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Welches Wissen
brauchen wir?
Workshop zur Wissenschaftstheorie und –kritik
mit Annette Schlemm (https://tinyurl.com/Schlemm)
Brotgelehrte Philosophische Köpfe
oder
2
Welches Wissen brauchen wir?
„Kometen sind keine mathematischen Objekte,
sie sind auch schön !!!“
(Elvira P., Amateurastronomin)
Welches Wissen
brauchen wir?
• „Wir“ als Menschheit in unserer Zeit
• Brainstorming I...
• Differenzierung: Wer – Was – Warum/Wozu - Wie
I Welches Wissen brauchen wir?
„Wer“: die Menschheit als Ganzes
• Reproduktion durch Veränderung der Umwelt
: Aufgabe der Wissenschaft (allgemein):
Erkennen der Veränderbarkeit
• Eigenschaften kennen (eßbar, nutzbar zum Hacken...)
• Eigenschaften verändern (Werkzeug, Produkt)
 Veränderbarkeit erkennen (im Baum und Stein den
Hammer)
I Welches Wissen brauchen wir?
• Wesen (Gesetzmäßigkeit) – Erscheinung
: Aufgabe der Wissenschaft (allgemein):
Erkennen der Veränderbarkeit
• Gesetzmäßigkeit – Bedingungen
Erscheinungen können dem Wesen widersprechen (vgl.
Planetenbahnen; vgl. Zirkulation/ Produktion)
 Gezielte Bedingungsveränderungen
 Methode Verallgemeinerung, Induktion reicht nicht aus
(Begriffsbildung („Masse“), a priori-Setzungen (zur
Absicherung der Messbarkeit...))
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wer“/„wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
• Brainstorming II...
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
Profiterwirtschaftung Bedürfnisbefriedigung
Naturwissenschaften:
Natur als Ressource und
Senke
Natur als Lebensraum und
Um-(Mit-)welt
„instrumenteller“ Umgang
mit Natur/ Wissen
Begreifen der Umwelt als
Bedürfnis
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
„profitorientiert/instrumentel-
ler“ /beherrschender
Umgang mit Natur/ Wissen
Bedürfnis Begreifen der
Umwelt als Bedürfnis
Naturwissenschaften:
+ Reduzierung auf das Profitable, Ausweitung auf das Profitable
+ Fälschungen (Karrierestreben...)
+ Missbrauch
+ Verschwendung in Rüstungsindustrie
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
„profitorientiert-instrumentel-
ler“ /beherrschender
Umgang mit Natur/ Wissen
Begreifen der Umwelt als
Bedürfnis
Naturwissenschaften:
Orientierung auf
(„instrumentelle“) Veränderung
der Natur zugunsten
menschlicher Bedürfnisse
„Naturallianz“ (Bloch)
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
Gesellschaftliche (Macht-
)verhältnisse stabilisieren
bzw. in ihrem Interesse
verändern (dynamische
Stabilisierung)
Gesellschaftliche Verhältnisse
akzeptieren... verändern...
kritisieren... aufheben
Gesellschaftswissenschaften:
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
„Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten
Herrschende Beherrschte
„beflissene Anpassung ans je
Geltende“ (Adorno)
Begreifen der
Zusammenhänge
Gesellschaftswissenschaften:
Verleugnung der
Veränderbarkeit:
„Naturalisierung“,
„Ontologisierung“
(„Menschen/ Nordafrikaner
sind eben so...“)
Gesellschaftliche
Veränderbarkeit aufdecken
II Welches Wissen brauchen
wir /nicht?
 „Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten
Psychologie Kritische Psychologie
Versuchsperson wird unter
Bedingungen („setting“)
gesetzt und ihre Reaktion auf
bestimmte Anforderungen
wird untersucht.
Individuen sind Subjekte,
insofern sie ihre Bedingungen
selbst schaffen.
Beispiel Psychologie / Kritische Psychologie:
nur noch reaktive
„Subjektivität“ wird erfasst
erweiterter Begriff der
„Subjektivität“
III Wie kommen wir zu dem
Wissen, das wir brauchen?
• Orientierung an Bedürfnissen (nicht Profit), d.h.
Erkenntnisinteresse transparent machen und reflektieren
• Vielfalt von Methoden vorhalten, entsprechend des
Gegenstands und des Interesses
• Erscheinungen hinterfragen und auf zugrunde liegende
Dynamiken („Wesen“) untersuchen
• Ggf. Kategorien kritisieren, erneuern (z.B. Kritische
Psychologie)
III Wie kommen wir zu dem
Wissen, das wir brauchen?
