend braucht. Dr. Christian Konrad Initiator Allianz „Menschen.Würde.Österreich“ Dr. Christian Konrad ENGAGEMENT BRAUCHT EINE STABILE ­INFRASTRUKTUR
  • 4. Alle Preisträger (v. l. n. r.): HOFER KG, Mag.Angelika Rohr/Unternehmenskooperationen Diakonie Österreich,Andreas Maderna/Geschäftsführer und Inhaber Bäckerei Grimm, Günter Maderna/Seniorchef Bäckerei Grimm, Dr. Christine Schäfer/Vorsitzende CS Caritas Socialis Privatstiftung, Mag. Erfried Malle/Obmann SONNE-International, Mag.Andreas Vretscha/Geschäftsführer MediaCom Vienna. ENGAGEMENT BRAUCHT ANERKENNUNG: AKTION „WIRTSCHAFT HILFT!“ AWARDS ©ReneWallentin Vorbildliches Engagement für das Gemeinwohl braucht Anerkennung. Der Fundraising Verband Austria verleiht die Auszeichnung an Unternehmen für ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement. Prämiert werden die innovativsten und nachhaltigsten Spendenprojekte zugunsten heimischer NGOs in den Kategorien Klein- und Mittelbetriebe (KMU), Großunternehmen und Corporate Volunteering (Förderung des Mitarbeiter-Engagements von Unternehmen). Entscheidend für die Bewertung sind die Nachhaltigkeit der Spende, der Social Impact sowie Kreativität und Innovationsgrad der Spendenidee. Eine Expertenjury aus Wirtschaft und Non-Profit-Szene wählt die Preisträger aus allen Einreichungen. Wer kann einreichen? Unternehmen und/oder Non-Profit-Organisationen Was kann eingereicht werden? Nachhaltige und innovative Spendenprojekte mit hohem Social Impact (Geld-, Sach-, Zeit-, Medien-, Wissens- oder Kompetenzspenden und Pro-bono-Dienstleistungen) Welche Formalitäten sind bei der Einreichung zu beachten? Bitte senden Sie das ausgefüllte Einreichformular (Download: wirtschaft-hilft.at/award) an info@wirtschaft-hilft.at. Wann ist Einreichschluss? Montag, 14. Jänner 2019 Fragen? info@wirtschaft-hilft.at Die Preisträger werden rechtzeitig verständigt, die Verleihung der Aktion „Wirtschaft hilft!“ Awards findet im Frühjahr 2019 im Rahmen einer Abendveranstaltung statt. AB SOFORT EINREICHEN FÜR AWARD 2019!
  • 5. 5 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! ©FVA/LUDWIGSCHEDL EDITORIAL Würden Österreichs Unternehmen ein Prozent ihres Gewinns für gemeinnützige Projekte spenden, gäbe es rund 300 Millionen Euro für humanitäre, soziale, Bildungs- und Umweltanliegen. Das klingt utopisch oder unrealistisch? Mag sein. Etliche Unternehmen verpflichten sich jedoch bereits, jährlich ein oder zwei Prozent ihres Betriebsergebnisses für gemeinnützige Zwecke zu spenden, einige schon seit vielen Jahren. Ein Prozent für die Gemeinnützigkeit: Mit „Committed Giving“, der freiwilligen Verpflichtung zum Spenden, kommt eine internationale Bewegung nach Europa. Welche Unternehmen sich zum Spenden verpflichten und warum sie das tun, lesen Sie ab Seite 11. Zum fünften Jubiläum präsentieren wir Ihnen ab Seite 34 heimische Non-Profit-Organisationen mit ihren Projekten, erfolgreiche Wirtschaftsprofis im Interview und viele Tipps rund um das Thema Spenden. Übrigens: Aktuell spenden Unternehmen jährlich rund 50 Millionen Euro. Lassen Sie sich also von den Best Practice Spendenbeispielen ab Seite 18 zum Spenden inspirieren. Wir freuen uns auf Ihr Engagement! Dr. Günther Lutschinger Geschäftsführer Fundraising Verband Austria Die Herausgabe des Spendenguides im Rahmen der Aktion „Wirtschaft hilft!“ ist ein Service des Fundraising Verbandes Austria für Unternehmen. Dr. Günther Lutschinger FIXE SPENDENZUSAGEN – IST DAS UTOPISCH?
  • 6. 6SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! INHALT ©SebastianReich,KindernothilfeÖsterreich,ValeriaGazzola VIG-Chefin Elisabeth Stadler über das Selbstverständnis ihres Unternehmens, der sozialen Verantwortung mit vielfältigen Maßnahmen und Projekten zu entsprechen. 12 45 DIE MÖWE – KINDERSCHUTZZENTREN 46 FULBRIGHT AUSTRIA 48 FWF – DER WISSENSCHAFTSFONDS 49 GESELLSCHAFT FÜR MUKOPOLYSACCHARIDOSEN UND ÄHNLICHE ERKRANKUNGEN 50 HAUS DER BARMHERZIGKEIT 52 HUMANA PEOPLE TO PEOPLE 54 HILFE IM EIGENEN LAND 55 JUGEND EINE WELT – DON BOSCO AKTION ÖSTERREICH 56 KINDERHILFSWERK 58 KINDERHOSPIZ NETZ 59 KINDERNOTHILFE ÖSTERREICH 60 KURIER AID AUSTRIA | VEREIN FÜR NATIONALE UND INTERNATIONALE HILFSAKTIONEN 61 LICHT FÜR DIE WELT 62 LUNGENKINDER FORSCHUNGSVEREIN 63 MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA 03 VORWORT Dr. Christian Konrad, Initiator der Allianz „Menschen.Würde. Österreich“, ruft Unternehmen zur fixen Spendenzusage auf 04 AKTION „WIRTSCHAFT HILFT!“ AWARD 2019 Der Fundraising Verband Austria prämiert die besten Spendenprojekte 05 EDITORIAL Dr. Günther Lutschinger über die globale Bewegung, ein Prozent oder mehr des Gewinns für gemeinnützige Zwecke zu spenden 08 UNTERNEHMEN ALS VERANTWORTLICHE AKTEURE Status quo des Spendens österreichischer Unternehmen 10 SPENDEN HELFEN So lassen sich gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Aktivitäten nachhaltig verbinden 11 EIN UNTERNEHMEN MIT SOZIALER ADER Coca-Cola-Unternehmenssprecher Philipp Bodzenta über die ­Wichtigkeit von sozialem Engagement 12 PROF. ELISABETH STADLER IM INTERVIEW Die Generaldirektorin der Vienna Insurance Group über soziale Verantwortung in unserer Gesellschaft 16 FIXE SPENDENZUSAGE Diese Unternehmen haben sich verpflichtet, jährlich für gemeinnützige Zwecke zu spenden 18 BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE Dreizehn vorbildliche Kooperationen von Unternehmen mit NGOs 25 STIFTUNG PHILANTHROPIE Über die Kostenvorteile einer Dachstiftung 26 IN JEDEM VON UNS STECKT EIN ALTRUIST Der deutsch-französische Neurobiologe Christian Keysers über empathisches Vermögen und unser Bedürfnis zu helfen 28 ARBEITEN FÜR NGOS Engagement unter Lebensgefahr, Hilfe für Obdachlose und Einsatz für ein menschenwürdiges Dasein: drei NGOs berichten über ihren Alltag 30 KLEINER EINSATZ – GROSSE WIRKUNG Über die vielen Möglichkeiten, Gutes zu tun 31 VERTRAUEN BRAUCHT KONTROLLE Das Österreichische Spendengütesiegel schafft Transparenz 32 SPENDEN SIND ABSETZBAR Alles über formale Vorschriften 35 NON-PROFIT-ORGANISATIONEN STELLEN SICH VOR 36 ARBEITER-SAMARITER-BUND ÖSTERREICHS 38 ÄRZTE OHNE GRENZEN (ÖSTERREICH) 40 BIG BROTHERS BIG SISTERS ÖSTERREICH 41 CARE ÖSTERREICH 42 CARITAS ÖSTERREICH 44 CS CARITAS SOCIALIS PRIVATSTIFTUNG
  • 7. 7 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! IMPRESSUM Warum helfen wir wildfremden Menschen, wenn sie in Not sind? Neurobiologe Christian Keysers erklärt im Interview, was uns motiviert. Im Netz von A1 telefonieren und gleichzeitig ein Kindernothilfe-Projekt im Hochland Boliviens unterstützen – der junge Mobilfunker goood macht’s möglich. 26 18 64 MOKI – MOBILE KINDERHILFE 65 MUMOK – MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG LUDWIG WIEN 66 NEUNERHAUS – HILFE FÜR OBDACHLOSE MENSCHEN 67 OBDACH WIEN GEMEINNÜTZIGE GMBH 68 ÖSTERREICHISCHES ROTES KREUZ – GENERALSEKRETARIAT 70 RAINBOWS 71 RESPECT.NET 72 RONALD MCDONALD KINDERHILFE 73 ST. ANNA KINDERSPITAL 74 ST. ANNA KINDERKREBSFORSCHUNG 76 ST. ELISABETH-STIFTUNG DER ERZDIÖZESE WIEN  Impressum/Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Günther Lutschinger Herausgeber, Medieneigentümer und Verleger: Fundraising Verband Austria Service GmbH in Kooperation mit dem Fundraising Verband Austria. Fundraising Verband Austria Service GmbH 1180 Wien, Herbeckstraße 27/Stiege 2/Tür 3; Tel.: +43 (0)1 276 52 98-0, E-Mail: gmbh@fundraising.at, FN 383533 w. Gegenstand des Unternehmens: Buchverlag und Verlag von elektroni- schen Medien unter Ausschluss von Musik- und Filmwerken, Veranstaltungs- und Kongressorganisation, Werbeagentur. Gesellschafter: 100 % Fundraising Verband Austria. Geschäftsführer: Dr. Günther Lutschinger; Fundraising Verband Austria, 1180 Wien, Herbeckstraße 27/Stiege 2/Tür 3; Tel.: +43 (0)1 276 52 98-0, E-Mail:­­fva@fundraising.at, Web: www.fundraising.at; ZVR-Nr.: 99 48 12 845; ­Vertre­tungsbefugte Organe: Dr. Günther Lutschinger, Geschäftsführer; Vorstand: ­Monica Culen, Mag. Robert Buchhaus, Mag. Manfred Kumer, Gerhard Pock, Dr. Walter Emberger, ­Andrea Johanides, Mag.a Angelica Simma, MSc. Grundlegende Richtung: Der Spendenguide für Unternehmen informiert im Rahmen der Aktion „Wirtschaft hilft!“ über Spendenmöglichkeiten und Spendenziele für Unternehmen. Chefredaktion: Mag.a Michaela Wirth Redaktion: CPG, Mag.a Michaela Wirth, Rosi Dorudi, Mag.a Barbara Mader Projekt­leitung: Mag. Horst Harlacher, E-Mail: ­harlacher@schulterwurf.at Projektkoordination: Mag.a Michaela Wirth Grafik: Gerald Fröhlich Idee, grafisches ­Konzept und ­Produktion: PG The Corporate ­Publishing Group GmbH (CPG), 1010 Wien, Zelinkagasse 6, E-Mail: s.wagner@cpg.at, Web: www.cpg.at, in Kooperation mit schulterwurf – Agentur für bezahlte Werbung, 1070 Wien, ­Neubaugasse 56/2, E-Mail: office@schulterwurf.at Lektorat: Mag.a Caroline Klima, E-Mail: caroline.klima@gmail.com Druck: NP Druck, 3100 St. Pölten Im Sinne der leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen meist nur in ihrer männlichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Die Präsentationen der Organisationen ab Seite 36 erfolgen unter ausschließlicher Verantwortung der sich jeweils präsentierenden Organisationen. Die Haftung von Medieneigentümer, Verlag oder Redaktion für Inhalte und Bildrechte auf diesen Seiten ist ausgeschlossen. 77 STERNTALERHOF 78 STIFTUNG KINDERTRAUM 79 UMWELTDACHVERBAND 80 TIROLER SOZIALE DIENSTE GMBH 82 VEREIN AUTONOME ÖSTERREICHISCHE FRAUENHÄUSER (AÖF) 83 VEREIN E.MOTION LICHTBLICKHOF 84 VEREIN GEBEN FÜR LEBEN – LEUKÄMIEHILFE ÖSTERREICH 85 VEREIN UTE BOCK 86 VOLKSHILFE SOLIDARITÄT 87 WIENER TIERSCHUTZVEREIN -gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808
  • 8. 8SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! UNTERNEHMEN ALS ­VERANTWORTLICHE ­AKTEURE S penden ist für österreichische Unternehmen ein Thema: Rund 83 Prozent setzen sich in irgendeiner Form für die Gesellschaft ein, für 34 Prozent gehört ein Engagement für gemeinnützige Zwecke zur Unternehmensphilosophie und ist so­ mit fester Bestandteil ihrer CSR-Strategie. Zu diesem Resultat kam das Marktforschungsinstitut Public Opinion in seiner aktuellen Stu­ die über das Spendenverhalten österreichischer Unter­nehmen im Auftrag des Fundraising Verband Austria. „Meist ist die persönliche Haltung des Eigentümers beziehungsweise Geschäftsführers aus­ schlaggebend für gemeinnütziges Engage­ment“, weiß Bernhard Hofer, Geschäftsführer der Public Opinion. Ganz oben auf der Spendenliste steht nach wie vor die Förderung von Kindern und Jugendlichen (56 Prozent). An zweiter Stelle kommt Sport (39 Prozent), gefolgt von der Rubrik Menschen mit Behinderung (37 Prozent) und sozial Bedürftige im Inland (34 Pro­ zent). Jeweils rund ein Viertel der Befragten widmet seine Spende den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung (27 Prozent), Gesundheit (25 Prozent) sowie Kunst und Kultur (24 Prozent). Sponsoring wird von 62 Prozent der befragten Unternehmen praktiziert, wobei auch hier Kinder und Jugendliche (35 Prozent) an erster Stelle stehen, gefolgt von Sportförderung (34 Prozent) und Kunst Kultur (26 Prozent). Durchschnittlich geben Unternehmen pro Jahr für Spenden 6.360,– Euro aus, das durchschnittliche, jährliche Sponsoring liegt bei knapp über 3.000,– Euro. Für interna­ tionale Hilfsprojekte engagieren sich vorwiegend global operieren­ de Unternehmen. „Das gehört für exportorientierte Be­triebe ein­ fach zur Imagepflege“, so Hofer. Gesellschaftliches Engagement als Unternehmenskultur Für viele ist gesellschaftliches Engagement bereits ein bedeutsamer Teil ihrer Unternehmenskultur. Bei der Wahl der im Fokus stehen­ den Hilfsorganisationen tendieren 48 Prozent allerdings vermehrt zu bewährten Kooperationen und spenden regelmäßig und lang­ fristig für dieselbe Organisation, 38 Prozent der Befragten hinge­ gen entscheiden von Jahr zu Jahr stets neu. Werden bei bekann­ ten Hilfsorganisationen die Kriterien für Unterstützungsleistungen nicht so streng angewendet, gelten bei privaten Initiativen andere Richtlinien. Vertrauen und Verlässlichkeit sind hier wichtig und auch die persönliche Bekanntschaft ist mitunter entscheidend. Hier wählen Unternehmen oft jene Spendenprojekte, die in Zusammen­ hang mit ihrem Geschäftsgegenstand stehen. Vor allem für Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten sind Transparenz, Tätigkeitsfeld sowie die überzeugende Darstellung gemeinnütziger Projekte der Organisationen ausschlaggebend für ihr Spendenverhalten. Hauptmotive für die Unterstützung sind da­ bei allen voran die humanitäre und weltanschauliche Einstellung des Unternehmens sowie der Wunsch, der Gesellschaft etwas ­zurückgeben zu wollen. Viele planen daher Spenden fix in ihrem Budget ein. Bei Groß­unternehmen trifft dies immerhin auf rund 73 Prozent zu, bei Kleinunternehmen sind es rund 38 Prozent. Im Wesentlichen setzen Unternehmen dabei Geldspenden ein. Jedes zweite Unter­nehmen engagiert sich hingegen mit Sach- und Pro­ dukt­spenden, auch in Form von Corporate Volunteering. Hier wer­ den Mitarbeiter für den Einsatz ausgewählter gemeinnütziger Pro­ jekte freigestellt. Pro-bono-Leistungen, bei denen professionelle Arbeit entweder ohne oder mit stark reduzierter Bezahlung dem Gemeinwohl zugutekommt, werden meist von Kleinunternehmen zur Verfügung gestellt. Positive Resonanz für fixe Spendenzusagen Der anhaltende Trend aus Übersee, mindestens ein Prozent des Gewinns für gemeinnützige Zwecke zu spenden, erfährt laut Studie auch in Österreich größtenteils positive Resonanz. Beim Verweis darauf, dass soziale und gemeinnützige Organisationen aufgrund immer größerer Dramen immer weniger Menschen unterstützen können, sehen sich viele Unternehmen in der Verantwortung. Auch hier gilt: Je regionaler man verankert ist, desto stärker wird diese Verantwortung wahrgenommen. Insgesamt bestätigt die Be­ fragung den Eindruck, dass Spendenaktivitäten immer stärker in den strategischen Fokus der österreichischen Unternehmen gera­ ten. Dennoch: Auch wenn schon viel getan wird – es könnte noch mehr sein. SPENDENSTATISTIK Der gesellschaftliche Anspruch an verantwortungsvolle Unternehmensführung ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Immer mehr österreichische Unternehmen engagieren sich deshalb gemeinnützig. DR. BERNHARD HOFER, GESCHÄFTSFÜHRER PUBLIC OPINION: „Unsere Studie gibt einen aufschlussreichen Einblick in die aktuelle Situation des sozialen Engagements von Unternehmen in Österreich.
