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1  sur  4
Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                  DEVISENFOKUS                                                                                       16. Januar 2013




                                                  Australischer Dollar
                  AUTOR
      Christian Apelt, CFA                                Der Euro legte in den letzten Wochen gegenüber den meisten Währungen zu. Großer Ver-
Telefon: 0 69/91 32-47 26
                                                          lierer war der Japanische Yen, auch der Südafrikanische Rand gab spürbar nach.
     research@helaba.de
                                                          Nach einem langjährigen Höhenflug ist die Aufwertung des Australischen Dollar 2012 etwas
              REDAKTION                                   ins Stocken geraten. Von der Weltkonjunktur erhält die australische Währung in diesem
             Claudia Windt
                                                          Jahr zyklische Impulse. Allerdings mahnen verschiedene Bewertungsindikatoren zur Vor-
        HERAUSGEBER                                       sicht. Daher dürfte der Australische Dollar 2013 zumindest gegenüber dem Euro verlieren.
    Dr. Gertrud R. Traud
    Chefvolkswirt/Leitung
                                                          Helaba Währungsprognosen
               Research

              Landesbank
       Hessen-Thüringen
           MAIN TOWER
 Neue Mainzer Str. 52-58                          Euro-Performance im Monatsvergleich
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24                         % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 17.12.2012 bis zum 15.01.2013)
Telefax: 0 69/91 32-22 44

                                                                                                                   -1,1                               US-Dollar
                                                              -6,5                                                                                    Japanischer Yen
                                                                                                            -1,9                                      Britisches Pfund
                                                                                                     -2,6                                             Schweizer Franken
                                                                                                                   -1,1                               Kanadischer Dollar
                                                                                                                     -0,9                             Australischer Dollar
                                                                                                             -1,7                                     Neuseeland-Dollar
                                                                                                                                         1,3          Schwedische Krone
                                                                                                                           -0,3                       Norwegische Krone


                                                                                                                -1,5                                  Tschechische Krone
                                                                                                                          -0,5                        Polnischer Zloty
                                                                                                         -2,2                                         Ungarischer Forint

Die Publikation ist mit größter
                                                                                                                                        1,1           Russischer Rubel
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
                                                                                                                            -0,2                      Türkische Lira
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegen-
                                                                                                                                 0,0                  Koreanischer Won
wärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die An-
                                                                                                                   -1,2                               Chinesischer Yuan
gaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
                                                                                                                                       0,9            Indische Rupie
für deren Richtigkeit, Voll-
ständigkeit oder Aktualität wir
                                                                                     -4,1                                                             Südafrikanischer Rand
aber keine Gewähr überneh-
men können. Sämtliche in
                                                                                                                                               2,1    Brasilianischer Real
dieser Publikation getroffe-
nen Angaben dienen der In-
                                                                                                                            -0,2                      Mexikanischer Peso
formation. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfeh-
lung für Anlageentscheidun-
gen verstanden werden.
                                                  ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
                                                  Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                     1
DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR




                                                  AUD: Wolken am Himmel
  Langjährige Aufwertung                          Nach Jahren der Krisen macht sich an den Finanzmärkten ein allgemeiner Optimismus breit. In
             des „Aussie“
                                                  einem positiven Umfeld gilt der Australische Dollar als klassische Anlagewährung. So gehörte der
                                                  „Aussie“ auch seit Jahresbeginn zu den Gewinnern am Devisenmarkt. Wer schon seit langem in
                                                  der australischen Währung investiert ist, ist Volatilität gewohnt, unter dem Strich aber auch deutli-
                                                  che Gewinne. Seit 2002 erwies sich unter den zehn wichtigsten Währungen der Australische Dollar
                                                  als die stärkste, obwohl die Investoren während des Lehman-Crashs horrende Verluste erleiden
                                                  mussten. Im Anschluss aber war der Aussie einmal mehr der unangefochtene Überflieger. In den
                                                  letzten beiden Jahren hielten sich hingegen die Zugewinne in Grenzen. Lohnt es sich für Anleger,
                                                  diesmal erneut die zyklische Karte zu spielen und den Australischen Dollar zu kaufen?

