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Nr. 1/2024 • 7.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
Wir.
Unternehmen.
Zukunft.
ISSN 2625-3356
Andreas Schulz
Vorsitzender des Vorstands
der Mittelbrandenburgischen Sparkasse
MBS ist Finanzpartnerin für die Transformation
Mittelstandsfinanzierung + Nachhaltigkeit
der mittelständischen Wirtschaft
Dirk Werner
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
(KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft
Fachkräfte gewinnen mit exzellenter
Aus- und Weiterbildung in Unternehmen
Dr. Burkhardt Greiff
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
AfD, Lieferkette und was sonst noch
passierte im Jahr 2024
Künstliche Intelligenz unterstützt die
STEP in den kalten Monaten
Wenn auf den Betriebshöfen der Stadt-
entsorgung Potsdam (STEP) die Teams
der Straßenreinigung starten, ist immer
häufiger eine fast unsichtbare Kollegin mit
an Bord: die Künstliche Intelligenz (KI).
Sie ist schon länger kein Experiment mehr.
Sie verändert die Arbeitswelt. Die STEP
nutzt mittlerweile die Leistungsfähigkeit
dieser Technik, um Gutes weiter zu ver-
bessern. Die ohnehin sorgfältig durch-
dachten und nachhaltig geplanten Rei-
nigungstouren der Fahrzeuge werden noch
um einiges besser: Denn die KI hilft zum
Beispiel, Verschmutzungsschwerpunkte frü-
her zu erkennen oder Abfallarten und
-mengen zu erfassen. Dies wird stetig bes-
ser, da das System permanent dazulernt.
Neue Möglichkeiten
Seit Anfang Juni sind fünf Kehrmaschinen
unterwegs, die gleichsam ein magisches
Auge besitzen. Sie sind mit einer inte-
grierten Kamera ausgestattet, die mehr
kann, als Bilder zu erzeugen. STEP-Ge-
schäftsführer Florian Freitag berichtet über
die Extras, die das System namens Cortexia
leistet: „Der Verschmutzungsgrad der
Stadt wird durch die KI objektiv messbar.
Zudem können wir die Möglichkeit nutzen,
weitere Komponenten, wie beispielsweise
Papierkorbstandplätze oder Dogstations,
mit in die Betrachtung einzubeziehen.“
Präzision an Bord
Wie sehr ein Straßenzug oder Park ver-
schmutzt ist, erkennt Cortexia auch. Und
die talentierte Vielkönnerin an Bord der
Kehrmaschinen hat ein scharfes Auge. Sie
kann selbst sehr kleinteiligen Abfall präzise
identifizieren. Glasbruch, Zigaretten oder
Hundekotbeutel: Alles ordnet das System
präzise ein und ermittelt daraus selbst-
ständig den Sauberkeitszustand in den
Gebieten. Dadurch entsteht ein gleich-
mäßiger gepflegtes Stadtbild
Hohe Akzeptanz
Mit einem gut vorbereiteten Test ist die
STEP mit dem KI-Einsatz im Herbst 2022
gestartet. Die ersten Runden mit dem
System drehte eine Kleinkehrmaschine,
zunächst nur auf den Rad- und Gehwegen.
Das verlief erfolgreich. Die Teams haben
sich mit der digitalen Helferin schnell an-
gefreundet – aus gutem Grund: „Bei den
Kolleginnen und Kollegen hat die KI eine
hohe Akzeptanz, das hat gut geklappt.
Es war gar keine große Umstellung, denn
das System ist einfach handhabbar. Au-
ßerdem wurden die Teams persönlich ins
Projekt eingeführt. Das Plus für die Dis-
position wurde schnell deutlich: Verunrei-
nigungen lassen sich auch visuell prima
darstellen“, sagt Freitag.
Ergebnisse zählen
Der Einsatz der KI ist mehr als ein neues
Stück Technik. Es geht darum, die ge-
samten Reinigungsprozesse auf eine qua-
litativ nachhaltigere Stufe zu heben. Die
Technik-Profis konnten in der Schweiz, in
Basel, bereits sehen, welche Fortschritte
möglich sind. Die Erwartungshaltung ist
daher hoch. Die Kundenzufriedenheit in
Bezug auf die Stadtsauberkeit und die
Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt
stehen im Mittelpunkt. Florian Freitag
fasst das Ziel kompakt zusammen: „Wir
streben das Optimum zwischen Sauberkeit,
Gebührenstabilität und CO2-Vermeidung
an.“ Künftig kann sich durch das System
auch die Technik weiterentwickeln, indem
beispielsweise die Reinigungskraft der
Kehrmaschinen an den Verschmutzungs-
grad in der Stadt angepasst wird.
Ortsgenaue Reinigung
Dazu gehören buchstäblich sauber auf
die Stadtteile und Ortslagen abgestimmte
Reinigungsstrategien. Wo sich Schmutz
schnell ansammelt, kann zügiger ein Rei-
nigungsfahrzeug vorbeikommen. Das wird
leichter, weil sich dank der KI überflüssige
Touren in eigentlich sauberen Straßen
besser vermeiden lassen. Belgeitet durch
zusätzliche Maßnahmen, wie saisonale
Abfallbehälter, rückt das Ziel, Potsdams
Straßen und Grünflächen insgesamt noch
sauberer zu halten als bislang, in greifbare
Nähe. Denn die Chance steigt, die Folgen
des Litterings einzudämmen: Das englische
Wort steht bei Fachleuten für achtlos weg-
geworfenen Müll von Fertig-Mahlzeiten
für unterwegs, Einmal-Kaffeebechern und
Zigarettenresten.
Einsatz im Winter
Was im Sommer funktioniert hat, bewährte
sich auch in der kalten Jahreszeit.. „Die
Daten aus der ersten Sommertestphase
wurden nicht nur gesammelt, sondern
auch ausgewertet. Das haben wir weit-
gehend abgeschlossen. Doch jenseits des
schönen Wetters gehört auch die an-
spruchsvolle Herbst-Winter-Reinigung
dazu. Wir haben bereits im vergangenen
Winter unter realen Bedingungen erprobt,
wie gut das System in den kalten, nassen
und frostigen Monaten funktioniert“, er-
läutert Florian Freitag. „Wir waren mit
den Ergebnissen sehr zufrieden und haben
uns in diesen Sommer dazu entschlossen,
Cortexia in weitere Klein- und Großkehr-
maschinen zu verbauen.“
Technik ist ein Gewinn
Die auf künstlicher Intelligenz basierende
Lösung hilft, die Stadtsauberkeit zu messen
und zu verbessern. Durch sie kann in der
Reinigung besser und schneller auf Trends,
wie Verschmutzungen durch Masken, rea-
giert werden. Sie spart Kosten durch die
wirtschaftlichere Planung der Touren, er-
höht die Wirksamkeit der Stadtreinigung
und reduziert zugleich Umwelteinflüsse.
Die Potsdamerinnen und Potsdamer kön-
nen somit zufriedener mit dem Gesamtbild
ihrer Stadt sein. Florian Freitag schildert
ein Beispiel: „Dieses Analysetool hilft uns
frühzeitig und in Echtzeit Abfall-Hotspots
zu erkennen. Das war vorher so nicht
möglich. Die Abfall-Ballungsräume werden
aufgezeichnet und uns gleichsam direkt
auf den Tisch gelegt. Wir können so
schneller erkennen, wo Mülleimer wirklich
gebraucht werden. So können wir die
Wünsche aus der Bevölkerung einfach
besser erfüllen.“
2
Kolumnentitel
nuvo1/24
Winterreinigung mit KI
Wichtige Details zum STEP-Winter-
dienst finden Sie hier: https://
www.swp-potsdam.de/
Alle Informationen zu den
Wertstoffhöfen gibt es hier:
www.swp-potsdam.de/de/
entsorgung/wertstoffhöfe
Ihr persönlicher Kontakt zur STEP:
STEP Vertrieb 0331 661 7333
Mail vertrieb@step-potsdam.de
nuvo1/24 3
Vorwort
AfD, Lieferkette und was sonst noch passierte im Jahr 2024
Die AfD ist nicht nur eine Gefahr für die
Wirtschaft, sondern für die gesamte Gesell-
schaft. Deutschland als Exportweltmeister
profitiert durch internationale Zusammen-
arbeit und Handel. Sollte die AfD in Folge
der anstehenden Landtagswahlen mehr Ein-
fluss bekommen, wird das auch negative
Folgen auf die Wirtschaft haben. Allein für
die Gewinnung ausländischer Arbeits- und
Fachkräfte sind die Planspiele zur „Remigra-
tion“ eine Katastrophe. Ein Großteil der mit-
telständischen Wirtschaft ist auf auslän-
dische Arbeitskräfte angewiesen. Ob
Investitions- oder Fördermittelzusagen mit
einer AfD-Landesregierung noch Bestand
hätten oder ob Zuzug ausländischer Fach-
kräfte noch möglich sein wird, steht in Frage.
Die mögliche Abwanderung von Fachkräften
in andere Regionen Deutschlands ist bereits
Teil von Diskussionen.
Ein weiteres Thema ist das deutsche Lie-
ferkettensorgfaltspflichtengesetz. Seit 2023
galt es ab 3.000 Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern, ab 1. Januar 2024 nun bereits ab
1.000. Die EU will dies perspektivisch auf noch
kleinere Firmen ausdehnen. Eine Herausfor-
derung ist die Überprüfung von Regeln und
Standards über den Erdball. Wer kontrolliert
Firmen in Asien? Unterliegen sie europäischen
oder deutschen Rechtsbegriffen? Das deut-
sche Gesetz, so Experten, sei ausreichend
und könnte auf die EU angewendet werden.
Die nächste Herausforderung für viele kleinere
Firmen ist, dass international agierende Fir-
men die hohen Anforderungen an ihre klei-
neren Zulieferer weitergeben. Das verursacht
Kosten, verschärft den Preisdruck und verleitet
zu Verstößen.
In den letzten drei Jahren, zuzeiten der
Pandemie, wurden aufgrund von zeitwei-
ligen Produktionsstillständen Zuliefer-
betriebe ausgetauscht. Aus heutiger Sicht
hätten diese Unternehmen auditiert werden
müssen. Wer kontrolliert dann? Ziehen fest-
gestellte Mängel Konsequenzen nach sich?
Werden in Billiglohnländern Audits ord-
nungsgemäß durchgeführt oder nur pro
forma Häkchen gesetzt? Viele Themen sind
nicht geklärt, insofern ist es gut, dass die
EU noch nicht abschließend über das Lie-
ferkettengesetz abgestimmt hat.
Da war noch was in den ersten Tagen des
Jahres! Die Bundesregierung hat sich auf ei-
nen Umbau der Stromversorgung geeinigt.
Neue Gaskraftwerke, später mit Wasserstoff
betrieben, sollen zur Absicherung der Strom-
erzeugung aus erneuerbaren Energien als
„Backups“ bereitstehen. Bis Sommer 2024
soll es eine politische Einigung über das
künftige Konzept des Strommarkts geben.
Dafür wird vermutlich ein Sonder(schulden)-
vermögen bereitgestellt. Dauerhafte Versor-
gungssicherheit, Nachhaltigkeit und Bezahl-
barkeit zeichnet ein umfassendes Konzept
aus. Dieses Konzept fehlt.
Das Bundeswirtschaftsministerium ver-
weigert der Wirtschaft den Zugang zu be-
zahlbarer Energieversorgung: Atom aus-
geschaltet, Kohle verboten, Gas geächtet
und Erneuerbare bürokratisch verbaut. Ge-
zielter Bürokratieabbau kostet nichts und
wäre ein kosten-
loses Konjunktur-
programm!
Ihr Dr.
Burkhardt Greiff,
Präsident Unter-
nehmerverband
Brandenburg-
Berlin e.V.
4 nuvo1/24
Aktuelles
Das Thema künstliche Intelligenz (KI) hat
aktuell Hochkonjunktur. Viel wird darüber
gesprochen, wo sie bereits eingesetzt
wird, was sie kann und was nicht. Die Me-
dienstadt Babelsberg ist nicht nur für ihre
filmischen Meisterwerke bekannt, sondern
auch als Innovationszentrum, das den Puls
der Zeit fühlt. In einer Ära, in der künstliche
Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle
spielt, ist der Einsatz dieser Technologie
sowohl faszinierend als auch herausfor-
dernd für die Kreativwirtschaft. Das neue
Veranstaltungsformat „MEDIA METRO-
POLIS #bblsbrg“ hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die technologische Transforma-
tion anhand von konkreten Anwendungen
sichtbar zu machen sowie die Kreativwirt-
schaft mit der gewerblichen Wirtschaft zu
verbinden und Raum für wegweisende
Partnerschaften zu bieten.
Am 15. Februar 2024 wurde im Studio
Five der XU University der Startschuss für
MEDIA METROPOLIS #bblsbrg gegeben.
Unter dem Motto „Creative meets business“
präsentierten lokale Medienunternehmen
spannende Technologiethemen und An-
wendungen von künstlicher Intelligenz, die
bereits in der Praxis eingesetzt werden.
Unternehmen aus der Region erhielten da-
bei nicht nur Einblicke in innovative Projekte,
sondern wurden auch dazu ermutigt, eigene
Ideen zu entwickeln, wie sie neue Techno-
logien für sich nutzen können.
Die Teilnehmer wurden von lokalen Un-
ternehmen wie showcasepotsdam, QVi-
sions, XENORAMA und Interlake sowie
der Pappebuchgesellschaft mit auf eine
Reise in die Zukunft genommen. Dabei
wurden Projekte vorgestellt, die von der
Verschmelzung von Film und Sound über
die digitale Qualitätsbewertung in der
Kakaoindustrie bis hin zur Integration ana-
loger Inhalte in das Metaverse reichten.
Besonderes Highlight des Abends war
die Keynote von Eldar Sultanow, einem
führenden Experten für künstliche Intel-
ligenz und digitale Menschlichkeit. Sulta-
now, promovierter Wirtschaftsinformatiker
mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der
Softwareentwicklung, gab faszinierende
Einblicke in die Zukunft der KI und deren
Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Der Erfolg des Kickoffs zeigte sich nicht
nur in den inspirierenden Präsentationen,
sondern auch im regen Austausch und
Networking während des get-togethers
im Anschluss. Unterstützt wurde die Ver-
anstaltung durch das Ministerium für Wirt-
schaft, Arbeit und Energie des Landes
Brandenburg sowie durch verschiedene
lokale Unternehmen und Partner, wie KW-
Development GmbH, Wanke & Krebs
GmbH & Co. KG, XU Exponential Univer-
sity of Applied Sciences GmbH, WSD per-
manent security GmbH, P3 Projekt GmbH
und einfilm.
MEDIA METROPOLIS #bblsbrg hat das
Potenzial, in den kommenden Jahren zum
Hotspot für wegweisende Media-Projekte
in Brandenburg und darüber hinaus zu
werden. Die Fortsetzung dieses spannen-
den Formats steht bereits in den Start-
löchern – ein Beweis für die Innovationskraft
und Zukunftsfähigkeit der Region.
Tilo Schneider
MEDIA METROPOLIS #bblsbrg: Kreativität trifft auf Wirtschaft –
Ein neues Veranstaltungsformat startet in Babelsberg
Kontakt:
Medienstadt Babelsberg
Entwicklungsgesellschaft mbH
Karl-Marx-Str. 73
14482 Potsdam-Babelsberg
Mobil: 0172 385 37 67
E-Mail: tilo.schneider@zukunft-
medienstadt.de
Internet: www.bblsbrg.com
„Creative meets business“ zum Auftakt von MEDIA METROPOLIS #bblsbrg.
IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft.
• 7. Jahrgang • Ausgabe 1/2024 • ET: 29.02.2024 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber/V.i.S.d.P: comprend GmbH • Seniorberater: Michael Schulze • Den-
nis-Gabor-Straße 2 • 14469 Potsdam • Tel.: 0331 58115800 • E-Mail: info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze • Autoren: Dr. Ul-
rich Conrad, Michael Schulze • Satz und Druckvorbereitung: GrafikStudio Wilke • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: pixabay (S. 1 Titelbild); MBS/Stefan
Specht (S. 1 o.); IW (S. 1 M., S. 10 u. S. 13 r. u.); Kathleen Friedrich (S. 1 u., S. 3, S. 8 u. S. 13 l. 5. v. o.); Marcus Grün (S. 4); Thorsten Heideck (S. 5 o.); Canva
(S. 5. u.); MBS (S. 6 u. S. 7); MB.Photostock/stock.adobe.com (S. 8 l. o.); Jonathan Knowles/Stone RF/Getty Images (S. 8 M.); fotomanufaktur_schnittfincke (S. 9
u. S. 13 M. 2. v. o.); pictureblind (S. 12); contrango digital (S. 13 l. o.), Bundesagentur für Arbeit (S. 13 l. 2. v. o.); Andreas Franke (S. 13 l. 3. v. o.); Handwerks-
kammer Potsdam/Michael Lüder (S. 13, l. 4. v. o.); Dominik Butzemann (S. 13 l. 6. v. o.); BMAS (S. 13 l. 7. v. o.); PREALIZE GmbH (S. 13 l. 8. v. o.); David Mar-
schalls (S. 13 M. o.); ASG Spremberg (S. 13 M. 3. v. o.); VEINLAND GmbH (S. 13 M. 4. v. o.); MWAE/Till Budde (S. 13 r. o. u. S. 14); Tobias Koch (S. 13 r. 2. v.
o.); IHK Potsdam/Stefan Specht (S. 13 r. 3. v. o.) • Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus •
Redaktionsschluss: 12.02.2024 • NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte
vorbehalten • Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der
Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356 •
nuvo1/24 5
Aus dem Netzwerk
Neues Mitglied im UVBB: go-digital
Zukunft sichern – Unternehmen mit Förderung digitalisieren
Mit Digitalisierung – ein Begriff in aller
Munde – verbinden viele Unternehmer zu-
nächst einmal „Aufwand“. Wer bei sich im
Unternehmen eine Software, ein CRM-
oder ERP-System eingeführt hat, weiß von
zahlreichen Herausforderungen zu berichten.