• ggf. Moratorien/Abbruch (Kernkraft, Genetik)
• Wissenschafts“läden“; Organisierung und Vernetzung
alternativer Wissenschaft
Anhang
16
Wenn Blinde erkennen...
Unmittelbar,
„was“ man
wahrnimmt...
erklärt, „warum“
(gesetzmäßige)
Zusammen-hänge „Elefant“ !!!
„was II“
17
Wenn Forscher erkennen...
erklärt, „warum“
Einzelne
Elefanten...
„was I“
Ökologische
Zusammenhänge
sich entwickelnde
Biosphäre
„was II“
18
Was ist Wahrheit?
Fakten „was“
(unzusammen-
hängend)
• Beispiele
„wenn...dann...“
(Gesetz)
Was II 
„warum“
noch nicht die ganze
Wahrheit
( „Es genügt nicht die
einfache Wahrheit“
Volker Braun in der
DDR gegen Partei-
ideologie)
„Wahrheit“: im
wahren Begriff:
Einheit von Sein und
Denken
19
Was ist Wahrheit?
Fakten „was“
(unzusammen-
hängend)
• Beispiele
„wenn...dann...“
(Gesetz)
Was II 
„warum“
noch nicht die ganze
Wahrheit
( „Es genügt nicht die
einfache Wahrheit“)
„Wahrheit“:
Einheit von (als sich
entwickelnd
begriffenem) Sein
und Denken
20
Was ist Wahrheit?
Fakten „was“
(unzusammen-
hängend)
• Beispiele
„wenn...dann...“
(Gesetz)
Was II 
„warum“
noch nicht die ganze
Wahrheit
( „Es genügt nicht die
einfache Wahrheit“)
„Wahrheit“:
Einheit von (als sich
entwickelnd
begriffenem) Sein
und (dialektischem)
Denken
21
Handlungshorizonte
faktische
„Realität“
Das Mögliche
in der
„Wirklichkeit“
erkennen
(innerhalb von
Bedingungen)
Die Veränder-
barkeit
(der Be-
dingungen)
erkennen
Anpassungsdruck

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Welches wissen brauchen wir

  • 1. Welches Wissen brauchen wir? Workshop zur Wissenschaftstheorie und –kritik mit Annette Schlemm (https://tinyurl.com/Schlemm) Brotgelehrte Philosophische Köpfe oder
  • 2. 2 Welches Wissen brauchen wir? „Kometen sind keine mathematischen Objekte, sie sind auch schön !!!“ (Elvira P., Amateurastronomin)
  • 3. Welches Wissen brauchen wir? • „Wir“ als Menschheit in unserer Zeit • Brainstorming I... • Differenzierung: Wer – Was – Warum/Wozu - Wie
  • 4. I Welches Wissen brauchen wir? „Wer“: die Menschheit als Ganzes • Reproduktion durch Veränderung der Umwelt : Aufgabe der Wissenschaft (allgemein): Erkennen der Veränderbarkeit • Eigenschaften kennen (eßbar, nutzbar zum Hacken...) • Eigenschaften verändern (Werkzeug, Produkt)  Veränderbarkeit erkennen (im Baum und Stein den Hammer)
  • 5. I Welches Wissen brauchen wir? • Wesen (Gesetzmäßigkeit) – Erscheinung : Aufgabe der Wissenschaft (allgemein): Erkennen der Veränderbarkeit • Gesetzmäßigkeit – Bedingungen Erscheinungen können dem Wesen widersprechen (vgl. Planetenbahnen; vgl. Zirkulation/ Produktion)  Gezielte Bedingungsveränderungen  Methode Verallgemeinerung, Induktion reicht nicht aus (Begriffsbildung („Masse“), a priori-Setzungen (zur Absicherung der Messbarkeit...))
  • 6. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wer“/„wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte • Brainstorming II...