      Australischer Dollar hängt die Konkurrenz ab                                                       Aussie mit deutlich geringerem Zinsvorteil
      Außenwert, handelsgewichtet, indexiert, 01.01.2002 = 100                                           USD                                                         %-Punkte




      Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research




Globaler Konjunkturzyklus                         Die zyklische Story für den Australischen Dollar ist einfach erzählt: Die australische Wirtschaft lebt
stützt Australischen Dollar
                                                  vom Export von Rohstoffen – Erze und Mineralien, Kohle sowie Agrarprodukte – nach Asien. In
                                                  China ließ die Wachstumsdynamik von Mitte 2011 an nach, gleiches galt für die australischen
                                                  Ausfuhren. Mittlerweile zeichnet sich jedoch ab, dass in China die geld- und finanzpolitische Stimu-
                                                  lierung Früchte trägt. Die meisten Indikatoren deuten auf eine sich wieder beschleunigende Kon-
                                                  junktur hin. Desgleichen zeigen in anderen asiatischen Schwellenländern die Barometer wieder
                                                  nach oben. Zwar ist Europa für Australien als direkter Handelspartner eher zu vernachlässigen.
                                                  Wenn aber die europäische Schuldenkrise an Dramatik verliert und die Konjunktur hier ihr Tal
                                                  durchschreitet, profitiert Australien indirekt über eine verbesserte Stimmung an den Finanzmärkten
                                                  und von einer höheren Nachfrage der asiatischen Volkswirtschaften. Die Rohstoffpreise sollten
                                                  ebenfalls zulegen können, zumal die expansive Geldpolitik der weltweit führenden Notenbanken
                                                  die Preise der Bodenschätze befeuert.

                                                  Eine wachsende Rohstoffnachfrage aus den asiatischen Schwellenländern begründet im Wesentli-
                                                  chen den Höhenflug der australischen Währung seit gut einer Dekade. Ob diese Anlegerstory für
                                                  noch längere Zeit trägt, darf jedoch mit einem gewissen Fragezeichen versehen werden. Denn
                                                  jenseits des Rohstoffsektors sieht die Lage in Australien weniger freundlich aus. Bis zu Beginn der
                                                  globalen Finanzkrise florierte die gesamte australische Wirtschaft. Der private Konsum expandierte
                                                  deutlich, die Immobilienmärkte boomten, die privaten Schuldenberge aber ebenso. Mittlerweile
                                                  halten sich Haushalte spürbar zurück, die Sparquote ist erheblich angestiegen. Die Zahl der Ar-
                                                  beitslosen wächst leicht. Außerhalb des Bergbaus zeigen sich die Unternehmen mit Investitionen
                                                  recht vorsichtig. Und selbst im Bergbau hat das Ausgabenwachstum seinen Zenit überschritten.
                                                  Die Unternehmerstimmung insgesamt fällt derzeit etwas getrübt aus.

                                                  Im Vergleich zu Sorgen in der Eurozone jammern die Australier natürlich auf hohem Niveau. Das
                                                  Bruttoinlandsprodukt legte 2012 vermutlich um gut 3,5 % zu. Dennoch ist die australische Noten-
                                                  bank beunruhigt. Bereits seit Ende 2011 senkt die Reserve Bank ihren Leitzins, mittlerweile befin-
                                                  det sich dieser bei 3,0 %. Gegenüber den quasi Nullzinsenwährungen in den USA und Europa




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                      2
DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR




                                                  erscheint das Zinsniveau noch hoch, aber der australische Zinsvorsprung lag vor wenigen Jahren
                                                  bei über 5 %-Punkten gegen dem US-Dollar bzw. fast 4 %-Punkte gegenüber dem Euro. Der An-
                                                  reiz für die ehemalige Hochzinswährung aus Australien schwindet. Auch inflationsbereinigt ist der
                                                  Aussie nicht mehr so attraktiv wie einst. Die Reserve Bank könnte den Leitzins sogar noch weiter
                                                  senken, selbst wenn neben den positiven Impulsen aus dem Ausland im Inland gewisse Verbesse-
                                                  rungen erkennbar sind. Die Teuerungsraten fallen relativ moderat aus. Das Bruttoinlandsprodukt
                                                  dürfte 2013 mit immerhin 2,5 bis 3 % wachsen.


