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nuvoNr. 3/2020 • 3. Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
Menschen und Mittelstand
Dr. Burkhardt Greiff
Präsident des UVBB
Der Unternehmerverband unterstützt
Mitgliedsfirmen in der Corona-Krise
Dr. Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Liquiditätssicherung für einen
erfolgreichen Neustart besitzt Priorität
Herwarth Brune
Geschäftsführer Securitas Deutschland
Mittelstand hat Nachholbedarf
bei Sicherheitskonzepten
ISSN 2625-3356
Rubrik
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nuvoNr. 4/2018 • 1. Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
­­3nuvo3/20
Editorial
Dr. Thorsten Purps
Fachanwalt für Erbrecht
Martin Vogel
Fachanwalt für Bau- und
Architektenrecht
Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Dr. Marcus Flinder
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Mediator
Dr. Jochen Lindbach
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Fachanwalt für Familienrecht
Wirtschaftsmediator
Mathias Matusch
Fachanwalt für Miet- und
Wohnungseigentumsrecht
Fachanwalt für Medizinrecht
Andreas Jurisch
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Markus Thewes
Fachanwalt für Steuerrecht
Fachanwalt für Handels- und
Gesellschaftsrecht
Steuerberater
Andreas Lietzke
Fachanwalt für Bank- und
Kapitalmarktrecht
Anja Weber
Rechtsanwältin
Jeannine Lorenz
Rechtsanwältin
Jennifer Röhling
Fachanwältin für Familienrecht
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Eine außergewöhnliche Herausforderung
Die aktuelle Corona-Krise stellt seit Mit-
te März unser Land, unsere Gesellschaft,
die Wirtschaft und unsere Mitgliedsunter-
nehmen vor außergewöhnliche Heraus-
forderungen. Etwas Vergleichbares hat es
seit über 70 Jahren in Deutschland und
weltweit nicht gegeben.
Während sich die Lage täglich ändert
und wir alle mit ungewohnten Einschrän-
kungen unseres Alltags konfrontiert wer-
den, fragen sich viele unserer Mitglieder
sicherlich, wie es für sie persönlich und
ihre Unternehmen weitergeht.
Der Bund und die Landesregierungen
von Brandenburg und Berlin beschlossen
und veröffentlichten milliardenschwere
Hilfsprogramme zur finanziellen Unter-
stützung auch unserer Mitgliedsfirmen.
Soforthilfeprogramme zum Beispiel über
die ILB oder Investitionsbank Berlin von
nicht zurückzahlbaren Zuschüssen bis zu
Darlehen wurden und werden bereitge-
stellt, inzwischen mit langen Wartezeiten
zum Ärger vieler Mitglieder. Kurzarbeit
einzuführen und Kurzarbeitergeld zu be-
antragen soll unbürokratisch
möglich sein. Der Unterneh-
merverband steht an Ihrer Seite
und unterstützt Sie, falls Sie Fra-
gen haben oder Hilfe benöti-
gen. Fast täglich veröffentli-
chen wir über unseren Internet-
auftritt aktuelle Entwicklungen.
Wir repräsentieren in unserem
Verband eine hohe Kompetenz
in den gegenwärtig nachge-
fragten Themen, die wir Ihnen
bei Bedarf zur Seite stellen
möchten. Rufen Sie uns an,
mailen Sie uns und nehmen Sie
Kontakt zu uns auf. Wir organi-
sieren Unterstützung.
Erlauben Sie mir noch eine ganz persön-
liche Anmerkung: Kümmern Sie sich in
diesen Tagen, insbesondere gerade in
den Tagen nach den Lockerungen, ganz
besonders um Ihre Familie und die Men-
schen, die Ihnen nahestehen. Achten Sie
noch mehr als sonst auf sich und alle, die
Ihnen am Herzen liegen. Mit viel Herz,
gutem Gemeinsinn, Sorgsamkeit und mit
gemeinsamer Kraft werden wir die Situa-
tion meistern und noch näher zusammen-
wachsen.
Ihr Dr. Burkhardt Greiff,
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
­­­­4 nuvo3/20
Interview
NUVO: Herr Woidke, die Corona-Epi-
demie überlagert gegenwärtig alles, wie
sicher können wir sein, dass die wirt-
schaftliche Entwicklung nicht dauerhaft
Schaden nimmt – und was kann die Poli-
tik hier tun?