  • 9. 9 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Public Opinion/Institut für Sozialforschung Linz, 2018 SPENDENSTATISTIK „Wenn Sie spenden – geschieht dies regelmäßig und langfristig für dieselbe(n) Organisation(en)/Aktivitäten oder entscheiden Sie dies von Jahr zu Jahr neu? „Welche Kriterien sind in Ihrem Unternehmen ausschlaggebend für die Unterstützung einer Organisation?“ (Mehrfachnennungen möglich) „Und in welcher Form ist dies geschehen?“ (Mehrfachnennungen möglich)  77 % Geldspenden 48 % Sachspenden 36 % Zeitspenden (z. B. über ­freiwilliges Engagement der Mitarbeiter 17 % Pro-bono-Leistungen (freiwillig geleistete pro­fessionelle Arbeit ohne oder mit stark redu- zierter Bezahlung für das ­Gemeinwohl) 2 % Nichts davon Transparenz Tätigkeitsfelder der Organisation Überzeugende Darstellung gemeinnütziger Projekte Alle Angaben in Prozent Bekanntheit der Organisation Konkreter (medialer) Hilferuf Andere Kriterien ENGAGEMENTFORMENSPENDERTYPEN UNTERSTÜTZUNGSKRITERIEN 16 % KEINE ­ ANGABEN 38 % ENTSCHEIDEN STETS NEU VON JAHR ZU JAHR 46 % REGELMÄSSIG UND LANGFRISTIG FÜR DIESELBE(N) ORGANISATION(EN)/ AKTIVITÄTEN 73 50 49 29 24 20 13 11 Repräsentative österreichweite Onlinebefragung, 513 Unternehmen aller Größenklassen, Sparten und Bundesländer beteiligten sich daran (n=513). Um die Einstellung österreichischer Unter­nehmer zum Thema Spenden noch stärker zu beleuchten, wurden zusätzlich persönliche Tiefeninterviews mit Führungskräften von Unternehmen mit einer Beschäftigtenanzahl von mindestens 50 Personen durchgeführt. Bisherige Erfolgsbilanz der Organisation, Empfehlungen, Mundpropaganda Humanitäre weltanschauliche Einstellung der Organisation
  • 10. 10SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! E rdbeben, Flutkatastrophen, Dürre, Krieg – aufgrund des Kli­ mawandels und der politischen Unruhen häufen sich weltweit die Katastrophen und treiben viele in die Flucht oder Armut. An vielen Orten der Welt bedeutet keine Hilfe: kein Überleben. Da­ mit es Benachteiligten besser geht, engagieren sich weltweit zahl­ reiche Hilfsorganisationen. Ermöglicht wird das durch Spenden. Sie sind ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft. Die rasant fort­ schreitenden globalen Herausforderungen benötigen jedoch neue Strategien zur Bewältigung des zunehmenden Bedarfs an humani­ tärer Hilfe. Mehr denn je ist das Engagement der Politik in enger Kooperation mit Unternehmen, NPOs und Bürgern gefragt. Priorität Armutsbekämpfung „Wir sind die erste Generation, die Armut beenden kann, und die letzte, die Maßnahmen ergreifen kann, um die schlimmsten Aus­ wirkungen des Klimawandels zu verhindern“, sagte der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beim internationalen Friedens­ tag 2016. Ein Jahr zuvor waren 193 UN-Mitgliedsstaaten für die nächsten fünfzehn Jahre eine Partnerschaft für Frieden und Wohl­ stand für alle Menschen und für den Schutz der Umwelt und des Klimas eingegangen. Oberstes Ziel der 17 Sustainable Develop­ ment Goals: die Bekämpfung der Armut. „Gerade die soziale Sche­ re schneidet für zu viele Menschen die Zukunft ab, schwächt den sozialen Zusammenhalt und schafft politische Instabilität“, kritisiert die Armutskonferenz. „Niemand ist offiziell für Armut. Aber Armut wird mittlerweile einfach in Kauf genommen.“ Auch in Österreich. Hier waren laut Statistik Austria im vergange­ nen Jahr 1.563.000 Menschen gemäß EU-Definition armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Nachhaltig investieren Armut ist aber nicht unausweichlich. Es gibt genügend Möglichkei­ ten, mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern. Eine innovative Form, gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Aktivitäten zu verbinden, ist Social Investment. „Wir verstehen das als Investitionen in die Gesellschaft“, sagt Barbara Coudenhove- Kalergi von der Industriellenvereinigung. „Unternehmen, die ihr Geld für soziale Anliegen oder die Lösung gesellschaftlicher Her­ ausforderungen einsetzen, wollen, dass es effizient passiert.“ Damit beschreibt Social Investment eine neue Denkhaltung: öffent­ liche und private Ausgaben können im Sozialbereich Investitions­ charakter haben. „Das bedeutet: Es geht nicht um soziale Kosten, sondern um eine soziale Rendite – sprich, eine gesellschaftlich po­ sitive, spürbare und auch in Geld messbare Wirkung des Invest­ ments in der Gesellschaft“, so Coudenhove-Kalergi. Es geht sogar noch gezielter: Beim Impact Investing steht nicht allein die Rendite im Vordergrund, Investoren verfolgen bestimmte Invest­ ments in ökologische und soziale Ziele. Mit dieser neuen Art der Geldanlage lässt sich unternehmerisches Potenzial zur Lösung ge­ sellschaftlicher Probleme mit gutem Gewissen in Einklang ­bringen. WIE SPENDEN HELFEN ©IV INVESTITION IN DIE ­GESELLSCHAFT Die Welt ist im Wandel und mit ihr die gesellschaftliche Verantwortung. Eine neue Rollenverteilung zwischen Staat, Bürgern, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen ist gefragt – für ein menschenwürdiges Dasein für alle. BARBARA COUDENHOVE-KALERGI, INDUSTRIELLENVEREINIGUNG: „Unternehmen, die ihr Geld für soziale Anliegen oder die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen einsetzen, wollen, dass es effizient passiert.“
  • 11. 11 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! F ür den amerikanischen Ökonomen Milton Friedman lag die ­soziale Verantwortung eines Unternehmens darin, seine ­Gewinne zu steigern. Wirtschaften allein reicht nicht, findet Philipp Bodzenta: „Die Basis eines guten Unternehmens ist, ein Anliegen zu verfolgen“, so der Unternehmenssprecher. „Dazu ge­ hört natürlich Profitabilität, damit dieses Anliegen auch langfristig möglich ist. Gewinn ist also wichtig, aber es gibt weit mehr, was für uns zählt. Man nehme nur das Beispiel Special Olympics zur Hand.“ 1968 war Coca-Cola Gründungspartner der größten Sport­ bewegung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. „Das passierte zu einer Zeit, wo sogar Frauen noch verboten war, an Marathons teilzunehmen“, so Bodzenta. Das zeigt, dass der Ge­ danke der Corporate Social Responsibility in der DNA des Unter­ nehmens bereits seit Jahrzehnten tief verankert ist. Soziale Verantwortung muss gelebt werden „Soziale Verantwortung wahrzunehmen heißt aber nicht, Organisa­ tionen und deren Events ausschließlich monetär zu unterstützen“, sagt Bodzenta. „Soziale Verantwortung muss vom gesamten Un­ ternehmen auch gelebt werden. Nur so ist sie nachhaltig. Wichtig ist, dass dieses Engagement ein ehrliches ist und keine Verpflich­ tung, um bloß nach außen hin besser dazustehen. Letztendlich ist man seinen Shareholdern, den Mitarbeitern und allen Beteiligten der Wertschöpfungskette verpflichtet.“ Richtiges Engagement zahlt sich aus Bei allem Fokus auf die Geschäftsziele sollte daher durchaus ein Teil der Ressourcen in ökologische und soziale Ziele fließen. Seit 1984 geht jährlich mindestens ein Prozent des Gewinns an gemein­ nützige Projekte. 2017 entsprachen die gemeinnützigen Beiträge sogar 1,2 Prozent der im Jahr 2016 erwirtschafteten operativen Erträge. „Wenn viele weitere Unternehmen diese Möglichkeit der sozialen Verantwortung einschlagen würden, würde ich das per­ sönlich begrüßen“, so Bodzenta. Für ihn ist es aber vor allem wich­ tig, dass etwas passiert, ob durch freiwillige Selbstverpflichtung oder andere Arten von Spenden. Aber zurück zu Milton Friedman: Bedeutet eine verantwortungsvolle soziale Unternehmenshaltung letztlich nur ‚Aufwand ohne Entlohnung‘? „Wir haben vor den Special Olympics Weltwinterspielen eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigen soll, ob und wie sich dieses Engagement auf unser Unter­ nehmen und die Zahlen auswirkt“, so Bodzenta. „Dabei hat sich gezeigt, dass es eine positive Korrelation mit der Unternehmensre­ putation sowie auch mit der Beziehung zur Marke mit sich bringt. Und dies wirkt sich natürlich mittelfristig auch auf die Geschäfts­ zahlen aus. Das richtige Engagement zahlt sich also aus. Darüber hinaus steigert solch ein Engagement auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und deren Identifikation mit dem Unternehmen. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Performance aus.“ ©CAROSTRASNIK.com EIN UNTERNEHMEN MIT ­SOZIALER ADER Als Traditionsmarke längst etabliert, engagiert sich die Coca-Cola Company seit 1968 für gesellschaftliche und nachhaltige Projekte. Philipp Bodzenta über die Wichtigkeit von Wachstum, soziales Engagement und die Vorteile einer nachhaltigen Unternehmenskultur. PHILIPP BODZENTA, COCA-COLA ÖSTERREICH: „2017 entsprachen die gemeinnützigen Beiträge sogar 1,2 Prozent der im Jahr 2016 erwirtschafteten operativen Erträge.“ FIXE SPENDENZUSAGE
  • 12. 12SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! VERANTWORTUNG ANNEHMEN UND MITGESTALTEN INTERVIEW Elisabeth Stadler: „Wir konzentrieren uns vorwiegend auf jene Menschen, die in unserer Gesellschaft die schwierigste Position haben. Das sind Bedürftige und Kinder.“ ©SebastianReich