  Defizite in Handels- und
                                                  Trotz des langjährigen Rohstoffbooms zeigt sich die australische Außenhandelsbilanz defizitär.
            Leistungsbilanz                       Denn auch die Importe expandierten deutlich. Mit der Abschwächung der Ausfuhren seit Mitte
                                                  2011 nähert sich der Fehlbetrag zuletzt wieder den Höchstständen 2007/08 an. In der Leistungsbi-
                                                  lanz erhöht sich ebenfalls das Defizit. Australien ist per saldo merklich im Ausland verschuldet, so
                                                  dass die Einkommensbilanz aufgrund der Zinslast stets negativ ausfällt. Dank der gesunkenen
                                                  Zinsen reduziert sich zumindest dieser Fehlbetrag. Ein Leistungsbilanzdefizit impliziert eine finan-
                                                  zielle Abhängigkeit vom Ausland, stellt aber gewöhnlich kein großes Problem dar. In einem nervö-
                                                  seren Umfeld wie z.B. 2008 hingegen kann die ausländische Zahlungsbereitschaft wegbrechen, so
                                                  dass ein zunehmender Fehlbetrag Risiken birgt.

      Australischer Dollar stark überbewertet                                                            Aussie ist den Rohstoffpreisen vorweggelaufen
      AUD                                                                                                Index                                                          USD




      Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                  Obwohl sich die Finanzmärkte 2012 trotz aller Krisen letztlich sehr positiv entwickelten, legten die
                                                  führenden Rohstoffindizes kaum zu. Möglicherweise ist dies ein Indiz dafür, dass die langfristigen
                                                  Preisanstiege bei den Rohstoffen auslaufen, da die Nachfrage dafür aus den asiatischen Schwel-
                                                  lenländern dauerhaft gemächlicher wächst. 2013 dürfte zwar der zyklische Impuls die Roh-
                                                  stoffpreise stützen, langfristig erhöhen sich aber die Preisrisiken. Dies gilt umso mehr für den Aust-
                                                  ralischen Dollar, da sich dieser seit Mitte 2011 in Relation zu den Rohstoffpreisindizes zu sehr
                                                  verteuert hat. Überbewertet wirkt der Australische Dollar auch auf Basis der Kaufkraftparitäten. Die
                                                  australische Währung ist sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro extrem überteuert.
                                                  Kaufkraftparitäten helfen in der Regel nicht für den kurzfristigen Ausblick, können aber längerfristi-
                                                  ge Korrekturen andeuten.

Mehr Risiken als Chancen                          Für den Anleger stellt sich nun die Frage, ob 2013 die positive Zyklik oder der Malus der hohen
                                                  Bewertung ausschlaggebend sein wird. Gegenüber dem US-Dollar dürfte die australische Wäh-
                                                  rung angesichts der sehr expansiven US-Geldpolitik vorerst ihre zyklischen Vorteile ausspielen
                                                  können, wenngleich sich bis Jahresende die Gewinne wohl wieder auflösen. Da der Euro ebenfalls
                                                  von den zyklischen Impulsen profitiert, spricht hier mehr für eine Abwertung des Australischen
                                                  Dollar. Der Euro-Austral-Dollar-Kurs wird vermutlich von derzeit 1,26 Dollar auf über 1,30 anstei-
                                                  gen. Zwar gibt es auch für die Gemeinschaftswährungen noch signifikante Risiken, realistisch
                                                  betrachtet gilt dies für den Aussie umso mehr.




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                     3
DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR




                                                  Helaba Währungsprognosen

                                                                                     Veränderung seit                 aktueller     Prognose Ende
                                                                                    31.12.12  17.12.12                 Stand*        Q1/2013   Q2/2013      Q3/2013    Q4/2013
                                                   gg. Euro                       (jew eils gg. Euro, %)

                                                   US-Dollar                            -0,8               -1,1         1,33          1,30         1,35       1,40       1,35
                                                   Japanischer Yen                      -3,1               -6,5         118            107         110        114        112
                                                   Britisches Pfund                     -2,0               -1,9         0,83          0,81         0,83       0,85       0,85
                                                   Schweizer Franken                    -2,6               -2,6         1,24          1,20         1,20       1,25       1,25
                                                   Kanadischer Dollar                    0,0               -1,1         1,31          1,27         1,30       1,33       1,31
                                                   Australischer Dollar                  0,8               -0,9         1,26          1,24         1,27       1,33       1,31
                                                   Neuseeland-Dollar                     0,5               -1,7         1,58          1,57         1,63       1,71       1,69
                                                   Schwedische Krone                    -0,8               1,3          8,65          8,60         8,50       8,45       8,40
                                                   Norwegische Krone                    -0,9               -0,3         7,41          7,35         7,30       7,25       7,20