Wer vorhat, sein Unternehmen oder Abläufe
zu digitalisieren, dem kann die Nutzung
von Fördermitteln finanziell helfen.
Ein Programm ist speziell für Digitalisie-
rungsprojekte vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz geschaffen
worden, um kleinen und mittleren Unter-
nehmen den Übergang in die digitale
Welt zu erleichtern: go-digital.
Was fördert go-digital?
Mit dem go-digital-Programm haben kleine
und mittlere Unternehmen der gewerb-
lichen Wirtschaft und Handwerksbetriebe
die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung
für professionelle Beratung und Umsetzung
von Digitalisierungsprojekten in Anspruch
zu nehmen. Damit lassen sich Projekte
mit den Schwerpunkten „IT-Sicherheit“,
„Digitalisierte Geschäftsprozesse“ oder
„Digitale Markterschließung“ besser um-
setzen. So können Sie konkrete Maßnah-
men ergreifen, um Ihre Wettbewerbs-
fähigkeit und Effizienz zu steigern.
Was könnten Sie mit go-digital
umsetzen?
Dieses Projekt könnte auch die Integration
von SEO-Strategien und Social Media um-
fassen, um die Sichtbarkeit und Kunden-
reichweite zu erhöhen.
Verbesserung der IT-Sicherheit:
Als Unternehmer haben Sie durch go-di-
gital die Möglichkeit, die Sicherheit Ihrer
Daten zu stärken. Sie könnten gezielte
Maßnahmen ergreifen, um ein Projekt zur
Verbesserung der Datensicherheit umzu-
setzen. So könnten Sie einen besseren
Schutz für sensible Informationen gewähr-
leisten. Das schützt nicht nur Ihre Unter-
nehmensdaten, sondern stärkt auch das
Vertrauen Ihrer Kunden nachhaltig.
Optimierung der Prozesse:
Die go-digital-Förderung ermöglicht es
Unternehmern, ihre Geschäftsprozesse zu
optimieren. Zum Beispiel könnte ein mit-
telständisches Produktionsunternehmen
durch die Förderung von go-digital Un-
terstützung bei einer maßgeschneiderten
Software erhalten. Diese Initiative hätte
das Potenzial, beträchtliche Kostenein-
sparungen und eine gesteigerte Effizienz
im Unternehmen zu bewirken.
Fazit:
Die Anpassung an die Digitalisierung ist
entscheidend für den Erfolg in der heutigen
Geschäftswelt. Durch die Nutzung von
Förderprogrammen wie go-digital und
professionelle Beratungsdienstleistungen
können Unternehmen nicht nur die He-
rausforderungen der Transformation be-
wältigen, sondern auch optimal davon
profitieren.
Matthias Gehrmann
Wichtige Eckpunkte des Programms:
• Zielgruppe: KMU mit weniger als
100 Mitarbeitern
• Förderung: Bis zu 50 Prozent der
Beraterkosten, maximal jedoch
16.500 Euro pro Beratungsprojekt
• Fokus: Digitale Markterschließung,
IT-Sicherheit, Digitalisierte Geschäfts-
prozesse
Kontaktieren Sie uns gern, um gemein-
sam Ihre digitalen Ziele zu erreichen.
Matthias Gehrmann
Competence Center für digitale Medien
CCDM GmbH
Schloßstraße 12
14467 Potsdam
Tel.: 0331-581 649 22
6 nuvo1/24
Raus aus der Rezession mit klaren Rahmenbedingungen und
der MBS als zuverlässiger Partnerin für den Mittelstand.
Aktuelles
Interview mit Karsten Wagner, Di-
rektor Firmenkunden und Ingo
Schmidt, Marktdirektor Firmen-
kunden der Mittelbrandenburgi-
schen Sparkasse
Die deutsche Wirtschaft steckt inzwischen
in einer leichten Rezession: Krisen, Infla-
tion, Verunsicherung durch unklare poli-
tische Rahmenbedingungen und sinkende
Exporte belasten die Unternehmen. „Ge-
rade jetzt brauchen wir einen spürbaren
Willen zum Aufbruch“, betont Andreas
Schulz, der Vorstandsvorsitzende der Mit-
telbrandenburgischen Sparkasse. „Die
Herausforderungen sind groß, wir haben
aber auch die Kraft, sie zu bewältigen –
wenn wir strategisch klug und gemeinsam
vorgehen.“ Für die anstehenden Aufgaben
der mittelständischen Wirtschaft müssen
enorme Investitionen mobilisiert werden,
die MBS als größte Sparkasse Ostdeutsch-
lands stehe dafür als zuverlässige Partnerin
bereit. Für Schulz ist es selbstverständlich,
dass die in der Region verwurzelte Spar-
kasse, deren Bilanzsumme 2023 bei 16,1
Milliarden Euro liegt, ihre Finanzstärke
für die Entwicklung vor Ort einsetzt. Über
Perspektiven des Firmenkundengeschäftes
sprachen wir mit Karsten Wagner und
Ingo Schmidt von der MBS. Karsten Wag-
ner leitet die Abteilung, in der Großkun-
den und die Öffentliche Hand betreut
werden. Ingo Schmidt ist seit Oktober
2023 für kleine und mittelständische Fir-
menkunden und Gewerbetreibende in
acht FirmenkundenCentern in der Region
verantwortlich.
Ist die Lage besser als die Stim-
mung?
Karsten Wagner: Diese Redewendung
wird zwar gern gebraucht, aber sie hilft
uns nicht viel. Richtig ist, dass sich die
Wirtschaft in Ostdeutschland und in unse-
rem Geschäftsgebiet im Land Brandenburg
nach wie vor als robust erweist.
Jetzt kommt sicher ein „aber“?
Ingo Schmidt: Genau. Wir sehen Risiken
dort, wo Betriebe still und leise ihre Tore
schließen. Zum Beispiel in der Gastronomie
oder im Handwerk, weil sich der Aufwand
durch gestiegene Energie- bzw. Produk-
tionskosten nicht mehr rechnet, kaum Per-
sonal gefunden werden kann oder Nach-
folger fehlen. Die Situation ist sehr diffe-
renziert.
Welche Entwicklungen zeigen
das besonders?
Karsten Wagner: Das Kreditgeschäft ent-
wickelt sich zweigeteilt: Einerseits ist die
gewerbliche Immobilienfinanzierung na-
hezu komplett eingebrochen.
Wegen der gestiegenen
Zinsen?
Karsten Wagner: Die Zinsen sind in den
Normalbereich zurückgekehrt. Dennoch
rechnen sich Neubauprojekte für Investoren
und Projektentwickler oft einfach nicht
mehr. Die allgemein gestiegenen Kosten
verstärken dies. Hinzu kommt eine große
Verunsicherung durch unklare Rahmenbe-
dingungen, u. a. zu neuen Vorgaben beim
Gebäudeenergiegesetz oder neuen För-
derbedingungen. Von den Kapazitätseng-
pässen bei zentralen Elementen der Ener-
giewende wie Wärmepumpen und Ge-
bäudeenergietechnik ganz zu schweigen.
Und andererseits, der zweite
Trend?
Ingo Schmidt: Generell beobachten wir
mit etwas Sorge die anhaltende Zurück-
haltung bei Investitionen. Eine Ursache
ist die hohe Inflation, eine weitere die
Verunsicherung der Unternehmerinnen
und Unternehmer. Die Folge ist ein In-
vestitionsstau, insbesondere bei Ersatz-
investitionen, wenn zum Beispiel der Fuhr-
park nicht erneuert wird oder innovative
Projekte aufgeschoben werden.
Haben Sie Verständnis dafür?
Ingo Schmidt: Verständnis ja, aber klug
finden wir es natürlich nicht. Im Gegenteil:
Wer zu lange mit Investitionen wartet,
zahlt am Ende drauf! Gerade jetzt kommt
es auf Leistungs- und Entscheidungsfähig-
keit an, trotz unsicherer Rahmenbedin-
gungen müssen Unternehmen den Markt
analysieren und handeln.
Wie kann die MBS dabei
unterstützen?
Karsten Wagner: In der Firmenkunden-
beratung der MBS steht die Finanzierung
der Transformation hin zu einem nachhal-
tigen Wirtschaften im Fokus. Das ist viel
mehr als eine einzelne Photovoltaikanlage
auf dem Dach. Große Solarparks, Wind-
kraftanlagen oder Geothermie sind zu-
kunftsträchtig, aber teuer. Hier sehen wir
enorme Wachstumschancen für die Region
und engagieren uns als Finanzpartnerin.
Dies liegt in unserem eigenen wirtschaftli-
chen Interesse, denn unser nachhaltiges
Kreditportfolio wird sich auch künftig gut
in die Taxonomie einordnen lassen.
Sind die Firmenkunden-Berate-
rinnen und -berater dafür fit?
Ingo Schmidt: Alle unsere Firmenkunden-
Beraterinnen und -Berater wurden 2023
zu dieser Thematik speziell geschult. Bis
zum Sommer diesen Jahres wird eine Viel-
zahl als „Sustainable-Finance-Berater“ zer-
tifiziert sein. Wir verfügen über nützliche
Tools, mit denen wir Kundinnen und Kun-
den zeigen können, wie sie im Vergleich
zu ihrer Branche aufgestellt sind und wo
man ansetzen kann.
Ein Schwerpunkt für viele ist der
Fachkräftemangel, auch bei der
Unternehmensnachfolge tun sich
manche Firmen schwer…
Ingo Schmidt: Ich kann nur empfehlen,
unsere Beratung und unser tolles Netzwerk
für eine rechtzeitige Nachfolgeplanung zu
nutzen. Wir haben Erfahrung und Finan-
zierungslösungen, die in der Praxis erprobt
sind. Den Fachkräftemangel werden wir
ohne gezielte Zuwanderung nicht bewäl-
tigen. Wir brauchen engagierte Unterneh-
men, die ausbilden und die Mitarbeitenden
in unserer lebenswerten Region halten.
Karsten Wagner
Karsten Wagner: Finanzierung ist Ver-
trauenssache. In der Zeit historisch niedriger
Zinsen boomte die Immobilienfinanzierung,
günstige Investitionskredite und sinkende
Leasingraten für Ausrüstungen oder Fahr-
zeuge lockten. Diese Zeit ist vorbei, und
das wird für manche Geschäftsbeziehung
zwischen Unternehmen und Hausbank zu
einer Stunde der Wahrheit.
Und wie bewährt sich die
Geschäftsbeziehung zur MBS?
Ingo Schmidt: Das Vertrauen der regio-
nalen Wirtschaft in die MBS ist ein solides
Fundament, das auch jetzt trägt. Die MBS
hat ihr Firmenkundengeschäft neu auf-
gestellt und das Netz der persönlichen
Beratung vor Ort deutlich enger geknüpft.
Unsere Beraterinnen und Berater sind nicht
nur fachlich kompetent, sie kennen auch
die konkrete Situation in ihrer Region und
sprechen die Sprache der hier lebenden
Unternehmerinnen und Unternehmer.
Wie kommen Sie mit den Unter-
nehmensverantwortlichen zu den
anspruchsvollen Themen der
wirtschaftlichen und ökologischen
Transformation ins Gespräch?
Die Belastungen durch hohe
Energiekosten und steigende
CO2
-Preise sind zwar für die
meisten relevant – bei den
Lösungsmöglichkeiten aber
fühlen sich viele überfordert...
Ingo Schmidt: Genau das ist aus meiner
Erfahrung ein guter Gesprächseinstieg. Ei-
nen Fuhrpark hat fast jedes Unternehmen,
überall wird Energie verbraucht. Es ist
enorm wichtig, sich frühzeitig mit dem
Thema zu beschäftigen und realistische
Konzepte zu entwickeln.
Karsten Wagner: Die konkreten Lösungen
sind Sache der Fachleute, die MBS be-
gleitet dabei und unterbreitet bei Bedarf
Angebote für passende Finanzierungen.
Gefragt ist die Fähigkeit, geschäftliche
Chancen einzuschätzen und dabei Risiken
nicht auszublenden. Welche Maßnahme
kann direkt angegangen werden: Ener-
getische Gebäudesanierung? Veränderun-
gen an den Maschinen, sparsamere Ver-
brenner oder alternative Antriebe im Fuhr-
park? Wäre eine Photovoltaik-Anlage auf
dem Dach nicht eine Investition, die sich
verhältnismäßig schnell amortisiert?
Was tun, wenn die Fördertöpfe
im Moment leer sind?
Ingo Schmidt: Auch wenn gegenwärtig
viele Unklarheiten in den gesetzlichen Vor-
gaben existieren, sollte man die Zukunfts-
strategie nicht auf später verschieben. Für
viele Vorhaben mit großem Effekt sind
ohnehin längere Vorbereitungen nötig.
Deshalb ist es ratsam, jetzt keine Zeit zu
verlieren, sondern anzufangen!
Karsten Wagner: Unsere Beraterinnen
und Berater behalten auch über die Ent-
wicklungen der Förderprogramme den ak-
tuellen Überblick, um bei neuen Möglich-
keiten sofort reagieren zu können. Die
MBS kann mit bewährten Finanzierungs-
instrumenten unterstützen. Und bei Finan-
zierungen, die spezielles Know-how erfor-
dern oder sehr große Kreditvolumina er-
fordern, greifen wir auf Partner in der
Sparkassenorganisation zurück, zum Bei-
spiel die Deutsche Leasing.
Eine große Herausforderung ist
für viele kleine und mittelstän-
dische Unternehmen die Unter-
nehmensnachfolge. Kann die
MBS auch hier unterstützen?
Ingo Schmidt: Stabil laufende Betriebe
beschäftigen sich oft zu spät mit dem The-
ma. Eine gute Übergabe braucht drei bis
fünf Jahre Vorbereitung, das sollte man
wissen. Wer sich frühzeitig mit Modellen
und Finanzierungslösungen für die Be-
triebsübergabe beschäftigt, ist gut beraten.
Auch das ist Teil unserer Firmenkunden-
beratung. Wenn es um fehlendes Start-
kapital geht, kann zum Beispiel die Bürg-
schaftsbank Brandenburg Partnerin sein.
Karsten Wagner: Die MBS hat tolles Netz-
werk, auf das wir im Interesse unserer Fir-
menkunden zurückgreifen. Wir sind alle
daran interessiert, die regionale Wirtschaft
zu erhalten und zu stärken, Arbeitsplätze
und Kaufkraft in der Region zu sichern!
Dr. Ulrich Conrad
nuvo1/24 7
Aktuelles
Entwicklung der Kundenkredite
Ingo Schmidt
MBS-Firmenkundenportal
Die MBS bietet umfangreiche Informa-
tionen und Services für Unternehmen
auch online in ihrem Firmenkundenportal
an. Viele dieser Services können Un-
ternehmen nach der Registrierung selbst
administrieren – zeitsparend für sich
und als Ausgangspunkt für ein Gespräch
mit ihrem MBS-Firmenkundenberater.
Zum MBS-
Firmenkunden-
portal:
4660,3
5048,6 5270,3
5519,4
5914,0
6135,1
6408,6 6665,1
0,0
1000,0
2000,0
3000,0
4000,0
5000,0
6000,0
7000,0
2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Kundenkredite Forderungsbestände in Mio.
€
Die momentan neben der Klimakrise bedroh-
lichste gesellschaftliche Katastrophe stellt die
zunehmende sogenannte „Arbeiterlosigkeit“
dar! Gravierende demografische Veränderungen
führen Deutschland in nächster Zukunft in eine
„Gesellschaft ohne Arbeiter“: So werden Zahlen
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
zufolge bis 2035 rund 7 Millionen Erwerbstätige
weniger zur Verfügung stehen als heute, bis
2050 sogar 12 Millionen. Die bereits hohe Zahl
fehlender Fachkräfte wird deutlich steigen, ins-
besondere in Engpass-Berufen, also Berufen
mit mehr Stellen als Bewerbern: Pflegekräfte,
Lkw-Fahrer, Ingenieure, Köche, Ärzt*innen u.a.
Die Folgen des Personalmangels sind ein-
geschränkte Öffnungszeiten, reduzierte Angebote,
Firmenschließungen und, wie Bettina Hagemann
von der IHK Potsdam sagt: „Innovationsstau
durch nicht mehr umsetzbare Projekte sowie
Qualitätsrückgänge“. Hinzukommt, dass das am
häufigsten genannte Erfolgsrezept zur Regulierung
der Arbeiterlosigkeit, nämlich Arbeiter aus dem
Ausland (Brasilien, Philippinen usw.) anzuwerben,
keine nachhaltige Wirkung verspricht.
