1. PRESSEINFORMATION
27. September 2010
‘Charta Nachhaltiger Stahlbau des Netzwerkes Stahl’
Nachhaltigkeitsstrategie für den europäischen Stahlbau
Entwickelt von IPO Steel Network (Independent Promotion Organisations for steel construction)
Auf Einladung von IPO Steel Network, dem europäischen Netzwerk der Stahlbauorganisationen,
trafen sich Vertreter der europäischen und der weltweiten Stahlindustrie am Montag, 27. September
2010 in Brüssel zur Unterzeichnung der Charta Nachhaltiger Stahlbau (Steel Network Sustainable
Construction Charter).
Die Charta bekräftigt die Absicht, die Zusammenarbeit und den Dialog unter allen Akteuren im
Stahlbau zu intensivieren, um Strategien für einen effizienten Umweltschutz, Forschung und
Innovationen sowie Aufklärung über die Stahlanwendung für nachhaltige Bauwerke zu entwickeln
und das Recyclingpotenzial und die Wiederverwendbarkeit von Stahlkonstruktionen und
Bauelementen besser zu nutzen.
Die Unterzeichner der Charta sind:
worldsteel, die internationale Organisation der Eisen- und Stahlindustrie
Eurofer, die europäische Vereinigung der Eisen- und Stahlindustrie
ECCS and Eurometal, die europäischen Vereinigungen der Stahlbauunternehmen und des
Stahlhandels
Europas führende Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie: ArcelorMittal, Dillinger
Hütte, Duferdofin Nucor, Ferrosider, Gruppo Beltrame, Marcegaglia, Ruukki, Salzgitter,
SSAB, Stefana, Tata Steel, Tenaris
Euro Inox, die europäische Marktförderungsorganisation für nichtrostenden Stahl
IPO Steel Network (Netzwerk Stahl), als Sprachrohr der unabhängigen europäischen
Stahlbauorganisationen: >>bauforumstahl (DE), Bouwen met Staal (NL), ConstruirAcier (FR),
Infosteel (BE-LU), Fondazione Promozione Acciaio (IT), Schwedisches Stahlbauinstitut SBI (SE)
und Stahlbau Zentrum Schweiz SZS (CH)
Die Charta Nachhaltiger Stahlbau des Netzwerkes Stahl ist ein Beitrag, der globalen Erwärmung
Einhalt zu gebieten und folgt der im Juni diesen Jahres vom Europäischen Rat verabschiedeten
Strategie für 2020, die folgenden drei Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung zu verfolgen:
intelligentes Wachstum (eine Wirtschaftsentwicklung basierend auf Wissen und
Innovationen);
nachhaltiges Wachstum (Förderung einer ressourceneffizienten, umweltbewussten und
wettbewerbsfähigen Wirtschaft);
umfassendes Wachstum (Anstreben eines hohen Beschäftigungsstandes, der den
wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt sichert).
2. 2
Die Charta spricht folgende Maßnahmen und Empfehlungen aus:
Initiative zur Zusammenarbeit aller Beteiligten, die Bauwerke produzieren, entwerfen,
studieren, einsetzen, überwachen, liefern oder managen;
Stärkung des Bewusstseins aller Beteiligten für die wirtschaftliche, ästhetische, soziale und
ökologische Lösungskompetenz von Stahlbauwerken;
Förderung des Recyclings von Stahl;
Förderung der Wiederverwendung von Stahlbauteilen;
Information über nachhaltige Gebäude- bzw. Tragwerksstrukturen;
Sicherstellung einer guten Ausbildung von Architekten, Planern, Ingenieuren und
Bauausführenden;
Förderung des Bekanntheitsgrades und der Kompetenz der Unternehmen;
Zusammenarbeit bei Forschung, Entwicklung und Innovationen für neue Produkte;
Information der breiten Öffentlichkeit über die Möglichkeiten zum nachhaltigen Einsatz von
Stahl.
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Stahlprodukten entsprechen den Anforderungen zur
Erfüllung grundlegendster Bedürfnisse des Menschen und verbessern unsere Lebensqualität in vielen
Bereichen: natürlich Bauen und Wohnen, aber ebenso Transport, Maschinenbau, Nahrungsmittel-
und Wasserversorgung, Elektrizität, Medizintechnik, Elektronik, Telekommunikation, Luftfahrt,
Energiegewinnung und Verkehrsinfrastruktur etc. Die Stahlnachfrage wird deshalb vor dem
Hintergrund der weltwirtschaftlichen Entwicklung und des demographischen Wachstums langfristig
anhaltend hoch bleiben.
Die europäische Eisen- und Stahlindustrie und der Stahlbau sind deshalb unersetzliche Partner der
Wirtschaft von morgen. Als solche müssen sie die verschiedensten Maßnahmen, die der
Klimawandel, Energiebedarf, Infrastruktur und die Umwelt erfordern, in eine ganzheitliche Politik für
den effizienten Einsatz von Ressourcen und einen geringen CO2-Ausstoß überführen.
In der Stahlherstellung steht die europäische Eisen- und Stahlindustrie deshalb zu ihrer
Verantwortung, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Sie
hat zwischen 1990 (Kyoto Referenzjahr) und 2005 ihre CO2-Emissionen bereits um über 20%
reduziert. Um den zukünftigen Anforderungen zu entsprechen, setzt sie ihre
Forschungsanstrengungen fort, wie z.B. das Ultra Low CO2 Steelmaking project (ULCOS).