                                                   gg. US-Dollar                  (jew eils gg. USD, %)

                                                   Japanischer Yen                      -2,3               -5,5          89            82           82         82         83
                                                   Schweizer Franken                    -1,8               -1,5         0,93          0,92         0,89       0,89       0,93
                                                   Kanadischer Dollar                    0,8               -0,1         0,98          0,98         0,96       0,95       0,97
                                                   Schwedische Krone                     0,0               2,4          6,50          6,62         6,30       6,04       6,22
                                                   Norwegische Krone                    -0,1               0,8          5,57 1,57     5,65         5,41       5,18       5,33
                                                   US-Dollar gg. …                (jew eils gg. USD, %)

                                                   Britisches Pfund                     -1,2               -0,9         1,61          1,60         1,63       1,65       1,59
                                                   Australischer Dollar                  1,6               0,1          1,06          1,05         1,06       1,05       1,03
                                                   Neuseeland-Dollar                     1,3               -0,6         0,84          0,83         0,83       0,82       0,80
                                                   *15.01.2013

                                                  Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research             




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  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISENFOKUS 16. Januar 2013 Australischer Dollar AUTOR Christian Apelt, CFA Der Euro legte in den letzten Wochen gegenüber den meisten Währungen zu. Großer Ver- Telefon: 0 69/91 32-47 26 lierer war der Japanische Yen, auch der Südafrikanische Rand gab spürbar nach. research@helaba.de Nach einem langjährigen Höhenflug ist die Aufwertung des Australischen Dollar 2012 etwas REDAKTION ins Stocken geraten. Von der Weltkonjunktur erhält die australische Währung in diesem Claudia Windt Jahr zyklische Impulse. Allerdings mahnen verschiedene Bewertungsindikatoren zur Vor- HERAUSGEBER sicht. Daher dürfte der Australische Dollar 2013 zumindest gegenüber dem Euro verlieren. Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Helaba Währungsprognosen Research Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 Euro-Performance im Monatsvergleich 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 17.12.2012 bis zum 15.01.2013) Telefax: 0 69/91 32-22 44 -1,1 US-Dollar -6,5 Japanischer Yen -1,9 Britisches Pfund -2,6 Schweizer Franken -1,1 Kanadischer Dollar -0,9 Australischer Dollar -1,7 Neuseeland-Dollar 1,3 Schwedische Krone -0,3 Norwegische Krone -1,5 Tschechische Krone -0,5 Polnischer Zloty -2,2 Ungarischer Forint Die Publikation ist mit größter 1,1 Russischer Rubel Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich -0,2 Türkische Lira unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegen- 0,0 Koreanischer Won wärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die An- -1,2 Chinesischer Yuan gaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, 0,9 Indische Rupie für deren Richtigkeit, Voll- ständigkeit oder Aktualität wir -4,1 Südafrikanischer Rand aber keine Gewähr überneh- men können. Sämtliche in 2,1 Brasilianischer Real dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der In- -0,2 Mexikanischer Peso formation. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfeh- lung für Anlageentscheidun- gen verstanden werden. ■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 1