Um die ansteigende Welle der Arbeiterlosigkeit
einzudämmen, bedarf es also einiger Verände-
rungen: Erleichterung der Einwanderung, bes-
sere Organisation der Integration (Willkom-
mens-Kultur), bessere Bezahlung in Engpass-
Berufen, flexiblere Arbeitszeit-Modelle, höhere
Investitionen in die Aus- und Weiterbildung
von Mitarbeiter*innen. Und vor allem: Die Re-
animierung des Themas „professionelle Mit-
arbeiterführung“, das in deutschen Chefetagen
ein Schattendasein führt, obwohl die Kon-
sequenzen einer nachlässig praktizierten Mit-
arbeiterführung bekannt sind. Der Autor meint,
dass Mitarbeiter*innen nur dann im Unterneh-
men bleiben, produktiv arbeiten und sich
intern zu Fachkräften weiterbilden, wenn die
Qualität der Mitarbeiterführung sehr hoch ist!
Zur Messbarkeit der Qualität der Mitarbeiter-
führung eines Unternehmens wurde von ihm
in diesem Kontext ein „3-Stufen-Modell wirk-
licher Führung“ entwickelt:
1. Toxische Führung
Toxische Führung meint Führen nach dem „Ja-
nus-Prinzip“, wonach die Führungsperson zwei
Gesichter zeigt: So ist ihr Verhalten zu für sie
wichtigen Partnern von erlesener Freundlichkeit
und Höflichkeit. Trifft sie jedoch auf Menschen,
die sie für unwichtig hält, kommt ihr zweites
Gesicht zum Vorschein, das sich in missmutigem,
verfolgendem, ungerechtem und auch aggres-
sivem Verhalten ausdrückt.1
„Toxische“ Chefs teilen Mitarbeiter in 3 Kate-
gorien ein: Freund (lässt mir alles „durch-
gehen“), Untergebene (führt ohne Widerspruch
meine Direktiven aus), Feind (widerspricht mir
und wird dafür „bestraft“, provoziert, beleidigt,
belogen, gemobbt, gedemütigt, gefeuert, ver-
folgt). Die Folgen toxischer Führung für das
Unternehmen können so zusammengefasst
werden: Erst gehen die besten Mitarbeiter*in-
nen, dann die Kunden…
2. Alibi-Führung
Alibi-Führung basiert auf dem Irrtum von
Chef*innen, „harte Fakten“ wie Kennzahlen,
Prozesse, Zeiterfassung usw. seien wichtiger
als „weiche Themen“ wie Mitarbeiter-Bindung,
Mitarbeiter-Motivation, Mitarbeiter-Zufrieden-
heit. Ihre Verantwortung für diese Themen
wird dann häufig delegiert. Das dadurch an
Mitarbeiter*innen gesendete Signal, ihre Mei-
nungen und Ideen, ihre Kritik, ihre Sorgen
und Nöte seien nicht wichtig, kommt dort de-
finitiv an und hat weitreichende Auswirkungen
hinsichtlich Krank- und Fehlzeiten, Produktivität
und Qualität, Arbeitssicherheit, Wechsel-Be-
reitschaft u.a.
3. Wirkliche Führung
Wirkliche Führung kennzeichnet ein „empathi-
scher Führungsstil“: „Wer heute als ‚Leader‘
erfolgreich sein will, muss vor allem mit Menschen
umgehen können. Er muss den Großteil seiner
Zeit mit Themen verbringen, die mit Menschen
und deren Entwicklung zu tun haben!“2
Wirkliche Führung setzt die klare Definition
der Werte, für die ein Unternehmen steht, vo-
raus. Die Geschäftsleitung muss den von ihr
selbst erarbeiteten Kodex durch ihr eigenes
Verhalten verkörpern und analog mit allen Mit-
arbeitern kommunizieren. Sie muss gewähr-
leisten, dass der Wertekanon in der internen &
externen Kommunikation von allen gelebt wird!
Erst auf dieser Basis erfolgt die systematische
Verteilung der Arbeit mittels eines abteilungs-
übergreifenden „Arbeits-Verteilungs-Plans“
(AVP). Der AVP definiert als Instrument „wirk-
licher Führung“ die Verteilung der Ziele, Auf-
gaben, Zuständigkeiten, Kompetenzen bezüg-
lich aller Arbeits-Plätze und regelt alle Kom-
munikations-Wege im Unternehmen! So kann
beispielsweise vermieden werden, dass Kunden
zu einem Thema unnötigerweise von mehreren
Mitarbeitern angesprochen werden.
Wer sich als Unternehmen den beiden unteren
Qualitäts-Stufen der Mitarbeiterführung zu-
ordnen lassen muss, wird angesichts aktueller
Arbeitsmarktentwicklungen nicht überleben:
Von schwindender Mitarbeiter-Motivation in-
folge fehlenden Mitarbeiter-Engagements durch
die Geschäftsleitung, führt die Abwärtsspirale
zwangsläufig zum Verlust von Mitarbeiter*innen,
zu erhöhtem Zeitaufwand (Recruiting- und
„Einarbeitungs-Dauerschleife“…) und schließ-
lich zum wirtschaftlichen Ruin (Verlust von Kun-
den, Abfindungen, Gerichtskosten etc.).
Nur „wirkliche Führung“ von Mitarbeiter*innen
garantiert Unternehmern nachhaltigen Erfolg!
Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur
Fachkräfte-Gewinnung (Ausbilden, Anwerben,
Weiterbilden, „Binden“!) sowie zur Fachkräfte-
Sicherung!
Roman Auchter
8
Aus dem Netzwerk
nuvo1/24
Fachkräfte gewinnen durch
„wirkliche Führung“? (Teil 2)
1
vgl. Thorborg, Heiner (2022). Mein Chef war
ein Vollidiot, unter:
www.spiegel.de/karriere/p26/
2
vgl. Gasche, R. (2018). So geht Führung!
Arbeiterlosigkeit: Symptom unserer Zeit.
Das Janus-Prinzip: Toxische Führung.
Zum Autor:
Roman Auchter ist
Geschäftsführer von
„vita regulativ“. Er
berät Unternehmen
und soziale Einrich-
tungen rund um
das Thema Organi-
sationsentwicklung.
Sie erreichen ihn unter:
www.vita-regulativ.de
bzw. unter 0176-64215630.
In einem TAB Unternehmer-Board treffen
Sie regelmäßig auf erfolgreiche Unterneh-
merinnen und Unternehmer, um Ideen zu
diskutieren, ehrliches Feedback und pra-
xiserprobte Lösungen zu bekommen.
Immer wieder besprechen wir in unseren
Boards Fragen zur Mitarbeitergewinnung,
Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. In
diesen Wochen sind Lohn- und Gehalts-
verhandlungen ein akutes Thema. Nicht
immer ist es möglich, nötig oder sinnvoll,
eine Lohn- und Gehaltsanpassung vorzu-
nehmen. In unseren Meetings fällt auf,
dass Chancen und Nutzen von sogenann-
ten Benefits nicht ausreichend bekannt
sind.
Grund genug, das Thema in einem Artikel
aufzugreifen: Ein zufriedenes und moti-
viertes Team ist das Herzstück eines er-
folgreichen Unternehmens. Eine effektive
Methode, um die Mitarbeiterzufrieden-
heit zu steigern, besteht darin, geeignete
Mitarbeiter-Benefits anzubieten und diese
transparent zu kommunizieren.
Vielfältige Möglichkeiten
Mitarbeiter-Benefits sind zusätzliche Leis-
tungen, die Unternehmen ihren Mitarbei-
tern über das Gehalt hinaus anbieten. Sie
können verschiedene
Formen annehmen,
wie beispielsweise
Krankenversicherun-
gen, betriebliche Al-
tersvorsorge, flexible
Arbeitszeiten, Weiter-
bildungsmöglichkei-
ten oder auch
Vergünstigungen bei
Fitnessstudios oder
Restaurants oder ein
betriebliches Mittag-
essen. Diese Benefits
dienen dazu, das
Wohlbefinden der
Mitarbeiter zu verbes-
sern und ihre Bindung
an das Unternehmen
zu stärken.
Die Auswahl der richtigen Mitarbeiter-Be-
nefits ist entscheidend. Es ist wichtig, die
Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter
zu verstehen und darauf einzugehen.
Eine umfassende Mitarbeiterbefragung
kann dabei helfen, die Bedürfnisse der
Belegschaft zu ermitteln und die Benefits
entsprechend anzupassen. Indem Unter-
nehmen auf die individuellen Bedürfnisse
ihrer Mitarbeiter eingehen, können sie
eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit er-
reichen.
Transparenz ist wichtig
Darüber hinaus ist es von großer Bedeu-
tung, die Mitarbeiter-Benefits richtig zu
erklären. Oftmals sind den Mitarbeitern
die genauen Details und Vorteile der an-
gebotenen Leistungen nicht bekannt.
Eine klare und transparente Kommunika-
tion ist daher unerlässlich. Unternehmen
sollten regelmäßig über die vorhandenen
Benefits informieren und den Mitarbeitern
die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen.
Dies schafft Vertrauen und zeigt den Mit-
arbeitern, dass ihre Bedürfnisse ernst ge-
nommen werden.
Die Auswirkungen von Mitarbeiter-Bene-
fits auf die Mitarbeiterzufriedenheit sind
vielfältig. Zum einen fühlen sich Mitarbei-
ter wertgeschätzt und gebunden an das
Unternehmen, was zu einer höheren
Mitarbeiterbindung führt. Zufriedene
Mitarbeiter sind in der Regel auch moti-
vierter und produktiver, was sich positiv
auf die Unternehmensleistung auswirkt.
Darüber hinaus können Mitarbeiter-Be-
nefits auch dazu beitragen, qualifizierte
Fachkräfte anzuziehen und das Unter-
nehmen als attraktiven Arbeitgeber zu
positionieren.
Unser Rat aus dem TAB Unternehmer-
Board: Indem Unternehmen die Bedürf-
nisse ihrer Mitarbeiter verstehen und
geeignete Benefits anbieten, können sie
eine positive Arbeitsumgebung schaffen
und ihre Mitarbeiter langfristig binden.
Eine transparente Kommunikation über
die angebotenen Leistungen ist dabei
von großer Bedeutung, um das volle
Potenzial der Mitarbeiter-Benefits aus-
zuschöpfen.
nuvo1/24 9
Aus dem Netzwerk
Mitarbeiter-Benefits sind Geld wert
Adalbert Kurkowski
Adalbert Kurkowski, TAB Inhaber &
zertifizierter TAB Moderator in Berlin &
Brandenburg
Tel.: 0160 5922405
E-Mail:
akurkowski@thealternativeboard.biz
Web: www.thealternativeboard.biz
10
Aktuelles
nuvo1/24
Fachkräfte gewinnen mit exzellenter Aus- und Weiterbildung
in Unternehmen
Von Dirk Werner, Institut der deutschen Wirtschaft
Quelle: IW-Fach-
kräftedatenbank
auf Basis von
Sonderauswertungen
der BA und der IAB-
Stellenerhebung,
2024
Fachkräftemangel
in Ostdeutschland
nach wie vor hoch
Der Fachkräftemangel hat sich in Ostdeutsch-
land im vergangenen Jahr zwar leicht reduziert,
liegt aber immer noch auf einem hohen Niveau
von knapp 97.400 fehlenden Fachkräften im
Jahresdurchschnitt 2023. In den letzten zehn
Jahren hat sich die Zahl der Arbeitslosen von
über einer Millionen Personen auf rund 600.000
deutlich reduziert, während die Zahl der hoch-
gerechneten offenen Stellen von 112.000 auf
291.000 laut IW-Fachkräftedatenbank deutlich
gestiegen ist.
Potenziale zur
Fachkräftesicherung nutzen
Die überwiegende Zahl dieser offenen Stellen
– rund 250.000 – wird für beruflich qualifizierte
Fachkräfte, Meister, Techniker oder Akademiker
ausgeschrieben. Die meisten Arbeitslosen ver-
fügen aber über keine abgeschlossene Be-
rufsausbildung: Damit kommt der Qualifizierung
eine immer wichtigere Rolle zu.
Es geht darum, möglichst alle noch vorhande-
nen Potenziale zur Fachkräftesicherung aus-
zuschöpfen. Neben einer höheren Erwerbs-
beteiligung und einer umfangreicheren Ar-
beitszeit von Älteren und Frauen gibt es noch
ungenutzte Potenziale bei einer verstärkten
Zuwanderung von gut qualifizierten Fachkräften
aus dem Ausland, bei Jüngeren in Deutschland,
die derzeit noch keine Berufsausbildung ab-
solviert haben, und bei Arbeitslosen, die über
Teilqualifikationen und Umschulung für Berufe
mit Fachkräftemangel qualifiziert werden könn-
ten. Unternehmen können nach wie vor die
besten Erfolge erzielen, wenn sie selbst in
Aus- und Weiterbildung investieren.
Ausbildung als Königsweg der
Nachwuchsqualifizierung
Nach wie vor ist die betriebliche Ausbildung
der beste Weg, um Nachwuchskräfte für das
eigene Unternehmen zu qualifizieren. Doch
Unternehmen haben zunehmend Schwierig-
keiten, ihre angebotenen Ausbildungsstellen
zu besetzen. In Ostdeutschland liegt dieser
Anteil inzwischen bei rund 13 Prozent. Eine
gute Qualität in der Ausbildung und ein hohes
Engagement in der Berufsorientierung und
Schulkooperation ist daher die beste Werbung
um potenzielle Auszubildende.
Die derzeit drängendsten Themen aus Sicht
von Unternehmen sind demzufolge besser
qualifizierte Schulabgänger sowie eine bessere
Berufsorientierung und Berufsvorbereitung,
die sich jeweils knapp neun von zehn Unter-
nehmen wünschen. Hier ist die Politik gefordert,
Schulen besser zu unterstützen und die Qualität
von Schule und Schulkooperation zu erhöhen.
Die junge Generation tickt jedoch auch anders
und die Voraussetzungen der Auszubildenden
werden immer heterogener. Daher ist die stän-
dige Weiterbildung des Ausbildungspersonals
eine wichtige Größe zur Sicherung der Ausbil-
dungsqualität. Um Ausbilder für den digitalen
Wandel fit zu machen, bietet beispielsweise
das IW im NETZWERK Q 4.0 zahlreiche Work-
shops, kleinere digitale Snacks und innovative
Trainings im Blended Learning-Format an.
Weiterbildung zur
Entwicklung von Mitarbeitern
und Unternehmen nutzen
Die Weiterbildungsaktivität erreichte 2022 nach
Ergebnissen der aktuellen IW-Weiterbildungs-
erhebung einen neuen Höchststand, denn
mehr als neun von zehn Unternehmen waren
in der betrieblichen Weiterbildung ihrer Be-
schäftigten aktiv. Jeder Beschäftigte investierte
durchschnittlich über 20 Stunden in die eigene
Weiterbildung. Das sind noch einmal rund
zehn Prozent mehr als noch drei Jahre zuvor.
Für Unternehmen lohnt sich die eigene be-
triebliche Weiterbildung in vielerlei Hinsicht:
Zum einen profitieren die Mitarbeiter durch
die Vermittlung von benötigten Kompetenzen.
Dies steigert die Produktivität und Innovati-
onskraft des Unternehmens und verbessert
betriebliche Arbeitsabläufe. Weiterbildungs-
angebote haben zudem einen indirekten Ein-
fluss auf den Unternehmenserfolg. Zum an-
deren werden Mitarbeiter an das Unternehmen
gebunden, weil ihr persönlicher Berufs- und
Karriereweg gefördert wird. Dies kann wiede-
rum in der Außenkommunikation für die Re-
krutierung neuer Mitarbeiter im Rahmen einer
starken Marke als attraktiver Arbeitgeber ge-
nutzt werden.
Maßnahmen zur Steigerung
der Qualität von Aus-
und Weiterbildung
Die Wirkungskraft der betrieblichen Aus- und
Weiterbildung können Unternehmen durch ein
breites und zeitgemäßes Angebot an ihre Mit-
arbeitenden steigern. Hierzu zählen folgende
Aspekte:
• Zeitgemäße Inhalte: In den meisten Weiter-
bildungen werden berufliches Fachwissen
oder IT-Kompetenzen aufgefrischt. Dadurch
halten die Mitarbeiter bei technischem Fort-
schritt in der Branche mit neuen Produkti-
onsverfahren oder Technologien sowie ge-
änderten Kundenwünschen und Marketing-
instrumenten Schritt.
• Digitale Lernangebote: Diese helfen dabei,
zeit- und ortsunabhängig und insbesondere
im eigenen individuellen Tempo zu lernen.
Besonders stark verbreitet ist dabei das in-
teraktive webbasierte Lernen in Aus- und
Weiterbildung.
• Veränderungsbereitschaft fördern: Mit be-
darfsgerechter Förderung werden die not-
wendigen Kompetenzen vermittelt, um Mit-
arbeiter für veränderte Arbeitsabläufe fit zu
machen und die Akzeptanz für unterneh-
merische Veränderungen zu erhöhen. Das
hilft auch bei der Vertretung während El-
ternzeit, Krankheits- oder Urlaubszeiten.
• Innovationskraft stärken: Je selbstverständ-
licher Aus- und Weiterbildung im Unterneh-
men stattfindet, desto offener sind Mitarbeiter
für kontinuierliche Verbesserungsprozesse
und neue Trends, da sie sich gut informiert
und vorbereitet fühlen.