  • 13. 13 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! KURIER: Frau Professor Stadler, wir befinden uns hier im Ringturm, ein schon von Weitem gut sichtbares Symbol für das künstlerische Engagement der Vienna Insurance Group. Welche Faktoren sind für die VIG im Bereich des kulturellen Engagements entscheidend? Elisabeth Stadler: Kunst und Kultur sind unserem Unternehmen sehr wichtig. Gesellschaftliche Verantwortung liegt in der DNA un­ seres Unternehmens. Wir versuchen, bei unserem Engagement auch stets auf unsere Vielfalt, unsere Internationalität und unsere Diversität Rücksicht zu nehmen. Und weil Sie jetzt die Ringturm- Verhüllung ansprechen: Was Kunst im öffentlichen Raum betrifft, sind wir durch unseren Hauptaktionär, den Wiener Städtischen Versicherungsverein, sehr engagiert und versuchen, die Motive und die Künstler möglichst breit und vielfältig zu gestalten. Zudem ist es uns wichtig, unsere Internationalität zu berücksichtigen. Wir sind mit 50 Gesellschaften in 25 Ländern in Zentral- und Osteuropa tätig und wechseln daher österreichische mit renommierten Künst­ lern aus Osteuropa ab. Sie sagen, die VIG hat die gesellschaftliche Verantwortung in der DNA: Was bedeutet das konkret? Stadler: Unsere Vorgängergesellschaft blickt auf das Gründungs­ jahr 1824 zurück. Wir haben also mittlerweile nahezu 200 Jahre an Versicherungserfahrung. An der Gründung dieser Gesellschaft wa­ ren damals Persönlichkeiten aus Adel, Industrie und vor allem auch aus dem Klerus beteiligt. Unter den Gründern befand sich der Fürsterzbischof von Wien und der Administrator des Erzbistums Salzburg. Die Verbindung zur katholischen Kirche haben wir bis heute. Auch heute noch hat ein Abt der österreichischen Klöster einen fixen Platz im Aufsichtsrat. Und viele der österreichischen Kirchen und Klöster sind nach wie vor bei der Wiener Städtischen versichert. Das gemeinnützige und soziale Engagement lässt sich also schon ganz eindeutig aus ihrer Geschichte herauslesen. Stadler: So ist es. Wir sehen das als unsere soziale Verantwortung und tragen es weiter. Wir haben das auch in den kritischen Jahren fortgesetzt und unser soziales Engagement in den Jahren der Wirt­ schafts- und Finanzkrise nicht zurückgefahren. Nach welchen Kriterien wählen Sie NGOs für Spendenprojekte? Stadler: Wir screenen die Unternehmen natürlich sehr intensiv und legen unter anderem auch auf die Internationalität wert. Wir versu­ chen auch, mit Unternehmen zu kooperieren, die in vielen jener Länder tätig sind, in denen wir mit unseren Gesellschaften vertre­ ten sind. Natürlich wollen wir hier eine möglichst breite Vielfalt errei­ chen. Und wir konzentrieren uns vorwiegend auf jene Menschen, die in unserer Gesellschaft die schwierigste Position haben. Das sind Bedürftige und Kinder. Im Interview erzählt Frau Professor Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, dass gesellschaftliches Engagement bei der VIG eine lange Tradition hat und die soziale Verantwortung selbst in den kritischen Jahren sowie in den Jahren der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht zurückgefahren wurde. Interview: Mag. Barbara Mader, KURIER INTERVIEW Zu Person Prof. Elisabeth Stadler studierte Versicherungsmathematik an der Tech- nischen Universität Wien und machte in der österreichischen Versiche- rungswirtschaft als Vorstandsmitglied und als Vorstandsvorsitzende Karriere. Im Mai 2014 wurde Elisabeth Stadler von Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek der Berufstitel Professorin für ihre Verdienste in der Versicherungsbranche verliehen. Seit 2016 ist sie General­ direktorin der Vienna Insurance Group. Elisabeth Stadler ist außerdem ­Vizepräsidentin des Österreichischen Roten Kreuzes. Neben der ­Konzernleitung ist sie in der VIG außerdem für Strategische Fragen, Europäische Angelegenheiten, Konzernkommunikation Marketing, Group Sponsoring, Personal­management, Konzernentwicklung und Strategie, Bankkooperation, Generalsekretariat, Asset Management, Treasury/Kapitalmarkt und ­Beteiligungsmanagement zuständig.
  • 14. 14SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! INTERVIEW „Ich bin wirklich dankbar, dass es mir persönlich und vielen Menschen in unserer Gesellschaft so gut geht. Ich denke, es sollte selbstverständlich sein, dass wir jene, denen es nicht so gut geht, unterstützen.“
  • 15. 15 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Was halten Sie von einer freiwilligen Selbstverpflichtung eines Unternehmens zum Spenden, z.  B. mind. ein Prozent vom Umsatz oder 1,5 Prozent vom Betriebsergebnis? Stadler: Ich denke, man muss differenzieren, um welches Unter­ nehmens es sich handelt. Es gibt ja Unternehmen, denen diese Verpflichtung quasi auferlegt ist. Wir sind börsennotiert und haben verschiedene Stakeholder, die wir bedienen müssen. Wir müssen einerseits versuchen, unsere Kunden zufriedenzustellen, anderer­ seits unsere Aktionäre und natürlich unsere Mitarbeiter. Ich glaube nicht, dass eine Verpflichtung für soziales Engagement notwendig ist. Insbesondere dann nicht, wenn man diesen Gedanken aus Überzeugung trägt, so wie wir das tun. Was verstehen Sie persönlich unter sozialer Verantwortung? Stadler: Ich bin wirklich dankbar, dass es mir persönlich und vielen Menschen in unserer Gesellschaft so gut geht. Ich denke, es sollte selbstverständlich sein, dass wir jene, denen es nicht so gut geht, unterstützen. Sie sind als Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group derzeit die einzige Frau an der Spitze eines ATX-Unterneh- mens. Woran liegt es, dass die Männer in Österreichs börsen- notierten Unternehmen so gerne unter sich bleiben? Stadler: Das ist eine schwierige Frage. Ich persönlich glaube, dass das natürlich aus der Entwicklung kommt. Es ist einfach so, dass die Frauen die Kinder bekommen, das hat sich auch mit den vielen Inno­ vationen der vergangenen Jahre nicht geändert. Das sind Jahre, die einer Frau in ihrer Karriere fehlen. Dazu kommt, dass wir Frauen noch ein wenig an Selbstsicherheit dazu gewinnen müssen. Wir sind immer die, die sich um alles kümmern, die vorwiegend auf die ­an­deren achten und sich selbst eher in den Hintergrund stellen. Um Karriere zu machen, ist es aber notwendig, öfter einmal Hier! zu schreien und sich selber in den Mittelpunkt zu stellen, um aufzufallen und um im entscheidenden Moment auch gefragt zu werden. Gegen eine Frauenquote haben Sie sich aber ausgesprochen? Stadler: Ja, ich halte nichts von einer Quote. Eine Frau möchte in eine Funktion kommen, weil sie kompetent und eine Führungsper­ sönlichkeit ist, und nicht wegen einer Quote. Sie selbst sind dafür bekannt, Frauen in Ihrem Unternehmen zu fördern. Stadler: Ja, allerdings. Die VIG ist auch diesbezüglich ein Vorzeige­ unternehmen. Wir haben alleine in meinem Vorstand ein Verhältnis von 50:50, Frauen und Männer. Wir haben auch in vielen unserer osteuropäischen Unternehmen Frauen als Vorstandsvorsitzende. Wir forcieren das sehr. Vielfalt ist uns sehr wichtig. Wir haben hier im Haus Mitarbeiter aus 18 verschiedenen Nationen. Wir achten sehr auf Diversität. Und bei gleicher Qualifikation bevorzuge ich na­ türlich Frauen. Sie persönlich haben schon sehr früh berufliche Weichen ge- legt, die man heute als richtigen Karriereschritt bezeichnen würde. Heute gibt es viele Förderprogramme, um Mädchen für technische Berufe zu interessieren. Als Sie Mathematik an der Technischen Universität studiert haben, war das doch noch recht ungewöhnlich. Wie ist das damals in Ihrem Umfeld auf- genommen worden? Stadler: Ich war wahrscheinlich nie das typische Mädchen. Ich habe zwar auch mit Puppen gespielt, aber genauso gerne mit Ma­ tador, was damals als Buben-Spielzeug galt. Ich habe mich von klein auf für Mathematik interessiert, ich habe als Kind schon gerne mathematische Rätsel gelöst. Das hat auch mein Vater sehr for­ ciert. Ich war im Gymnasium in der Mathematik-Olympiade und mich haben Zahlen und Statistik immer schon fasziniert. Ich wuss­ te sehr früh, dass ich etwas mit Mathematik machen will. Und zwar nicht unterrichten, obwohl mir das viele Leute einreden wollten. Ich habe dann ein dreimonatiges Praktikum in einer Versicherung ab­ solviert, das sehr lehrreich war. Ich habe dort wirklich viel gelernt, weil man mich nicht, wie das oft mit Praktikanten der Fall ist, zum Einkaufen geschickt hat, sondern mir wurde wirklich gezeigt, wie ein Versicherungsunternehmen funktioniert. Das hat mich so faszi­ niert, dass ich mich entschieden habe, Versicherungsmathematik zu studieren. Wissen Sie noch, was Sie als kleines Mädchen werden wollten? Stadler: Nein, ich habe schon öfter darüber nachgedacht, aber ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß aber, dass mir rasch klar war, dass ich nicht Weinbäuerin werden wollte. Ich komme ja aus einer Weinstadt und damals hatte fast jeder dort, auch meine Familie, Weingärten. Wenn meine Freundinnen im Sommer im Bad waren, musste ich immer im Weingarten mitarbeiten. Da war mir klar: Die­ sen Beruf möchte ich nicht mein Leben lang machen. Wie ist Ihr Verhältnis zum Wein heute? Stadler: Ich trinke ihn gerne und ich bin dankbar dafür, zu wissen, wie er gemacht wird. INTERVIEW Langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln „Das sind die Grundlagen unseres Geschäfts“, so Generaldirektorin Elisabeth Stadler, die gleichzeitig Vizepräsidentin des Roten Kreuzes ist. „Als Ver­siche­ rung haben wir mit dem Roten Kreuz einen ähnlichen Leitgedanken.Wir beide leisten Unterstützung beim Eintreten unvorhergesehener und existenz­gefähr­ dender Risiken. Egal, ob es um medizinische, personelle oder materielle Situa- tionen geht.“ Zu den weiteren gemeinnützigen Aktivitäten des Unternehmens zählt auch das soziale Engagement der Vienna Insurance Group bei Projekten der Caritas – darunter die Hospiz-Kampagne und die Osteuropa-Kampagne, mit der die Caritas traditionell in der kalten Jahreszeit auf die zum Teil dramati- sche Lage der Menschen in Osteuropa aufmerksam macht.Alljährlich findet das VIG Kids Camp statt, dessen Ziel es ist, gegenseitiges Verständnis, Solida- rität und soziales Bewusstsein auch dem Nachwuchs der Konzernmitarbeiter spielerisch zu vermitteln. Seit 2011 wird beim Social Active Day den Konzern- mitabeitern zudem ein Arbeitstag pro Jahr zur Verfügung gestellt, um sich in einer Hilfsorganisation ehrenamtlich zu engagieren. Neu ist heuer die Schiffs- patenschaft der VIG an der Mirno More Friedensflotte, dem weltweit größten Friedens-Segelprojekt für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder und Jugendliche. Bei einer einwöchigen Fahrt wird den Kindern durch das gemein- same Steuern eines Segelschiffs die Gelegenheit gegeben,Vorurteile über Bord zu werfen und Freundschaften über ethnische und soziale Grenzen ­hinweg zu schließen. Die teilnehmenden ­Kinder kommen unter anderem aus Krisenzentren,Wohngemeinschaften und sozialpädagogischen Einrichtungen – unter ihnen auch Heimatvertriebene und Kriegswaisen aus den Ländern des Balkans. Zusätzlich unterstützt die VIG heuer den CSR-Tag von RespACT, der Unternehmensplattform für verantwortungsvolles Wirtschaften. ©SebastianReich
  • 16. 16SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! SPENDEN IST EHRENSACHE MATS HUMMELS FUSSBALLSPIELER BEI FC BAYERN MÜNCHEN, MITGLIED DER INITIATIVE „COMMON GOAL“ Matts Hummels ist Mitglied der Initiative „Common Goal“, bei der Fußballprofis und Trainer ein Prozent ihres Gehalts an Organisatio­ nen spenden, die Fußball als Vehikel für Integration und Konfliktbe­ wältigung nutzen. „Als ich von der Initiative hörte, hatte ich sofort das Gefühl, dass diese Idee großes Potenzial birgt, um über den Fußball einen nachhaltigen Beitrag zu gesellschaftlichem Wandel zu leisten und das Leben vieler benachteiligter Kinder und Jugendlichen zum Positiven zu verändern. Mir gefällt der Ansatz, die wirtschaftliche Entwicklung im Fußball möglichst mit einem tiefergehenden Sinn zu verknüpfen. Diese Zielsetzung hat mich schnell überzeugt, bei Com­ mon Goal dabei zu sein.” EDMUND HOCHLEITNER INHABER, GF CREATIVE DIRECTOR, WERBEAGENTUR WIEN NORD „Seit der Gründung von Wien Nord im Jahr 1996 haben wir im- mer wieder Unternehmen pro bono betreut“, so Geschäftsführer Edmund Hochleitner. So unterstützte die Agentur unter anderem auch die Hilfsorganisation CARE in der Umsetzung ihrer Kommuni­ kationsanliegen. „Soziales Engagement war und ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Und es ist schön zu sehen, dass auch unsere Mitarbeiter mit großer Freude und vollem Einsatz Jahr für Jahr ihre wertvolle Zeit in den Dienst sozialer Kampagnen stellen. Mit CARE verbindet uns eine langjährige freundschaftliche und sehr professio­ nelle Partnerschaft, die beiden Seiten dank einer gemeinsam ent­ wickelten, sehr kreativen Kommunikationslinie bis zum heutigen Tage nur Vorteile gebracht hat.“ ADI SIMONE RAIHMANN GRÜNDER INHABER, 12 KARMA FOOD Was du gibst, kommt auch zurück! Nach diesem Motto führen Adi und Simone Raihmann ihr „Das Zwölf – Karma Food“ an mittlerweile vier Standorten. Ihr Ziel haben die beiden bei all dem Erfolg nicht aus dem Auge gelassen: gutes Karma. Beim Buchen eines Caterings spendet Karma Food ein Prozent der Auftragssumme an eine der drei Partnerinstitutionen. „Wir freuen uns sehr, unsere Partnerinstitu­ tionen, die Wiener Tafel, ZUKI – Zukunft für Kinder und den Wiener Tierschutzverein, bei neuen Projekten und Initiativen unterstützen zu können. Wir finden, dass jeder etwas bewirken kann, und setzen deshalb bei all unseren Initiativen und Entscheidungen immer auf ,Good Karma First‘. Zudem legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und die Förderung von sozialen Initiativen, die uns am Herzen liegen. Deshalb war für uns von Anfang an klar, dass wir bei unserem Karma Catering nicht nur unser gutes Essen unter die Leute bringen wollen, sondern auch wieder etwas zurückgeben möchten.“ FIXE SPENDENZUSAGE ©Schneider-Press/FrankRollitz,AtelierKarasinski,MontagsforumDornbirn/D.Mathis,CommonGoal.WIENNORD,SvenZieseniss*Fotolounge*,NOAN Empathie, der Sinn für Gerechtigkeit, Kooperation: Gutes zu tun hat viele Gründe. Für viele Unternehmen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist es schlicht soziale Verantwortung. Deshalb spenden sie einen Teil ihres Gewinns für wohltätige Zwecke.