  • 2. DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR AUD: Wolken am Himmel Langjährige Aufwertung Nach Jahren der Krisen macht sich an den Finanzmärkten ein allgemeiner Optimismus breit. In des „Aussie“ einem positiven Umfeld gilt der Australische Dollar als klassische Anlagewährung. So gehörte der „Aussie“ auch seit Jahresbeginn zu den Gewinnern am Devisenmarkt. Wer schon seit langem in der australischen Währung investiert ist, ist Volatilität gewohnt, unter dem Strich aber auch deutli- che Gewinne. Seit 2002 erwies sich unter den zehn wichtigsten Währungen der Australische Dollar als die stärkste, obwohl die Investoren während des Lehman-Crashs horrende Verluste erleiden mussten. Im Anschluss aber war der Aussie einmal mehr der unangefochtene Überflieger. In den letzten beiden Jahren hielten sich hingegen die Zugewinne in Grenzen. Lohnt es sich für Anleger, diesmal erneut die zyklische Karte zu spielen und den Australischen Dollar zu kaufen? Australischer Dollar hängt die Konkurrenz ab Aussie mit deutlich geringerem Zinsvorteil Außenwert, handelsgewichtet, indexiert, 01.01.2002 = 100 USD %-Punkte Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Globaler Konjunkturzyklus Die zyklische Story für den Australischen Dollar ist einfach erzählt: Die australische Wirtschaft lebt stützt Australischen Dollar vom Export von Rohstoffen – Erze und Mineralien, Kohle sowie Agrarprodukte – nach Asien. In China ließ die Wachstumsdynamik von Mitte 2011 an nach, gleiches galt für die australischen Ausfuhren. Mittlerweile zeichnet sich jedoch ab, dass in China die geld- und finanzpolitische Stimu- lierung Früchte trägt. Die meisten Indikatoren deuten auf eine sich wieder beschleunigende Kon- junktur hin. Desgleichen zeigen in anderen asiatischen Schwellenländern die Barometer wieder nach oben. Zwar ist Europa für Australien als direkter Handelspartner eher zu vernachlässigen. Wenn aber die europäische Schuldenkrise an Dramatik verliert und die Konjunktur hier ihr Tal durchschreitet, profitiert Australien indirekt über eine verbesserte Stimmung an den Finanzmärkten und von einer höheren Nachfrage der asiatischen Volkswirtschaften. Die Rohstoffpreise sollten ebenfalls zulegen können, zumal die expansive Geldpolitik der weltweit führenden Notenbanken die Preise der Bodenschätze befeuert. Eine wachsende Rohstoffnachfrage aus den asiatischen Schwellenländern begründet im Wesentli- chen den Höhenflug der australischen Währung seit gut einer Dekade. Ob diese Anlegerstory für noch längere Zeit trägt, darf jedoch mit einem gewissen Fragezeichen versehen werden. Denn jenseits des Rohstoffsektors sieht die Lage in Australien weniger freundlich aus. Bis zu Beginn der globalen Finanzkrise florierte die gesamte australische Wirtschaft. Der private Konsum expandierte deutlich, die Immobilienmärkte boomten, die privaten Schuldenberge aber ebenso. Mittlerweile halten sich Haushalte spürbar zurück, die Sparquote ist erheblich angestiegen. Die Zahl der Ar- beitslosen wächst leicht. Außerhalb des Bergbaus zeigen sich die Unternehmen mit Investitionen recht vorsichtig. Und selbst im Bergbau hat das Ausgabenwachstum seinen Zenit überschritten. Die Unternehmerstimmung insgesamt fällt derzeit etwas getrübt aus. Im Vergleich zu Sorgen in der Eurozone jammern die Australier natürlich auf hohem Niveau. Das Bruttoinlandsprodukt legte 2012 vermutlich um gut 3,5 % zu. Dennoch ist die australische Noten- bank beunruhigt. Bereits seit Ende 2011 senkt die Reserve Bank ihren Leitzins, mittlerweile befin- det sich dieser bei 3,0 %. Gegenüber den quasi Nullzinsenwährungen in den USA und Europa H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 2
  • 3. DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR erscheint das Zinsniveau noch hoch, aber der australische Zinsvorsprung lag vor wenigen Jahren bei über 5 %-Punkten gegen dem US-Dollar bzw. fast 4 %-Punkte gegenüber dem Euro. Der An- reiz für die ehemalige Hochzinswährung aus Australien schwindet. Auch inflationsbereinigt ist der Aussie nicht mehr so attraktiv wie einst. Die Reserve Bank könnte den Leitzins sogar noch weiter senken, selbst wenn neben den positiven Impulsen aus dem Ausland im Inland gewisse Verbesse- rungen erkennbar sind. Die Teuerungsraten fallen relativ moderat aus. