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Von Bologna bis Lörrach – Duales Studi-
um
In Baden Württemberg und seinen Hochschulen können duale Stu-
diengänge auf eine erfolgreiche Bildungs-Geschichte zurückbli-
cken. Schon 1974 und damit 25 Jahre vor Bologna wurden im
Ländle die Weichen für duale Hochschulstudiengänge gelegt.

Basel, 19. Oktober 2009 Am Anfang stand keine bildungspoliti-
sche,   sondern   eine    unternehmerische          Initiative.   1971   traten
die damalige Daimler-Benz AG, die Robert Bosch GmbH und die
Standard   Elektrik      Lorenz    AG    an   das   Kultusministerium      Baden
Württemberg heran, mit der Bitte, den bestehenden dualen Stu-
diengang aufzuwerten, um den Studierenden eine echte Alterna-
tive zum klassischen Hochschulstudium zu bieten. Die Lernin-
halte müssten hierzu ein mit der Hochschule vergleichbares Ni-
veau erreichen.

Drei Jahre später begann 1974 die Erfolgsstory der „Berufsaka-
demie Baden-Württemberg“. Zuerst jedoch als Bildungs-Projekt.
1981 hatten sich bereits 9 weitere Berufsakademien in ganz Ba-
den Württemberg dem dualen Ausbildungsprojekt angeschlossen,
im Folgejahr 1982 erfolgte die offizielle Legalisierung durch
das vom Stuttgarter Landtag verabschiedete „Berufsakademiege-
setz BAG“ für Baden-Württemberg. Zentrale bildungspolitische
Forderungen von Bologna, wie beispielsweise der Employability
der Auszubildenden, waren so gesehen lange vor 1999 Baden-
Württembergische Bildungsrealität.

Die   Berufsakademie      Baden-Württemberg         wurde   im   März   2009   in
„Duale Hochschule Baden Württemberg“, kurz DHBW, umgewandelt,
der   Hochschulstatus      wurde     somit     offizialisiert.      Inhaltlich
wurde und wird das Konzept eines kompakten dreijährigen Studi-
ums   weiterverfolgt.     In   insgesamt       sechs   Theoriephasen     werden
die Inhalte eines äquivalenten, nicht dualen Hochschulstudiums
vermittelt. Während sechs Praxisphasen in den Unternehmen wer-
den die Studieninhalte vertieft bzw. ergänzt. Alle Bachelor
Abschlüsse   sind     nach     dem      Bologna-Modell      akkreditiert       und
gleichgestellt mit den klassischen, nicht dualen Bachelor Ab-
schlüssen. Wobei es ein offenes Geheimnis zu sein scheint,
dass viele Unternehmen bevorzugt die Praxis erfahrenen Studi-
enabgänger dualer Ausbildungszweige einstellen.
Die acht Studienorte der DHBW und ihr Studienangebot weisen
zum Teil auch regional bedingte Unterschiede auf. An der DHBW
Lörrach   werden     beispielsweise   auf   Grund    der   Grenznähe     zur
Schweiz und Frankreich besondere Abschlüsse wie die Trinatio-
nale Ingenieurausbildung zum Bachelor of Engineering, Bachelor
der Fachhochschule Nordwestschweiz und Licencié der Université
de Haute-Alsace angeboten. Aktuell studieren ca. 1700 Studie-
rende verteilt auf 15 Studiengänge an der DHBW Lörrach.

Einer der neueren und sehr nachgefragten Studienangebote der
DHWB Lörrach ist der seit Oktober 2004 angebotene Bachelor in
Tourismusbetriebswirtschaft. Allein 56 der insgesamt 152 Stu-
dierenden dieses Studienzweigs haben im Oktober 2009 ihr Stu-
dium begonnen. Der Erfolg dieses oder vergleichbarer Studien-
gänge könne mit der allgemein gewachsenen Bedeutung des Ser-
vice- und Dienstleistungssektors anteilig an der gesamtwirt-
schaftlichen   Entwicklung    erklärt    werden,     erörtert    Prof.   Dr.
Valentin Weislämle, verantwortlich für den Studiengang Touris-
musbetriebswirtschaft an der DHBW. Weislämle spricht von der
„Hoffnungsbranche      Tourismus“.    „Gerade   in    einer     touristisch
derart attraktiven Region wie dem Schwarzwald und dem Elsass
liegen viele Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzpotenziale, die
durch   professionellen    Tourismus    erschlossen     werden     können.“
erklärt Weislämle.

Bis dato sei der regionale Tourismus durch eine sehr geringe
Akademikerdichte gekennzeichnet. Die meisten touristischen Or-
ganisationen   und    Strukturen   seien    durch    öffentliche    Träger-
schaft bzw. inhabergeführte Unternehmen gekennzeichnet. Dies
habe zur Folge, dass ein bedeutender Teil der Stellen aus dem
öffentlichen Dienst rekrutiert wurde, wodurch sich das beste-
hende Defizit an spezifischer Ausbildung im Tourismus erklären
ließe, führt Weislämle weiter aus.