• Mitarbeiter einbeziehen: Entweder in regel-
mäßigen Mitarbeitergesprächen oder durch
eigene Initiative der Mitarbeiter sollten diese
ihre Interessen in die Gestaltung von Aus-
und Weiterbildung einbringen können. Dies
erhöht zugleich Motivation und Arbeits-
zufriedenheit.
• Mitarbeiter gezielt entwickeln: Die eigenen
Beschäftigten kennen das Unternehmen und
seine Arbeitsabläufe. Durch eine voraus-
schauende Personalarbeit lassen sich Mit-
arbeiter gezielt auf frei werdende Stellen
entwickeln. Hierdurch sinken das Risiko von
Fehlbesetzungen und die Kosten von Va-
kanzen und Rekrutierung.
• Kontinuierlich weiterbilden: Größtes Hemmnis
für Weiterbildung ist der Zeitmangel. Bei
vollen Auftragsbüchern fällt das geplante
Seminar daher manchmal aus. Daher sollte
Weiterbildung gelebte und selbstverständ-
liche Praxis sein, für die ausreichend Zeit re-
serviert wird.
• Netzwerke nutzen: Viele Unternehmen er-
fahren aus guten Praxisbeispielen anderer
in Austauschkreisen, welche Inhalte in der
eigenen Branche besonders relevant werden
oder welche Formen der Aus- und Weiter-
bildung gute Ergebnisse erzielen.
Aus- und Weiterbildungskultur
im Unternehmen etablieren
Die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften
und die kontinuierliche Weiterbildung der Be-
legschaft sind die Grundlage einer erfolgreichen
Fachkräftesicherung. Sie dienen der Qualifizie-
rung der Mitarbeiter und bilden eine gute Aus-
gangsbasis, um die eigene Attraktivität als Ar-
beitgeber zu steigern und neue Mitarbeiter zu
rekrutieren. Als Kernelemente einer strategischen
Personalplanung dienen Aus- und Weiterbildung
dazu, Fachkräfte systematisch in ihrer persönli-
chen Entwicklung und beruflichen Karriere zu
fördern und so nachhaltig an das eigene Un-
ternehmen zu binden. Weiterbildung kann
Fachkräfte zudem auf anstehende Übernahmen
von Projekt- und Führungsverantwortung oder
von Fachkarrieren vorbereiten.
Um diese Potenziale bestmöglich zu nutzen,
sollte in die Entwicklung einer betrieblichen
Aus- und Weiterbildungskultur investiert werden.
Dafür sollten nicht nur kontinuierlich Angebote
zur persönlichen Weiterentwicklung der Aus-
zubildenden und Mitarbeiter bereitgehalten
und weiterentwickelt werden, sondern auch in-
tensiv darüber berichtet und zur Nutzung der
Angebote motiviert werden. Mit einer solchen
aktiven Weiterbildungskultur senden Unterneh-
men sowohl ein Signal an die eigene Belegschaft
als auch an externe Fachkräfte und damit po-
tenzielle künftige Mitarbeiter. Weiterbildung
sollte daher in der internen Kommunikation
eine wichtige Rolle spielen. Dazu können ein
internes Mitarbeiterportal, Mitarbeiterzeitschriften
und Meetings genutzt werden, um regelmäßig
den Weiterbildungsbedarf in den Abteilungen
zu besprechen. So können Unternehmen schnell
auf aktuelle Trends reagieren und zugleich
besser strategisch planen.
nuvo1/24 11
Aktuelles
Dirk Werner
Der Unternehmerverband Brandenburg-
Berlin e.V. und der Unternehmerverband
Sachsen e.V. laden zum 6. Ostdeutschen
Unternehmertag 2024 ein. Das Leitmotiv
lautet: „Vorhandene Fachkräftepotenziale
in Ostdeutschland besser ausschöpfen.
Wie Aus- und Weiterbildung im demogra-
fischen Wandel besser gelingen können.“
Als Partner unterstützen die Industrie- und
Handelskammer Potsdam und der Hand-
werkskammertag Brandenburg den diesjäh-
rigen Unternehmertag – gemeinsame An-
strengungen sind nötig, um die sich dramatisch
zuspitzenden komplexen Herausforderungen
zu bewältigen. Fachkräftemangel, überbor-
dende Bürokratie, ein konzeptionsloses Vor-
gehen in der ökologischen Transformation
und widersprüchliche rechtliche Rahmenbe-
dingungen bremsen die deutsche Wirtschaft
aus. „Statt erhoffter Stabilisierung zeichnet
sich die Politik der Ampelregierung durch
einen bisher nicht gekannten Kompetenz-
und Realitätsverlust aus, mit fatalen Folgen
für die mittelständischen Unternehmen“,
erklärt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Un-
ternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V.
„Als Interessenvertreter verlangen wir endlich
Lösungen statt schöner Worte!“ Beim 6. Ost-
deutschen Unternehmertag sollen praktisch
umsetzbare Lösungen erarbeitet werden.
Großes Engagement der regionalen
Wirtschaft
Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer
der IHK Potsdam betont: „Ausbildung ist
das beste Mittel, dem Fachkräftemangel ent-
gegenzuwirken. Die IHK Potsdam unterstützt
deshalb jegliche Aktivitäten der regionalen
Wirtschaft, um mehr junge Leute in die Un-
ternehmen zu holen. So wurden für das lau-
fende Ausbildungsjahr fast sechs Prozent
mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Ganz ähnlich das Engagement der Hand-
werkskammern. Ralph Rührig, Haupt-
geschäftsführer der Handwerkskammer Pots-
dam, unterstreicht: „Das Handwerk spielt
eine entscheidende Rolle im Wirtschafts-
gefüge Ostdeutschlands. Als Motor für
Wachstum und Beschäftigung trägt das
Handwerk maßgeblich zur Stabilität und Dy-
namik unserer Wirtschaftsregion bei. Wir un-
terstützen den Unternehmertag, weil er eine
wichtige Plattform bietet, um auch die He-
rausforderungen und Chancen für das Hand-
werk in Ostdeutschland zu diskutieren. Der
Ostdeutsche Unternehmertag ist für uns eine
Gelegenheit, mit anderen Unternehmern,
Experten und Entscheidungsträgern in Kon-
takt zu treten, Best Practices auszutauschen
und gemeinsam an Lösungen für die He-
rausforderungen unserer Zeit zu arbeiten.“
Für Mitgliedsunternehmen beider Verbände
stehen jeweils 20 Freikarten für den Unter-
nehmertag bereit.
Aus- und Weiterbildung, gezielte
Zuwanderung und digitale Systeme
In Ostdeutschland werden im Jahr 2030
rund 800.000 weniger Menschen im arbeits-
fähigen Alter leben als derzeit. Der Rückgang
beträgt 11 Prozent, in den westdeutschen
Bundesländern werden 7 Prozent erwartet.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
(KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft
Köln analysiert ständig die Fachkräftelücke,
die Differenz zwischen offenen Stellen und
arbeitslos gemeldeten potenziell passenden
Bewerberinnen und Bewerbern. Diese ver-
harre auf einem hohen Stand, zugleich steigt
die Zahl der offenen Stellen für Fachkräfte
und Spezialisten in der regenerativen Ener-
gietechnik. Das KOFA empfiehlt, die Lücken
durch Aus- und Weiterbildung sowie sorgfältig
gesteuerte Zuwanderung zu schließen. Beim
Unternehmertag wird KOFA-Chef Dirk Werner
dieses Thema vertiefen.
Effizienzsteigerung und rationelleren Per-
sonaleinsatz versprechen digitale Systeme –
auch hier braucht es deutliche Fortschritte.
Lösungsmöglichkeiten werden beim 6. Ost-
deutschen Unternehmertag vorgestellt, da-
runter durch die contrango digital GmbH
aus Potsdam. André Barthels, Mitgründer
und Geschäftsführer betont: „Wir verstehen
uns als direkter Partner mittelständischer Un-
ternehmen, um mit ihnen gemeinsam digitale
Veränderungen zu implementieren, die tat-
sächlich funktionieren.“
Gesprächspartner aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft
Politiker aus der Bundespolitik und aus ost-
deutschen Ländern, namhafte Experten, Wirt-
schaftsförderer und erfolgreiche Unternehmer
stehen beim Unternehmertag als Ansprech-
partner zur Verfügung. Unter ihnen sind Prof.
Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft,
Arbeit und Energie des Landes Brandenburg,
Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der zuständigen
Fachabteilung Qualifizierung, Aus- und Wei-
terbildung und Fachkräftesicherung im Bun-
desministerium für Arbeit und Soziales, Dr.
Manfred Wäsche, IHK Potsdam, Markus Bier-
cher, Chef der Regionaldirektion Nord der
Bundesagentur für Arbeit, Dr. Steffen Kamm-
radt, Wirtschaftsförderung Brandenburg,
Ralph Bührig, Handwerkskammertag Bran-
denburg, sowie die FDP-Bundestagsabge-
ordnete Linda Teuteberg. Das Bundesminis-
terium für Wirtschaft und Klimaschutz hat
die Schirmherrschaft übernommen. Eine Aus-
stellung mit Best-Practice-Beispielen begleitet
den 6. Ostdeutschen Unternehmertag.
„Die Lage im Osten unterscheidet sich auch
nach fast 34 Jahren Einheit deutlich von der
Situation in den westdeutschen Bundeslän-
dern“, sagt Dr. Burkhardt Greiff. „Unsere
mittelständische Wirtschaft wurde unter enor-
men Kraftanstrengungen aufgebaut, das darf
nicht verspielt werden! Deshalb organisieren
wir diesen Unternehmertag für die Interessen
der ostdeutschen Wirtschaft.“
12
6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30. April 2024
nuvo1/24
Fachkräftepotenziale ausschöpfen: Wie Aus- und
Weiterbildung im demografischen Wandel gelingen
Großes Interesse beim 5. Ostdeutschen Unternehmertag im Vorjahr
nuvo1/24 13
6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30. April 2024
Referenten und Diskutanten
(alphabetisch)
André Barthels,
Geschäftsführer
contrango digital
GmbH
Markus Biercher, Chef
der Regionaldirektion
Nord, Arbeitsagentur
Frank Büchner, QLEE-
Verbundmanager
Ralph Bührig,
Handwerkskammer-
tag Brandenburg
Dr. Burkhardt Greiff,
Sprecher der Interes-
sengemeinschaft der
Unternehmerverbän-
de Ostdeutschlands
und Berlin, Präsident
Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
Schirmherr:
Dr. Robert Habeck,
Bundesminister für
Wirtschaft und
Klimaschutz
Dr. Gunilla Fincke,
Leiterin der zuständi-
gen Fachabteilung
Qualifizierung, Aus-
und Weiterbildung
und Fachkräftesiche-
rung im Bundesminis-
terium für Arbeit und
Soziales
Cornelia Jeschek,
Geschäftsführerin,
Prealize GmbH
Schirmherr: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Veranstalter: comprend GmbH
Mitveranstalter: Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V.,
Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände
Ostdeutschlands und Berlin
Partner: Unternehmerverband Sachsen e.V.
Unterstützer: Innovationsforum Ost, IHK Potsdam, SIBB, IBWF,
media:net, der Handwerkskammertag, Land Brandenburg,
BBAA Berlin-Brandenburg, Aerospace Allianz e.V,
die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK),
INFRANEU und BNI.
Der 6. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 30. April 2024 von 10 bis 18 Uhr
im Kongresshotel Potsdam, Am Luftschiffhafen 1 in 14471 Potsdam statt.
Die Teilnahmegebühr beträgt 195,00 €,
Die Teilnahmegebühr für Mitglieder von UV-BB, Unternehmerverbänden,
Mitveranstaltern und Unterstützern: 175,00 €.
Alle Preise verstehen sich pro Person zzgl. MwSt.
Michael Schulze
Geschäftsführer comprend GmbH
Tel.: 0331 58115800
Mobil: 0152 31061207
E-Mail: michael.schulze@comprend.de
zur
Anmeldung:
Weitere Informationen
auf der Internetseite:
www.ostdeutscher-unternehmertag.de
Dr. Steffen Kammradt,
Geschäftsführer
(Sprecher), Wirtschafts-
förderung Land
Brandenburg GmbH
(WFBB)
Adalbert Kurkowski,
The Alternative Board
(TAB), Berlin
West/Potsdam/Havel-
land/Potsdam Mittel-
mark
Roland Peine, Techni-
scher Geschäftsführer,
ASG Spremberg
Gerald Rynkowski,
Managing Director,
VEINLAND GmbH
Prof. Dr.-Ing. Jörg
Steinbach, Minister
für Wirtschaft, Arbeit
und Energie des
Landes Brandenburg
Linda Teuteberg,
Mitglied des Deut-
schen Bundestages
(FDP)
Dr. Manfred Wäsche,
Hauptgeschäftsführer
der Industrie- und
Handelskammer
Potsdam
Dirk Werner, Leiter
Cluster Berufliche
Qualifizierung und
Fachkräfte und
Kompetenzzentrum
Fachkräftesicherung,
Institut der deutschen
Wirtschaft (IW)
Die Fahrzeug- und Zulieferindustrie sieht
sich deutschlandweit mit einer komplexen
Umbruchsituation konfrontiert. Anders als
andere Regionen profitiert Berlin-Bran-
denburg überdurchschnittlich vom Um-
bruch in der Automotivebranche. Zu die-
sem Schluss kommt das ReTraNetz-BB in
seiner nun vorgestellten Transformations-
strategie.
Fünf chancenreiche Felder
Langfristiges Ziel ist es, sich zu einer der
führenden Automobilregionen in Europa zu
entwickeln. Das Netzwerk sieht Entwick-
lungspotential für künftige Wertschöpfung
in fünf regionalen Chancenfeldern: soft-
ware-basierte Geschäftsmodelle, Automati-
sierung und Vernetzung von Fahrzeugen,
Diversifizierung von Fahrzeugarten, Elektri-
fizierung und Kreislaufwirtschaft. Damit wird
aufgezeigt, in welchen Segmenten des
Wertschöpfungssystems der Mobilität zu-
künftig Innovation und Wachstum generiert
werden.
„Unsere Hauptstadtregion startet durch auf
dem Weg zum Fahrzeugland 2.0“, erklärt
die Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie
und Betriebe, Franziska Giffey. „In der Re-
gion sind über 100 Unternehmen im Bereich
PKW-Mobilität und über 300 im gesamten
Wertschöpfungssystem der Mobilität tätig.
Wir verfügen über erstklassiges Know-how
in einer exzellenten Forschungs- und Wis-
senschaftslandschaft. Unser innovatives
Start-up-Ökosystem ist gleichauf mit euro-
päischen Metropolen wie London oder Paris,
und auch als Automobilstandort haben wir
uns längst einen Namen gemacht. Doch
Fach- und Arbeitskräftemangel, Digitalisie-
rung und der Wandel unserer Wirtschaft stel-
len die Branche vor Herausforderungen, die
wir gemeinsam angehen müssen.“ Die
Transformationsstrategie ReTraNetz-BB de-
finiert ein gemeinsames Leitbild für die Me-
tropolregion, identifiziert regionale Chan-
cenfelder und zeigt strategische Ziele und
entsprechende Hebel auf.
Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirt-
schaft, Arbeit und Energie des Landes Bran-
denburg, betont: „Die Fahrzeug- und Zulie-
fererindustrie hat vielfältige und komplexe
Transformationsherausforderungen zu meis-
tern. In Brandenburg ist dieser Wirtschafts-
zweig ein wichtiger Zukunftsgarant. Daher
freue ich mich, dass wir in unserer Hauptstadt-
region mit dem ReTraNetz-BB einen starken
Akteur haben, der mit seiner Netzwerkarbeit
einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen
Transformation der Branche leistet. Berlin-
Brandenburg ist bereits jetzt eine national be-
deutende Region moderner Mobilität. Ge-
meinsam werden wir daran arbeiten, die
Attraktivität des Standortes für die Fahrzeug-
und Zuliefererindustrie weiter zu erhöhen.“
Gute Rahmenbedingungen und hohe
Innovationskraft
Brandenburg bietet mit seiner Verfügbarkeit
von Industrieflächen und gut ausgebauter
regenerativer Energieerzeugung sehr gute
Rahmenbedingungen für die Ansiedlung
neuer Unternehmen und die Weiterentwick-
lung von Bestandsunternehmen auf dem
Weg zur CO2
-neutralen Produktion. Zusam-
men mit dem urbanen Zentrum Berlin, sei-
nen zahlreichen Start-ups und der großen
Anzahl an Softwareunternehmen ergeben
sich Synergien für die überdurchschnittliche
Entwicklung in den regionalen Chancenfel-
dern der Transformationsstrategie. Dr.
Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin
Partner, sagt: „Die Zukunft der Automobil-
industrie wird in der Hauptstadtregion ge-
staltet. Berlin und Brandenburg mit ihrem
komplementären Wirtschaftsraum zeichnen
sich durch eine aufstrebende Industrie so-
wie eine starke Digitalwirtschaft und hohe
Innovationskraft aus. Dabei leistet das Re-
TraNetz Berlin Brandenburg einen wichtigen
Beitrag, um die Transformation voranzubrin-
gen und gezielt regionale Unternehmen der
Automobil- und Zulieferindustrie zu unter-
stützen.“
Das Regionale Transformationsnetzwerk Ber-
lin-Brandenburg (ReTraNetz-BB) ist dabei
die Plattform in der Metropolregion für Ge-
stalter und Unternehmen im Mobilitätsöko-
system, indem es vernetzt, befähigt, berät
und als Impulsgeber inspiriert.