  • 17. 17 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! CHRISTINE RHOMBERG MANAGING DIRECTOR HILTI FOUNDATION Die Hilti Foundation richtet ihre Tätigkeiten in erster Linie auf so­zialen Wandel durch gesellschaftliche Entwicklung, Bildung und Wissen­ schaft aus. Jährlich spendet die Hilti Gruppe zwei Prozent des Ge- winns für gemeinnützige Projekte. „Gesellschaftliches Engagement ist seit jeher Teil der Kultur und integraler Bestandteil des unternehme­ rischen Handelns der Hilti Gruppe und damit auch der Stiftung. Wir setzen auf ethische Prinzipien und Nachhaltigkeit und betrachten unsere unternehmerische Verantwortung gegenüber Mitarbeiten­ den, Kunden, Partnern, Lieferanten, der Gesellschaft und der Um­ welt als Grundlage für den langfristigen Unternehmenserfolg. Unsere Werte – Integrität, Mut, Teamarbeit und Engagement – definieren den Rahmen der Zusammenarbeit unserer Teams mit Partnern und Kunden. Die Projekte, die wir unterstützen, sollen einen möglichst ganzheitlichen Ansatz verfolgen und dem Credo ‚Wir bauen eine bessere Zukunft’ entsprechen – dem Leitbild, das wir als Stiftung mit der Hilti Gruppe teilen. Das Projektportfolio der Hilti Foundation reicht von der Entwicklung neuer, erdbebensicherer Bautechnolo­gien auf den Philippinen über Entrepreneurship-Ausbildungen für keniani­ sche Frauen bis hin zur Wertevermittlung durch Musikunterricht in Kindergärten, Schulen und eigenständigen Musikprojekten.“ OLIVER NIXDORF INHABER NIXDORF CONSULTING „In einem so reichen Land wie Deutschland aufgewachsen zu sein, betrachte ich als Glücksfall. Vieles von dem, was für uns selbstver­ ständlich ist, ist für Milliarden von Menschen unvorstellbar weit weg. Milliarden von Menschen leiden Hunger, werden verfolgt und unter­ drückt oder sterben an vergleichsweise harmlosen Krankheiten, da es am Nötigsten fehlt. Zeitgleich darf ich meiner Berufung nachge­ hen, darf mich selbst verwirklichen, kann Sinn stiften, darf Menschen und Unternehmen entwickeln, bekomme Feedback, Wertschätzung und ein vernünftiges Honorar. Das erachte ich als Privileg. Dafür bin ich dankbar, und gleichzeitig sehe ich das als Verpflichtung, der Ge­ sellschaft etwas zurückzugeben, zu teilen und Verantwortung zu übernehmen. Ich habe mein finanzielles Engagement systematisiert, indem ich ein Prozent meiner Umsätze an gemeinnützige Zwecke spende. Und meine Kunden dürfen, sofern sie möchten, den Ver­ wendungszweck bestimmen. Mir macht das große Freude, und ich wünsche mir, dass möglichst viele Unternehmen meiner ,1-Prozent- Regelung‘ folgen. Lassen Sie uns einen Teil dessen, was unsere ­Gesellschaft uns ermöglicht hat, zurückgeben.“ MARGIT RICHARD SCHWEGER SOCIAL ENTREPRENEURS, NOAN „Aus dem Wunsch, sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder mittels Bildung zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern, entstand vor mittlerweile zehn Jahren die Idee zu einem sozialen Unterneh­ men. Noan produziert hochwertige Olivenöle und versteht sich als ‚Social Entrepreneur‘. „Wir gehen von dem Ansatz aus, dass unter­ nehmerisch an der Lösung gesellschaftlicher Probleme gearbeitet werden kann, und messen demnach unseren Erfolg nicht am Ge­ winn, sondern an der erzielten gesellschaftlichen Veränderung. Zu­ dem können wir auf diesem Weg direkten, fairen Handel und ein nachhaltiges Wirtschaften realisieren.“ Alle erwirtschafteten Erlöse gehen an ­Bildungsprojekte für bedürftige Kinder und Jugendliche. FIXE SPENDENZUSAGE
  • 18. 18SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! MukoPolysaccharidosen, kurz MPS, sind langsam fortschreitende und vererbbare Stoffwechselerkrankungen, die bereits im Säuglingsalter auftreten und unbehandelt zu schwersten Schäden bis hin zum frühen Tod der Betroffenen führen. Um das Wissen um diese seltene Krankheit in die Öffentlichkeit zu transportieren und Auf­ merksamkeit für die MPS-Kinder zu gewinnen, wurde mit dem Außenwerber Epamedia eine Plakatkampagne gestartet. Das aufmerksamkeitsstarke Sujet mit dem beliebten Schauspieler und MPS-Botschafter Wolfgang Böck als Testimonial entwickelte Createam pro bono. Für diesen guten Zweck stellte Epamedia ihre Plakatstel­ len ebenfalls pro bono zur Verfügung. KNOW-HOW FÜR EINEN GUTEN ZWECK ©Epamedia,ClaudiaSpieß-ABLICHTEREIe.U.,JohannesEhn,Kellner V. l. n. r.: Michaela Weigl, Vorsitzende der Gesellschaft für MukoPolySaccharidosen und ähnliche Erkrankungen, und Bettina Gundendorfer, Epamedia. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 19. 19 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Mit dem „Projekt 2020“ will Hofer Kunden und Mitarbeiter zum aktiven Mitmachen motivieren und unterstützt die Lesepaten-Initiative des Roten Kreuzes „Zusam­ men lesen – zusammen entdecken.“ Dabei sollen Schüler mit Leseschwächen durch Mitarbeit freiwilliger Lesepaten gefördert werden. „Wenn Kinder und Er­ wachsene gemeinsam in die Abenteuerwelten der Bücher eintauchen, wird Lesen zum Erlebnis“, so Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreu­ zes. „In Zusammenarbeit mit Hofer erreichen wir noch mehr Menschen mit unse­ rer Leseinitiative und investieren so gemeinsam in die Zukunft unserer Kinder.“ ZUSAMMEN LESEN UND ­ENTDECKEN? Ein Wohlfühltag für ­obdachlose Frauen Ein gepflegtes Aussehen steigert das Selbstbe­ wusstsein – gerade bei Frauen. Grund genug für ­Obdach Wien, einmal jährlich mithilfe freiwilliger Mit­ arbeiterinnen einen Wohlfühltag für obdachlose Frau­ en zu veranstalten, um ihnen einen „Tag der Normali­ tät“ zu ermöglichen. Freiwillige Visagistinnen und Friseurinnen haben 35 Frauen gestylt und rundum verwöhnt. Neben ausgewählten Kleiderspenden gab es vom österreichischen Drogeriemarkt BIPA noch ein Wohlfühlpaket mit Parfüm, Duschgel und Make- up. Obdach Wien bietet betreute Unterkünfte für wohnungslose Menschen in Wien an. Die gemein­ nützige GmbH ist mit derzeit 26 Einrichtungen die größte Anbieterin innerhalb der Wiener Wohnungslo­ senhilfe. Das Angebotsspektrum von Obdach Wien reicht von der Straßensozialarbeit über betreute Wohneinrichtungen bis hin zu Unterkünften für geflo­ hene Menschen im Rahmen der Grundversorgung. Lachen für den ­guten Zweck! Bereits seit Jahren sammelt Kabarettist und Religi­ onslehrer Stefan Haider im Anschluss an sein Kaba­ rettprogramm Spenden für sein Herzensprojekt: „Hilfe für schwangere Frauen und Mütter mit Kin­ dern in Not“ von der St. Elisabeth-Stiftung. So konnten in den letzten zweieinhalb Jahren insge­ samt über 26.000,– Euro an die soziale Einrichtung übergeben werden. Stefan Haider und sein Publi­ kum verbinden dadurch das Amüsante mit dem Ka­ ritativen und leisten einen wichtigen Beitrag für un­ sere Gesellschaft. Visagistin Alexandra Hofer zaubert einer Besucherin des Wohlfühltags von Obdach Wien ein Lächeln auf die Lippen. Stefan Haider: Nach jeder Vorstellung ein Spendenaufruf an das Publikum. Das Vermitteln von Lesekompetenz zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Volksschulen. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 20. 20SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! „Wohlschmeckend und wohltätig“ lautet das Motto von Pona, dem öster­ reichischen Organic Sparkling Juice. Schon bei der Gründung war sich das fünfköpfige Pona-Team einig, mit seinem Produkt auch etwas Gutes zu tun. Seit 2014 unterstützt das Unternehmen mit zehn Prozent des Reinge­ winns Therapieeinheiten des Kinderhilfswerks. „Ich bin sehr stolz, guten Geschmack mit einer guten Tat verbinden zu können“, so Pona-Co-Foun­ derin Simone Haslehner. „Genau so funktioniert eine gelungene Kooperati­ on der Wirtschaft mit NGOs“, freut sich auch Kinderhilfswerk-Obmann Peter Begsteiger. WOHLTÄTIGER GENUSS ©Kinderhilfswerk,christian-novak.at,VereinUteBock,FachverbandGastronomie Das Unternehmen Pona spendet zehn Prozent des Reingewinns dem ­Kinderhilfswerk: Dr. Simone Haslehner, Co-Founderin Pona, mit Peter Begsteiger, Geschäftsführer Kinderhilfswerk, am Fair Planet Fest in Linz. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 21. 21 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Bereits seit 17 Jahren engagieren sich die österreichischen Eissalons für die St. Anna Kinderkrebsforschung. Mit einer Gesamtsumme von fast 90.000,– Euro – ­rekordverdächtige 8.920,– Euro davon im vergangenen Jahr – haben die Eismacher in dieser Zeit mit ihren Spenden einen kleinen, aber wichtigen Beitrag geleistet. Für die mehr als 300 Eissalons in ganz Österreich fiel am 22. März der Startschuss zur offiziellen Eissaison 2018. „Mein Dank gilt hier meinen Kolleginnen und Kollegen für ihre großartige Unterstützung“, freut sich Eissalons-Branchensprecher Silvio Molin-Pradel über die traditionelle Spendenaktion, die auch heuer weitergeführt wird. „Kinder lieben Eis. Da gehört es sich, dass wir etwas zurückgeben.“ EISSCHLECKEN FÜR DEN GUTEN ZWECK Schenken – helfen – genießen! Die Initiative WineAid sammelt Spenden durch Pa­ tenschaften, Teambuilding-Aktionen, Fördermit­ gliedschaften oder Charity-Events und finanziert damit Therapien für benachteiligte Kinder und Ju­ gendliche, den Ersteinstieg geheilter junger Erwach­ sener in den österreichischen Arbeitsmarkt sowie mental benachteiligte Nachwuchs-Spitzensportler. Konkret werden die Österreichische Sporthilfe, die Gesellschaft Österreichischer Kinderdörfer und die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe damit finanziert. Unterstützt wird dieses Engagement bereits seit 2014 von der Sparkasse. So konnten von den bis dato gesammelten 20.000,– Euro unter anderem ehemalige Gehirntumor-Patienten nach deren Ge­ sundung erfolgreich wieder in den Arbeitsmarkt in­ tegriert werden. „Wir geben einen Teil unseres wirt­ schaftlichen Erfolgs an jene weiter, denen es nicht so gut geht“, so Mag. Helge Haslinger, Vorstandsvorsit­ zender Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG. „Speziell an Kinder. Das ist mir als Familienvater ein großes persönliches Anliegen.