Dank des Fortschritts in der Stahlherstellung sind Stahlprodukte und -konstruktionen heute für
vielfältige Anwendungsbereiche in Infrastruktur und Gebäuden nachhaltig einsetzbar, zur
Bewehrung, für Decken, Fassaden, Tragwerk, Dach und Wand, Ausrüstung und Innenarchitektur etc.
Der Werkstoff Stahl hält Lösungen bereit, um kreative Freiheit mit wirtschaftlichem Nutzen zu
verbinden, indem er insbesondere folgende Vorteile bietet:
industrielle Vorfertigung mit ständiger Qualitätskontrolle, geringe Lärmbelästigung auf der
Baustelle, trockene Bauweise, etc.;
leichte Montage bei kurzer Bauzeit und hoher Wirtschaftlichkeit (schnelles Return on
Investment);
leichte, weit spannende und materialsparende Konstruktionen für größere Nutzflächen und
natürliche Leichtigkeit;
hohe Flexibilität für Umnutzungen und Umbauten, Erweiterungen und Aufstockungen von
Gebäuden;
leichter Rückbau und Möglichkeit zur Wiederverwendung der kompletten Stahlkonstruktion
oder von einzelnen Bauteilen;
hohe Belastbarkeit für eine lange Nutzungsdauer und geringer Wartungsaufwand. Gegen
Witterungseinflüsse wird Stahl zuverlässig durch Korrosionsschutzsysteme geschützt bzw.
wird rostfreier Edelstahl oder wetterfester Stahl eingesetzt;
3. 3
Anpassung an die Passivhaus-Bauweise und Niedrigenergie-Standards durch industrielle
Dach- und Wandsysteme mit hochwirksamer thermischer und akustischer Isolierung, Lüftung
und Beleuchtung;
Konstruktionen für erneuerbare Energien, wie Windkraft, Solarenergie, Energiedächer und -
fassaden;
Entwicklung von Hochleistungsstählen, von computergestützter Planung, Konstruktion und
Fertigung (Computer-Aided Design/ Manufacture) sowie von selbstreinigenden
Oberflächenbeschichtungen auf Basis der Nanotechnologie etc.;
Darüber hinaus hat gebrauchter Stahl den Vorteil, dass er magnetisch zu sortieren ist sowie
vollständig und immer wieder ohne Qualitätsverlust recycelt werden kann. Er kann sogar
nach dem Wiedereinschmelzen eine höhere Stahlqualität erreichen. In diesem Sinne trägt er
entscheidend dazu bei, die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen zu
bewahren.
Stahl bietet vielfältige Chancen, um im Sinne der Nachhaltigkeit hohe Standards für Umwelt- und
Gesundheitsschutz mit wirtschaftlichem Wachstum zu verbinden. Tag für Tag beweist dieser
natürliche, recycelbare, regenerative, nachhaltige Hochleistungswerkstoff, von dem keine
Gesundheitsgefährdungen ausgehen, seine Kompetenz für innovative und erfolgreiche Lösungen in
allen Anwendungsbereichen. Dieses Potenzial macht Stahl zu einem unverzichtbaren Partner für eine
nachhaltige Entwicklung.
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WER IST ISN - IPO STEEL NETWORK (IPO NETZWERK STAHL)?
IPO Steel Network ist ein europäisches Netzwerk von unabhängigen Organisationen, die über den
Einsatz von Stahl im Bauwesen informieren. Jede nationale Organisation wird unterstützt von
Mitgliedern aus der Eisen- und Stahlindustrie, Stahlbauunternehmen, Ingenieur- und
Architekturbüros sowie Hochschulen und Lehreinrichtungen für Architektur und Bauingenieurwesen.
Die nationalen Organisationen organisieren Veranstaltungen, Wettbewerbe für Architekten,
Bauingenieure und Studierende, Fortbildungen, Seminare und Objektbesichtigungen; sie geben
Informationsbroschüren zu Architektur und Tragwerk heraus, bieten einen Beratungsservice sowie
Planungstools zu verschiedensten Aufgabenstellungen.
Alle Mitglieder des IPO Steel Network haben ihre Absicht bekräftigt, bei der Informationsvermittlung
und europaweiten Aktivitäten zusammenzuarbeiten, um die gesteckten Ziele noch effektiver zu
erreichen.
>>bauforumstahl ist Gründungsmitglied des europäischen ISN - IPO Steel Network, dem folgende
nationale Vereinigungen angehören:
>>bauforumstahl (DE)
Bouwen met Staal (NL)
ConstruirAcier (FR)
Fondazione Promozione Acciaio (IT)
Infosteel (Staalinfocentrum / Centre Information Acier) (BE-LU)
Stahlbau Zentrum Schweiz / Centre Suisse de la Construction Métallique (CH)
Stålbyggnadsinstitutet - SBI (SE)
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Informationen unter:
www.iposteelnetwork.org/meetings/reports.html:
(File: ‘Construction Charter’ Login: ‘press’ - Password: ‘Charter’)
1. Präsentation der Charta und Unterzeichner
2. Foto der Charta
3. Foto der Unterzeichnungszeremonie
4. Charta und Mitglieder-Logos
5. Programm der Unterzeichnungszeremonie
6. Zusammenfassung der Präsentationen
COPYRIGHT
Die Fotos können für Publikationszwecke kostenfrei verwendet werden, wenn auf das ‘IPO Steel
Network’ hingewiesen wird.
CONTACT: Sabine Williame
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t.+32-2-509 15 05 - f.+32-2-511 12 81
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