14
Aktuelles
nuvo1/24
Transformationsstrategie Berlin-Brandenburg:
Auf dem Weg zum Fahrzeugland 2.0
Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach
Im Internet:
https://retranetz-bb.de/downloads
nuvo1/24 15
Ansprechperson in PAL-Projekt:
Sylvia.Franke-Jordan@tu-dresden.de
Das zugrundeliegende Vorhaben
wird mit Mitteln des Bundes-
ministeriums für Bildung und
Forschung unter den Förderkenn-
zeichen 02L19C300 – 02L19C333
gefördert. Projektlaufzeit:
01.11.2021 – 31.10.2026
PAL-Transferveranstaltung: „Digitale Assistenzsysteme in der unternehmerischen Praxis – informieren – diskutieren – vernetzen“
Das Projekt PerspektiveArbeit Lausitz (PAL) lädt Unternehmen und Interessierte zur Teilnahme an der PAL-Transferveranstaltung ein.
Der Transfertag findet am 18.04.2024 von 10:00 - 16:00 Uhr im Tagungshotel IBS Laubusch statt.
Eine Anmeldung ist ab An-
fang Dezember 2023 über
die PAL-Website möglich.
Transferveranstaltung
18.04.2024 | 10 bis 16 Uhr
Persönlichen Austausch mit Unternehmen und Forschenden des PAL-Projektes zu den Themen:
Meine KI finden - Datenbasierte Assistenzsysteme für KMU
KI beherrschen - Wie KMU betriebliche Kompetenzen für Digitalisierung entwickeln
KI in KMU einführen - Wer macht´s und wie geht es?
Erfahrungsberichte von Betriebspraktikern, unter anderem:
EMIS Electrics GmbH „Gestaltung mobiler Arbeit bei der Montage von Photovoltaik-
anlagen mit digitaler Fernunterstützung“
TSS GmbH „Einsatz von KI bei der optimierten Einsatzplanung und Auftragsabwicklung“
Trumpf Sachsen „Herausforderungen bei der Implementierung von Wissenssicherung
und Bereitstellung in einem produzierenden Unternehmen“
ETAPART AG „Mitarbeitendenbeteiligung bei der Dokumentation von Erfahrungswissen“
Christoph Scholze, tragwerk consulting „Arbeiten im virtuellen Büro“
Team Umweltanalytik GmbH „Nutzung digitaler Werkzeuge zum Wissenserhalt und der Verkürzung von Einarbeitungszeiten“
Vorträge zu „Fachkräftesicherung im Strukturwandel: Erfahrungen in Schwarze Pumpe“ und„Datensouveränität und
Datensicherheit – Was ist in KMU zu tun?“
Gemeinsam finden wir
die Antworten für morgen.
Machen Sie aus den großen
Herausforderungen der Zukunft
noch größere Chancen für Ihr
Unternehmen.
Jetzt beraten lassen.
Mittelbrandenburgische
Sparkasse
Wie werden wir erfolgreich
nachhaltig und nachhaltig
erfolgreich?
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Nr. 1/2024 - Mittelstandsfinanzierung + Nachhaltigkeit

  • 1. nuvo Nr. 1/2024 • 7.Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin Wir. Unternehmen. Zukunft. ISSN 2625-3356 Andreas Schulz Vorsitzender des Vorstands der Mittelbrandenburgischen Sparkasse MBS ist Finanzpartnerin für die Transformation Mittelstandsfinanzierung + Nachhaltigkeit der mittelständischen Wirtschaft Dirk Werner Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft Fachkräfte gewinnen mit exzellenter Aus- und Weiterbildung in Unternehmen Dr. Burkhardt Greiff Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. AfD, Lieferkette und was sonst noch passierte im Jahr 2024
  • 2. Künstliche Intelligenz unterstützt die STEP in den kalten Monaten Wenn auf den Betriebshöfen der Stadt- entsorgung Potsdam (STEP) die Teams der Straßenreinigung starten, ist immer häufiger eine fast unsichtbare Kollegin mit an Bord: die Künstliche Intelligenz (KI). Sie ist schon länger kein Experiment mehr. Sie verändert die Arbeitswelt. Die STEP nutzt mittlerweile die Leistungsfähigkeit dieser Technik, um Gutes weiter zu ver- bessern. Die ohnehin sorgfältig durch- dachten und nachhaltig geplanten Rei- nigungstouren der Fahrzeuge werden noch um einiges besser: Denn die KI hilft zum Beispiel, Verschmutzungsschwerpunkte frü- her zu erkennen oder Abfallarten und -mengen zu erfassen. Dies wird stetig bes- ser, da das System permanent dazulernt. Neue Möglichkeiten Seit Anfang Juni sind fünf Kehrmaschinen unterwegs, die gleichsam ein magisches Auge besitzen. Sie sind mit einer inte- grierten Kamera ausgestattet, die mehr kann, als Bilder zu erzeugen. STEP-Ge- schäftsführer Florian Freitag berichtet über die Extras, die das System namens Cortexia leistet: „Der Verschmutzungsgrad der Stadt wird durch die KI objektiv messbar. Zudem können wir die Möglichkeit nutzen, weitere Komponenten, wie beispielsweise Papierkorbstandplätze oder Dogstations, mit in die Betrachtung einzubeziehen.“ Präzision an Bord Wie sehr ein Straßenzug oder Park ver- schmutzt ist, erkennt Cortexia auch. Und die talentierte Vielkönnerin an Bord der Kehrmaschinen hat ein scharfes Auge. Sie kann selbst sehr kleinteiligen Abfall präzise identifizieren. Glasbruch, Zigaretten oder Hundekotbeutel: Alles ordnet das System präzise ein und ermittelt daraus selbst- ständig den Sauberkeitszustand in den Gebieten. Dadurch entsteht ein gleich- mäßiger gepflegtes Stadtbild Hohe Akzeptanz Mit einem gut vorbereiteten Test ist die STEP mit dem KI-Einsatz im Herbst 2022 gestartet. Die ersten Runden mit dem System drehte eine Kleinkehrmaschine, zunächst nur auf den Rad- und Gehwegen. Das verlief erfolgreich. Die Teams haben sich mit der digitalen Helferin schnell an- gefreundet – aus gutem Grund: „Bei den Kolleginnen und Kollegen hat die KI eine hohe Akzeptanz, das hat gut geklappt. Es war gar keine große Umstellung, denn das System ist einfach handhabbar. Au- ßerdem wurden die Teams persönlich ins Projekt eingeführt. Das Plus für die Dis- position wurde schnell deutlich: Verunrei- nigungen lassen sich auch visuell prima darstellen“, sagt Freitag. Ergebnisse zählen Der Einsatz der KI ist mehr als ein neues Stück Technik. Es geht darum, die ge- samten Reinigungsprozesse auf eine qua- litativ nachhaltigere Stufe zu heben. Die Technik-Profis konnten in der Schweiz, in Basel, bereits sehen, welche Fortschritte möglich sind. Die Erwartungshaltung ist daher hoch. Die Kundenzufriedenheit in Bezug auf die Stadtsauberkeit und die Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt stehen im Mittelpunkt. Florian Freitag fasst das Ziel kompakt zusammen: „Wir streben das Optimum zwischen Sauberkeit, Gebührenstabilität und CO2-Vermeidung an.“ Künftig kann sich durch das System auch die Technik weiterentwickeln, indem beispielsweise die Reinigungskraft der Kehrmaschinen an den Verschmutzungs- grad in der Stadt angepasst wird. Ortsgenaue Reinigung Dazu gehören buchstäblich sauber auf die Stadtteile und Ortslagen abgestimmte Reinigungsstrategien. Wo sich Schmutz schnell ansammelt, kann zügiger ein Rei- nigungsfahrzeug vorbeikommen. Das wird leichter, weil sich dank der KI überflüssige Touren in eigentlich sauberen Straßen besser vermeiden lassen. Belgeitet durch zusätzliche Maßnahmen, wie saisonale Abfallbehälter, rückt das Ziel, Potsdams Straßen und Grünflächen insgesamt noch sauberer zu halten als bislang, in greifbare Nähe. Denn die Chance steigt, die Folgen des Litterings einzudämmen: Das englische Wort steht bei Fachleuten für achtlos weg- geworfenen Müll von Fertig-Mahlzeiten für unterwegs, Einmal-Kaffeebechern und Zigarettenresten. Einsatz im Winter Was im Sommer funktioniert hat, bewährte sich auch in der kalten Jahreszeit.. „Die Daten aus der ersten Sommertestphase wurden nicht nur gesammelt, sondern auch ausgewertet. Das haben wir weit- gehend abgeschlossen. Doch jenseits des schönen Wetters gehört auch die an- spruchsvolle Herbst-Winter-Reinigung dazu. Wir haben bereits im vergangenen Winter unter realen Bedingungen erprobt, wie gut das System in den kalten, nassen und frostigen Monaten funktioniert“, er- läutert Florian Freitag. „Wir waren mit den Ergebnissen sehr zufrieden und haben uns in diesen Sommer dazu entschlossen, Cortexia in weitere Klein- und Großkehr- maschinen zu verbauen.“ Technik ist ein Gewinn Die auf künstlicher Intelligenz basierende Lösung hilft, die Stadtsauberkeit zu messen und zu verbessern. Durch sie kann in der Reinigung besser und schneller auf Trends, wie Verschmutzungen durch Masken, rea- giert werden. Sie spart Kosten durch die wirtschaftlichere Planung der Touren, er- höht die Wirksamkeit der Stadtreinigung und reduziert zugleich Umwelteinflüsse. Die Potsdamerinnen und Potsdamer kön- nen somit zufriedener mit dem Gesamtbild ihrer Stadt sein. Florian Freitag schildert ein Beispiel: „Dieses Analysetool hilft uns frühzeitig und in Echtzeit Abfall-Hotspots zu erkennen. Das war vorher so nicht möglich. Die Abfall-Ballungsräume werden aufgezeichnet und uns gleichsam direkt auf den Tisch gelegt. Wir können so schneller erkennen, wo Mülleimer wirklich gebraucht werden. So können wir die Wünsche aus der Bevölkerung einfach besser erfüllen.“ 2 Kolumnentitel nuvo1/24 Winterreinigung mit KI Wichtige Details zum STEP-Winter- dienst finden Sie hier: https:// www.swp-potsdam.de/ Alle Informationen zu den Wertstoffhöfen gibt es hier: www.swp-potsdam.de/de/ entsorgung/wertstoffhöfe Ihr persönlicher Kontakt zur STEP: STEP Vertrieb 0331 661 7333 Mail vertrieb@step-potsdam.de
  • 3. nuvo1/24 3 Vorwort AfD, Lieferkette und was sonst noch passierte im Jahr 2024 Die AfD ist nicht nur eine Gefahr für die Wirtschaft, sondern für die gesamte Gesell- schaft. Deutschland als Exportweltmeister profitiert durch internationale Zusammen- arbeit und Handel. Sollte die AfD in Folge der anstehenden Landtagswahlen mehr Ein- fluss bekommen, wird das auch negative Folgen auf die Wirtschaft haben. Allein für die Gewinnung ausländischer Arbeits- und Fachkräfte sind die Planspiele zur „Remigra- tion“ eine Katastrophe. Ein Großteil der mit- telständischen Wirtschaft ist auf auslän- dische Arbeitskräfte angewiesen. Ob Investitions- oder Fördermittelzusagen mit einer AfD-Landesregierung noch Bestand hätten oder ob Zuzug ausländischer Fach- kräfte noch möglich sein wird, steht in Frage. Die mögliche Abwanderung von Fachkräften in andere Regionen Deutschlands ist bereits Teil von Diskussionen. Ein weiteres Thema ist das deutsche Lie- ferkettensorgfaltspflichtengesetz. Seit 2023 galt es ab 3.000 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, ab 1. Januar 2024 nun bereits ab 1.000. Die EU will dies perspektivisch auf noch kleinere Firmen ausdehnen. Eine Herausfor- derung ist die Überprüfung von Regeln und Standards über den Erdball. Wer kontrolliert Firmen in Asien? Unterliegen sie europäischen oder deutschen Rechtsbegriffen? Das deut- sche Gesetz, so Experten, sei ausreichend und könnte auf die EU angewendet werden. Die nächste Herausforderung für viele kleinere Firmen ist, dass international agierende Fir- men die hohen Anforderungen an ihre klei- neren Zulieferer weitergeben. Das verursacht Kosten, verschärft den Preisdruck und verleitet zu Verstößen. In den letzten drei Jahren, zuzeiten der Pandemie, wurden aufgrund von zeitwei- ligen Produktionsstillständen Zuliefer- betriebe ausgetauscht. Aus heutiger Sicht hätten diese Unternehmen auditiert werden müssen. Wer kontrolliert dann? Ziehen fest- gestellte Mängel Konsequenzen nach sich? Werden in Billiglohnländern Audits ord- nungsgemäß durchgeführt oder nur pro forma Häkchen gesetzt? Viele Themen sind nicht geklärt, insofern ist es gut, dass die EU noch nicht abschließend über das Lie- ferkettengesetz abgestimmt hat. Da war noch was in den ersten Tagen des Jahres! Die Bundesregierung hat sich auf ei- nen Umbau der Stromversorgung geeinigt. Neue Gaskraftwerke, später mit Wasserstoff betrieben, sollen zur Absicherung der Strom- erzeugung aus erneuerbaren Energien als „Backups“ bereitstehen. Bis Sommer 2024 soll es eine politische Einigung über das künftige Konzept des Strommarkts geben. Dafür wird vermutlich ein Sonder(schulden)- vermögen bereitgestellt. Dauerhafte Versor- gungssicherheit, Nachhaltigkeit und Bezahl- barkeit zeichnet ein umfassendes Konzept aus. Dieses Konzept fehlt. Das Bundeswirtschaftsministerium ver- weigert der Wirtschaft den Zugang zu be- zahlbarer Energieversorgung: Atom aus- geschaltet, Kohle verboten, Gas geächtet und Erneuerbare bürokratisch verbaut. Ge- zielter Bürokratieabbau kostet nichts und wäre ein kosten- loses Konjunktur- programm! Ihr Dr. Burkhardt Greiff, Präsident Unter- nehmerverband Brandenburg- Berlin e.V.