Dr. Dietmar Woidke: Die Politik macht
sehr viel, damit es zu dem genannten
„dauerhaften Schaden“ nicht kommt. In
dieser labilen Situation muss alles getan
werden, damit niemand unverschuldet in
Insolvenz gerät oder arbeitslos wird. Da-
für stellen Bund und Land Milliarden zur
Verfügung. Entscheidend ist, das System
relativ stabil zu halten, damit der Neustart
gelingen kann. Einen Systemzusammen-
bruch dürfen wir nicht zulassen.
Im Land Brandenburg dominieren tradi-
tionell mittelständische und kleine Un-
ternehmen, der Anteil von Kleinstbetrie-
ben ist vergleichsweise hoch. Diese ver-
fügen zwar oft über volle Auftragsbü-
cher, aber kaum über Reserven. Wie
können drohende Insolvenzen vermie-
den werden?
Die Sicherung der Liquidität ist die
drängendste Frage. Dafür gibt es Sofort-
Instrumente. Sie sind niedrigschwellig
und werden zügig gewährt. Außerdem
stehen vereinfachte Kreditprogramme
zur Verfügung. Hierzu zählen KfW-Hilfs-
programme, Bürgschaften und ein neues
Konsolidierungs- und Standortsiche-
rungsprogramm für kleine und mittlere
Unternehmen sowie Freiberufler. Und un-
ser Sozialstaat leistet einiges: dazu gehö-
ren das erweiterte Kurzarbeitergeld so-
wie die unbürokratische Stundung von
Sozialversicherungsbeiträgen. Klar ist
aber auch, dass die Hilfsprogramme im-
mer wieder auf ihre Passfähigkeit und ih-
ren Umfang geprüft werden müssen.
Lernprozesse und Nachjustierungen ge-
hören daher dazu.
Gerade ist die lange geforderte Ge-
setzgebung zum Kohleausstieg in Gang
gekommen. Es gab von allen Seiten Kri-
tik, wie geht die Landesregierung mit
den gefundenen Kompromissen um?
Klar gibt es Kritik. Das war schon immer
so. Aber weil es insgesamt ein sehr gro-
ßes Milliarden-Paket ist, das wir für Bran-
denburg heraushandeln konnten, be-
komme ich auch viel Zustimmung. Das
Gesetz zum Kohleausstieg ist im parla-
mentarischen Verfahren mit dem Struk-
turstärkungsgesetz verbunden. Deshalb
kommen die vielen Maßnahmen zur
Strukturstärkung erst zum Tragen, wenn
beide Gesetze in Kraft sind. Durchgesetzt
hat Brandenburg im Bundesrat, dass die
Bedingungen für den Braunkohleausstieg
optimiert und zum Beispiel die Möglich-
keiten für Gaskraftwerke an den ehemali-
gen Kohlestandorten verbessert werden.
Das Land Brandenburg versteht sich als
Energieregion, zukünftig mit dem
Schwerpunkt auf Energie aus erneuerba-
ren Quellen. Die Ansiedlung von Tesla
gilt auch als Bestätigung der hier bereits
erzielten Fortschritte. Wie schnell soll
der Umbau der Energiewirtschaft weiter-
gehen?
Ich will, dass Brandenburg mit der Lau-
sitz zu einer Europäischen Modellregion
für Wirtschaftswachstum und Klimaschutz
wird. Immer stärker legen große Indus-
trieunternehmen Wert darauf, möglichst
klimaneutral zu produzieren. Branden-
burg ist bundesweit bezogen auf Fläche
und Einwohner führend bei den Erneuer-
baren Energien. Damit haben wir die
Möglichkeit, Unternehmen damit zu ver-
sorgen. Das zahlt sich aus, diesen Weg
wollen wir weitergehen. Bei der Auswei-
sung der Gebiete für Wind- und Solar-
energie sollen aber die betroffenen Orte
besser mitentscheiden können und die
Bürger finanzielle Vorteile haben. Bisher
ist es genau umgekehrt: Sie haben die
Riesenanlagen vor der Haustüre und zah-
len die höchsten Strompreise. Das darf
nicht mehr sein. Ich will Dezentralisierung
und Demokratisierung bei der Energie-
wende. Sonst fährt sie gegen die Wand.
