Präsentation des Vortrags "Historische Fachkommunikation über Twitter, Facebook und Blogs in Deutschland und Frankreich", gehalten am 26.9.2012 in Mainz auf dem 49. Deutschen Historikertag
MOOCs, Präsentation beim 6. Zukunftsforum Erwachsenenbildung
MK_historische_fachkommunikation
1. Historische Fachkommunikation
über Twitter, Facebook und Blogs in
Deutschland und Frankreich
Geschichtswissenschaft digital in Deutschland
und Frankreich: Tendenzen, Strategien, Beispiele
49. Deutscher Historikertag, Mainz, 26.09.2012
Dr. Mareike König Deutsches Historisches Institut Paris 26.09.2012 CC-BY
2. Inhalt
1. Soziale Medien: Definition und
Einsatzmöglichkeiten im Prozess des
wissenschaftlichen Arbeitens
2. Twitter und Facebook in der Wissenschaft
3. Wissenschaftliches Bloggen in Deutschland
und Frankreich
4. Vernetzte Vielfalt des deutschsprachigen
Blogportals de.hypotheses.org
Dr. Mareike König Deutsches Historisches Institut Paris 26.09.2012 CC-BY
3. 1. Soziale Medien: Definition
• Internetservices, bei denen der Inhalt von den Nutzern der Services
selbst generiert wird (user generated content) und die es den Nutzern
ermöglichen, „sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte
einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten“1
• Zentrale Funktionen sozialer Medien sind Identitäts- und
Kommunikationsmanagement; ihr Distinktionsmerkmal sind Profile2
• Kommunikation nicht als Einbahnstraße, sondern vernetzt;
Möglichkeit der Kommentare; Kommunikation auf
Augenhöhe, weniger formalisierter Umgang
• Anwendungsbereiche: Kommunikation, Zusammenarbeit, Multimedia
1) Wikipedia: Soziale Medien, Version vom 20.9.2012.
http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Medien
2) Michael Nentwich, René König, Cyberscience 2.0. Research in the age of digital social
networks, Frankfurt / Main 2012.
4. Aus: Social media: A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar 2011, S. 7.
http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf
5. Einsatzmöglichkeiten im Prozess des
wissenschaftlichen Arbeitens*
• Information finden (z.B. Social Bookmarking, Social Bibliography
und Hinweise aus den Netzen, Filtern, …)
• Wissen generieren / kommunizieren (Daten produzieren, Daten
analysieren, Wissen präsentieren: Micro-blogging, Soziale
Netze, Chats, Videokonferenz, Wiki, Workspaces, Crowdsourcing…)
• Qualität des Publizierten sichern (z.B. Open
Review, Kommentare, Filtern…)
• Wissen verbreiten (Wissenschaftliches
Bloggen, Statusmeldungen, Wiki, Podcasts, Open-Data-Sharing…
und Lehre: e-teaching)
• Organisation (Kalender, Profile, Netze aufbauen…)
* Vgl. Michael Nentwich, René König, Social Network Sites - Ein Trend für die Wissenschaft? Präsentation für die Tagung „Im Netz
der Sozialen Medien“, Juni 2011: http://t.co/kfGfPko
Social media: A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar
2011, http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf
Dr. Mareike König Deutsches Historisches Institut Paris 26.09.2012 CC-BY
6. 2. Twitter und Facebook in der Wissenschaft
• Twitter (engl. für Gezwitscher) ist ein webbasierter Kurznachrichtendienst.
Man kann damit Nachrichten von bis zu 140 Zeichen – sogenannte Tweets –
senden und empfangen. Aufgrund der vorgegebenen Kürze der Mitteilungen
spricht man bei Twitter von Microblogging. Existiert seit 2006, derzeit ca.