  • 4. 4 nuvo1/24 Aktuelles Das Thema künstliche Intelligenz (KI) hat aktuell Hochkonjunktur. Viel wird darüber gesprochen, wo sie bereits eingesetzt wird, was sie kann und was nicht. Die Me- dienstadt Babelsberg ist nicht nur für ihre filmischen Meisterwerke bekannt, sondern auch als Innovationszentrum, das den Puls der Zeit fühlt. In einer Ära, in der künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle spielt, ist der Einsatz dieser Technologie sowohl faszinierend als auch herausfor- dernd für die Kreativwirtschaft. Das neue Veranstaltungsformat „MEDIA METRO- POLIS #bblsbrg“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die technologische Transforma- tion anhand von konkreten Anwendungen sichtbar zu machen sowie die Kreativwirt- schaft mit der gewerblichen Wirtschaft zu verbinden und Raum für wegweisende Partnerschaften zu bieten. Am 15. Februar 2024 wurde im Studio Five der XU University der Startschuss für MEDIA METROPOLIS #bblsbrg gegeben. Unter dem Motto „Creative meets business“ präsentierten lokale Medienunternehmen spannende Technologiethemen und An- wendungen von künstlicher Intelligenz, die bereits in der Praxis eingesetzt werden. Unternehmen aus der Region erhielten da- bei nicht nur Einblicke in innovative Projekte, sondern wurden auch dazu ermutigt, eigene Ideen zu entwickeln, wie sie neue Techno- logien für sich nutzen können. Die Teilnehmer wurden von lokalen Un- ternehmen wie showcasepotsdam, QVi- sions, XENORAMA und Interlake sowie der Pappebuchgesellschaft mit auf eine Reise in die Zukunft genommen. Dabei wurden Projekte vorgestellt, die von der Verschmelzung von Film und Sound über die digitale Qualitätsbewertung in der Kakaoindustrie bis hin zur Integration ana- loger Inhalte in das Metaverse reichten. Besonderes Highlight des Abends war die Keynote von Eldar Sultanow, einem führenden Experten für künstliche Intel- ligenz und digitale Menschlichkeit. Sulta- now, promovierter Wirtschaftsinformatiker mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Softwareentwicklung, gab faszinierende Einblicke in die Zukunft der KI und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der Erfolg des Kickoffs zeigte sich nicht nur in den inspirierenden Präsentationen, sondern auch im regen Austausch und Networking während des get-togethers im Anschluss. Unterstützt wurde die Ver- anstaltung durch das Ministerium für Wirt- schaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg sowie durch verschiedene lokale Unternehmen und Partner, wie KW- Development GmbH, Wanke & Krebs GmbH & Co. KG, XU Exponential Univer- sity of Applied Sciences GmbH, WSD per- manent security GmbH, P3 Projekt GmbH und einfilm. MEDIA METROPOLIS #bblsbrg hat das Potenzial, in den kommenden Jahren zum Hotspot für wegweisende Media-Projekte in Brandenburg und darüber hinaus zu werden. Die Fortsetzung dieses spannen- den Formats steht bereits in den Start- löchern – ein Beweis für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der Region. Tilo Schneider MEDIA METROPOLIS #bblsbrg: Kreativität trifft auf Wirtschaft – Ein neues Veranstaltungsformat startet in Babelsberg Kontakt: Medienstadt Babelsberg Entwicklungsgesellschaft mbH Karl-Marx-Str. 73 14482 Potsdam-Babelsberg Mobil: 0172 385 37 67 E-Mail: tilo.schneider@zukunft- medienstadt.de Internet: www.bblsbrg.com „Creative meets business“ zum Auftakt von MEDIA METROPOLIS #bblsbrg. IMPRESSUM: NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft. • 7. Jahrgang • Ausgabe 1/2024 • ET: 29.02.2024 • Gesamtauflage: 3.500 • Herausgeber/V.i.S.d.P: comprend GmbH • Seniorberater: Michael Schulze • Den- nis-Gabor-Straße 2 • 14469 Potsdam • Tel.: 0331 58115800 • E-Mail: info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze • Autoren: Dr. Ul- rich Conrad, Michael Schulze • Satz und Druckvorbereitung: GrafikStudio Wilke • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: pixabay (S. 1 Titelbild); MBS/Stefan Specht (S. 1 o.); IW (S. 1 M., S. 10 u. S. 13 r. u.); Kathleen Friedrich (S. 1 u., S. 3, S. 8 u. S. 13 l. 5. v. o.); Marcus Grün (S. 4); Thorsten Heideck (S. 5 o.); Canva (S. 5. u.); MBS (S. 6 u. S. 7); MB.Photostock/stock.adobe.com (S. 8 l. o.); Jonathan Knowles/Stone RF/Getty Images (S. 8 M.); fotomanufaktur_schnittfincke (S. 9 u. S. 13 M. 2. v. o.); pictureblind (S. 12); contrango digital (S. 13 l. o.), Bundesagentur für Arbeit (S. 13 l. 2. v. o.); Andreas Franke (S. 13 l. 3. v. o.); Handwerks- kammer Potsdam/Michael Lüder (S. 13, l. 4. v. o.); Dominik Butzemann (S. 13 l. 6. v. o.); BMAS (S. 13 l. 7. v. o.); PREALIZE GmbH (S. 13 l. 8. v. o.); David Mar- schalls (S. 13 M. o.); ASG Spremberg (S. 13 M. 3. v. o.); VEINLAND GmbH (S. 13 M. 4. v. o.); MWAE/Till Budde (S. 13 r. o. u. S. 14); Tobias Koch (S. 13 r. 2. v. o.); IHK Potsdam/Stefan Specht (S. 13 r. 3. v. o.) • Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus • Redaktionsschluss: 12.02.2024 • NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten • Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356 •
  • 5. nuvo1/24 5 Aus dem Netzwerk Neues Mitglied im UVBB: go-digital Zukunft sichern – Unternehmen mit Förderung digitalisieren Mit Digitalisierung – ein Begriff in aller Munde – verbinden viele Unternehmer zu- nächst einmal „Aufwand“. Wer bei sich im Unternehmen eine Software, ein CRM- oder ERP-System eingeführt hat, weiß von zahlreichen Herausforderungen zu berichten. Wer vorhat, sein Unternehmen oder Abläufe zu digitalisieren, dem kann die Nutzung von Fördermitteln finanziell helfen. Ein Programm ist speziell für Digitalisie- rungsprojekte vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geschaffen worden, um kleinen und mittleren Unter- nehmen den Übergang in die digitale Welt zu erleichtern: go-digital. Was fördert go-digital? Mit dem go-digital-Programm haben kleine und mittlere Unternehmen der gewerb- lichen Wirtschaft und Handwerksbetriebe die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für professionelle Beratung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in Anspruch zu nehmen. Damit lassen sich Projekte mit den Schwerpunkten „IT-Sicherheit“, „Digitalisierte Geschäftsprozesse“ oder „Digitale Markterschließung“ besser um- setzen. So können Sie konkrete Maßnah- men ergreifen, um Ihre Wettbewerbs- fähigkeit und Effizienz zu steigern. Was könnten Sie mit go-digital umsetzen? Dieses Projekt könnte auch die Integration von SEO-Strategien und Social Media um- fassen, um die Sichtbarkeit und Kunden- reichweite zu erhöhen. Verbesserung der IT-Sicherheit: Als Unternehmer haben Sie durch go-di- gital die Möglichkeit, die Sicherheit Ihrer Daten zu stärken. Sie könnten gezielte Maßnahmen ergreifen, um ein Projekt zur Verbesserung der Datensicherheit umzu- setzen. So könnten Sie einen besseren Schutz für sensible Informationen gewähr- leisten. Das schützt nicht nur Ihre Unter- nehmensdaten, sondern stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden nachhaltig. Optimierung der Prozesse: Die go-digital-Förderung ermöglicht es Unternehmern, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Zum Beispiel könnte ein mit- telständisches Produktionsunternehmen durch die Förderung von go-digital Un- terstützung bei einer maßgeschneiderten Software erhalten. Diese Initiative hätte das Potenzial, beträchtliche Kostenein- sparungen und eine gesteigerte Effizienz im Unternehmen zu bewirken. Fazit: Die Anpassung an die Digitalisierung ist entscheidend für den Erfolg in der heutigen Geschäftswelt. Durch die Nutzung von Förderprogrammen wie go-digital und professionelle Beratungsdienstleistungen können Unternehmen nicht nur die He- rausforderungen der Transformation be- wältigen, sondern auch optimal davon profitieren. Matthias Gehrmann Wichtige Eckpunkte des Programms: • Zielgruppe: KMU mit weniger als 100 Mitarbeitern • Förderung: Bis zu 50 Prozent der Beraterkosten, maximal jedoch 16.500 Euro pro Beratungsprojekt • Fokus: Digitale Markterschließung, IT-Sicherheit, Digitalisierte Geschäfts- prozesse Kontaktieren Sie uns gern, um gemein- sam Ihre digitalen Ziele zu erreichen. Matthias Gehrmann Competence Center für digitale Medien CCDM GmbH Schloßstraße 12 14467 Potsdam Tel.: 0331-581 649 22
  • 6. 6 nuvo1/24 Raus aus der Rezession mit klaren Rahmenbedingungen und der MBS als zuverlässiger Partnerin für den Mittelstand. Aktuelles Interview mit Karsten Wagner, Di- rektor Firmenkunden und Ingo Schmidt, Marktdirektor Firmen- kunden der Mittelbrandenburgi- schen Sparkasse Die deutsche Wirtschaft steckt inzwischen in einer leichten Rezession: Krisen, Infla- tion, Verunsicherung durch unklare poli- tische Rahmenbedingungen und sinkende Exporte belasten die Unternehmen. „Ge- rade jetzt brauchen wir einen spürbaren Willen zum Aufbruch“, betont Andreas Schulz, der Vorstandsvorsitzende der Mit- telbrandenburgischen Sparkasse. „Die Herausforderungen sind groß, wir haben aber auch die Kraft, sie zu bewältigen – wenn wir strategisch klug und gemeinsam vorgehen.“ Für die anstehenden Aufgaben der mittelständischen Wirtschaft müssen enorme Investitionen mobilisiert werden, die MBS als größte Sparkasse Ostdeutsch- lands stehe dafür als zuverlässige Partnerin bereit. Für Schulz ist es selbstverständlich, dass die in der Region verwurzelte Spar- kasse, deren Bilanzsumme 2023 bei 16,1 Milliarden Euro liegt, ihre Finanzstärke für die Entwicklung vor Ort einsetzt. Über Perspektiven des Firmenkundengeschäftes sprachen wir mit Karsten Wagner und Ingo Schmidt von der MBS. Karsten Wag- ner leitet die Abteilung, in der Großkun- den und die Öffentliche Hand betreut werden. Ingo Schmidt ist seit Oktober 2023 für kleine und mittelständische Fir- menkunden und Gewerbetreibende in acht FirmenkundenCentern in der Region verantwortlich. Ist die Lage besser als die Stim- mung? Karsten Wagner: Diese Redewendung wird zwar gern gebraucht, aber sie hilft uns nicht viel. Richtig ist, dass sich die Wirtschaft in Ostdeutschland und in unse- rem Geschäftsgebiet im Land Brandenburg nach wie vor als robust erweist. Jetzt kommt sicher ein „aber“? Ingo Schmidt: Genau. Wir sehen Risiken dort, wo Betriebe still und leise ihre Tore schließen. Zum Beispiel in der Gastronomie oder im Handwerk, weil sich der Aufwand durch gestiegene Energie- bzw. Produk- tionskosten nicht mehr rechnet, kaum Per- sonal gefunden werden kann oder Nach- folger fehlen. Die Situation ist sehr diffe- renziert. Welche Entwicklungen zeigen das besonders? Karsten Wagner: Das Kreditgeschäft ent- wickelt sich zweigeteilt: Einerseits ist die gewerbliche Immobilienfinanzierung na- hezu komplett eingebrochen. Wegen der gestiegenen Zinsen? Karsten Wagner: Die Zinsen sind in den Normalbereich zurückgekehrt. Dennoch rechnen sich Neubauprojekte für Investoren und Projektentwickler oft einfach nicht mehr. Die allgemein gestiegenen Kosten verstärken dies. Hinzu kommt eine große Verunsicherung durch unklare Rahmenbe- dingungen, u. a. zu neuen Vorgaben beim Gebäudeenergiegesetz oder neuen För- derbedingungen. Von den Kapazitätseng- pässen bei zentralen Elementen der Ener- giewende wie Wärmepumpen und Ge- bäudeenergietechnik ganz zu schweigen. Und andererseits, der zweite Trend? Ingo Schmidt: Generell beobachten wir mit etwas Sorge die anhaltende Zurück- haltung bei Investitionen. Eine Ursache ist die hohe Inflation, eine weitere die Verunsicherung der Unternehmerinnen und Unternehmer. Die Folge ist ein In- vestitionsstau, insbesondere bei Ersatz- investitionen, wenn zum Beispiel der Fuhr- park nicht erneuert wird oder innovative Projekte aufgeschoben werden. Haben Sie Verständnis dafür? Ingo Schmidt: Verständnis ja, aber klug finden wir es natürlich nicht. Im Gegenteil: Wer zu lange mit Investitionen wartet, zahlt am Ende drauf! Gerade jetzt kommt es auf Leistungs- und Entscheidungsfähig- keit an, trotz unsicherer Rahmenbedin- gungen müssen Unternehmen den Markt analysieren und handeln. Wie kann die MBS dabei unterstützen? Karsten Wagner: In der Firmenkunden- beratung der MBS steht die Finanzierung der Transformation hin zu einem nachhal- tigen Wirtschaften im Fokus. Das ist viel mehr als eine einzelne Photovoltaikanlage auf dem Dach. Große Solarparks, Wind- kraftanlagen oder Geothermie sind zu- kunftsträchtig, aber teuer. Hier sehen wir enorme Wachstumschancen für die Region und engagieren uns als Finanzpartnerin. Dies liegt in unserem eigenen wirtschaftli- chen Interesse, denn unser nachhaltiges Kreditportfolio wird sich auch künftig gut in die Taxonomie einordnen lassen. Sind die Firmenkunden-Berate- rinnen und -berater dafür fit? Ingo Schmidt: Alle unsere Firmenkunden- Beraterinnen und -Berater wurden 2023 zu dieser Thematik speziell geschult. Bis zum Sommer diesen Jahres wird eine Viel- zahl als „Sustainable-Finance-Berater“ zer- tifiziert sein. Wir verfügen über nützliche Tools, mit denen wir Kundinnen und Kun- den zeigen können, wie sie im Vergleich zu ihrer Branche aufgestellt sind und wo man ansetzen kann. Ein Schwerpunkt für viele ist der Fachkräftemangel, auch bei der Unternehmensnachfolge tun sich manche Firmen schwer… Ingo Schmidt: Ich kann nur empfehlen, unsere Beratung und unser tolles Netzwerk für eine rechtzeitige Nachfolgeplanung zu nutzen. Wir haben Erfahrung und Finan- zierungslösungen, die in der Praxis erprobt sind. Den Fachkräftemangel werden wir ohne gezielte Zuwanderung nicht bewäl- tigen. Wir brauchen engagierte Unterneh- men, die ausbilden und die Mitarbeitenden in unserer lebenswerten Region halten. Karsten Wagner
  • 7. Karsten Wagner: Finanzierung ist Ver- trauenssache. In der Zeit historisch niedriger Zinsen boomte die Immobilienfinanzierung, günstige Investitionskredite und sinkende Leasingraten für Ausrüstungen oder Fahr- zeuge lockten. Diese Zeit ist vorbei, und das wird für manche Geschäftsbeziehung zwischen Unternehmen und Hausbank zu einer Stunde der Wahrheit. Und wie bewährt sich die Geschäftsbeziehung zur MBS? Ingo Schmidt: Das Vertrauen der regio- nalen Wirtschaft in die MBS ist ein solides Fundament, das auch jetzt trägt. Die MBS hat ihr Firmenkundengeschäft neu auf- gestellt und das Netz der persönlichen Beratung vor Ort deutlich enger geknüpft. Unsere Beraterinnen und Berater sind nicht nur fachlich kompetent, sie kennen auch die konkrete Situation in ihrer Region und sprechen die Sprache der hier lebenden Unternehmerinnen und Unternehmer. Wie kommen Sie mit den Unter- nehmensverantwortlichen zu den anspruchsvollen Themen der wirtschaftlichen und ökologischen Transformation ins Gespräch? Die Belastungen durch hohe Energiekosten und steigende CO2 -Preise sind zwar für die meisten relevant – bei den Lösungsmöglichkeiten aber fühlen sich viele überfordert... Ingo Schmidt: Genau das ist aus meiner Erfahrung ein guter Gesprächseinstieg. Ei- nen Fuhrpark hat fast jedes Unternehmen, überall wird Energie verbraucht. Es ist enorm wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und realistische Konzepte zu entwickeln. Karsten Wagner: Die konkreten Lösungen sind Sache der Fachleute, die MBS be- gleitet dabei und unterbreitet bei Bedarf Angebote für passende Finanzierungen. Gefragt ist die Fähigkeit, geschäftliche Chancen einzuschätzen und dabei Risiken nicht auszublenden. Welche Maßnahme kann direkt angegangen werden: Ener- getische Gebäudesanierung? Veränderun- gen an den Maschinen, sparsamere Ver- brenner oder alternative Antriebe im Fuhr- park? Wäre eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach nicht eine Investition, die sich verhältnismäßig schnell amortisiert? Was tun, wenn die Fördertöpfe im Moment leer sind? Ingo Schmidt: Auch wenn gegenwärtig viele Unklarheiten in den gesetzlichen Vor- gaben existieren, sollte man die Zukunfts- strategie nicht auf später verschieben. Für viele Vorhaben mit großem Effekt sind ohnehin längere Vorbereitungen nötig. Deshalb ist es ratsam, jetzt keine Zeit zu verlieren, sondern anzufangen! Karsten Wagner: Unsere Beraterinnen und Berater behalten auch über die Ent- wicklungen der Förderprogramme den ak- tuellen Überblick, um bei neuen Möglich- keiten sofort reagieren zu können. Die MBS kann mit bewährten Finanzierungs- instrumenten unterstützen. Und bei Finan- zierungen, die spezielles Know-how erfor- dern oder sehr große Kreditvolumina er- fordern, greifen wir auf Partner in der Sparkassenorganisation zurück, zum Bei- spiel die Deutsche Leasing. Eine große Herausforderung ist für viele kleine und mittelstän- dische Unternehmen die Unter- nehmensnachfolge. Kann die MBS auch hier unterstützen? Ingo Schmidt: Stabil laufende Betriebe beschäftigen sich oft zu spät mit dem The- ma. Eine gute Übergabe braucht drei bis fünf Jahre Vorbereitung, das sollte man wissen. Wer sich frühzeitig mit Modellen und Finanzierungslösungen für die Be- triebsübergabe beschäftigt, ist gut beraten. Auch das ist Teil unserer Firmenkunden- beratung. Wenn es um fehlendes Start- kapital geht, kann zum Beispiel die Bürg- schaftsbank Brandenburg Partnerin sein. Karsten Wagner: Die MBS hat tolles Netz- werk, auf das wir im Interesse unserer Fir- menkunden zurückgreifen. Wir sind alle daran interessiert, die regionale Wirtschaft zu erhalten und zu stärken, Arbeitsplätze und Kaufkraft in der Region zu sichern! Dr. Ulrich Conrad nuvo1/24 7 Aktuelles Entwicklung der Kundenkredite Ingo Schmidt MBS-Firmenkundenportal Die MBS bietet umfangreiche Informa- tionen und Services für Unternehmen auch online in ihrem Firmenkundenportal an. Viele dieser Services können Un- ternehmen nach der Registrierung selbst administrieren – zeitsparend für sich und als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit ihrem MBS-Firmenkundenberater. Zum MBS- Firmenkunden- portal: 4660,3 5048,6 5270,3 5519,4 5914,0 6135,1 6408,6 6665,1 0,0 1000,0 2000,0 3000,0 4000,0 5000,0 6000,0 7000,0 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Kundenkredite Forderungsbestände in Mio. €