“ Neuer Boden für das ­Flüchtlingsprojekt Ute Bock Die Firma Haro Austria stellte dem Verein Ute Bock einen wohngesunden Designboden für das Bil­ dungszentrum in der Inzersdorferstraße in Wien zur Verfügung. Hier werden Sprachkurse, Seminare und Workshops abgehalten, durch die Flüchtlinge und andere Bedürftige für eine Integration oder Rückkehr in ein lebenswertes Leben fit gemacht werden. Ver­ legt wurde der Boden von den Fachkräften der Firma Wohncouture Schulz ohne Kostenberechnung. Mit ihrer ehrenamtlichen Hilfe haben die beiden Unter­ nehmen einen wichtigen Beitrag für den Lehrbetrieb der Einrichtung geleistet. V. l. n. r.: Moderator Thomas Wollner im Gespräch mit Mag. Helge Haslinger,Vorstandsvorsitzender Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG, über gesellschaftliche Verantwortung bei der WineAid Gala. V. l. n. r.: Fausto und Vater Arnoldo, Michela und Mutter Arnoldo, Mag.Andrea Prantl (St.Anna ­Kinderkrebsforschung), Silvio Molin-Pradel (WK-Branchensprecher der österreichischen Eissalons). Lernbetreuung „Büffelböcke“ im neuen Spielraum des Ute Bock Bildungszentrums. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELEBEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 22. 22SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! Zehn Prozent des monatlichen Telefontarifs helfen den Bergarbeiterkindern in Bolivien: Im Förderzentrum der Kindernothilfe erhalten die Kinder Unterstützung und Förderunterricht. Die Kindernothilfe Österreich hat eine Kooperation mit dem jungen Mobilfunker goood gestartet: Dabei kann im Netz von A1 telefoniert und gleichzeitig ein Kindernothilfe-Projekt im Hochland Boliviens unterstützt werden, das Kinder­ arbeitern eine Schulbildung ermöglicht. Zehn Prozent des monatlichen Telefontarifs werden automatisch an die gemein­ nützige Organisation gespendet. „Die Integration von Spenden in den alltäglichen Konsum ist ein weltweit wachsender Trend. Die eigene Kaufkraft wird dabei zum Werkzeug, um selbstverständlich Gutes zu tun“, erklärt Claudia Winkler von goood. Plus: Die Spender werden regelmäßig darüber informiert, wie sich ihr Projekt entwickelt. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE ZEHN PROZENT DES MONATLICHEN ­TELEFON­- TARIFS FÜR GEMEINNÜTZIGE ZWECKE
  • 23. 23 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Charity-Lauf im Tiergarten Schönbrunn 2.000 Läuferinnen und Läufer ließen sich im Juni die Gelegenheit nicht entgehen, für einen guten Zweck abends durch den Zoo zu laufen. Mit sechs Kilometern ist die Laufstrecke auch für Anfänger geeignet, doch vor allem die Steigung zum Tirolerhof sorgt jedes Jahr für rote Köpfe und lau­ tes Keuchen. Die größte Motivation sind aber wie jedes Jahr die vielen Tiere entlang der Strecke, die das besondere Flair des Zoolaufs ausma­ chen. Der Reinerlös von 30.000,– Euro geht auch heuer traditionell zur Hälfte an den Lungenkinder Forschungsverein für seine Initiative „Heilung für Lungenhochdruck“ und den Tiergarten Schönbrunn, diesmal für ein neues Aquarienhaus. Kinder brauchen Vorbilder Bereits mehr als 100 Kinder und Jugendliche hat „Big Brothers Big Sisters Österreich“ (BBBSÖ) in Wien mit erwachsenen Begleitern zusammenge­ bracht. Dem gemeinnützigen Verein steht dabei ein starker Partner zur Sei­ te: Die Steuer- und Wirtschaftsberatungskanzlei Steirer, Mika Comp. unterstützt BBBSÖ tatkräftig – von Geldspenden über Corporate Voluntee­ ring bis hin zu Pro-bono-Leistungen! V. l. n. r.:Tandemtreffen bei Big Brothers Big Sisters Österreich – Bahar (Mentee), Barbara (Mentorin), Fabian (Mentor), Tim (Mentee). 7. Wiener Zoolauf 2018: Einige Läufer gingen in tierischen Outfits an den Start. ©KindernothilfeÖsterreich,DanielZupanc,BigBrothersBigSisters BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 24. 24SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! Rekordmeister SK Rapid unterstützt das Pro­ jekt Kinderzukunft der Volkshilfe. Rapid-Präsi­ dent Michael Krammer dazu: „Mit dieser Initia­ tive wollen wir einerseits vor allem gefährdeten Kindern und Jugendlichen rund um unsere Community helfen, andererseits aber auch dazu beitragen, dass wir gemeinsam mit un­ seren Anhängern, aber auch Partnern, regel­ mäßig möglichst hohe Spenden sammeln und das wichtige Thema Kinderarmut mit unserer Kommunikationskraft auch der Öffentlichkeit verstärkt bewusstmachen.“ Gesammelt wer­ den die Spenden auch via Becherpfand im Allianz-Stadion und mittels Aufrundungsbe­ trägen bei Fan-Artikeln. Zukunft mit Ausblick In den ländlichen Regionen Ugandas kann eine Bril­ le über Schulerfolg, Berufsausbildung und damit über die Zukunft von Menschen entscheiden. An­ lässlich des Welttags der Brille gingen im April von jeder optischen Brille, die sehen!wutscher in Öster­ reich verkaufte, fünf Euro vom Verkaufspreis an ­NUIRE, das nationale Brillenversorgungsprogramm in Uganda, das Licht für die Welt zusammen mit dem ugandischen Gesundheitsministerium seit 2008 betreibt. Insgesamt wurden durch diese Aktion 7.000,– Euro an Licht für die Welt gespendet. Mit diesem Projekt konnten bisher 135.000 Schulkinder auf Sehschwächen untersucht und 14.000 Brillen an die Einwohner Ugandas verteilt werden. Die Bril­ len werden immer den individuellen Sehschärfen angepasst und im Land selbst produziert, um neue Jobs zu schaffen. Bis 2020 sollen weitere 5.000 Brillen vor Ort produziert und angepasst werden. Kinderzukunft – ­die Rapid-Familie hilft ©ThomasMeyer,FotoBegsteiger SYMBOLFOTO V. l. n. r.: Andreas Onea, Paralympic-Schwimmer und ORF-Moderator, Ulrike Penitz-Abdel ­Rahman, Filialleiterin in der Filiale Donauzentrum, und Werner Feifel von Licht für die Welt. BEST PRACTICE SPENDENBEISPIELE
  • 25. 25 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! ©Prokofieff STIFTUNGEN Lohnt sich eine Stiftung noch? Eine Frage, die nicht nur potenzielle Stifter bewegt, sondern auch in Anwaltszirkeln intensiv diskutiert wird. Klar: Wer mit den Erlösen Vermögen erhalten und soziale An­ liegen fördern will, ist mit einer Stiftung noch immer sehr gut bera­ ten. Aber: Es braucht schon ein ansehnliches Vermögen, damit sich diese noch lohnt. Dachstiftung senkt kosten Außer man schließt sich für einen gemeinsamen Stiftungszweck zusammen, wie es die gemeinnützige Stiftung Philanthropie Öster­ reich gemacht hat. „Gemeinschaftlich etwas bewegen und für ei­ nen Unterschied sorgen“, war eines der wesentlichen Motive für die Gründung der Plattform, die als Dachstiftung Philanthropen mit ähnlichen Motiven eine erstaunliche Flexibilität einräumt. Initiator ist die Capital Bank des Konzerns der Grazer Wechselseitigen Versi­ cherung AG. Sie übernimmt auch die Verwaltungskosten in der Stiftung – und befreit damit alle Zustifter und Spender von dieser Last. Wer mit seinem Vermögen Gutes tun will, hat gleich eine Fül­ le von Möglichkeiten, dies mithilfe der Stiftung zu tun. Der einfachs­ te Weg ist es, die Dienste der Stiftung für die Abwicklung einer größeren Spende zu nutzen. Die Stiftung hilft bei der Auswahl des passenden Zieles, leitet die Spende weiter, kontrolliert die Mittelver­ wendung und erstellt einen Projektbericht. Die optimale Lösung auch für jene, die anonym bleiben wollen. Die begünstigte Organi­ sation erfährt den Namen des Spenders nur, wenn dieser es wünscht. Umfassendes Mitspracherecht Die wahrscheinlich vorteilhafteste Variante, von der gemeinnützi­ gen Stiftung Philanthropie Österreich zu profitieren, ist, indem man sie als Zustifter nutzt. Voraussetzung ist eine Einzahlung von min­ destens 50.000,– Euro. Dafür genießt man Mitspracherecht über seine Zustiftung. Sogar eigene Projekte können Zustifter einbrin­ gen und um Unterstützung anderer werben. Diese Möglichkeiten haben einige Zustifter bereits genutzt. Einer fördert sein selbst initi­ iertes Projekt der Entwicklungshilfe in Bhutan, ein anderer unter­ stützt über den Weg der Zustiftung gezielt seine „Herzensprojekte“ im In- und Ausland. Gründungskosten, Eingangs- und Zuwen­ dungsbesteuerung – die bei einer eigenen Stiftung zu tragen wären – fallen weg, die steuerliche Absetzbarkeit und die Wirkung über den Tod hinaus bleiben erhalten. Und: Die Capital Bank trägt nicht nur die Kosten, sie garantiert auch die Verwaltung des Vermögens nach ethischen Gesichtspunkten. Natürlich ist die Stiftung Philan­ thropie Österreich auch der perfekte und professionelle Ansprech­ partner, wenn man sein Vermögen nach dem Tod in den Dienst der guten Sache stellen will. Und wer trotzdem auf einer eigenen Stif­ tung besteht, kann sich von den erfahrenen Experten bei der Grün­ dung beraten lassen. VIELE HELFER UNTER EINEM DACH Bei der gemeinnützigen Stiftung Philanthropie Österreich handelt es sich um eine Dachstiftung mit vielen Vorteilen – auch für kleinere Vermögen im Gemeinnützigkeitsbereich! Die Vorteile für Zustifter: » Keine Verwaltungskosten in der Stiftung (übernimmt Capital Bank) » Jährliche Entscheidungsmöglichkeit für den Zustifter » Einbringen von Projekten durch den Zustifter möglich » Namentliche Verbindung mit der Stiftung » Steuerbegünstigtes Spenden » Professionelle Suche möglicher Projekte durch die Stiftung » Prüfung der Projekte durch die Stiftung » Regelmäßige Berichte zu den Projekten www.stiftung-oesterreich.at Vorstand Stiftung ­Philanthropie Österreich (v. l.): Dr. Günther Lutschinger, ­Stellvertreter des Vorsitzenden, Dr. Franz Harnoncourt-­Unverzagt, Vorsitzender, Mag. Wolfgang Ules, Chief Investment Officer (CIO) Capital Bank.