100 Mio. Nutzer laut Twitter
• ca. 300 deutsche Wissenschaftler mit durchschnittlich 612 Followern*
• Im Juni 2012 in Deutschland 181.000 Follower für die twitternden
deutschen Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsmedien**
• Facebook (engl. für Gesichtsbuch) ist ein kommerzielles soziales Kontakt-
Netzwerk
• Existiert seit 2004, weltweit über 900 Mio. Nutzer (März 2012)
• Keine Angaben über Nutzung im wissenschaftlichen Bereich
*Mark Scheloske, Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie, in:
Wissenswerkstatt, 01.03.2012, http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-wissenschaftler-auf-twitter-twitterstudie/.
** Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in:
Scilogs, 21.06.2012, http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-wissenschaft-auf-twitter-iii .
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7. Einsatzbereiche von Twitter und Facebook
in der Wissenschaft
• Informationssuche (Twitter)
• auf dem Laufenden bleiben (thematisches Monitoring)
• Verbreitung von Nachrichten
• Austausch über einen wissenschaftlichen Gegenstand
• interne und externe wissenschaftliche Kommunikation
• Vernetzung mit Fachkollegen/innen
• universitäre Lehre
• wissenschaftliche Tagungen (Twitter)
• Doktorandenchats
• Kollaboratives Arbeiten, z.B. zur Identifizierung eines alten Manuskripts
• Wissenschaftsmarketing und PR (auch von Instituten und
Universitäten…)*
*Mareike König, Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Digital Humanities am
DHIP, 21.8.2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072
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8. Inhalte: Was posten und twittern?
• die aktuelle Lektüre
• aktuelle eigene Veröffentlichungen
• was gerade erschienen und empfehlenswert ist
• welche Tagung, Veranstaltung, Ausstellung… man derzeit oder
demnächst besucht
• welchen Vortrag man gerade zu welchem Thema vorbereitet
oder hört
• weitere Neuigkeiten aus den eigenen
Interessensgebieten, z.B. aus Geschichtsblogs*
*Vgl. Mareike König, Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Digital Humanities am
DHIP, 21.8.2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072
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10. 3. Wissenschaftliches Bloggen in Deutschland
und Frankreich
„Das Blog [blɔg] oder auch Web-Log [ˈ wɛb.lɔg], engl.
[ˈwɛblɒg], Wortkreuzung aus engl. World Wide Web und Log für
Logbuch, ist ein auf einer Website geführtes und damit – meist
öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem
mindestens eine Person, der Web-Logger, kurz
Blogger, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder
Gedanken niederschreibt.
Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts
chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten
Abständen umbrochen wird.“1
Blogs ermöglichen das Einbinden von Hyperlinks, Fotos, Videos
und Tondokumenten.
1) Aus: Wikipedia, Eintrag „Blog“ http://de.wikipedia.org/wiki/Blog , Version vom 19.9.2012.
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11. Warum Bloggen?
• Blogs eigenen sich als wissenschaftliche Notizbücher zur
selbstkritischen Reflektion der „eigenen
Schritte, Fortschritte, Rückschritte, Zögerlichkeiten, Verunsicherungen,
Blockaden, Frust oder Entdeckerfreuden“.*
• Wissenschaftliche Blogs dienen dazu, Inhalte
weiterzugeben, Meinungen zu äußern, informiert zu bleiben, sich zu
erinnern, zu schreiben, sich auszutauschen sowie sich mit
Fachkollegen zu vernetzen.
• Möglichkeit, Forschungsergebnisse außerhalb der traditionellen
wissenschaftlichen Publikationswege zu veröffentlichen
• Thematische Sammlungen anlegen, Forschungsprojekte
dokumentieren und archivieren
• Bloggen fördert Kommunikation und Wissensverbreitung
*Wolfgang Schmale, Digitale Geschichtswissenschaft, Wien u.a. 2010, S. 81.
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12. Unterschiede der historischen Blogosphäre
in Deutschland und Frankreich
• In Frankreich wird in den Geisteswissenschaften mehr
gebloggt (generationenübergreifend)
• wenig thematisch eng geführte Forschungsblogs im
deutschsprachigen Raum; viele Geschichtsblogs sind
themenübergreifend
(Archivalia, hist.net, infoclio.ch, L.I.S.A.)