  • 8. Die momentan neben der Klimakrise bedroh- lichste gesellschaftliche Katastrophe stellt die zunehmende sogenannte „Arbeiterlosigkeit“ dar! Gravierende demografische Veränderungen führen Deutschland in nächster Zukunft in eine „Gesellschaft ohne Arbeiter“: So werden Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge bis 2035 rund 7 Millionen Erwerbstätige weniger zur Verfügung stehen als heute, bis 2050 sogar 12 Millionen. Die bereits hohe Zahl fehlender Fachkräfte wird deutlich steigen, ins- besondere in Engpass-Berufen, also Berufen mit mehr Stellen als Bewerbern: Pflegekräfte, Lkw-Fahrer, Ingenieure, Köche, Ärzt*innen u.a. Die Folgen des Personalmangels sind ein- geschränkte Öffnungszeiten, reduzierte Angebote, Firmenschließungen und, wie Bettina Hagemann von der IHK Potsdam sagt: „Innovationsstau durch nicht mehr umsetzbare Projekte sowie Qualitätsrückgänge“. Hinzukommt, dass das am häufigsten genannte Erfolgsrezept zur Regulierung der Arbeiterlosigkeit, nämlich Arbeiter aus dem Ausland (Brasilien, Philippinen usw.) anzuwerben, keine nachhaltige Wirkung verspricht. Um die ansteigende Welle der Arbeiterlosigkeit einzudämmen, bedarf es also einiger Verände- rungen: Erleichterung der Einwanderung, bes- sere Organisation der Integration (Willkom- mens-Kultur), bessere Bezahlung in Engpass- Berufen, flexiblere Arbeitszeit-Modelle, höhere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter*innen. Und vor allem: Die Re- animierung des Themas „professionelle Mit- arbeiterführung“, das in deutschen Chefetagen ein Schattendasein führt, obwohl die Kon- sequenzen einer nachlässig praktizierten Mit- arbeiterführung bekannt sind. Der Autor meint, dass Mitarbeiter*innen nur dann im Unterneh- men bleiben, produktiv arbeiten und sich intern zu Fachkräften weiterbilden, wenn die Qualität der Mitarbeiterführung sehr hoch ist! Zur Messbarkeit der Qualität der Mitarbeiter- führung eines Unternehmens wurde von ihm in diesem Kontext ein „3-Stufen-Modell wirk- licher Führung“ entwickelt: 1. Toxische Führung Toxische Führung meint Führen nach dem „Ja- nus-Prinzip“, wonach die Führungsperson zwei Gesichter zeigt: So ist ihr Verhalten zu für sie wichtigen Partnern von erlesener Freundlichkeit und Höflichkeit. Trifft sie jedoch auf Menschen, die sie für unwichtig hält, kommt ihr zweites Gesicht zum Vorschein, das sich in missmutigem, verfolgendem, ungerechtem und auch aggres- sivem Verhalten ausdrückt.1 „Toxische“ Chefs teilen Mitarbeiter in 3 Kate- gorien ein: Freund (lässt mir alles „durch- gehen“), Untergebene (führt ohne Widerspruch meine Direktiven aus), Feind (widerspricht mir und wird dafür „bestraft“, provoziert, beleidigt, belogen, gemobbt, gedemütigt, gefeuert, ver- folgt). Die Folgen toxischer Führung für das Unternehmen können so zusammengefasst werden: Erst gehen die besten Mitarbeiter*in- nen, dann die Kunden… 2. Alibi-Führung Alibi-Führung basiert auf dem Irrtum von Chef*innen, „harte Fakten“ wie Kennzahlen, Prozesse, Zeiterfassung usw. seien wichtiger als „weiche Themen“ wie Mitarbeiter-Bindung, Mitarbeiter-Motivation, Mitarbeiter-Zufrieden- heit. Ihre Verantwortung für diese Themen wird dann häufig delegiert. Das dadurch an Mitarbeiter*innen gesendete Signal, ihre Mei- nungen und Ideen, ihre Kritik, ihre Sorgen und Nöte seien nicht wichtig, kommt dort de- finitiv an und hat weitreichende Auswirkungen hinsichtlich Krank- und Fehlzeiten, Produktivität und Qualität, Arbeitssicherheit, Wechsel-Be- reitschaft u.a. 3. Wirkliche Führung Wirkliche Führung kennzeichnet ein „empathi- scher Führungsstil“: „Wer heute als ‚Leader‘ erfolgreich sein will, muss vor allem mit Menschen umgehen können. Er muss den Großteil seiner Zeit mit Themen verbringen, die mit Menschen und deren Entwicklung zu tun haben!“2 Wirkliche Führung setzt die klare Definition der Werte, für die ein Unternehmen steht, vo- raus. Die Geschäftsleitung muss den von ihr selbst erarbeiteten Kodex durch ihr eigenes Verhalten verkörpern und analog mit allen Mit- arbeitern kommunizieren. Sie muss gewähr- leisten, dass der Wertekanon in der internen & externen Kommunikation von allen gelebt wird! Erst auf dieser Basis erfolgt die systematische Verteilung der Arbeit mittels eines abteilungs- übergreifenden „Arbeits-Verteilungs-Plans“ (AVP). Der AVP definiert als Instrument „wirk- licher Führung“ die Verteilung der Ziele, Auf- gaben, Zuständigkeiten, Kompetenzen bezüg- lich aller Arbeits-Plätze und regelt alle Kom- munikations-Wege im Unternehmen! So kann beispielsweise vermieden werden, dass Kunden zu einem Thema unnötigerweise von mehreren Mitarbeitern angesprochen werden. Wer sich als Unternehmen den beiden unteren Qualitäts-Stufen der Mitarbeiterführung zu- ordnen lassen muss, wird angesichts aktueller Arbeitsmarktentwicklungen nicht überleben: Von schwindender Mitarbeiter-Motivation in- folge fehlenden Mitarbeiter-Engagements durch die Geschäftsleitung, führt die Abwärtsspirale zwangsläufig zum Verlust von Mitarbeiter*innen, zu erhöhtem Zeitaufwand (Recruiting- und „Einarbeitungs-Dauerschleife“…) und schließ- lich zum wirtschaftlichen Ruin (Verlust von Kun- den, Abfindungen, Gerichtskosten etc.). Nur „wirkliche Führung“ von Mitarbeiter*innen garantiert Unternehmern nachhaltigen Erfolg! Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräfte-Gewinnung (Ausbilden, Anwerben, Weiterbilden, „Binden“!) sowie zur Fachkräfte- Sicherung! Roman Auchter 8 Aus dem Netzwerk nuvo1/24 Fachkräfte gewinnen durch „wirkliche Führung“? (Teil 2) 1 vgl. Thorborg, Heiner (2022). Mein Chef war ein Vollidiot, unter: www.spiegel.de/karriere/p26/ 2 vgl. Gasche, R. (2018). So geht Führung! Arbeiterlosigkeit: Symptom unserer Zeit. Das Janus-Prinzip: Toxische Führung. Zum Autor: Roman Auchter ist Geschäftsführer von „vita regulativ“. Er berät Unternehmen und soziale Einrich- tungen rund um das Thema Organi- sationsentwicklung. Sie erreichen ihn unter: www.vita-regulativ.de bzw. unter 0176-64215630.
  • 9. In einem TAB Unternehmer-Board treffen Sie regelmäßig auf erfolgreiche Unterneh- merinnen und Unternehmer, um Ideen zu diskutieren, ehrliches Feedback und pra- xiserprobte Lösungen zu bekommen. Immer wieder besprechen wir in unseren Boards Fragen zur Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. In diesen Wochen sind Lohn- und Gehalts- verhandlungen ein akutes Thema. Nicht immer ist es möglich, nötig oder sinnvoll, eine Lohn- und Gehaltsanpassung vorzu- nehmen. In unseren Meetings fällt auf, dass Chancen und Nutzen von sogenann- ten Benefits nicht ausreichend bekannt sind. Grund genug, das Thema in einem Artikel aufzugreifen: Ein zufriedenes und moti- viertes Team ist das Herzstück eines er- folgreichen Unternehmens. Eine effektive Methode, um die Mitarbeiterzufrieden- heit zu steigern, besteht darin, geeignete Mitarbeiter-Benefits anzubieten und diese transparent zu kommunizieren. Vielfältige Möglichkeiten Mitarbeiter-Benefits sind zusätzliche Leis- tungen, die Unternehmen ihren Mitarbei- tern über das Gehalt hinaus anbieten. Sie können verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise Krankenversicherun- gen, betriebliche Al- tersvorsorge, flexible Arbeitszeiten, Weiter- bildungsmöglichkei- ten oder auch Vergünstigungen bei Fitnessstudios oder Restaurants oder ein betriebliches Mittag- essen. Diese Benefits dienen dazu, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbes- sern und ihre Bindung an das Unternehmen zu stärken. Die Auswahl der richtigen Mitarbeiter-Be- nefits ist entscheidend. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter zu verstehen und darauf einzugehen. Eine umfassende Mitarbeiterbefragung kann dabei helfen, die Bedürfnisse der Belegschaft zu ermitteln und die Benefits entsprechend anzupassen. Indem Unter- nehmen auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen, können sie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit er- reichen. Transparenz ist wichtig Darüber hinaus ist es von großer Bedeu- tung, die Mitarbeiter-Benefits richtig zu erklären. Oftmals sind den Mitarbeitern die genauen Details und Vorteile der an- gebotenen Leistungen nicht bekannt. Eine klare und transparente Kommunika- tion ist daher unerlässlich. Unternehmen sollten regelmäßig über die vorhandenen Benefits informieren und den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Dies schafft Vertrauen und zeigt den Mit- arbeitern, dass ihre Bedürfnisse ernst ge- nommen werden. Die Auswirkungen von Mitarbeiter-Bene- fits auf die Mitarbeiterzufriedenheit sind vielfältig. Zum einen fühlen sich Mitarbei- ter wertgeschätzt und gebunden an das Unternehmen, was zu einer höheren Mitarbeiterbindung führt. Zufriedene Mitarbeiter sind in der Regel auch moti- vierter und produktiver, was sich positiv auf die Unternehmensleistung auswirkt. Darüber hinaus können Mitarbeiter-Be- nefits auch dazu beitragen, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und das Unter- nehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Unser Rat aus dem TAB Unternehmer- Board: Indem Unternehmen die Bedürf- nisse ihrer Mitarbeiter verstehen und geeignete Benefits anbieten, können sie eine positive Arbeitsumgebung schaffen und ihre Mitarbeiter langfristig binden. Eine transparente Kommunikation über die angebotenen Leistungen ist dabei von großer Bedeutung, um das volle Potenzial der Mitarbeiter-Benefits aus- zuschöpfen. nuvo1/24 9 Aus dem Netzwerk Mitarbeiter-Benefits sind Geld wert Adalbert Kurkowski Adalbert Kurkowski, TAB Inhaber & zertifizierter TAB Moderator in Berlin & Brandenburg Tel.: 0160 5922405 E-Mail: akurkowski@thealternativeboard.biz Web: www.thealternativeboard.biz
  • 10. 10 Aktuelles nuvo1/24 Fachkräfte gewinnen mit exzellenter Aus- und Weiterbildung in Unternehmen Von Dirk Werner, Institut der deutschen Wirtschaft Quelle: IW-Fach- kräftedatenbank auf Basis von Sonderauswertungen der BA und der IAB- Stellenerhebung, 2024 Fachkräftemangel in Ostdeutschland nach wie vor hoch Der Fachkräftemangel hat sich in Ostdeutsch- land im vergangenen Jahr zwar leicht reduziert, liegt aber immer noch auf einem hohen Niveau von knapp 97.400 fehlenden Fachkräften im Jahresdurchschnitt 2023. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Arbeitslosen von über einer Millionen Personen auf rund 600.000 deutlich reduziert, während die Zahl der hoch- gerechneten offenen Stellen von 112.000 auf 291.000 laut IW-Fachkräftedatenbank deutlich gestiegen ist. Potenziale zur Fachkräftesicherung nutzen Die überwiegende Zahl dieser offenen Stellen – rund 250.000 – wird für beruflich qualifizierte Fachkräfte, Meister, Techniker oder Akademiker ausgeschrieben. Die meisten Arbeitslosen ver- fügen aber über keine abgeschlossene Be- rufsausbildung: Damit kommt der Qualifizierung eine immer wichtigere Rolle zu. Es geht darum, möglichst alle noch vorhande- nen Potenziale zur Fachkräftesicherung aus- zuschöpfen. Neben einer höheren Erwerbs- beteiligung und einer umfangreicheren Ar- beitszeit von Älteren und Frauen gibt es noch ungenutzte Potenziale bei einer verstärkten Zuwanderung von gut qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland, bei Jüngeren in Deutschland, die derzeit noch keine Berufsausbildung ab- solviert haben, und bei Arbeitslosen, die über Teilqualifikationen und Umschulung für Berufe mit Fachkräftemangel qualifiziert werden könn- ten. Unternehmen können nach wie vor die besten Erfolge erzielen, wenn sie selbst in Aus- und Weiterbildung investieren. Ausbildung als Königsweg der Nachwuchsqualifizierung Nach wie vor ist die betriebliche Ausbildung der beste Weg, um Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen zu qualifizieren. Doch Unternehmen haben zunehmend Schwierig- keiten, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen. In Ostdeutschland liegt dieser Anteil inzwischen bei rund 13 Prozent. Eine gute Qualität in der Ausbildung und ein hohes Engagement in der Berufsorientierung und Schulkooperation ist daher die beste Werbung um potenzielle Auszubildende. Die derzeit drängendsten Themen aus Sicht von Unternehmen sind demzufolge besser qualifizierte Schulabgänger sowie eine bessere Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, die sich jeweils knapp neun von zehn Unter- nehmen wünschen. Hier ist die Politik gefordert,
  • 11. Schulen besser zu unterstützen und die Qualität von Schule und Schulkooperation zu erhöhen. Die junge Generation tickt jedoch auch anders und die Voraussetzungen der Auszubildenden werden immer heterogener. Daher ist die stän- dige Weiterbildung des Ausbildungspersonals eine wichtige Größe zur Sicherung der Ausbil- dungsqualität. Um Ausbilder für den digitalen Wandel fit zu machen, bietet beispielsweise das IW im NETZWERK Q 4.0 zahlreiche Work- shops, kleinere digitale Snacks und innovative Trainings im Blended Learning-Format an. Weiterbildung zur Entwicklung von Mitarbeitern und Unternehmen nutzen Die Weiterbildungsaktivität erreichte 2022 nach Ergebnissen der aktuellen IW-Weiterbildungs- erhebung einen neuen Höchststand, denn mehr als neun von zehn Unternehmen waren in der betrieblichen Weiterbildung ihrer Be- schäftigten aktiv. Jeder Beschäftigte investierte durchschnittlich über 20 Stunden in die eigene Weiterbildung. Das sind noch einmal rund zehn Prozent mehr als noch drei Jahre zuvor. Für Unternehmen lohnt sich die eigene be- triebliche Weiterbildung in vielerlei Hinsicht: Zum einen profitieren die Mitarbeiter durch die Vermittlung von benötigten Kompetenzen. Dies steigert die Produktivität und Innovati- onskraft des Unternehmens und verbessert betriebliche Arbeitsabläufe. Weiterbildungs- angebote haben zudem einen indirekten Ein- fluss auf den Unternehmenserfolg. Zum an- deren werden Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden, weil ihr persönlicher Berufs- und Karriereweg gefördert wird. Dies kann wiede- rum in der Außenkommunikation für die Re- krutierung neuer Mitarbeiter im Rahmen einer starken Marke als attraktiver Arbeitgeber ge- nutzt werden. Maßnahmen zur Steigerung der Qualität von Aus- und Weiterbildung Die Wirkungskraft der betrieblichen Aus- und Weiterbildung können Unternehmen durch ein breites und zeitgemäßes Angebot an ihre Mit- arbeitenden steigern. Hierzu zählen folgende Aspekte: • Zeitgemäße Inhalte: In den meisten Weiter- bildungen werden berufliches Fachwissen oder IT-Kompetenzen aufgefrischt. Dadurch halten die Mitarbeiter bei technischem Fort- schritt in der Branche mit neuen Produkti- onsverfahren oder Technologien sowie ge- änderten Kundenwünschen und Marketing- instrumenten Schritt. • Digitale Lernangebote: Diese helfen dabei, zeit- und ortsunabhängig und insbesondere im eigenen individuellen Tempo zu lernen. Besonders stark verbreitet ist dabei das in- teraktive webbasierte Lernen in Aus- und Weiterbildung. • Veränderungsbereitschaft fördern: Mit be- darfsgerechter Förderung werden die not- wendigen Kompetenzen vermittelt, um Mit- arbeiter für veränderte Arbeitsabläufe fit zu machen und die Akzeptanz für unterneh- merische Veränderungen zu erhöhen. Das hilft auch bei der Vertretung während El- ternzeit, Krankheits- oder Urlaubszeiten. • Innovationskraft stärken: Je selbstverständ- licher Aus- und Weiterbildung im Unterneh- men stattfindet, desto offener sind Mitarbeiter für kontinuierliche Verbesserungsprozesse und neue Trends, da sie sich gut informiert und vorbereitet fühlen. • Mitarbeiter einbeziehen: Entweder in regel- mäßigen Mitarbeitergesprächen oder durch eigene Initiative der Mitarbeiter sollten diese ihre Interessen in die Gestaltung von Aus- und Weiterbildung einbringen können. Dies erhöht zugleich Motivation und Arbeits- zufriedenheit. • Mitarbeiter gezielt entwickeln: Die eigenen Beschäftigten kennen das Unternehmen und seine Arbeitsabläufe. Durch eine voraus- schauende Personalarbeit lassen sich Mit- arbeiter gezielt auf frei werdende Stellen entwickeln. Hierdurch sinken das Risiko von Fehlbesetzungen und die Kosten von Va- kanzen und Rekrutierung. • Kontinuierlich weiterbilden: Größtes Hemmnis für Weiterbildung ist der Zeitmangel. Bei vollen Auftragsbüchern fällt das geplante Seminar daher manchmal aus. Daher sollte Weiterbildung gelebte und selbstverständ- liche Praxis sein, für die ausreichend Zeit re- serviert wird. • Netzwerke nutzen: Viele Unternehmen er- fahren aus guten Praxisbeispielen anderer in Austauschkreisen, welche Inhalte in der eigenen Branche besonders relevant werden oder welche Formen der Aus- und Weiter- bildung gute Ergebnisse erzielen. Aus- und Weiterbildungskultur im Unternehmen etablieren Die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften und die kontinuierliche Weiterbildung der Be- legschaft sind die Grundlage einer erfolgreichen Fachkräftesicherung. Sie dienen der Qualifizie- rung der Mitarbeiter und bilden eine gute Aus- gangsbasis, um die eigene Attraktivität als Ar- beitgeber zu steigern und neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Als Kernelemente einer strategischen Personalplanung dienen Aus- und Weiterbildung dazu, Fachkräfte systematisch in ihrer persönli- chen Entwicklung und beruflichen Karriere zu fördern und so nachhaltig an das eigene Un- ternehmen zu binden. Weiterbildung kann Fachkräfte zudem auf anstehende Übernahmen von Projekt- und Führungsverantwortung oder von Fachkarrieren vorbereiten. Um diese Potenziale bestmöglich zu nutzen, sollte in die Entwicklung einer betrieblichen Aus- und Weiterbildungskultur investiert werden. Dafür sollten nicht nur kontinuierlich Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung der Aus- zubildenden und Mitarbeiter bereitgehalten und weiterentwickelt werden, sondern auch in- tensiv darüber berichtet und zur Nutzung der Angebote motiviert werden. Mit einer solchen aktiven Weiterbildungskultur senden Unterneh- men sowohl ein Signal an die eigene Belegschaft als auch an externe Fachkräfte und damit po- tenzielle künftige Mitarbeiter. Weiterbildung sollte daher in der internen Kommunikation eine wichtige Rolle spielen. Dazu können ein internes Mitarbeiterportal, Mitarbeiterzeitschriften und Meetings genutzt werden, um regelmäßig den Weiterbildungsbedarf in den Abteilungen zu besprechen. So können Unternehmen schnell auf aktuelle Trends reagieren und zugleich besser strategisch planen. nuvo1/24 11 Aktuelles Dirk Werner