  • 26. 26SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! IN JEDEM VON UNS STECKT EIN ALTRUIST Christian Keysers erforscht die neuronalen Grundlagen des Mitge­ fühls und ihre Bedeutung für das menschliche Zusammenleben am Institut für Neurowissenschaft in Amsterdam. Mit seinem Konzept des „empathischen Gehirns“ verbindet er ein Menschenbild, das auf Kooperation statt Konkurrenz setzt. Mal egoistisch, mal selbstlos. Ist der Mensch nun ein unver- besserlicher Einzelkämpfer oder neigt er doch eher zur Zu- sammenarbeit zum Nutzen aller? Christian Keysers: Das Leiden anderer aktiviert unser eigenes Schmerzsystem, so als würden wir den Schmerz selbst empfinden. Wir sind von Natur aus darauf programmiert, uns um das Wohlerge­ hen anderer zu sorgen – geht es jemandem schlecht, fühlen wir uns auch schlecht. Das motiviert uns dazu, anderen zu helfen. Natürlich ist das nicht der einzige Beweggrund: Wir stecken voller selbstsüch­ tiger Motive, um unsere eigenen Ressourcen zu stärken und unser Überleben und das unserer Familie zu gewährleisten. Deshalb wä­ gen wir unsere Bereitschaft, anderen zu helfen, immer mit unseren eigennützigen Beweggründen ab. Manchmal gewinnt der Einzel­ kämpfer in uns, manchmal überwiegen die anderen Aspekte. Gibt es in der Tierwelt Vergleichbares? Keysers: Ja, auch andere Säugetiere sind so programmiert, dass ihr Schmerzzentrum beim Anblick eines Leidenden aktiviert wird. Was in der Tierwelt allerdings weniger ausgeprägt ist, ist die Kom­ plexität des sozialen Verhaltens, wie wir es beim Menschen ken­ nen. Ratten beispielsweise helfen sich gegenseitig, wenn es nicht mit zu viel Risiko verbunden ist, was hinsichtlich der Evolutionstheo­ rie „Survival of the fittest“ überrascht. Aber Ratten leben in Grup­ pen und so dient dieses Verhalten vermutlich der Arterhaltung. Es gibt aber auch andere erstaunliche Beobachtungen, wie die von Schimpansen, die auch auf die Gefahr hin, selbst zu ertrinken, ins Wasser springen, um einander zu helfen. Solche Vorfälle sind je­ doch – anders als bei uns Menschen – relativ selten. Bei uns ist der Hang zur Kooperation viel ausgeprägter, wir sind dafür auch bes­ ser ausgestattet, was uns besonders macht. Sie haben gesagt, der Mensch ist eine Mischung aus Egoist und Altruist. Doch wann neigen wir eher zu selbstlosem und wann zu eigennützigem Verhalten? Keysers: Das ist sehr komplex. Eine wichtige Komponente stellt eben unser empathisches Vermögen dar. Es motiviert uns dazu, an­ deren zu helfen, weil wir uns dann einfach besser fühlen. Es gibt aber auch andere Beweggründe: Anderen zu helfen bedeutet auch, Ver­ bündete zu haben, die einem zukünftig helfen können. Selbstloses Verhalten ist zudem gesellschaftlich attraktiv und steigert unseren guten Ruf. Alle diese Faktoren zusammen veranlassen uns zu guten Taten. Wir wissen aber auch, dass der empfundene Mangel an Res­ sourcen einen eher egoistisch handeln lässt. Zusätzlich neigen wir dazu, Personen, die uns in unserem sozialen Netzwerk und auch räumlich näher stehen, mehr zu helfen, als Menschen die weiter weg und anders sind. FORSCHUNG ©ValeriaGazzola,Fotolia Für den Hirnforscher Christian Keysers sind wir Menschen im Grunde gar keine einzelnen Individuen, sondern Bestandteile eines eng vernetzten sozialen Gewebes. Warum helfen wir wildfremden Menschen, wenn sie in Not sind? Weil wir unwillkürlich mit anderen Menschen empathisch verbunden sind, meint der deutsch-französische Neurobiologe Christian Keysers.
  • 27. 27 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Welche Rolle spielt Fairness dabei? Keysers: Der Gerechtigkeitssinn ist gerade bei Primaten sehr aus­ geprägt – sowohl bei humanen als auch nichthumanen. Geben Sie beispielsweise zwei Trauben dem einen Affen und acht dem ande­ ren, ist ersterer ziemlich verärgert und wird mit den Trauben nach Ihnen werfen. Geben Sie jedem aber jeweils zwei, freuen sich beide, Trauben bekommen zu haben. Verfügen wir also über genügend Ressourcen, fühlen wir uns meist unwohl, alles für uns zu behalten und anderen nichts davon abzugeben. Dieser Sinn für Gerechtigkeit ermutigt uns daher auch, zu teilen und unter gegebenen Umständen altruistisch zu handeln. Ist andererseits jemand uns gegenüber unfair gewesen, ist unsere Empathie für ihn schwach ausgeprägt und wir tendieren sogar dazu, uns an ihm zu rächen. Fairness regelt also unsere Empathie und unser altruistisches Handeln gegenüber ande­ ren Menschen. Phasen von Kooperation und reinem Egoismus prägen ja auch immer wieder unsere Geschichte und bilden das unruhige Auf und Ab politischer und finanzieller Systeme. In welcher Phase befinden wir uns Ihrer Ansicht nach aktuell? Keysers: Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich glaube, dass Indi­ viduen stets in mehreren konzentrischen Kreisen leben. Meines INTERVIEW CHRISTIAN KEYSERS: „Eine wichtige Komponente stellt unser empathisches Vermögen dar. Es motiviert uns dazu, anderen zu helfen, weil wir uns dann einfach besser fühlen.“ ­Erachtens sind wir insgesamt gesehen auf familiärer und vielleicht sogar auf regionaler und nationaler Ebene zurzeit sehr kooperativ. Auf europäischer Ebene sind wir im Großen und Ganzen besser als in den meisten Jahrhunderten zuvor, fühlen aber eine bestimmte An­ spannung zwischen dem „wir“ und dem „sie“. Auf globaler Ebene haben wir meiner Ansicht nach das Potenzial zu mehr Kooperation. Wie müsste denn ein System aussehen, damit dieses Potenzial besser ausgeschöpft werden kann? Keysers: Ich denke, der Schlüssel dazu ist ein Zusammengehörig­ keitsgefühl, das die Vereinigung aller Menschen über die leidlichen nationalen Narrative stellt. Eine Welt, in der Diversität in den Schu­ len beginnt und auch begrüßt wird und die Vorzüge von Koopera­ tion immer wieder thematisiert werden. Ich bin überzeugt, dass wir viele dieser Faktoren bereits haben, wir müssen sie nur stärker her­ vorheben. Christian Keysers, 1973 in Belgien geboren, studierte Psychologie und Biologie in Deutschland und den USA. Als Postdoktorand kam er 2000 nach Parma, wo er bei Giacomo Rizzolatti Untersuchungen an Spiegel­ neuronen durchführte. Seit 2004 forscht und lehrt er in Groningen, wo er auch mit seiner Frau Valeria Gazzola das Social Brain Lab gründete, das seit 2010 in Amsterdam angesiedelt ist. 2012 erschien sein Buch „Das empathische Gehirn“, in dem er die Fähigkeit des Einfühlungsvermögens thematisiert, worauf unser soziales Miteinander basiert. Sein Buch wurde 2012 mit dem Independent Publishers Book Award als bestes Wissen- schaftsbuch ausgezeichnet.
  • 28. 28SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! WENN DIE HERAUSFORDERUNG ZUR NORMALITÄT WIRD G etrieben von der Leidenschaft, Dinge zu verändern, Miss­ stände zu thematisieren und Projekte zu realisieren, leisten NGO-Teams tagtäglich Übermenschliches. Gutes zu tun, scheint dabei zunächst ganz einfach: Wer auf der Straße lebt, be­ nötigt eine Unterkunft, wer krank ist, die richtige Pflege. Doch wo mehrere Menschen helfen wollen, braucht es vor allem eines: Orga­ nisationen. „Wenn Naturkatastrophen passieren, die für Hilfsorgani­ sationen eine große logistische Herausforderung darstellen, ist CARE durch mehrere weltweite Logistikzentren in der Lage, rasch und überall Nothilfe zu leisten“, erzählt Andrea Barschdorf-Hager von CARE Österreich. Die vor mehr als 70 Jahren gegründete NGO arbeitet mittlerweile in 93 Ländern weltweit. „Wir haben in den Ein­ satzländern Büros vor Ort“, so Barschdorf-Hager. Hilfsgüter wer­ den, sofern das möglich ist, lokal eingekauft. Es sind auch über­ wiegend lokale Mitarbeiter, die die Hilfe vor Ort koordinieren. Einsatz unter Lebensgefahr „Da unsere Hilfe von der Entwicklungszusammenarbeit bis zur welt­ weiten Katastrophenhilfe reicht, haben die CARE-Mitarbeiter hoch­ spezialisierte Tätigkeiten und Ausbildungen“, sagt Barschdorf-­ Hager. 2017 hat die Hilfe von CARE rund 63 Millionen Menschen erreicht. Für den österreichischen Standort liegen die geografischen Schwerpunkte in Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Ost/Südeuro­ pa. Gerade in den Konfliktgebieten fordert die Arbeit der Helfer viel Engagement, Motivation und eine große Portion Mut. „In diesen Ge­ bieten ist unser Einsatz oft nur unter sehr schwierigen Umständen möglich“, erzählt die Geschäftsführerin. „Internationale Hilfsorganisa­ tionen wie CARE bewegen sich hier in einem Spagat, den es ständig abzuwägen gilt: einerseits Hilfe für die betroffene Bevölkerung zu leisten und andererseits die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter zu gewährleisten.“ Vor allem in Ländern wie Syrien, dem Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik sind die humanitären Helfer stär­ ker gefährdet, ihre Arbeit mit dem eigenen Leben zu bezahlen. ARBEITEN FÜR NGOS ©HDCF_FotoproduktionAndreasPokorny,DieterKulmer DANIELA UNTERHOLZNER, GESCHÄFTSFÜHRERIN NEUNERHAUS: „Tagtäglich stellen sich bei uns viele obdach- und wohnungslose Menschen an, um medizinisch ver- sorgt zu werden – darunter immer mehr Kinder.“ Sie packen da an, wo rasche Hilfe gebraucht wird, setzen sich für Menschenrechte ein, leisten Entwicklungshilfe – NGOs greifen Probleme überall da auf, wo sich kein anderer drum kümmern will oder kann. Andrea Barschdorf-Hager von CARE Österreich bei einem ­Einsatz vor Ort.
  • 29. 29 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! Hilfe für obdachlose Menschen Um Menschen, die durchs soziale Raster fallen, kümmert sich das Neunerhaus Wien. 1999 mit dem Ziel gegründet, den Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen, um ihre Lebenssituation nach­ haltig zu verbessern, betreut die Organisation mittlerweile drei Wohnhäuser sowie 170 Wohnungen, verstreut in ganz Wien. „Bei den Wohnungen ist es uns wichtig, dass das nachbarschaftliche Umfeld nicht weiß, welcher soziale Hintergrund den jeweiligen Be­ wohner begleitet, damit der Weg zurück nicht durch Stigmatisierung erschwert wird“, erzählt Geschäftsführerin Daniela Unterholzner. Des­ halb tragen die Wohnungen auch kein „Neunerhaus“-Zeichen. „Im Schnitt erhalten die Betroffenen ein bis zwei Jahre Unterstützung durch uns, klären mithilfe unserer Sozialarbeiterinnen ihre familiären oder ar­ beitsbedingten Verhältnisse, die sie zur Wohnungslosigkeit geführt haben. Danach unterstützen wir sie bei der Antragstellung für eine Gemeindewohnung oder der Suche nach einer anderen Wohnung.“ Weggeschickt wird hier niemand Bereits 2006 hat das Neunerhaus erkannt, dass Obdachlosigkeit und Krankheit in einer sehr engen Wechselbeziehung zueinander stehen. Seither arbeiten auch Ärzte für das Neunerhaus, das Ge­ sundheitszentrum in Wien-Margareten wurde 2017 vergrößert. „Tagtäglich stellen sich bei uns viele obdach- und wohnungslose Menschen an, um medizinisch versorgt zu werden – Männer, Frauen, und ­immer mehr Kinder“, so Unterholzner. Weggeschickt wird hier ­niemand! „Vielen von ihnen sieht man ihre prekäre Lage nicht an“, erzählt Unterholzner. „Es fällt oft schwer, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht.“ Deshalb gibt es neben drei Räumen für All­ gemeinmediziner, vier Behandlungsstühle für Zahnärzte und einer Tierarztpraxis auch Räume für Sozialarbeit. Neben fachspezifi­ schem Wissen spielen Teamfähigkeit, Geduld und Einfühlungs­ vermögen dabei eine große Rolle: „Bei uns arbeiten deshalb nur professionelle Helfer und Spezialisten. Insgesamt ist es für uns aber vor allem wichtig, dass unsere Mitarbeiter nicht nur den Hilfe­ suchenden auf Augenhöhe begegnen, sondern die Patienten auch ganzheitlich betreuen“, so Unterholzner. Motto des Neunerhauses ist schließlich: „Du bist wichtig.“ Und so wird auch individuell auf den Menschen eingegangen. Für ein menschenwürdiges Dasein Wert auf die Selbstbestimmung ihrer Bewohner, damit sie ihren Ta­ gesablauf individuell gestalten können, legt auch das Haus der Barmherzigkeit. Die gemeinnützige Organisation bietet schwer pfle­ gebedürftigen Menschen Langzeitbetreuung mit Lebensqualität. „Unser Ziel ist es, einerseits hochqualitative Pflege und Betreuung zu bieten und andererseits größtmögliche individuelle Lebensqualität und die Selbstständigkeit unserer Bewohner zu fördern“, sagt Maria Hämmerle vom Haus der Barmherzigkeit. „,So viel Normalität und Individualität wie möglich, so viel Pflege wie notwendig‘, lautet daher auch unser Grundsatz.“ Das wird aber zusehends schwieriger: Aufgrund der demografi­ schen Entwicklung wächst die Zahl der pflegebedürftigen Menschen kontinuierlich, während es europaweit zu Engpässen am Arbeits­ markt kommt. Dazu kommt, dass die Attraktivität der Pflegeberufe in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Eine der großen Herausfor­ derungen für die Zukunft wird daher – in der gesamten Branche – sein, qualifiziertes Personal zu gewinnen und neue Mitarbeiter lang­ fristig zu binden, ebenso ältere Mitarbeiter länger im Beruf zu halten. Die Pflege älterer, chronisch kranker und schwerstbehinderter Men­ schen bringt die Pflegepersonen an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. „Resilienzfördernde Faktoren im Arbeitsumfeld helfen un­ seren Mitarbeitern, die Herausforderungen des Pflegealltags zu meistern“, betont Marie Cris Gambal aus der Pflegedirektion. „Um sie in ihrer oftmals belastenden Arbeitssituation bestmöglich zu un­ terstützen, bietet unser Haus daher diverse gesundheitsfördernde Maßnahmen für die Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe an.“ „So viel Normalität und ­Individualität wie möglich, so viel Pflege wie notwendig“, lautet der Grundsatz im Haus der Barmherzigkeit.
