2. Die Isel – ein Fluss mit vielen
Gesichtern
Vom Gletscherbach über die Wasserfälle im Umbaltal, durch enge
Schluchten und weite Täler, mal schmaler Wildfluss, mal zwischen
breiten Schotterfeldern aufgefächert – in den rund 60 km zwischen
ihrem Ursprung im Großvenedigermassiv und der Mündung in die
Drau in Lienz (Osttirol) entfaltet die Isel die ganze Vielfalt einer
dynamischen Flusslandschaft.
6. Die aktuelle Nationale Liste Österreichs im Rahmen der Meldung von
Natura 2000 Gebieten stammt vom September 2009 und umfaßt insgesamt
218 Gebiete. Dabei sind sowohl die Gebiete nach der Vogelschutzrichtlinie
(SPA) als auch jene nach der Habitat-Richtlinie (pSCI) zu verstehen. In der
nationalen Liste ist aber der Flusslauf der Isel von ihrem Ursprung bis Lienz
nicht enthalten obwohl sowohl nach der Habitat-Richtlinie als auch nach
der Vogelschutzrichtlinie dieser Fluß als Schutzgebiet zu werten ist Die Isel
ist der letzte intakte Gletscherfluß (nur sehr geringfügige KW
Beeinflussung) der Alpen. Die Isel weist von den Umballfällen bis zu den
großen Ausschotterungsbereichen zwischen Matrei und Lienz international
bedeutsame Lebensräume (va. Weiden-Tamariskenbestände) auf.
8. Aus einem Gutachten der Universitä tfür
Bodenkultur Wien geht hervor, dass es sich bei
der Isel um ein Gebiet von gemeinschaftlicher
Bedeutung im Sinne der Habitat- und
Vogelschutzrichtlinie (pSCI = proposed Site of
Community Importance) handelt. Österreich ist
als Mitgliedstaat der EU daher verpflichtet den
Fluß Isel von seinem Ursprung bis Lienz als
besonderes Schutzgebiet in die Nationale Liste
Natura 2000 aufzunehmen bzw
nachzunominieren .
Die Schutzgebietvorschreibungen gelten laut
Judikatur des EUGH auch für Gebiete die von
einem Mitgliedstaat nicht zu einem besonderen
Schutzgebiet erklärt wurden, jedoch als solches
hätten eingestuft werden müssten.
10. Von der Enge zur Weite - ein Konzept
für die Isel
11. Wichtigster Beitrag zur nachhaltigen
Entwicklung des Isel-Systems ist dabei
eindeutig der Schutz noch naturnahe
erhaltener Gewässerabschnitte in Verbindung
mit ökologisch orientierten Maßnahmen zur
Regeneration beeinträchtigter Bereiche. Die
Aufnahme des Isel-Gewässersystems inklusive
der Uferzonen und angrenzenden
Überflutungsflächen/Auen in das EU - weite
Schutzgebietsnetz Natura 2000 bildet dafür
eine essentielle Voraussetzung.
siehe auch http://www.wasser-osttirol.at/?
Sel=495