Der Vorteil von dezentralen Lösungen ist,
dass keine größeren Übertragungsnetze
gebraucht werden. Unser Ziel muss sein,
ein integriertes Energiesystem zu schaf-
fen, das Umweltfreundlichkeit, Wirt-
schaftlichkeit und Versorgungssicherheit
miteinander verbindet. Gemäß unserer
Energiestrategie streben wir an, bis 2030
den Stromverbrauch rechnerisch zu 100
Prozent mit Erneuerbaren abzudecken.
In Ihrer Bewertung des Ansiedlungser-
folgs von Tesla hatten Sie weiteres Inter-
esse von Investoren am Land Branden-
burg als Standort angekündigt. Gibt es
dazu bereits Konkreteres?
Die Ansiedlung von Tesla hat den Stand-
ort Brandenburg ins Rampenlicht ge-
rückt. Wir erleben ein steigendes Investi-
tionsinteresse. Ein konkretes Beispiel ist
die Entscheidung der BASF zum Aufbau
einer Kathodenfertigung in Schwarzhei-
de. Unsere Wirtschaftsförderungsgesell-
schaft WFBB ist mit weiteren Investoren
im Gespräch, darunter auch mit Zuliefe-
rern von Tesla. Ich bitte aber um Ver-
ständnis, dass wir bei Investitionsvorha-
ben strengste Vertraulichkeit bewahren
„Die Sicherung der Liquidität ist die drängendste Frage“
Fragen an Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Dr. Dietmar Woidke
­­5nuvo3/20
Interview
müssen. Dies war einer der Gründe für
die Entscheidung von Tesla, nach Bran-
denburg zu gehen.
Welche Schwerpunkte sehen Sie für die
Entwicklung der Lausitz? Sie wird viel-
fach als mögliche Modellregion genannt
– saubere Energie, Wasserstoffwirt-
schaft, Kombinierter Verkehr, Gesund-
heitswirtschaft u. a. Was ist davon tragfä-
hig?
Die Lausitz bleibt Energie- und Indus-
trieregion. Dahin zielt unsere Strategie.
Dafür wird ein Teil der Milliarden aus der
Strukturstärkung eingesetzt. Kernpunkte
sind Ausbau der Infrastruktur, Stärkung
von Wissenschaft und Forschung sowie
neue Arbeitsplätze in Industrie und
Dienstleistung.
Dazu ein paar Beispiele: Ausbau der
Bahnstrecke Berlin-Cottbus, um Europa
und Lausitzmetropole eng zu verbinden,
Medizinische Hochschule in Cottbus, For-
schungseinrichtungen von Fraunhofer
und DLR für Energieinfrastruktur und
Geothermie sowie für Dekarbonisierte In-
dustrieprozesse und alternative Antriebs-
systeme, Ausbau des Bahnwerks Cottbus
auch zur ICE-Instandhaltung mit zusätzli-
chen Industriearbeitsplätzen. Zusammen
mit der Region, mit Sachsen, dem Bund
und der EU setzen wir uns dafür ein, dass
die Dynamik, die in dem Veränderungs-
prozess liegt, positiv, vorwärtsgewandt
und sozial wie auch wirtschaftlich nach-
haltig genutzt wird.
Es gibt auch die Sorge, dass neben der
Konzentration auf die Kohleregion ande-
re strukturschwache Gebiete wie die
Prignitz oder die Uckermark vergessen
werden könnten. Auch viele schnell
wachsende Speckgürtelgemeinden ru-
fen nach mehr Unterstützung. Wie lässt
sich hier die Balance wahren?
Natürlich haben wir das ganze Land in
seiner Unterschiedlichkeit im Blick. Wir
nehmen die regionale Entwicklung in al-
len Teilen unseres Landes noch stärker in
den Fokus und setzen sogenannte Regio-
nalkoordinatoren ein.
Wir entwickeln das Konzept der Regio-
nalen Wachstumskerne hin zu Innovati-
onskorridoren fort. Dabei gilt es, die Ent-
wicklung der Hauptstadtregion und das
Zusammenwirken mit Berlin im Blick zu
behalten. Diese unterschiedlichen Ansät-
ze und Prozesse sollen so miteinander
verzahnt werden, dass für die regionale
Entwicklung in allen Landesteilen mög-
lichst viele Synergien und ein größtmögli-
cher Mehrwert entstehen.
Es gibt einen natürlichen Wettbewerb
zwischen Berlin und Brandenburg, zu-
gleich auch gemeinsame Abstimmungen
zur wirtschaftlichen Entwicklung, die vor
allem mit der Clusterstrategie verbun-
den sind. Wie soll diese in den kommen-
den Jahren weiterentwickelt werden?