  • 30. 30SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! KLEINER EINSATZ – GROSSE WIRKUNG SPENDENTIPPS Verantwortung übernehmen und soziales Engagement zeigen – das ist die Basis für ein gutes Leben für alle. Spenden helfen dabei. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Gutes zu tun. Unsere Spendentipps: ©FVA/Bozovic Geldspenden Ganz einfach und unkompliziert unterstützen Sie eine Organisation mit einem finanziellen Betrag Ihrer Wahl. Ihre Spende kann zielgerichtet und effizient für wichtige Hilfsprojekte eingesetzt werden. Einige NGOs bieten auch Einzel- oder Projektpatenschaf­ ten mit einem konkretem Spendenzweck an. Sachspenden Für viele soziale Organisationen sind Sachspenden wie Gebrauchtkleidung eine essenzielle Ergänzung ihrer finanziellen Einnahmequellen. Sachspenden be­ deuten aber auch Administrations­aufwand und Kos­ ten für Lagerung oder Transport. Oft können Geld­ mittel rascher, flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden. Es empfiehlt sich, vorweg mit der NGO möglichen Bedarf abzustimmen. Ehrenamtlich Zeit spenden Neben Geld- und Sachspenden kann man auch ­etwas anderes sehr Wertvolles spenden: Zeit – im Altersheim, in Hospizen oder Flüchtlingsunterkünf­ ten. Viele Organisationen bieten die Möglichkeit an, durch gemeinnützige Mitarbeit an Ort und Stelle mit anzupacken. Blut spenden Alle 80 Sekunden wird in Österreich eine Blutkon­ serve gebraucht. Grund genug, sich zehn Minuten unter medizinischer Aufsicht hinzulegen, Blut zu spenden und Leben zu retten. Crowdfunding Über Netzplattformen können Spenden für ein be­ stimmtes Projekt oder eine Organisation gesammelt werden. Vorteil: Die Spender werden direkt in den Prozess des Spendensammelns miteinbezogen. Testamentsspende Hier kann man testamentarisch festlegen, was nach dem Tod mit dem Vermögen passieren soll. Neben Verwandten und Freunden kann man auch gemein­ nützige Organisationen bedenken. Know-how-Spende/Pro-bono-Dienstleistung Know-how ist kostbar – auch für gemeinnützige ­Organisationen. Deshalb lässt sich Wissen in Form von kostenloser Dienstleistung auch wunderbar spenden. Teilen Sie Ihr Wissen! Corporate Volunteering Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter, sich frei­ willig ehrenamtlich für gesellschaftliche Belange zu engagieren. Gemeinsam mit der NGO wird der Um­ fang vereinbart, damit aus „gut gemeint“ auch „gut gemacht“ wird. Spendenlotterie Durch den Kauf von Losen wird die Finanzierung nachhaltiger Hilfsprojekte unterstützt. Als Danke­ schön gibt es attraktive Gewinne. Michaela Wirth, Fundraising Verband Austria
  • 31. 31 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! TRANSPARENZ UND VERTRAUEN ©schulterwurf/PhilippHorak,KWT Die Verleihung des Spendengütesiegels erfolgt erst nach einer strengen und umfangreichen Überprüfung durch ­einen unabhängigen Steuerberater oder Wirtschafts­ prüfer. Alle zertifizierten Spendenorganisationen müs­ sen sich auch einmal jährlich von einem unabhängigen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer kontrollieren lassen. Das Österreichische Spendengütesiegel kann damit sicher­stellen, dass Spendengelder zweckbestimmt und wirtschaftlich eingesetzt werden. Rund 155 Prüfer bieten österreichweit Spendengütesiegelprü­ fungen an. Die Gütesiegel-Organisationen verpflichten sich freiwil­ lig, die umfassenden Kriterien des Spendengütesiegels zu erfüllen und ­damit höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Das Österreichische Spendengütesiegel: Das sichere Zeichen für Spenden mit Sinn Das Spendengütesiegel ist eine individuelle Qualitätsauszeich­ nung. Durch die individuelle Registriernummer kann die Gültigkeit des ­Gütesiegels für jede Organisation einzeln überprüft werden. Das Siegel ist eines der wichtigsten Spendenmotive der Österrei­ cher. Rund 30 Prozent geben an, vorwiegend an Organisationen mit Spendengütesiegel zu spenden. Das Spendengütesiegel ist einzigartig in Österreich Derzeit führen bereits über 260 Non-Profit-Organisationen das Spendengütesiegel. Das Spendengütesiegel wurde im Jahr 2001 auf Initiative von führenden Dachverbänden von Non-Profit-Orga­ nisationen in Kooperation mit der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer eingeführt. Seit der Einführung hat sich die Zahl der Organisationen damit mehr als verfünffacht. Das Spendenaufkommen der Organisationen, die bereits das Spendengütesiegel tragen, beträgt mittlerweile über 80 Prozent des öster­reichischen Spendenvolumens. Das Spendengütesiegel genießt großes Ansehen, sowohl in der ­Bevölkerung als auch bei Behörden, den Medien und den Spen­ denorganisationen selbst. News und Aktuelles finden Sie auf @spendenguetesiegel Alle Organisationen, die berechtigt sind, das OSGS zu führen, sind auf www.osgs.at aufgelistet. Spendenorganisationen verwenden das Siegel auch am Zahlschein und auch auf ihrer jeweiligen Homepage. Das Österreichische Spendengütesiegel ist das einzige Gütesiegel für spendensammelnde Organisationen in Österreich. Es belegt, dass eine Spendenorganisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. GÜTESIEGEL Prominente Unterstützer: Moderatorin Johanna Setzer und ­Schauspieler Thomas Mraz setzen sich für das Spendengütesiegel ein.
  • 32. 32SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! STEUERN SPENDEN SIND ABSETZBAR An welche Einrichtungen kann steuerwirksam gespendet werden? Steuerlich absetzbar sind Spenden an Vereine und Einrichtungen, die entweder ausdrücklich im Einkommensteuergesetz genannt werden oder die zum Zeitpunkt der Spende in der Liste der begüns­ tigten Spendenempfänger auf der Website des BMF (www.bmf. gv.at) genannt sind. Gesetzlich ausdrücklich aufgezählte spendenbegünstigte Einrich­ tungen sind beispielsweise Forschungs- und Wissenschaftsein­ richtungen (Universitäten, Museen, Bundesdenkmalamt etc.). Dies gilt sowohl für österreichische als auch für vergleichbare Einrich­ tungen mit Sitz in der europäischen Union oder in Staaten, mit de­ nen eine umfassende Amtshilfe besteht. Ebenso zählen freiwillige Feuerwehren und Landesfeuerwehrverbände zu den gesetzlich ausdrücklich genannten spendenbegünstigten Einrichtungen. Die in der Liste der begünstigten Spendenempfänger genannten Ein­ richtungen gehen bestimmten Tätigkeiten nach, wie z. B. der Ent­ wicklungs- und Katastrophenhilfe. Dazu kommen Umwelt-, Natur- und Artenschutzorganisationen, behördlich genehmigte Tierheime ©Fotolia/contrastwerkstatt,CroweSOT,Mag.PaulSzimak Spenden gelten steuerlich als freiwillige Zuwendungen. Unter gewissen Voraussetzungen können Sie diese dennoch im Rahmen Ihres Unternehmens steuerlich geltend machen bzw. als steuerlich begünstigte Einrichtung diese empfangen. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen dazu. Spenden sparen Steuern. Unternehmer können mit Spenden Steuern sparen oder den Steuervorteil als höhere Spende an die Organisation weitergeben.
  • 33. 33 SPENDENGUIDE 2018/19WIRTSCHAFT HILFT! und mildtätige Einrichtungen als begünstigte Spendenempfänger. Die Eintragung des Spendenempfängers in die Liste der Begünstig­ ten setzt aber die Erfüllung von gewissen Bedingungen voraus. Durch das Gemeinnützigkeitsgesetz 2015 sind seit dem 1.1. 2016 auch Zuwendungen aus dem Betriebsvermögen zur ertragsbrin­ genden Vermögensausstattung an privatrechtliche Stiftungen oder an damit vergleichbare Vermögensmassen, welche gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen, unter bestimmten Vo­ raussetzungen abzugsfähig. Die wesentliche Voraussetzung hier­ bei ist unter anderem, dass die Stiftung aufgrund ihrer Rechts­ grundlage verpflichtet ist, die Erträge aus der Verwaltung der zugewendeten Erträge ausschließlich für die in ihrer Rechtsgrund­ lage angeführten begünstigten Zwecke zu verwenden. Ebenso muss zum Zeitpunkt der Zuwendung die Stiftung als begünstige Einrichtung aus der Liste des BMF hervorgehen. Die Abzugsfähig­ keit der getätigten Zuwendung bei dem/r UnternehmerIn ist ab der erstmaligen Zuwendung mit 500.000,– Euro für einen fünfjährigen Zeitraum begrenzt und kann maximal zehn Prozent des Gewinns vor Berücksichtigung eines Gewinnfreibetrages betragen. Insoweit die Spende nicht als Betriebsausgabe bei dem/r UnternehmerIn angesetzt werden kann, ist die Berücksichtigung als Sonderaus­ gabe möglich. Was ist für UnternehmerInnen tatsächlich absetzbar? Um die Spende steuerlich als Betriebsausgabe geltend machen zu können, ist ein Nachweis über die getätigte Spende zu erbringen (so z. B. Einzahlungsbelege, Kontoauszüge, Bestätigung des Spen­ denempfängers bei Barzahlung). Auch bei einer Sachzuwendung aus dem Betriebsvermögen sollte der/die UnternehmerIn vom Spendenempfänger eine Bestätigung über die genaue Bezeichnung der Sachzuwendung, den Zeitpunkt der Zuwendung und den Verwendungszweck der Sachspende verlangen. Die Beschreibung der Sachzuwendung muss gewähr­ leisten, dass der gespendete Gegenstand eindeutig identifizierbar ist. Bloße Sammelbezeichnungen (z. B. Speisen, Getränke, Lebens­ mittel) sind nicht ausreichend. Sachspenden sind für Zwecke des Spendenabzugs mit dem ge­ meinen Wert des geschenkten Wirtschaftsgutes zu bewerten. Der gemeine Wert eines Gegenstandes wird durch den Preis bestimmt, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr bei einer Veräußerung die­ ses Gegenstandes zu erzielen wäre. Der Restbuchwert ist nicht zusätzlich als Betriebsausgabe und der Teilwert nicht als Betriebs­ einnahme anzusetzen. Auch die unentgeltliche Nutzungsmöglichkeit aus dem Betriebsver­ mögen (z. B. ein Fahrzeug wird einer spendenbegünstigten Organi­ sation unentgeltlich überlassen) oder die unentgeltliche Arbeitsleis­ tung eines Dienstnehmers an eine spendenbegünstigte Organisation könnte als Sachspende steuerlich geltend gemacht werden. Der damit verbundene Aufwand ist steuerlich abzugsfähig. Spenden als Betriebsausgaben sind wie gewohnt im Rahmen der Gewinnermittlung im unternehmerischen Rechnungswesen anzu­ setzen und in den Steuererklärungen bei den entsprechenden Kenn­ zahlen anzuführen. Die Geltendmachung der Spenden als Betriebs­ ausgaben ist aber mit insgesamt zehn Prozent des Gewinns vor Berücksichtigung eines Gewinnfreibetrages begrenzt. Erwirtschaften UnternehmerInnen negative Einkünfte aus ihrer unter­ nehmerischen Tätigkeiten, aber weitere sonstige positive Einkünfte, kann die Spende nicht als Betriebsausgabe sondern als Sonderaus­ gabe angesetzt und somit steuerlich noch genutzt werden. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um in die Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen aufgenommen zu werden? Die Einrichtung muss zum Beispiel seit mindestens drei Jahren un­ unterbrochen im Wesentlichen begünstigte Zwecke verfolgen. In der schriftlichen Rechtsgrundlage (Satzung, Statut, Gesellschafts­ vertrag etc.) muss die ausschließliche Verfolgung gemeinnütziger Zwecke verankert sein. Ebenfalls dürfen die im Zusammenhang mit der Verwendung der Spenden stehenden Verwaltungskosten zehn Prozent nicht übersteigen. Ab 2017 müssen die Einrichtungen Maßnahmen zur Erfüllung der Datenübermittlungsverpflichtung der Spender durchführen. Diese Kriterien müssen erfüllt werden, um einerseits sicherzustellen, dass Ihre Spende richtig ankommt, andererseits, um Missbrauch zu ver­ meiden. Daher muss die Einhaltung der oben genannten Kriterien jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Solange die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt werden, bleibt die Einrichtung auf der Liste. Werden diese nicht mehr erfüllt, erkennt das Finanzamt die vormals gewährte Spendenbegünstigung wieder ab. Falls Sie vor einer etwaigen Streichung von der Liste gespendet haben, bleibt diese Spende jedoch selbstverständlich steuerlich absetzbar. Die Standorte der Crowe-SOT-Gruppe in Eisenstadt und Wien haben sich neben der klassischen Tätigkeit in der Wirtschafts- prüfung und der Steuer- und betriebswirtschaftlichen Beratung seit mehr als zehn Jahren schrittweise auf die Prüfung und Beratung von Non-Profit-Organisationen spezialisiert. Für Rückfragen stehen Ihnen unsere Experten jederzeit gerne zur Verfügung. www.crowesot.at Eisenstadt Crowe SOT GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft 7000 Eisenstadt, Ruster Straße 91 Tel.: +43 (0)2682 64 666-0 E-Mail: eisenstadt@crowe-sot.at Mag.a (FH) Silke Strommer, Mag. Gerhard Draskovits (Bild unten) Wien Crowe SOT GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft 1010 Wien, Schottengasse 10 Tel.: +43 (0)1 319 04 90 E-Mail: wien@crowe-sot.at Mag.a Martina Heidinger, Gabriele Sprinzl (Bild unten) STEUERN