Von den ca. 540 ausbildenden Partnerunternehmen der DHBW Lör-
rach entfallen über 50 Betriebe auf den Bereich Tourismuswirt-
schaft. Hierunter befinden sich drei in der Schweiz, ein in
Frankreich, ein in England und ein weiteres in Zypern ansässi-
ges Unternehmen. Die klassischen Touristiker führen bei der
Zahl der Auszubildenden. Thomas Cook liegt mit insgesamt 15
Studenten vor Spar mit! Reisen mit 9 Auszubildenden, gefolgt
von der Treugast Solution Group mit 8 Auszubildenden. Gemessen
an der Gesamtzahl von 152 Studierenden entfallen auf Thomas
Cook und Spar mit! Reisen ein überproportional hoher Anteil an
Auszubildenden. Spar mit! Reisen kann in Anbetracht der we-
sentlich      kleineren    Unternehmensstruktur         und   gemessen   daran,
dass das Unternehmen ein Jahr später als Thomas Cook in eine
Kooperation mit der DHBW Lörrach eintrat, den mit 14 Prozent
höchsten Studierenden-Anteil umgerechnet auf die Gesamtbeleg-
schaft ausweisen. Aktuell zum 1. Oktober konnte Spar mit! Rei-
sen den ersten Ausbildungsvertrag in ein Arbeitsverhältnis um-
wandeln.

„Als Reiseveranstalter mit vielen Alleinstellungsmerkmalen ist
das duale Ausbildungsmodell für uns besonders attraktiv“, er-
klärt Mathias Finck, geschäftsführender Alleininhaber von Spar
mit! Reisen. „Denn in den dreimonatigen Praxisphasen können
wir die Studierenden intensiv in unsere unternehmensspezifi-
schen    Abläufe   einarbeiten.       Nach   einer     Übernahme    profitieren
hiervon beiden Seiten enorm.“

„Insgesamt     führt   die    starke      Einbindung    der   Unternehmen     als
gleichberechtigte         Partner    im   Ausbildungsmodell      der   DHBW    zu
nachfrageorientierten         Studiengängen,      die    einerseits      wissen-
schaftlich ausgerichtet sind, andererseits aber die konkreten
Anforderungen der Unternehmen in den Mittelpunkt der zu ver-
mittelnden Kompetenzen setzen“, erläutert Weislämle. Das BA-
Modell der DHBW erfülle also per se schon lange die Forderun-
gen des Bolognaprozesses nach bestmöglichster Employability.
Auch    die   Übernahme-     und    Beschäftigungsquote       der   Absolventen
von über 90% spräche eine eindeutige Sprache.

