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                                                                 HAUSANSCHRIFT   Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin

                                                                           TEL   +49 (0)30 18 529 - 3170
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    DATUM    2. April 2012
  NUMMER     99
SPERRFRIST



             Aktuelle Informationen rund ums Osterei:

             Verbraucherpreise in Deutschland bleiben stabil –
             der Selbstversorgungsgrad bei Eiern steigt

             Eier gehören seit Jahrtausenden traditionell zum Osterfest – sie symbolisieren neues Leben.
             Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beantwortet
             vor dem Osterfest die wichtigsten Fragen rund ums Ei:


             Wie viele Eier werden in Deutschland verbraucht?
             Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern lag in Deutschland im Jahr 2011 bei 212 Eiern,
             einschließlich Eier in verarbeiteten Produkten. Damit betrug der Jahresverbrauch insgesamt
             rund 17,34 Milliarden Eier.


             Essen die deutschen Verbraucher zu Ostern mehr Eier?
             Zum Osterfest steigt die Nachfrage nach Eiern und Eiprodukten in der Tat etwas an – der
             monatliche Verbrauch von Schaleneiern steigt jedoch nur um zwei Stück. Im Vergleich dazu
             wird die Nachfrage durch das vorweihnachtliche Backen sehr viel stärker gesteigert.


             Wie hoch ist der Selbstversorgungsgrad in Deutschland?
             Während der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2010 noch bei 57,4 Prozent lag, wurden im
             vergangenen Jahr 68,2 Prozent erreicht. Damit nähert sich der Selbstversorgungsgrad
             wieder dem Niveau der Jahre 2008 und 2009. Der produktionsbedingte Tiefstand, der durch
             die Abschaffung der konventionellen Käfighaltung entstanden ist, ist somit nahezu
             überwunden.
DATUM    2. April 2012                                                                         SEITE 2 VON 2

  NUMMER     99
SPERRFRIST



             Wie werden die Legehennen in Deutschland gehalten?
             Die Haltungsformen für Legehennen haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren
             grundlegend gewandelt und deutlich verbessert: Einer der Hauptgründe ist, dass
             Deutschland die Haltung in konventionellen Batterie-Käfigen bereits zum 1. Januar 2010
             verboten hat – zwei Jahre früher, als es nach EU-Recht erforderlich gewesen wäre. Die
             Legehennenhaltung erfolgt seitdem nur noch in Kleingruppen-, Boden- und Freilandhaltung
             sowie in ökologischer Erzeugung. Das Verbot von Batterie-Käfigen in Deutschland hat zu
             einer deutlichen Veränderung der Produktionsstruktur geführt: Waren 2008 noch rund 62
             Prozent der Legehennen in Deutschland in Käfigen (konventionelle Käfige und
             Kleingruppenhaltung) untergebracht, leben nach dem Verbot der konventionellen Käfige
             aktuell nur noch rund 14 Prozent in Kleingruppen. Der Großteil der Legehennen – zwei
             Drittel aller Tiere – ist in der Bodenhaltung untergebracht: Der Anteil an der Bodenhaltung
             hat sich zwischen 2008 (21,7 Prozent) und 2011 (64,2 Prozent) fast verdreifacht. 14,4
             Prozent der Legehennen lebten 2011 in Freilandhaltung (2008: 11,1 Prozent). Die
             ökologische Erzeugung steigerte ihren Anteil von 5,1 Prozent in 2008 auf 7,4 Prozent im
             Jahr 2011.


             Welche Eier bevorzugen Verbraucher an der Ladentheke?
             Die modernen, artgerechten Haltungsformen in Deutschland spiegeln das veränderte
             Einkaufsverhalten der Verbraucher wider: Mit über 50 Prozent Marktanteil in Deutschland
             kaufen die Verbraucher ihre Eier am häufigsten aus Bodenhaltung, danach folgt die
             Freilandhaltung mit über 20 Prozent. Der Einkauf von Eiern aus ökologischer Erzeugung ist
             im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 um etwa 30 Prozent gestiegen und liegt nun bei
             rund acht Prozent, der Einkauf von Eiern aus der Kleingruppenhaltung ist um fast 40 Prozent
             gesunken und liegt nun bei nur noch rund vier Prozent.


