2. Kernaussagen
2
• Durch entschlossenes staatliches Handeln gelang es, die
Kapazitäten des Gesundheitssystems zu stärken und zugleich
Arbeitsplätze und Unternehmen zu schützen.
• Dennoch geriet die Wirtschaft 2020 in eine schwere
Rezession.
• Die fiskalischen Impulse für die Erholung müssen beibehalten
werden, u. a. durch mehr öffentliche Investitionen.
• Die Fortschritte in der Klimapolitik dürfen nicht infrage
gestellt werden.
• Um das Potenzial der digitalen Transformation voll auszu-
schöpfen, gilt es Kommunikationsnetze zu verbessern,
Kompetenzen heranzubilden und Hindernisse für neue
Technologien abzubauen.
4. Reales BIP
Veränderung seit Q4 2019 in Prozent
Wegen der Pandemie schrumpfte die
Wirtschaftstätigkeit
4
Quelle: OECD Economic Outlook Database.
-25
-20
-15
-10
-5
0
GBR FRA ITA CAN DEU USA JPN
-25
-20
-15
-10
-5
0
Q2 2020
Q3 2020
5. Die zweite Infektionswelle
stoppte die Erholung
5
Reales BIP
Quelle: OECD Economic Outlook Database.
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91
94
97
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103
85
88
91
94
97
100
103
2019 2020 2021 2022
Index 2019 Q4 = 100,
saisonbereinigt
Index 2019 Q4 = 100,
saisonbereinigt
6. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit
wurde durch Kurzarbeit abgefedert
6
Arbeitslosenquote
In Prozent der Erwerbsbevölkerung
Quelle: OECD Short-Term Labour Force Statistics Database.
0
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9
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15
Deutschland Italien Frankreich OECD Schweden Ver. Staaten Kanada Spanien
Jan. 2020 Mai 2020
Deutschland
7. Gesamtstaatlicher Finanzierungssaldo
In Prozent des BIP
Es besteht fiskalischer Spielraum
zur Stützung der Erholung
7
Quelle: OECD Economic Outlook Database.
1
2
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5
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-8
-6
-4
-2
0
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4
-10
-8
-6
-4
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0
2
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2017 2018 2019 2020 2021 2022
8. Empfehlungen zur Stützung der Erholung
8
• Im Fall einer schwachen Erholung zusätzliche Stützungs-
maßnahmen ergreifen.
• Fiskalische Impulse schrittweise entziehen, wenn die
Erholung richtig in Gang gekommen ist.
• An der geplanten Haushaltskonsolidierung festhalten und
zugleich langfristige Herausforderungen angehen.
• Die Besteuerung der Erwerbseinkommen verringern und
Umweltsteuern, Grundsteuern und die Besteuerung von
Kapitaleinkünften erhöhen.
10. Die öffentlichen Investitionen
sind relativ niedrig
10
Quelle: OECD Economic Outlook Database.
Gesamtstaatliche Investitionen
In Prozent des BIP, 2019
0
1
2
3
4
5
6
7
PRT
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ITA
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CHE
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USA
SVK
FRA
OECD
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CAN
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EST
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KOR
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HUN
0
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5
6
7
11. Die öffentlichen Investitionen steigen, die
Kommunen können jedoch noch mehr tun
11
Anmerkung: Nettoinvestitionen = staatliche Bruttoanlageinvestitionen abzüglich Abschreibungen.
Quelle: OECD National Accounts Database.
Nettoinvestitionen
In Prozent des BIP
-0.3
-0.2
-0.1
0.0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
-0.3
-0.2
-0.1
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Gemeinden
Länder
Bund
Öffentliche Haushalte insg.
12. Die Qualität der Infrastruktur ist hoch
12
Quelle: Weltwirtschaftsforum, The Global Competitiveness Index Dataset 2007-2017.
Bewertung der Infrastrukturqualität insgesamt
1
2
3
4
5
6
7
1
2
3
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6
7
MEX
SVK
POL
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ITA
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ISR
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OECD
NOR
CAN
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LUX
SWE
KOR
PRT
DEU
DNK
USA
AUT
FRA
FIN
JPN
NLD
CHE
13. Bruttostromerzeugung nach Energieträgern
In TWh
Die Erneuerbaren sind auf dem Vormarsch,
Kohle bleibt aber ein wichtiger Energieträger
13
Quelle: AGEB, https://ag-energiebilanzen.de/28-0-Zusatzinformationen.html.
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1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018
Kohle Kernenergie Erneuerbare Erdgas
14. Die Verkehrsemissionen sind leicht
zurückgegangen
14
Treibhausgasemissionen nach Sektoren
In Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten
1. Emissionen der Sektoren Private Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft
und Sonstige.
2. Kurzfristprognose für 2018.
Quelle: Umweltbundesamt; Bundesgesetzblatt, Dezember 2019.
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1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018² 2020 2022 2024 2026 2028 2030
Energiewirtschaft
Industrie
Verkehr
Private Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und Sonstige¹ Ziel
15. Empfehlungen für die Investitionsförderung
und eine nachhaltige Erholung
15
• Die kommunalen Planungskapazitäten durch kommunen-
übergreifende Zusammenarbeit, Weiterbildung und
Neueinstellungen ausbauen.