  • 12. Der Unternehmerverband Brandenburg- Berlin e.V. und der Unternehmerverband Sachsen e.V. laden zum 6. Ostdeutschen Unternehmertag 2024 ein. Das Leitmotiv lautet: „Vorhandene Fachkräftepotenziale in Ostdeutschland besser ausschöpfen. Wie Aus- und Weiterbildung im demogra- fischen Wandel besser gelingen können.“ Als Partner unterstützen die Industrie- und Handelskammer Potsdam und der Hand- werkskammertag Brandenburg den diesjäh- rigen Unternehmertag – gemeinsame An- strengungen sind nötig, um die sich dramatisch zuspitzenden komplexen Herausforderungen zu bewältigen. Fachkräftemangel, überbor- dende Bürokratie, ein konzeptionsloses Vor- gehen in der ökologischen Transformation und widersprüchliche rechtliche Rahmenbe- dingungen bremsen die deutsche Wirtschaft aus. „Statt erhoffter Stabilisierung zeichnet sich die Politik der Ampelregierung durch einen bisher nicht gekannten Kompetenz- und Realitätsverlust aus, mit fatalen Folgen für die mittelständischen Unternehmen“, erklärt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Un- ternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. „Als Interessenvertreter verlangen wir endlich Lösungen statt schöner Worte!“ Beim 6. Ost- deutschen Unternehmertag sollen praktisch umsetzbare Lösungen erarbeitet werden. Großes Engagement der regionalen Wirtschaft Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam betont: „Ausbildung ist das beste Mittel, dem Fachkräftemangel ent- gegenzuwirken. Die IHK Potsdam unterstützt deshalb jegliche Aktivitäten der regionalen Wirtschaft, um mehr junge Leute in die Un- ternehmen zu holen. So wurden für das lau- fende Ausbildungsjahr fast sechs Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen. Ganz ähnlich das Engagement der Hand- werkskammern. Ralph Rührig, Haupt- geschäftsführer der Handwerkskammer Pots- dam, unterstreicht: „Das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle im Wirtschafts- gefüge Ostdeutschlands. Als Motor für Wachstum und Beschäftigung trägt das Handwerk maßgeblich zur Stabilität und Dy- namik unserer Wirtschaftsregion bei. Wir un- terstützen den Unternehmertag, weil er eine wichtige Plattform bietet, um auch die He- rausforderungen und Chancen für das Hand- werk in Ostdeutschland zu diskutieren. Der Ostdeutsche Unternehmertag ist für uns eine Gelegenheit, mit anderen Unternehmern, Experten und Entscheidungsträgern in Kon- takt zu treten, Best Practices auszutauschen und gemeinsam an Lösungen für die He- rausforderungen unserer Zeit zu arbeiten.“ Für Mitgliedsunternehmen beider Verbände stehen jeweils 20 Freikarten für den Unter- nehmertag bereit. Aus- und Weiterbildung, gezielte Zuwanderung und digitale Systeme In Ostdeutschland werden im Jahr 2030 rund 800.000 weniger Menschen im arbeits- fähigen Alter leben als derzeit. Der Rückgang beträgt 11 Prozent, in den westdeutschen Bundesländern werden 7 Prozent erwartet. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln analysiert ständig die Fachkräftelücke, die Differenz zwischen offenen Stellen und arbeitslos gemeldeten potenziell passenden Bewerberinnen und Bewerbern. Diese ver- harre auf einem hohen Stand, zugleich steigt die Zahl der offenen Stellen für Fachkräfte und Spezialisten in der regenerativen Ener- gietechnik. Das KOFA empfiehlt, die Lücken durch Aus- und Weiterbildung sowie sorgfältig gesteuerte Zuwanderung zu schließen. Beim Unternehmertag wird KOFA-Chef Dirk Werner dieses Thema vertiefen. Effizienzsteigerung und rationelleren Per- sonaleinsatz versprechen digitale Systeme – auch hier braucht es deutliche Fortschritte. Lösungsmöglichkeiten werden beim 6. Ost- deutschen Unternehmertag vorgestellt, da- runter durch die contrango digital GmbH aus Potsdam. André Barthels, Mitgründer und Geschäftsführer betont: „Wir verstehen uns als direkter Partner mittelständischer Un- ternehmen, um mit ihnen gemeinsam digitale Veränderungen zu implementieren, die tat- sächlich funktionieren.“ Gesprächspartner aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Politiker aus der Bundespolitik und aus ost- deutschen Ländern, namhafte Experten, Wirt- schaftsförderer und erfolgreiche Unternehmer stehen beim Unternehmertag als Ansprech- partner zur Verfügung. Unter ihnen sind Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der zuständigen Fachabteilung Qualifizierung, Aus- und Wei- terbildung und Fachkräftesicherung im Bun- desministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Manfred Wäsche, IHK Potsdam, Markus Bier- cher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Dr. Steffen Kamm- radt, Wirtschaftsförderung Brandenburg, Ralph Bührig, Handwerkskammertag Bran- denburg, sowie die FDP-Bundestagsabge- ordnete Linda Teuteberg. Das Bundesminis- terium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Schirmherrschaft übernommen. Eine Aus- stellung mit Best-Practice-Beispielen begleitet den 6. Ostdeutschen Unternehmertag. „Die Lage im Osten unterscheidet sich auch nach fast 34 Jahren Einheit deutlich von der Situation in den westdeutschen Bundeslän- dern“, sagt Dr. Burkhardt Greiff. „Unsere mittelständische Wirtschaft wurde unter enor- men Kraftanstrengungen aufgebaut, das darf nicht verspielt werden! Deshalb organisieren wir diesen Unternehmertag für die Interessen der ostdeutschen Wirtschaft.“ 12 6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30. April 2024 nuvo1/24 Fachkräftepotenziale ausschöpfen: Wie Aus- und Weiterbildung im demografischen Wandel gelingen Großes Interesse beim 5. Ostdeutschen Unternehmertag im Vorjahr
  • 13. nuvo1/24 13 6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30. April 2024 Referenten und Diskutanten (alphabetisch) André Barthels, Geschäftsführer contrango digital GmbH Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord, Arbeitsagentur Frank Büchner, QLEE- Verbundmanager Ralph Bührig, Handwerkskammer- tag Brandenburg Dr. Burkhardt Greiff, Sprecher der Interes- sengemeinschaft der Unternehmerverbän- de Ostdeutschlands und Berlin, Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. Schirmherr: Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der zuständi- gen Fachabteilung Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesiche- rung im Bundesminis- terium für Arbeit und Soziales Cornelia Jeschek, Geschäftsführerin, Prealize GmbH Schirmherr: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Veranstalter: comprend GmbH Mitveranstalter: Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V., Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin Partner: Unternehmerverband Sachsen e.V. Unterstützer: Innovationsforum Ost, IHK Potsdam, SIBB, IBWF, media:net, der Handwerkskammertag, Land Brandenburg, BBAA Berlin-Brandenburg, Aerospace Allianz e.V, die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK), INFRANEU und BNI. Der 6. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 30. April 2024 von 10 bis 18 Uhr im Kongresshotel Potsdam, Am Luftschiffhafen 1 in 14471 Potsdam statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 195,00 €, Die Teilnahmegebühr für Mitglieder von UV-BB, Unternehmerverbänden, Mitveranstaltern und Unterstützern: 175,00 €. Alle Preise verstehen sich pro Person zzgl. MwSt. Michael Schulze Geschäftsführer comprend GmbH Tel.: 0331 58115800 Mobil: 0152 31061207 E-Mail: michael.schulze@comprend.de zur Anmeldung: Weitere Informationen auf der Internetseite: www.ostdeutscher-unternehmertag.de Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer (Sprecher), Wirtschafts- förderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) Adalbert Kurkowski, The Alternative Board (TAB), Berlin West/Potsdam/Havel- land/Potsdam Mittel- mark Roland Peine, Techni- scher Geschäftsführer, ASG Spremberg Gerald Rynkowski, Managing Director, VEINLAND GmbH Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg Linda Teuteberg, Mitglied des Deut- schen Bundestages (FDP) Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam Dirk Werner, Leiter Cluster Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte und Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
  • 14. Die Fahrzeug- und Zulieferindustrie sieht sich deutschlandweit mit einer komplexen Umbruchsituation konfrontiert. Anders als andere Regionen profitiert Berlin-Bran- denburg überdurchschnittlich vom Um- bruch in der Automotivebranche. Zu die- sem Schluss kommt das ReTraNetz-BB in seiner nun vorgestellten Transformations- strategie. Fünf chancenreiche Felder Langfristiges Ziel ist es, sich zu einer der führenden Automobilregionen in Europa zu entwickeln. Das Netzwerk sieht Entwick- lungspotential für künftige Wertschöpfung in fünf regionalen Chancenfeldern: soft- ware-basierte Geschäftsmodelle, Automati- sierung und Vernetzung von Fahrzeugen, Diversifizierung von Fahrzeugarten, Elektri- fizierung und Kreislaufwirtschaft. Damit wird aufgezeigt, in welchen Segmenten des Wertschöpfungssystems der Mobilität zu- künftig Innovation und Wachstum generiert werden. „Unsere Hauptstadtregion startet durch auf dem Weg zum Fahrzeugland 2.0“, erklärt die Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey. „In der Re- gion sind über 100 Unternehmen im Bereich PKW-Mobilität und über 300 im gesamten Wertschöpfungssystem der Mobilität tätig. Wir verfügen über erstklassiges Know-how in einer exzellenten Forschungs- und Wis- senschaftslandschaft. Unser innovatives Start-up-Ökosystem ist gleichauf mit euro- päischen Metropolen wie London oder Paris, und auch als Automobilstandort haben wir uns längst einen Namen gemacht. Doch Fach- und Arbeitskräftemangel, Digitalisie- rung und der Wandel unserer Wirtschaft stel- len die Branche vor Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen müssen.“ Die Transformationsstrategie ReTraNetz-BB de- finiert ein gemeinsames Leitbild für die Me- tropolregion, identifiziert regionale Chan- cenfelder und zeigt strategische Ziele und entsprechende Hebel auf. Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirt- schaft, Arbeit und Energie des Landes Bran- denburg, betont: „Die Fahrzeug- und Zulie- fererindustrie hat vielfältige und komplexe Transformationsherausforderungen zu meis- tern. In Brandenburg ist dieser Wirtschafts- zweig ein wichtiger Zukunftsgarant. Daher freue ich mich, dass wir in unserer Hauptstadt- region mit dem ReTraNetz-BB einen starken Akteur haben, der mit seiner Netzwerkarbeit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Transformation der Branche leistet. Berlin- Brandenburg ist bereits jetzt eine national be- deutende Region moderner Mobilität. Ge- meinsam werden wir daran arbeiten, die Attraktivität des Standortes für die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie weiter zu erhöhen.“ Gute Rahmenbedingungen und hohe Innovationskraft Brandenburg bietet mit seiner Verfügbarkeit von Industrieflächen und gut ausgebauter regenerativer Energieerzeugung sehr gute Rahmenbedingungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Weiterentwick- lung von Bestandsunternehmen auf dem Weg zur CO2 -neutralen Produktion. Zusam- men mit dem urbanen Zentrum Berlin, sei- nen zahlreichen Start-ups und der großen Anzahl an Softwareunternehmen ergeben sich Synergien für die überdurchschnittliche Entwicklung in den regionalen Chancenfel- dern der Transformationsstrategie. Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner, sagt: „Die Zukunft der Automobil- industrie wird in der Hauptstadtregion ge- staltet. Berlin und Brandenburg mit ihrem komplementären Wirtschaftsraum zeichnen sich durch eine aufstrebende Industrie so- wie eine starke Digitalwirtschaft und hohe Innovationskraft aus. Dabei leistet das Re- TraNetz Berlin Brandenburg einen wichtigen Beitrag, um die Transformation voranzubrin- gen und gezielt regionale Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie zu unter- stützen.“ Das Regionale Transformationsnetzwerk Ber- lin-Brandenburg (ReTraNetz-BB) ist dabei die Plattform in der Metropolregion für Ge- stalter und Unternehmen im Mobilitätsöko- system, indem es vernetzt, befähigt, berät und als Impulsgeber inspiriert. 14 Aktuelles nuvo1/24 Transformationsstrategie Berlin-Brandenburg: Auf dem Weg zum Fahrzeugland 2.0 Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach Im Internet: https://retranetz-bb.de/downloads
  • 15. nuvo1/24 15 Ansprechperson in PAL-Projekt: Sylvia.Franke-Jordan@tu-dresden.de Das zugrundeliegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkenn- zeichen 02L19C300 – 02L19C333 gefördert. Projektlaufzeit: 01.11.2021 – 31.10.2026 PAL-Transferveranstaltung: „Digitale Assistenzsysteme in der unternehmerischen Praxis – informieren – diskutieren – vernetzen“ Das Projekt PerspektiveArbeit Lausitz (PAL) lädt Unternehmen und Interessierte zur Teilnahme an der PAL-Transferveranstaltung ein. Der Transfertag findet am 18.04.2024 von 10:00 - 16:00 Uhr im Tagungshotel IBS Laubusch statt. Eine Anmeldung ist ab An- fang Dezember 2023 über die PAL-Website möglich. Transferveranstaltung 18.04.2024 | 10 bis 16 Uhr Persönlichen Austausch mit Unternehmen und Forschenden des PAL-Projektes zu den Themen: Meine KI finden - Datenbasierte Assistenzsysteme für KMU KI beherrschen - Wie KMU betriebliche Kompetenzen für Digitalisierung entwickeln KI in KMU einführen - Wer macht´s und wie geht es? Erfahrungsberichte von Betriebspraktikern, unter anderem: EMIS Electrics GmbH „Gestaltung mobiler Arbeit bei der Montage von Photovoltaik- anlagen mit digitaler Fernunterstützung“ TSS GmbH „Einsatz von KI bei der optimierten Einsatzplanung und Auftragsabwicklung“ Trumpf Sachsen „Herausforderungen bei der Implementierung von Wissenssicherung und Bereitstellung in einem produzierenden Unternehmen“ ETAPART AG „Mitarbeitendenbeteiligung bei der Dokumentation von Erfahrungswissen“ Christoph Scholze, tragwerk consulting „Arbeiten im virtuellen Büro“ Team Umweltanalytik GmbH „Nutzung digitaler Werkzeuge zum Wissenserhalt und der Verkürzung von Einarbeitungszeiten“ Vorträge zu „Fachkräftesicherung im Strukturwandel: Erfahrungen in Schwarze Pumpe“ und„Datensouveränität und Datensicherheit – Was ist in KMU zu tun?“
  • 16. Gemeinsam finden wir die Antworten für morgen. Machen Sie aus den großen Herausforderungen der Zukunft noch größere Chancen für Ihr Unternehmen. Jetzt beraten lassen. Mittelbrandenburgische Sparkasse Wie werden wir erfolgreich nachhaltig und nachhaltig erfolgreich? mbs.de/firmenkunden