             Wie entwickeln sich die Eier-Preise in Deutschland?
             Die Discounter und Supermärkte, in denen private Haushalte fast die Hälfte ihrer
             Eiereinkäufe tätigen, konnten durch günstige Kontrakte zu Jahresbeginn die
             Verbraucherpreise senken. Damit bleiben die Preise für die Verbraucher auf einem stabilen,
             günstigen Niveau – entgegen dem Trend zu steigenden Preisen in vielen anderen Ländern
             Europas. In der vergangenen Woche lagen die Verbraucherpreise für Eier aus Bodenhaltung
             (Gewichtsklasse L) im deutschen Lebensmitteleinzelhandel bei 1,28 Euro pro zehn Stück,
             das sind 19 Cent weniger als noch im Dezember 2011. Im Discounter kosteten solche Eier in
             der Vorwoche sogar nur 1,05 Euro. Nicht alle Mitgliedstaaten der EU haben das Verbot der
             konventionellen Legehennenhaltung rechtzeitig umgesetzt. Die aktuelle Schließung oder
             Umrüstung konventioneller Legehennenhaltungen in diesen Mitgliedstaaten führt auch am
DATUM    2. April 2012                                                                       SEITE 3 VON 3

  NUMMER     99
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             deutschen Markt zu einem mengenmäßig geringeren Gesamtangebot. Dies hat auch zur
             Folge, dass die Abgabepreise der Erzeuger am freien Markt in den letzten Wochen stark
             gestiegen sind; seit wenigen Tagen aber sinken die Preise wieder. Zum Teil lagen diese
             Preise sogar über den Preisen der Discounter, so dass zahlreiche Unternehmen des
             verarbeitenden Handwerks oder der Verarbeitungsindustrie unter erheblichen Preisdruck
             gerieten. Aufgrund der günstigen längerfristigen Vertragsbindungen der Discounter mit den
             Erzeugern wird sich diese Preiserhöhung aber wohl nicht auf die Verbraucherpreise von
             Eiern auswirken. Auch zum bevorstehenden Osterfest müssen die Verbraucher trotz der
             verstärkten saisontypischen Nachfrage nicht mit signifikanten Preisanhebungen rechnen.
             Auch eine Knappheit ist entgegen anderslautender Medienberichte nicht zu befürchten – die
             Versorgung in Deutschland ist zu jeder Zeit gesichert.


             Wie sind Eier in Deutschland gekennzeichnet?
             Dem Verbraucher stehen, durch den Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung, aus
             deutscher Produktion Eier aus ökologischer Erzeugung, der Freilandhaltung, der
             Bodenhaltung und der Kleingruppenhaltung zur Verfügung. Durch die obligatorische EU-
             weite Kennzeichnung bei Eiern der Güteklasse A können die Verbraucher sowohl die
             Haltungsform als auch die Herkunft des Eis feststellen. Die Kennzeichnung der Eier in der
             Schale ist EU-weit einheitlich in den Vermarktungsnormen für Eier geregelt. Die
             Vermarktungsnormen gelten für unverarbeitete Eier und nicht für die gekochten und ge-
             färbten Eier. Als verarbeitete Lebensmittel unterliegen sie dem allgemeinen
             Lebensmittelkennzeichnungsrecht, das ebenfalls EU-weit gilt. Hier sind verpflichtende
             Angaben über Haltungsformen nicht vorgesehen. Es ist den Herstellern auf freiwilliger Basis
             aber möglich, bei Lebensmitteln, die Eier enthalten, auch die Haltungsform mit anzugeben.



             Der Erzeugercode hat folgenden Aufbau:

             1. Code für das Haltungssystem

                 •    0 = Ökologische Erzeugung

                 •    1 = Freilandhaltung

                 •    2 = Bodenhaltung

                 •    3 = Käfighaltung

             2. Code des Registrierungsmitgliedstaats (Herkunft)

             Zwei Buchstaben für den Mitgliedstaat, zum Beispiel:

                 •    AT = Österreich
DATUM    2. April 2012                                                                             SEITE 4 VON 4

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                 •    BE = Belgien

                 •    DE = Deutschland

                 •    NL = Niederlande

                 •    PL = Polen



             3. Identifizierung des Betriebs

             Jeder Mitgliedstaat hat ein System eingerichtet, mit dessen Hilfe den zu registrierenden
             Betrieben eine individuelle Nummer zugewiesen wird. Es können weitere Stellen angefügt
             werden, um einzelne Bestände/Ställe zu identifizieren.

             Beispiel: 1-DE-0212341

                 •    1 = Haltungsform: hier Freilandhaltung

                 •    DE = Herkunft: hier Deutschland

                 •    0212341 = Betriebsnummer, wobei die beiden ersten Stellen das Bundesland (im
                      Beispiel "02"), die dritte bis sechste Stelle den Betrieb (im Beispiel "1234") und die
                      siebte Stelle den jeweiligen Stall (im Beispiel "1") identifiziert.