• Die Ausgaben für hochwertige öffentliche Investitionen weiter
erhöhen, u. a. über Finanzhilfen für die Kommunen.
• Emissionsarme Alternativen schaffen durch den Ausbau der
öffentlichen Verkehrsangebote und der Ladeinfrastruktur,
durch gute Stadtplanung und durch mehr Homeoffice-
Möglichkeiten.
• Die Emissionsbepreisung branchen- und energieträger-
übergreifend stärker vereinheitlichen.
17. Das Lohngefälle zwischen Männern
und Frauen ist groß
17
2019, in Prozent
Quelle: OECD (2020), Gender wage gap (Indikator).
0
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40
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OECD
FRA
SVK
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CHE
DEU
GBR
CAN
USA
MEX
FIN
LVA
ISR
JPN
EST
KOR
18. Frauen sind in Führungspositionen
unterrepräsentiert
18
Frauenanteil in Führungspositionen
In Prozent, 2018
Quelle: ILOSTAT.
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0
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KOR
TUR
JPN
LUX
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DNK
CZE
ITA
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SVK
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PRT
FRA
CHE
ISR
CAN
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IRL
EST
MEX
GBR
AUS
SVN
HUN
SWE
LTU
USA
ISL
POL
LVA
19. Viele Berufe unterliegen
Zugangsbeschränkungen
19
Anteil der Berufe, die eine Zulassung erfordern
In Prozent, 2015
Quelle: Koumenta und Pagliero.
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DEU
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NLD
HUN
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HRV
BGR
LTU
POL
EU
LUX
CZE
GBR
ESP
EST
MLT
LVA
SVN
GRC
BEL
FRA
ITA
DNK
PRT
SWE
FIN
Zertifizierung
Zulassung
20. Empfehlungen für mehr Teilhabe
am Arbeitsmarkt
20
• Stärkere gesetzliche Ansprüche auf flexible Arbeitsregelungen
für alle Beschäftigten schaffen, sofern möglich einschließlich
Homeoffice.
• Effektive Grenzsteuersätze für Geringverdiener senken.
• Berufszugangsbedingungen lockern und dabei die Stärken des
dualen Berufsbildungssystems wahren.
• Die Mietpreiskontrollen auf Märkten, an denen das Angebot
steigen muss, wie z. B. in Berlin, lockern.
22. Der Anteil schneller Festnetz-
Breitbandanschlüsse ist in Deutschland gering
22
Festnetz-Breitbandanschlüsse mit vertraglich
zugesicherten Übertragungsraten von mehr als
100 Mbit/s
Dezember 2019
Quelle: OECD Broadband Portal.
0
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KOR
SWE
PRT
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BEL
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USA
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ITA
DNK
FIN
OECD
NOR
CAN
IRL
SVN
SVK
NZL
FRA
CZE
DEU
EST
GBR
ISR
AUT
AUS
MEX
COL
GRC
TUR
In %In %
23. Der niedrige Anteil schneller Festnetzanschlüsse
entspricht einem niedrigen Anteil von
Glasfaseranschlüssen
23
Technologiemix von Festnetz-Breitbandanschlüssen
in Deutschland und im OECD-Raum
2009-2019
Quelle: Source: OECD Broadband Portal.
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Deutschland
Glasfaser Sonstiges Kabel DSL
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
OECD
24. Im mobilen Breitbandnetz liegt der Daten-
verbrauch unter dem OECD-Durchschnitt
24
Mobile Datennutzung je mobilem Breitbandanschluss
2019
Quelle: OECD Broadband Portal.
0
5
10
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20
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FIN
AUT
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EST
ISL
CHL
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CHE
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OECD
NOR
JPN
LUX
GBR
HUN
PRT
MEX
ESP
DEU
NZL
NLD
BEL
CAN
GRC
COL
CZE
SVK
GB pro MonatGB pro Monat
25. Eine schnellere Einführung fortgeschrittener IKT-
Tools würde die Innovationstätigkeit fördern
25
In Prozent aller Unternehmen, 2019
Quelle: OECD ICT Access and Usage by Businesses Database.
0
10
20
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40
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0
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Breitband Website E-
Purchases
E-
Sales
CRM ERP Soziale
Medien
Cloud-
Computing
Schnelles
Breitband
Big-Data-
Analysen
Deutschland OECD Am besten abschneidendes Land
Basis Prozessbezogen Fortgeschritten
%In %In %
26. Die Investitionen in IKT und Wissenskapital
sind niedrig
26
In Prozent des BIP, 2016
Quelle: OECD-Berechnungen auf der Basis der OECD National Accounts Database und INTAN-Invest-Daten.
0
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12
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16
DEU GBR FIN FRA NLD BEL USA SWE
Sonstiges Wissenskapital, z. B. Organisationskapital und Weiterbildung
FuE und sonstige Produkte geistigen Eigentums
Computersoftware und Datenbanken
IKT-Ausrüstung
27. Die Unternehmensdynamik ist gesunken
27
1. „Unternehmensgründungen Durchschnitt“ umfasst Daten aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,
Frankreich, Island, Italien, Japan, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und den Vereinigten Staaten.