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2013 mit immerhin 2,5 bis 3 % wachsen. Defizite in Handels- und Trotz des langjährigen Rohstoffbooms zeigt sich die australische Außenhandelsbilanz defizitär. Leistungsbilanz Denn auch die Importe expandierten deutlich. Mit der Abschwächung der Ausfuhren seit Mitte 2011 nähert sich der Fehlbetrag zuletzt wieder den Höchstständen 2007/08 an. In der Leistungsbi- lanz erhöht sich ebenfalls das Defizit. Australien ist per saldo merklich im Ausland verschuldet, so dass die Einkommensbilanz aufgrund der Zinslast stets negativ ausfällt. Dank der gesunkenen Zinsen reduziert sich zumindest dieser Fehlbetrag. Ein Leistungsbilanzdefizit impliziert eine finan- zielle Abhängigkeit vom Ausland, stellt aber gewöhnlich kein großes Problem dar. In einem nervö- seren Umfeld wie z.B. 2008 hingegen kann die ausländische Zahlungsbereitschaft wegbrechen, so dass ein zunehmender Fehlbetrag Risiken birgt. Australischer Dollar stark überbewertet Aussie ist den Rohstoffpreisen vorweggelaufen AUD Index USD Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Obwohl sich die Finanzmärkte 2012 trotz aller Krisen letztlich sehr positiv entwickelten, legten die führenden Rohstoffindizes kaum zu. Möglicherweise ist dies ein Indiz dafür, dass die langfristigen Preisanstiege bei den Rohstoffen auslaufen, da die Nachfrage dafür aus den asiatischen Schwel- lenländern dauerhaft gemächlicher wächst. 2013 dürfte zwar der zyklische Impuls die Roh- stoffpreise stützen, langfristig erhöhen sich aber die Preisrisiken. Dies gilt umso mehr für den Aust- ralischen Dollar, da sich dieser seit Mitte 2011 in Relation zu den Rohstoffpreisindizes zu sehr verteuert hat. Überbewertet wirkt der Australische Dollar auch auf Basis der Kaufkraftparitäten. Die australische Währung ist sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro extrem überteuert. Kaufkraftparitäten helfen in der Regel nicht für den kurzfristigen Ausblick, können aber längerfristi- ge Korrekturen andeuten. Mehr Risiken als Chancen Für den Anleger stellt sich nun die Frage, ob 2013 die positive Zyklik oder der Malus der hohen Bewertung ausschlaggebend sein wird. Gegenüber dem US-Dollar dürfte die australische Wäh- rung angesichts der sehr expansiven US-Geldpolitik vorerst ihre zyklischen Vorteile ausspielen können, wenngleich sich bis Jahresende die Gewinne wohl wieder auflösen. Da der Euro ebenfalls von den zyklischen Impulsen profitiert, spricht hier mehr für eine Abwertung des Australischen Dollar. Der Euro-Austral-Dollar-Kurs wird vermutlich von derzeit 1,26 Dollar auf über 1,30 anstei- gen. Zwar gibt es auch für die Gemeinschaftswährungen noch signifikante Risiken, realistisch betrachtet gilt dies für den Aussie umso mehr. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 3
  • 4. DEVISENF OKUS AUST RAL ISCHER DOLLAR Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.12 17.12.12 Stand* Q1/2013 Q2/2013 Q3/2013 Q4/2013 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -0,8 -1,1 1,33 1,30 1,35 1,40 1,35 Japanischer Yen -3,1 -6,5 118 107 110 114 112 Britisches Pfund -2,0 -1,9 0,83 0,81 0,83 0,85 0,85 Schweizer Franken -2,6 -2,6 1,24 1,20 1,20 1,25 1,25 Kanadischer Dollar 0,0 -1,1 1,31 1,27 1,30 1,33 1,31 Australischer Dollar 0,8 -0,9 1,26 1,24 1,27 1,33 1,31 Neuseeland-Dollar 0,5 -1,7 1,58 1,57 1,63 1,71 1,69 Schwedische Krone -0,8 1,3 8,65 8,60 8,50 8,45 8,40 Norwegische Krone -0,9 -0,3 7,41 7,35 7,30 7,25 7,20 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen -2,3 -5,5 89 82 82 82 83 Schweizer Franken -1,8 -1,5 0,93 0,92 0,89 0,89 0,93 Kanadischer Dollar 0,8 -0,1 0,98 0,98 0,96 0,95 0,97 Schwedische Krone 0,0 2,4 6,50 6,62 6,30 6,04 6,22 Norwegische Krone -0,1 0,8 5,57 1,57 5,65 5,41 5,18 5,33 US-Dollar gg. … (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund -1,2 -0,9 1,61 1,60 1,63 1,65 1,59 Australischer Dollar 1,6 0,1 1,06 1,05 1,06 1,05 1,03 Neuseeland-Dollar 1,3 -0,6 0,84 0,83 0,83 0,82 0,80 *15.01.2013 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research  H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 6 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 4