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  • 1. Von Bologna bis Lörrach – Duales Studi- um In Baden Württemberg und seinen Hochschulen können duale Stu- diengänge auf eine erfolgreiche Bildungs-Geschichte zurückbli- cken. Schon 1974 und damit 25 Jahre vor Bologna wurden im Ländle die Weichen für duale Hochschulstudiengänge gelegt. Basel, 19. Oktober 2009 Am Anfang stand keine bildungspoliti- sche, sondern eine unternehmerische Initiative. 1971 traten die damalige Daimler-Benz AG, die Robert Bosch GmbH und die Standard Elektrik Lorenz AG an das Kultusministerium Baden Württemberg heran, mit der Bitte, den bestehenden dualen Stu- diengang aufzuwerten, um den Studierenden eine echte Alterna- tive zum klassischen Hochschulstudium zu bieten. Die Lernin- halte müssten hierzu ein mit der Hochschule vergleichbares Ni- veau erreichen. Drei Jahre später begann 1974 die Erfolgsstory der „Berufsaka- demie Baden-Württemberg“. Zuerst jedoch als Bildungs-Projekt. 1981 hatten sich bereits 9 weitere Berufsakademien in ganz Ba- den Württemberg dem dualen Ausbildungsprojekt angeschlossen, im Folgejahr 1982 erfolgte die offizielle Legalisierung durch das vom Stuttgarter Landtag verabschiedete „Berufsakademiege- setz BAG“ für Baden-Württemberg. Zentrale bildungspolitische Forderungen von Bologna, wie beispielsweise der Employability der Auszubildenden, waren so gesehen lange vor 1999 Baden- Württembergische Bildungsrealität. Die Berufsakademie Baden-Württemberg wurde im März 2009 in „Duale Hochschule Baden Württemberg“, kurz DHBW, umgewandelt, der Hochschulstatus wurde somit offizialisiert. Inhaltlich wurde und wird das Konzept eines kompakten dreijährigen Studi- ums weiterverfolgt. In insgesamt sechs Theoriephasen werden die Inhalte eines äquivalenten, nicht dualen Hochschulstudiums vermittelt. Während sechs Praxisphasen in den Unternehmen wer- den die Studieninhalte vertieft bzw. ergänzt. Alle Bachelor Abschlüsse sind nach dem Bologna-Modell akkreditiert und gleichgestellt mit den klassischen, nicht dualen Bachelor Ab- schlüssen. Wobei es ein offenes Geheimnis zu sein scheint, dass viele Unternehmen bevorzugt die Praxis erfahrenen Studi- enabgänger dualer Ausbildungszweige einstellen.
  • 2. Die acht Studienorte der DHBW und ihr Studienangebot weisen zum Teil auch regional bedingte Unterschiede auf. An der DHBW Lörrach werden beispielsweise auf Grund der Grenznähe zur Schweiz und Frankreich besondere Abschlüsse wie die Trinatio- nale Ingenieurausbildung zum Bachelor of Engineering, Bachelor der Fachhochschule Nordwestschweiz und Licencié der Université de Haute-Alsace angeboten. Aktuell studieren ca. 1700 Studie- rende verteilt auf 15 Studiengänge an der DHBW Lörrach. Einer der neueren und sehr nachgefragten Studienangebote der DHWB Lörrach ist der seit Oktober 2004 angebotene Bachelor in Tourismusbetriebswirtschaft. Allein 56 der insgesamt 152 Stu- dierenden dieses Studienzweigs haben im Oktober 2009 ihr Stu- dium begonnen. Der Erfolg dieses oder vergleichbarer Studien- gänge könne mit der allgemein gewachsenen Bedeutung des Ser- vice- und Dienstleistungssektors anteilig an der gesamtwirt- schaftlichen Entwicklung erklärt werden, erörtert Prof. Dr. Valentin Weislämle, verantwortlich für den Studiengang Touris- musbetriebswirtschaft an der DHBW. Weislämle spricht von der „Hoffnungsbranche Tourismus“. „Gerade in einer touristisch derart attraktiven Region wie dem Schwarzwald und dem Elsass liegen viele Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzpotenziale, die durch professionellen Tourismus erschlossen werden können.“ erklärt Weislämle. Bis dato sei der regionale Tourismus durch eine sehr geringe Akademikerdichte gekennzeichnet. Die meisten touristischen Or- ganisationen und Strukturen seien durch öffentliche Träger- schaft bzw. inhabergeführte Unternehmen gekennzeichnet. Dies habe zur Folge, dass ein bedeutender Teil der Stellen aus dem öffentlichen Dienst rekrutiert wurde, wodurch sich das beste- hende Defizit an spezifischer Ausbildung im Tourismus erklären ließe, führt Weislämle weiter aus. Von den ca. 540 ausbildenden Partnerunternehmen der DHBW Lör- rach entfallen über 50 Betriebe auf den Bereich Tourismuswirt- schaft. Hierunter befinden sich drei in der Schweiz, ein in Frankreich, ein in England und ein weiteres in Zypern ansässi- ges Unternehmen. Die klassischen Touristiker führen bei der Zahl der Auszubildenden. Thomas Cook liegt mit insgesamt 15 Studenten vor Spar mit! Reisen mit 9 Auszubildenden, gefolgt von der Treugast Solution Group mit 8 Auszubildenden. Gemessen an der Gesamtzahl von 152 Studierenden entfallen auf Thomas Cook und Spar mit! Reisen ein überproportional hoher Anteil an
  • 3. Auszubildenden. Spar mit! Reisen kann in Anbetracht der we- sentlich kleineren Unternehmensstruktur und gemessen daran, dass das Unternehmen ein Jahr später als Thomas Cook in eine Kooperation mit der DHBW Lörrach eintrat, den mit 14 Prozent höchsten Studierenden-Anteil umgerechnet auf die Gesamtbeleg- schaft ausweisen. Aktuell zum 1. Oktober konnte Spar mit! Rei- sen den ersten Ausbildungsvertrag in ein Arbeitsverhältnis um- wandeln. „Als Reiseveranstalter mit vielen Alleinstellungsmerkmalen ist das duale Ausbildungsmodell für uns besonders attraktiv“, er- klärt Mathias Finck, geschäftsführender Alleininhaber von Spar mit! Reisen. „Denn in den dreimonatigen Praxisphasen können wir die Studierenden intensiv in unsere unternehmensspezifi- schen Abläufe einarbeiten. Nach einer Übernahme profitieren hiervon beiden Seiten enorm.“ „Insgesamt führt die starke Einbindung der Unternehmen als gleichberechtigte Partner im Ausbildungsmodell der DHBW zu nachfrageorientierten Studiengängen, die einerseits wissen- schaftlich ausgerichtet sind, andererseits aber die konkreten Anforderungen der Unternehmen in den Mittelpunkt der zu ver- mittelnden Kompetenzen setzen“, erläutert Weislämle. Das BA- Modell der DHBW erfülle also per se schon lange die Forderun- gen des Bolognaprozesses nach bestmöglichster Employability. Auch die Übernahme- und Beschäftigungsquote der Absolventen von über 90% spräche eine eindeutige Sprache.