Quelle: OECD, Timely indicators of entrepreneurship.
50
60
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50
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
2007 = 1002007 = 100
Unternehmensgründungen DEU
Unternehmensgründungen Durchschnitt¹
28. Der Wagniskapitalanteil ist relativ gering
28
In Prozent des BIP, 2019
Quelle: OECD Entrepreneurship Financing Database.
0
0.02
0.04
0.06
0.08
0.1
0.12
0.14
0.16
0.18
LVA
SVN
LTU
CZE
GRC
SVK
ITA
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POL
AUT
JPN
LUX
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NZL
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BEL
HUN
CHE
FRA
DNK
GBR
FIN
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KOR
Seed-Phase
Gründungs- und übrige Frühphase
Spätere Phasen
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
CAN
ISR
USA
29. Die Entwicklung hin zu einer digitalen
Verwaltung muss fortgesetzt werden
29
OECD Digital Government Index
2019
Quelle: OECD Survey on Digital Government 1.0.
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
0.8
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
0.6
0.7
0.8
SWE
ISL
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LTU
DEU
BEL
CHL
IRL
CZE
NLD
AUT
LVA
EST
OECD
SVN
ITA
LUX
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ISR
ESP
CAN
JPN
DNK
COL
GBR
KOR
„Digital by Design“ Datengesteuerter öffentlicher Sektor
Staat als Plattform „Open-by-Default“
Nutzerorientierung Proaktivität
30. Grundkompetenzen bringen hohe Erträge
30
Prozentuale Veränderung der Löhne bei einem Anstieg
der Kompetenzen um eine Standardabweichung
0
5
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15
20
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30
USA
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DEU
ESP
GBR
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AUS
CAN
POL
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NLD
AUT
EST
SVK
Gepoolt
FRA
BEL
FIN
DNK
ITA
NOR
CZE
SWE
Erträge aus alltagsmathematischer Kompetenz Erträge aus Lesekompetenz
Quelle: Hanushek et al. (2015), “Returns to skills around the world: Evidence from PIAAC”, European Economic Review
31. Deutschland ist bei der IKT-Nutzung in Schulen und
der Digitalkompetenz der Lehrkräfte im Rückstand
31
Prozentsatz der Schüler*innen in Schulen, deren Leitung Aussagen über die
Fähigkeit ihrer Schule, digitale Geräte zu nutzen, eher oder ganz zustimmt
Quelle: OECD-Berechnungen auf der Basis von PISA (2018).
OECD-Durchschnitt
OECD-Durchschnitt OECD-Durchschnitt
OECD-
Durchschnitt
Deutschland
Deutschland Deutschland
Deutschland
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10%
20%
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0%
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20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Anzahl der
internetfähigen
digitalen Geräte
ist ausreichend
Anzahl der für
den Unterricht verfügbaren
digitalen Geräte
ist ausreichend
Eine effektive
Onlineplattform zur
Lernunterstützung ist
verfügbar
Die Lehrkräfte verfügen
über die erforderlichen
technischen und
pädagogischen
Kompetenzen
zur Nutzung digitaler
Geräte im Unterricht
OECD-Durchschnitt Deutschland Niedrigster OECD-Wert Höchster OECD-Wert
32. Empfehlungen zur Nutzung der Vorteile
der digitalen Transformation
32
• Die Genehmigungsverfahren (einschl. Wegerechte) für den
Ausbau von Kommunikationsnetzen verkürzen.
• Den Wettbewerb durch die Erleichterung von National-
Roaming-Abkommen erleichtern. Alle Marktteilnehmer
berücksichtigen, wenn bestehende Frequenzlizenzen auslaufen.
• Die Rahmenbedingungen für Unternehmensinvestitionen in
Wissenskapital verbessern, u. a. durch eine Prüfung der Höchst-
grenze für die steuerliche FuE-Förderung.
• Die Entwicklung hin zu digitaler Verwaltung und einem daten-
gestützten öffentlichen Sektor beschleunigen und Daten aus
E-Vergabe-Verfahren systematisch sammeln und nutzen.
• Mehr IKT-Fortbildungen für Lehrkräfte anbieten. Informa-
tisches Denken schon früher fördern (was besonders den
Mädchen zugutekommt).
33. Weitere Informationen
33
Dieses Dokument sowie die darin enthaltenen Daten und Karten berühren weder den völkerrechtlichen Status von
Territorien noch die Souveränität über Territorien, den Verlauf internationaler Grenzen und Grenzlinien sowie den
Namen von Territorien, Städten oder Gebieten.
Die statistischen Daten für Israel wurden von den zuständigen israelischen Stellen bereitgestellt, die für sie
verantwortlich zeichnen. Die Verwendung dieser Daten durch die OECD erfolgt unbeschadet des völkerrechtlichen
Status der Golanhöhen, von Ost-Jerusalem und der israelischen Siedlungen im Westjordanland.
@OECD
@OECDeconomy
http://oe.cd/germany