             Die Bundesländer haben folgende Kennung:

                 •    01 = Schleswig Holstein

                 •    02 = Hamburg

                 •    03 = Niedersachsen

                 •    04 = Bremen

                 •    05 = Nordrhein-Westfalen

                 •    06 = Hessen

                 •    07 = Rheinland-Pfalz

                 •    08 = Baden-Württemberg

                 •    09 = Bayern

                 •    10 = Saarland

                 •    11 = Berlin

                 •    12 = Brandenburg

                 •    13 = Mecklenburg-Vorpommern

                 •    14 = Sachsen

                 •    15 = Sachsen-Anhalt

                 •    16 = Thüringen

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  • 1. Pressestelle Presse- HAUSANSCHRIFT Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin TEL +49 (0)30 18 529 - 3170 FAX +49 (0)30 18 529 - 3179 E-MAIL pressestelle@bmelv.bund.de mitteilung INTERNET www.bmelv.de DATUM 2. April 2012 NUMMER 99 SPERRFRIST Aktuelle Informationen rund ums Osterei: Verbraucherpreise in Deutschland bleiben stabil – der Selbstversorgungsgrad bei Eiern steigt Eier gehören seit Jahrtausenden traditionell zum Osterfest – sie symbolisieren neues Leben. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beantwortet vor dem Osterfest die wichtigsten Fragen rund ums Ei: Wie viele Eier werden in Deutschland verbraucht? Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern lag in Deutschland im Jahr 2011 bei 212 Eiern, einschließlich Eier in verarbeiteten Produkten. Damit betrug der Jahresverbrauch insgesamt rund 17,34 Milliarden Eier. Essen die deutschen Verbraucher zu Ostern mehr Eier? Zum Osterfest steigt die Nachfrage nach Eiern und Eiprodukten in der Tat etwas an – der monatliche Verbrauch von Schaleneiern steigt jedoch nur um zwei Stück. Im Vergleich dazu wird die Nachfrage durch das vorweihnachtliche Backen sehr viel stärker gesteigert. Wie hoch ist der Selbstversorgungsgrad in Deutschland? Während der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2010 noch bei 57,4 Prozent lag, wurden im vergangenen Jahr 68,2 Prozent erreicht. Damit nähert sich der Selbstversorgungsgrad wieder dem Niveau der Jahre 2008 und 2009. Der produktionsbedingte Tiefstand, der durch die Abschaffung der konventionellen Käfighaltung entstanden ist, ist somit nahezu überwunden.
  • 2. DATUM 2. April 2012 SEITE 2 VON 2 NUMMER 99 SPERRFRIST Wie werden die Legehennen in Deutschland gehalten? Die Haltungsformen für Legehennen haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt und deutlich verbessert: Einer der Hauptgründe ist, dass Deutschland die Haltung in konventionellen Batterie-Käfigen bereits zum 1. Januar 2010 verboten hat – zwei Jahre früher, als es nach EU-Recht erforderlich gewesen wäre. Die Legehennenhaltung erfolgt seitdem nur noch in Kleingruppen-, Boden- und Freilandhaltung sowie in ökologischer Erzeugung. Das Verbot von Batterie-Käfigen in Deutschland hat zu einer deutlichen Veränderung der Produktionsstruktur geführt: Waren 2008 noch rund 62 Prozent der Legehennen in Deutschland in Käfigen (konventionelle Käfige und Kleingruppenhaltung) untergebracht, leben nach dem Verbot der konventionellen Käfige aktuell nur noch rund 14 Prozent in Kleingruppen. Der Großteil der Legehennen – zwei Drittel aller Tiere – ist in der Bodenhaltung untergebracht: Der Anteil an der Bodenhaltung hat sich zwischen 2008 (21,7 Prozent) und 2011 (64,2 Prozent) fast verdreifacht. 14,4 Prozent der Legehennen lebten 2011 in Freilandhaltung (2008: 11,1 Prozent). Die ökologische Erzeugung steigerte ihren Anteil von 5,1 Prozent in 2008 auf 7,4 Prozent im Jahr 2011. Welche Eier bevorzugen Verbraucher an der Ladentheke? Die modernen, artgerechten Haltungsformen in Deutschland spiegeln das veränderte Einkaufsverhalten der Verbraucher wider: Mit über 50 Prozent Marktanteil in Deutschland kaufen die Verbraucher ihre Eier am häufigsten aus Bodenhaltung, danach folgt die Freilandhaltung mit über 20 Prozent. Der Einkauf von Eiern aus ökologischer Erzeugung ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 um etwa 30 Prozent gestiegen und liegt nun bei rund acht Prozent, der Einkauf von Eiern aus der Kleingruppenhaltung ist um fast 40 Prozent gesunken