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mitteilung
Berlin, 26. Juni 2009
Nr. 64
Was ändert sich zum 1. Juli 2009?
Absenkung der Beitragssätze für die Gesetzliche Krankenversicherung
Der von Arbeitnehmern und Rentnern, Arbeitgebern und Rentenversicherung paritä-
tisch finanzierte allgemeine Beitragssatz sinkt von 14,6 auf 14,0 Prozentpunkte (er-
mäßigter Beitragssatz: von 14,0 auf 13,4 Prozent). Wird der von den Versicherten
allein zu tragende Anteil von 0,9 Prozentpunkte hinzugerechnet, liegt der allgemeine
Beitragssatz ab Juli statt bei 15,5 bei 14,9 Prozent des beitragspflichtigen Einkom-
mens (ermäßigter Beitragssatz: 14,3 Prozent). Dies ist eine Maßnahme, die mit dem
Konjunkturpaket II ("Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung und Stabilität in
Deutschland") beschlossen worden ist.
Zum Ausgleich werden die Steuermittel an die gesetzliche Krankenversicherung er-
höht. Ab 1. Juli 2009 wird der Bundeszuschuss zur pauschalen Abgeltung versiche-
rungsfremder Leistungen im Jahr 2009 um 3,2 Mrd. Euro und für 2010 um 6,3 Mrd.
Euro erhöht. Der Bundeszuschuss steigt damit im Jahr 2009 auf 7,2 Mrd. Euro, in
2010 auf 11,8 Mrd. Euro und erreicht im Jahr 2012 den Wert von 14 Mrd. Euro.
Hausarztmodelle
Um ihren Versicherten ein flächendeckendes Angebot einer besonderen hausärztli-
chen Versorgung (hausarztzentrierte Versorgung) anbieten zu können, haben die
Krankenkassen bis zum 30. Juni entsprechende Versorgungsverträge bevorzugt mit
2. Seite 2 von 3 Hausarztverbänden zu schließen. Sofern solche Verträge nicht bereits geschlossen
wurden, laufen derzeit Schiedsverfahren, in denen der konkrete Inhalt dieser Verträ-
ge festgelegt wird.
Stärkung der Patientensicherheit durch neue Meldepflicht bei MRSA
Damit die Gesundheitsämter frühzeitig über besonders schwere Fälle von Infektionen
mit Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) informiert werden und so
schneller notwendige Maßnahmen ergreifen können, ist in Zukunft jeder Nachweis
des Krankheitserregers MRSA aus Blut oder Hirnflüssigkeit von den medizinischen
Untersuchungslaboratorien an die zuständigen Gesundheitsämter zu melden.
Erhöhung der Hilfen nach dem "Anti-D-Hilfegesetz"
Frauen, die infolge einer in den Jahren 1978 und 1979 in der DDR durchgeführten
Anti-D-Immunprophylaxe mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert wurden, erhalten neben
Krankenbehandlung und einer finanzielle Hilfe (Einmalzahlung) eine monatliche Ren-
te je nach Ausmaß der Schädigung. Das gilt seit dem im Jahr 2000 in Kraft getrete-
nen "Anti-D-Hilfegesetz". Ebenfalls bekommen Kontaktpersonen, die mit großer
Wahrscheinlichkeit mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert wurden, Leistungen. Auch Hin-
terbliebene erhalten eine finanzielle Hilfe. Die monatlichen Leistungen werden zum 1.
Juli 2009 entsprechend den Renten der gesetzlichen Rentenversicherung um 2,41
Prozent erhöht.
Aktualisierungen bei strukturierten Behandlungsprogrammen (DMP)
Mit der 20. Verordnung zur Änderung der Risikostruktur-Ausgleichsverordnung (20.
RSA-ÄndV) kommt es zu einer Reihe von Änderungen und Aktualisierungen bei den
medizinischen Inhalten der strukturierten Behandlungsprogramme für Diabetes melli-
tus Typ 1 und Typ 2 sowie koronare Herzkrankheit. Damit werden die entsprechen-
den Empfehlungen und Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
umgesetzt. Da die medizinischen Inhalte der Versorgung chronisch einem perma-
nenten Wandel unterliegen, ist der G-BA verpflichtet, die Vorgaben und Anforderun-
gen in den DMP regelmäßig zu überprüfen und dem Bundesministerium für Gesund-
heit Empfehlungen zur Aktualisierung vorzulegen.
3. Seite 3 von 3 Bundeskrebsregisterdatengesetz (BKRG)
Die Gesetze zur Föderalismusreform II und damit auch das BKRG werden voraus-
sichtlich Anfang Juli im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und treten am Tag nach der
Verkündung in Kraft. Das BKRG wird für verlässliche bundesweite Daten über die
Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland sorgen. Das Gesetz schafft eine solide
Grundlage, um z.B. die Wirkung von Früherkennungsmaßnahmen in der Bevölke-
rung besser bewerten zu können. Auch für internationale Vergleiche sind bundeswei-
te Daten erforderlich. Bei der Umsetzung des Gesetzes wird auf die vorhandenen
Strukturen in den Ländern aufgebaut.
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