  • 34. 34SPENDENGUIDE 2018/19 WIRTSCHAFT HILFT! Bildung Entwicklungszusam m enarbeit Gesundheit Pflege Katastrophenhilfe Kinder MenschenSoziales Tier- Um weltschutz W issenschaft Forschung Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs ➤ Seite 36 Ärzte ohne Grenzen (Österreich) ➤ Seite 38 Big Brothers Big Sisters Österreich ➤ Seite 40 CARE Österreich ➤ Seite 41 Caritas Österreich ➤ Seite 42 CS Caritas Socialis Privatstiftung ➤ Seite 44 die möwe - Kinderschutzzentren ➤ Seite 45 Fulbright Austria ➤ Seite 46 FWF – Der Wissenschaftsfonds ➤ Seite 48 Gesellschaft für MukoPolySaccharidosen und ähnliche Erkrankungen ➤ Seite 49 Haus der Barmherzigkeit ➤ Seite 50 Hilfe im eigenen Land ➤ Seite 54 Humana People to People ➤ Seite 52 Jugend eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich ➤ Seite 55 Kinderhilfswerk ➤ Seite 56 Kinderhospiz Netz ➤ Seite 58 Kindernothilfe Österreich ➤ Seite 59 KURIER Aid Austria | Verein für nationale und internationale Hilfsaktionen ➤ Seite 60 Licht für die Welt ➤ Seite 61 Lungenkinder Forschungsverein ➤ Seite 62 MALTESER Hospitaldienst Austria ➤ Seite 63 MOKI – Mobile Kinderhilfe ➤ Seite 64 MUMOK – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien ➤ Seite 65 neunerhaus – Hilfe für obdachlose Menschen ➤ Seite 66 Obdach Wien gemeinnützige GmbH ➤ Seite 67 Österreichisches Rotes Kreuz – Generalsekretariat ➤ Seite 68 RAINBOWS ➤ Seite 70 Respect.net ➤ Seite 71 Ronald McDonald Kinderhilfe ➤ Seite 72 St. Anna Kinderkrebsforschung ➤ Seite 74 St. Anna Kinderspital ➤ Seite 73 St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien ➤ Seite 76 Sterntalerhof ➤ Seite 77 Stiftung Kindertraum ➤ Seite 78 Tiroler Soziale Dienste GmbH ➤ Seite 80 Umweltdachverband ➤ Seite 79 Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) ➤ Seite 82 Verein e.motion Lichtblickhof ➤ Seite 83 Verein Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich ➤ Seite 84 Verein Ute Bock ➤ Seite 85 Volkshilfe Solidarität ➤ Seite 86 Wiener Tierschutzverein ➤ Seite 87 NGOS VON A–Z IM KOMPAKTEN ÜBERBLICK Spendenthemen im Register ­ farblich gekennzeichnet
  • 36. 36 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19 Ein ganz besonderes Projekt konnte der Samariterbund erst kürzlich umsetzen: Die Samariter-Wunschfahrt, bei der schwerkranken Menschen ein sehnlicher Wunsch erfüllt wird. Einmal noch bei einem Familientreffen dabei sein, noch einmal den ­Großglockner sehen oder am Dorfplatz unterm Kastanienbaum sitzen. Mit einem speziell ausgestatteten Rettungswagen fährt der Samariterbund die Menschen zu ihrem Wunschort. Speziell ausgebildete SamariterInnen sorgen für die medizinische Betreuung. Für den schwerkranken Menschen und eine Begleitperson ist die Ausfahrt völlig kostenlos. Die Samariter-Wunschfahrt erfüllt letzte Wünsche und wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Wer kann die Samariter-Wunschfahrt in Anspruch nehmen? Schwerkranke Menschen jeden Alters, die noch einen Ort ihrer Sehnsucht in Österreich mit dem speziell ausgestatteten Rettungswagen besuchen wollen. Unsere ­MitarbeiterInnen besprechen mit dem Fahrgast und seiner Vertrauensperson die Wünsche und deren Umsetzung. Unter zusätzlicher Einbeziehung der be- handelnden FachärztInnen, des Pflegepersonals und der Angehörigen werden die medizinischen Erfordernisse abgeklärt und die Vorbereitungen für die Wunschfahrt getroffen. Gemeinsam Verantwortung übernehmen! Seit mehr als 90 Jahren ist der Samariter- bund für Menschen im Einsatz, die Hilfe benötigen – im In- und Ausland. Gerade gegenüber den Schwächsten in unserer Gesellschaft haben wir ein großes Maß an Verantwortung! Menschen, die es im Leben nicht gut getroffen haben, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Doch die Anforderungen an Hilfsorganisationen werden von Jahr zu Jahr größer, auch der finanzielle Druck wird stärker. Ohne Partner und Förderer sind all die wichti- gen Leistungen nicht mehr möglich. LETZTE WÜNSCHE WERDEN WAHR ©Arbeiter-Samariter-BundÖsterreichs
  • 37. 37WIRTSCHAFT HILFT! SPENDENGUIDE 2018/19 Erfüllen Sie Menschen wie Wilma einen letzten großen Wunsch. Der Samariter- bund ist die einzige Organisation in Österreich, die Wunschfahrten für schwerkranke Menschen durchführt. Bitte unterstützen Sie dieses Projekt. Danke! So konnte der Samariterbund beispielsweise Frau Wilma ihren größten Wunsch erfüllen – eine Kutschenfahrt im Burgenland. Vor 60 Jahren begann dort ihre große Liebe. Sie lernte ihren späteren Ehemann auf einem Pferdehof in Apetlon kennen. Eine wunderschöne Lebensbeziehung ist daraus gewor- den. Mit der Samariter-Wunschfahrt war es der schwer kranken Frau mög- lich, den Ort ihrer Jugend noch einmal zu besuchen und Erinnerungen wach ­werden zu lassen. Spendenkonto: Bank: Bank Austria BIC: BKAUATWW IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144 Kennwort: Wirtschaft hilft! Kontaktieren Sie uns: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Hollergasse 2–6, 1150 Wien, Tel.: +43 (0)1 89 145 144 Silvia Witek, E-Mail: silvia.witek@samariterbund.net Web: www.samariterbund.net MA haupt-/ehrenamtlich: 1.993/6.965 Haupteinsatzländer: Österreich Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 1222 Spendengütesiegel: ja
  • 38. 38 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19 Ärzte ohne Grenzen hilft dort, wo die medizinische Versorgung zusammenge- brochen ist. In Konflikt- und Krisengebieten, nach Naturkatastrophen oder bei Epidemien sind unsere Teams oft als Erste vor Ort, um medizinische ­Nothilfe zu leisten. Denn ganz gleich, ob ein Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo einen sofortigen Einsatz erfordert oder mobile Kliniken im Südsudan die fehlende medizinische Versorgung ausgleichen: Unser Ziel ist es, Men- schen in Not rasch zu helfen. Jede Stunde zählt. So wie jedes Menschenleben. UNPARTEIISCH. UNABHÄNGIG. UNBÜROKRATISCH. Vor allem in Konfliktgebieten sind Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und ­Neutralität wichtige Voraussetzungen. Um diese Prinzipien und somit unsere Hilfseinsätze gewährleisten zu können, sind private Spenden unsere wich- tigste Einnahmequelle. Doch auch für Forschung und für neue Hilfsansätze benötigen wir Unterstützung. INNOVATIONEN RETTEN LEBEN Innovatives Arbeiten ist für uns wesentlich. Wir arbeiten stetig an neuen ­Lösungen, die unsere weltweiten Projekte verbessern. Zum Beispiel mangelt es in Konfliktgebieten oft an der Versorgung chronisch kranker Menschen. Die zwölfjährige Nyanjima hat Typ-1-Diabetes und braucht täglich Insulin, um zu überleben. Eine Schwierigkeit im Südsudan, denn Insulin muss ­gekühlt gelagert werden. „Mit Ärzte ohne Grenzen an vorderster Front tätig zu sein und die Hilfe für Menschen in Not unablässig zu verbes- sern, ist mir ein Anliegen. Als Herausfor- derungen für die Zukunft sehe ich, den Zugang zu Menschen in Krisengebieten zu verbessern und mehr humanitäres Engagement auf politischer Ebene einzufordern.“ Margaretha Maleh, Präsidentin Ärzte ohne Grenzen Österreich MEDIZINISCHE NOTHILFE ©NicholeSobecki
  • 39. 39WIRTSCHAFT HILFT! SPENDENGUIDE 2018/19 In Agok, im Südsudan, hat Ärzte ohne Grenzen daher ein innovatives Insulin- Programm für die Diabetes-Behandlung zu Hause eingeführt. Zuerst testete Ärzte ohne Grenzen im Labor die Hitzestabilität von fünf verschiedenen ­Insulin-Präparaten. Das Ergebnis: Bestimmte Präparate überstehen 4 Wochen auch in heißen Regionen. Patienten und Patientinnen erhalten nun einen Vor- rat an Insulin für diese Zeitspanne, den sie zur Kühlung in Tontöpfen ­lagern. Den Betroffenen bleiben damit die weiten, gefährlichen Wege zum Spital er- spart. SO WIRKEN SIE MIT In Ihrem Unternehmen werden täglich Entscheidungen getroffen – manche davon können Leben retten. Sei es mit einer Spende, einer Kooperation oder Mitarbeiteraktionen – Sie können auf vielfältige Weise die Einsätze von Ärzte ohne Grenzen unterstützen. SPENDENBEISPIELE » 509,– Euro sichern drei Monate lang Medikamente für 1.000 Vertriebene » 1.365,– Euro kostet ein mobiler 5.000-Liter-Trinkwassertank » 5.360,– Euro sichern die medizinische Versorgung von 150 Notfallpatienten und -patientinnen Spendenkonto: Bank: Erste Bank BIC: GIBAATWW IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600 Kennwort: Wirtschaft hilft! Kontaktieren Sie uns: Ärzte ohne Grenzen (Österreich) Taborstraße 10, 1020 Wien, Tel.: +43 (0)1 409 72 76-105 Mag. Astrid Glatz, E-Mail: firmenspende@aerzte-ohne-grenzen.at Web: www.aerzte-ohne-grenzen.at ©ARISMESSINIS/Matternet,VincenzoLivieri,DieterTelemans MA hauptamtlich: Büro: Österreich 74, International 3.724; Einsatzmitarbei­ terInnen: 41.508 MA ehrenamtlich: Österreich 28 Haupteinsatzländer: weltweit Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 1205 Spendengütesiegel: ja Für die weltweiten Hilfseinsätze ist Ärzte ohne Grenzen auf verlässliche Partner und Partnerinnen angewiesen. Unterstützen Sie unsere Einsätze nach Katastrophen, bei Epidemien und in Krisengebieten!
  • 40. 40 WIRTSCHAFT HILFT!SPENDENGUIDE 2018/19 Das 1:1-Mentoring-Programm von Big Brothers Big Sisters Österreich fördert Gesundheit, Bildung und Integration quer über alle Lebensrealitäten. Der unabhängige und gemeinnützige Verein verbindet seit 2012 junge Menschen mit erwachsenen ehrenamtlichen MentorInnen. Mentoring ist eine Investition in die Zukunft! Durch die 1:1-Aufmerksam- keit wird das Selbstvertrauen von jungen Menschen gestärkt und deren sozi- ale Kompetenz gefördert. Die Kinder und Jugendlichen lernen, Verantwor- tung für sich und ihr Umfeld zu übernehmen. Sie werden bei der Entfaltung ihrer individuellen Potenziale und der Erreichung ihrer Bildungsziele durch ihre/n MentorIn unterstützt. HELFEN SIE ALS UNTERNEHMEN Sie können Tandems mittels einmaliger Spende aktiv fördern. Jeder Beitrag hilft! Nutzen Sie auch konkrete Förderpakete mit Patenschaften für 1 Jahr: „Big One“ mit 100 €/Monat für 1 Tandem, „Big Five“ mit 500 €/Monat für 5 Tandems, „Big Ten“ mit 1.000 €/Monat für 10 Tandems. „Mein Sohn fühlt sich ungehört und hat kaum Freunde. Deshalb wäre ein Mentor wichtig.“ – Mutter Über 500 Kinder warten auf eine/n MentorIn. Ihre Spende ermöglicht die sorgfältige Zusammenstellung und Begleitung von Tandems durch unser ExpertInnen-Team. ÄNDERN WIR GEMEINSAM EIN LEBEN. Mentoring für Kinder und Jugendliche Freundschaft fürs Leben RZ_BBBS_18_004_InseratSpendenGuide_0108.indd 1 01.08.18 10:59 MENTORING MACHT STARK FÜR DIE ZUKUNFT! ©BigBrothersBigSistersÖsterreich-MentoringfürKinderundJugendliche MA haupt-/ehrenamtlich: 6/150 Haupteinsatzländer: Österreich Spendenabsetzbarkeits-Nr.: SO 2473 Spendengütesiegel: ja Spendenkonto: Bank: Erste Bank BIC: GIBAATWWXXX IBAN: AT47 2011 1825 4787 6101 Kennwort: Wirtschaft hilft! Kontaktieren Sie uns: Big Brothers Big Sisters Österreich – Mentoring für Kinder und Jugendliche Praterstraße 60/2/17, 1020 Wien, Tel.: +43 (0)1 96 20 310 Mag. Sarah Straub, E-Mail: mentoring@bigbrothers-bigsisters.at Web: www.bigbrothers-bigsisters.at