• Kaum öffentlich zugängliche Blogs, die ein
Universitätsseminar begleiten im deutschsprachigen
Raum
• Kaum Ausgrabungsblogs / Blogs zur Archäologie in
Deutschland, die in Frankreich sehr beliebt sind
Dr. Mareike König Deutsches Historisches Institut Paris 26.09.2012 CC-BY
13. Gründe für die Unterschiede
• Existenz eines Blogportals für Geistes- und
Sozialwissenschaften in Frankreich seit 2008, das
wissenschaftliche Blogs der akademischen Community
bündelt, für deren Sichtbarkeit sorgt, archiviert und
technische Hilfestellung gibt.
• Blogs heißen „Forschungsjournale“ (Carnets de recherche)
14. de.hypotheses.org
it.hypotheses.org
Deutschsprachiges Portal
Italienischsprachiges Portal
(im Aufbau)
hypotheses.org
Europäisches Blogportal
fr.hypotheses.org
Französischsprachiges Portal es.hypotheses.org
Spanischsprachiges Portal
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15. Grafik erstellt von Dr. Cornelius Puschmann, Humboldt Universität zu Berlin,
Library and Information Science
16. 4. Vernetzte Vielfalt des deutschsprachigen Blogportals: Beispiele
http://de.hypotheses.org
24. • Wissenschaftliche Newsletter in Blogform
• Fotoblogs
• Blog zu einer Debatte
• Archäologische Ausgrabungsblogs
• …
25. Fazit
Twitter, Facebook und Blogs sind Kanäle u.a. zur
Verbreitung von Information und zur Kommunikation.
Was man dort einspeist, wie man sie
nutzt, kommentiert etc. entscheiden die Nutzer
selbst; daher Aufruf, diese Entwicklung aktiv
mitzugestalten, sich diese Werkzeuge, die den
wissenschaftlichen Alltag in vielerlei Hinsicht
einfacher und interessanter machen
können, anzueignen.
26. Literatur
Graf, Klaus, König, Mareike: Entwicklungsfähige Blogsphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs, in:
Redaktionsblog, 9.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40.
Haber, Peter, Digital Past: Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter, München 2011.
Kjellberg, Sara, I am a Blogging Researcher: Motivations for Blogging in a Scholarly Context, in: First
Monday, 2.8.2012, <http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm/article/view/2962/258>.
König, Mareike: Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Digital Humanities am
DHIP, 21.8.2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072 .
König, Mareike: Blogging tricolore: geisteswissenschaftliche Blogs in Frankreich, in:
Archivalia, 11.08.2011, http://archiv.twoday.net/stories/38743431/.
König, René, Nentwich, Michael: Cyberscience 2.0: Research in the Age of Digital Social Networks, Frankfurt am
Main: Campus-Verlag, 2012.
König, René, Nentwich, Michael: Social Network Sites - Ein Trend für die Wissenschaft? Präsentation für die Tagung
„Im Netz der Sozialen Medien“, Juni 2011: http://t.co/kfGfPko
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27. Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in:
Scilogs, 21.06.2012, http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-
wissenschaft-auf-twitter-iii .
Maitzen, Rohan: Scholarship 2.0: Blogging and/as Academic Practice, in: Journal of Victorian
Culture, 2012.
Mounier, Pierre: Die Werkstatt des Historikers öffnen. Soziale Medien und Wissenschaftsblogs, in:
Digital Humanities am DHI, 4.11.2011 http://dhdhi.hypotheses.org/591.
Scheloske, Mark: Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie, in:
Wissenswerkstatt, 01.03.2012, http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-wissenschaftler-auf-
twitter-twitterstudie/.
Schmale, Wolfgang: Digitale Geschichtswissenschaft, Wien u.a. 2010.
Social media: A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar 2011, S. 7.
http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf.
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28. Folien unter: http://slideshare.net/mareike2405
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