und liegt nun bei nur noch rund vier Prozent. Wie entwickeln sich die Eier-Preise in Deutschland? Die Discounter und Supermärkte, in denen private Haushalte fast die Hälfte ihrer Eiereinkäufe tätigen, konnten durch günstige Kontrakte zu Jahresbeginn die Verbraucherpreise senken. Damit bleiben die Preise für die Verbraucher auf einem stabilen, günstigen Niveau – entgegen dem Trend zu steigenden Preisen in vielen anderen Ländern Europas. In der vergangenen Woche lagen die Verbraucherpreise für Eier aus Bodenhaltung (Gewichtsklasse L) im deutschen Lebensmitteleinzelhandel bei 1,28 Euro pro zehn Stück, das sind 19 Cent weniger als noch im Dezember 2011. Im Discounter kosteten solche Eier in der Vorwoche sogar nur 1,05 Euro. Nicht alle Mitgliedstaaten der EU haben das Verbot der konventionellen Legehennenhaltung rechtzeitig umgesetzt. Die aktuelle Schließung oder Umrüstung konventioneller Legehennenhaltungen in diesen Mitgliedstaaten führt auch am
  • 3. DATUM 2. April 2012 SEITE 3 VON 3 NUMMER 99 SPERRFRIST deutschen Markt zu einem mengenmäßig geringeren Gesamtangebot. Dies hat auch zur Folge, dass die Abgabepreise der Erzeuger am freien Markt in den letzten Wochen stark gestiegen sind; seit wenigen Tagen aber sinken die Preise wieder. Zum Teil lagen diese Preise sogar über den Preisen der Discounter, so dass zahlreiche Unternehmen des verarbeitenden Handwerks oder der Verarbeitungsindustrie unter erheblichen Preisdruck gerieten. Aufgrund der günstigen längerfristigen Vertragsbindungen der Discounter mit den Erzeugern wird sich diese Preiserhöhung aber wohl nicht auf die Verbraucherpreise von Eiern auswirken. Auch zum bevorstehenden Osterfest müssen die Verbraucher trotz der verstärkten saisontypischen Nachfrage nicht mit signifikanten Preisanhebungen rechnen. Auch eine Knappheit ist entgegen anderslautender Medienberichte nicht zu befürchten – die Versorgung in Deutschland ist zu jeder Zeit gesichert. Wie sind Eier in Deutschland gekennzeichnet? Dem Verbraucher stehen, durch den Ausstieg aus der konventionellen Käfighaltung, aus deutscher Produktion Eier aus ökologischer Erzeugung, der Freilandhaltung, der Bodenhaltung und der Kleingruppenhaltung zur Verfügung. Durch die obligatorische EU- weite Kennzeichnung bei Eiern der Güteklasse A können die Verbraucher sowohl die Haltungsform als auch die Herkunft des Eis feststellen. Die Kennzeichnung der Eier in der Schale ist EU-weit einheitlich in den Vermarktungsnormen für Eier geregelt. Die Vermarktungsnormen gelten für unverarbeitete Eier und nicht für die gekochten und ge- färbten Eier. Als verarbeitete Lebensmittel unterliegen sie dem allgemeinen Lebensmittelkennzeichnungsrecht, das ebenfalls EU-weit gilt. Hier sind verpflichtende Angaben über Haltungsformen nicht vorgesehen. Es ist den Herstellern auf freiwilliger Basis aber möglich, bei Lebensmitteln, die Eier enthalten, auch die Haltungsform mit anzugeben. Der Erzeugercode hat folgenden Aufbau: 1. Code für das Haltungssystem • 0 = Ökologische Erzeugung • 1 = Freilandhaltung • 2 = Bodenhaltung • 3 = Käfighaltung 2. Code des Registrierungsmitgliedstaats (Herkunft) Zwei Buchstaben für den Mitgliedstaat, zum Beispiel: • AT = Österreich
  • 4. DATUM 2. April 2012 SEITE 4 VON 4 NUMMER 99 SPERRFRIST • BE = Belgien • DE = Deutschland • NL = Niederlande • PL = Polen 3. Identifizierung des Betriebs Jeder Mitgliedstaat hat ein System eingerichtet, mit dessen Hilfe den zu registrierenden Betrieben eine individuelle Nummer zugewiesen wird. Es können weitere Stellen angefügt werden, um einzelne Bestände/Ställe zu identifizieren. Beispiel: 1-DE-0212341 • 1 = Haltungsform: hier Freilandhaltung • DE = Herkunft: hier Deutschland • 0212341 = Betriebsnummer, wobei die beiden ersten Stellen das Bundesland (im Beispiel "02"), die dritte bis sechste Stelle den Betrieb (im Beispiel "1234") und die siebte Stelle den jeweiligen Stall (im Beispiel "1") identifiziert. Die Bundesländer haben folgende Kennung: • 01 = Schleswig Holstein • 02 = Hamburg • 03 = Niedersachsen • 04 = Bremen • 05 = Nordrhein-Westfalen • 06 = Hessen • 07 = Rheinland-Pfalz • 08 = Baden-Württemberg • 09 = Bayern • 10 = Saarland • 11 = Berlin • 12 = Brandenburg • 13 = Mecklenburg-Vorpommern • 14 = Sachsen • 15 = Sachsen-Anhalt • 16 = Thüringen