  • 7. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte Profiterwirtschaftung Bedürfnisbefriedigung Naturwissenschaften: Natur als Ressource und Senke Natur als Lebensraum und Um-(Mit-)welt „instrumenteller“ Umgang mit Natur/ Wissen Begreifen der Umwelt als Bedürfnis
  • 8. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte „profitorientiert/instrumentel- ler“ /beherrschender Umgang mit Natur/ Wissen Bedürfnis Begreifen der Umwelt als Bedürfnis Naturwissenschaften: + Reduzierung auf das Profitable, Ausweitung auf das Profitable + Fälschungen (Karrierestreben...) + Missbrauch + Verschwendung in Rüstungsindustrie
  • 9. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte „profitorientiert-instrumentel- ler“ /beherrschender Umgang mit Natur/ Wissen Begreifen der Umwelt als Bedürfnis Naturwissenschaften: Orientierung auf („instrumentelle“) Veränderung der Natur zugunsten menschlicher Bedürfnisse „Naturallianz“ (Bloch)
  • 10. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte Gesellschaftliche (Macht- )verhältnisse stabilisieren bzw. in ihrem Interesse verändern (dynamische Stabilisierung) Gesellschaftliche Verhältnisse akzeptieren... verändern... kritisieren... aufheben Gesellschaftswissenschaften:
  • 11. II Welches Wissen brauchen wir /nicht? „Wozu“: die Herrschenden / die Beherrschten Herrschende Beherrschte „beflissene Anpassung ans je Geltende“ (Adorno) Begreifen der Zusammenhänge Gesellschaftswissenschaften: Verleugnung der Veränderbarkeit: „Naturalisierung“, „Ontologisierung“ („Menschen/ Nordafrikaner sind eben so...“) Gesellschaftliche Veränderbarkeit aufdecken
  • 12. II Welches Wissen brauchen wir /nicht?  „Wie“: die Herrschenden / die Beherrschten Psychologie Kritische Psychologie Versuchsperson wird unter Bedingungen („setting“) gesetzt und ihre Reaktion auf bestimmte Anforderungen wird untersucht. Individuen sind Subjekte, insofern sie ihre Bedingungen selbst schaffen. Beispiel Psychologie / Kritische Psychologie: nur noch reaktive „Subjektivität“ wird erfasst erweiterter Begriff der „Subjektivität“
  • 13. III Wie kommen wir zu dem Wissen, das wir brauchen? • Orientierung an Bedürfnissen (nicht Profit), d.h. Erkenntnisinteresse transparent machen und reflektieren • Vielfalt von Methoden vorhalten, entsprechend des Gegenstands und des Interesses • Erscheinungen hinterfragen und auf zugrunde liegende Dynamiken („Wesen“) untersuchen • Ggf. Kategorien kritisieren, erneuern (z.B. Kritische Psychologie)
  • 14. III Wie kommen wir zu dem Wissen, das wir brauchen? • ggf. Moratorien/Abbruch (Kernkraft, Genetik) • Wissenschafts“läden“; Organisierung und Vernetzung alternativer Wissenschaft
  • 16. 16 Wenn Blinde erkennen... Unmittelbar, „was“ man wahrnimmt... erklärt, „warum“ (gesetzmäßige) Zusammen-hänge „Elefant“ !!! „was II“
  • 17. 17 Wenn Forscher erkennen... erklärt, „warum“ Einzelne Elefanten... „was I“ Ökologische Zusammenhänge sich entwickelnde Biosphäre „was II“
  • 18. 18 Was ist Wahrheit? Fakten „was“ (unzusammen- hängend) • Beispiele „wenn...dann...“ (Gesetz) Was II  „warum“ noch nicht die ganze Wahrheit ( „Es genügt nicht die einfache Wahrheit“ Volker Braun in der DDR gegen Partei- ideologie) „Wahrheit“: im wahren Begriff: Einheit von Sein und Denken
  • 19. 19 Was ist Wahrheit? Fakten „was“ (unzusammen- hängend) • Beispiele „wenn...dann...“ (Gesetz) Was II  „warum“ noch nicht die ganze Wahrheit ( „Es genügt nicht die einfache Wahrheit“) „Wahrheit“: Einheit von (als sich entwickelnd begriffenem) Sein und Denken
  • 20. 20 Was ist Wahrheit? Fakten „was“ (unzusammen- hängend) • Beispiele „wenn...dann...“ (Gesetz) Was II  „warum“ noch nicht die ganze Wahrheit ( „Es genügt nicht die einfache Wahrheit“) „Wahrheit“: Einheit von (als sich entwickelnd begriffenem) Sein und (dialektischem) Denken
  • 21. 21 Handlungshorizonte faktische „Realität“ Das Mögliche in der „Wirklichkeit“ erkennen (innerhalb von Bedingungen) Die Veränder- barkeit (der Be- dingungen) erkennen Anpassungsdruck