Berlin und Brandenburg brauchen ein-
ander. Gemeinsam können wir richtig viel
erreichen. Aber was mir wichtig ist: Ich
bin mit einer gemeinsamen Wirtschafts-
förderung klar einverstanden, aber das
muss dann auch für ganz Brandenburg
gelten. Die Berliner Politik muss erken-
nen, dass Brandenburg nicht am Auto-
bahnring aufhört.
Die Hauptstadtregion Berlin-Branden-
burg hat sich zu einem innovativen Stand-
ort mit zahlreichen starken und dynami-
schen Unternehmen, Forschungsleucht-
türmen und Wissenschaftseinrichtungen
von Weltruf entwickelt. Es ist gelungen,
über die integrierte Clusterstrategie die
Stärken der Region weiter zu bündeln
und zu schärfen. 2019 haben wir sie zur
innoBB 2025 mit dem Fokus auf die vier
Schwerpunkte Digitalisierung / Reallabo-
re und Testfelder / Arbeit 4.0 und Fach-
kräfte sowie Startups und Gründungen
fortgeschrieben.
Größtes Hemmnis für viele Unterneh-
men ist der Fachkräftemangel. Wie kann
diese Herausforderung, die sich in den
kommenden Jahren mit dem Ausschei-
den vieler Fachkräfte aus dem Arbeits-
prozess verschärfen wird, gemeistert
werden?
Land und Kammern machen dazu sehr
viel. Im Wettbewerb um Fachkräfte ent-
scheidet am Ende aber die Attraktivität
des Arbeitsplatzes. Wer gute Arbeit
anbietet, also attraktive Löhne, Entwick-
lungsmöglichkeiten, Angebote zur Ver-
einbarkeit von Beruf und Privatleben,
aber auch gesunde und sichere Arbeit,
wird am Ende auch die besten Köpfe für
sich gewinnen.
Die gemeinsame Wirtschaftsregion
Berlin-Brandenburg punktet mit einer
exzellenten Wissenschaftslandschaft
und hervorragenden Angeboten für Stu-
dium und Ausbildung. Wie können wir
sicherstellen, dass davon auch die Unter-
nehmen noch stärker profitieren – als Ar-
beitsgeber oder als Kooperationspart-
ner in gemeinsamen Projekten?
Ein zentraler Schlüssel sind Kooperatio-
nen von Unternehmen und Hochschulen,
Technologietransfer, Förderung von
Gründungsstrukturen an den Hochschu-
len und Universitäten und ständiger Dia-
log. Einen speziellen Ansatz verfolgt
Brandenburg mit der Unterstützung der
KMU zur Beschäftigung von hochqualifi-
zierten Nachwuchskräften. So werden
durch Wissenstransfer nicht nur betriebli-
che Innovationen und Wachstum beför-
dert, sondern auch dringend benötigte
Fachkräfte an Brandenburger Betriebe
gebunden. Durch die 2018 eingeführten
Servicestellen Verbundausbildung sollen
weitere Betriebe für die Ausbildung ge-
wonnen werden.
Das Interview führte Dr. Ulrich Conrad
Dr. Dietmar Woidke ist derzeit auch Präsident des Bundesrates
­­­­6 nuvo3/20
Aus dem Netzwerk
Thema beim Ostdeutschen Unternehmertag am 9. Dezember:
Wie Unternehmen trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter finden
Das Kompetenzzentrum für Fachkräfte-
sicherung (KOFA) hat untersucht, wie
stark Unternehmen von Fachkräfteeng-
pässen betroffen sind und wie Unterneh-
men mit diesen umgehen. Obwohl neun
von zehn Unternehmen den Fachkräfte-
mangel bereits spüren, betreiben ledig-
lich 43 Prozent der Firmen eine
langfristige Personalplanung. Voraus-
schauende Annahmen über Personaleng-
pässe, Talentbedarf, Fluktuation und Pen-
sionierungen werden aktuell nur von ei-
ner Minderheit der Unternehmen getrof-
fen.
Diese Themen werden am 9. Dezember
2020 auf dem Ostdeutschen Unterneh-
mertag im Kongresshotel am Templiner
See in Potsdam diskutiert. Wegen der
Corona-Beschränkungen musste der ur-
sprüngliche Termin im März verschoben
werden. Zum Praxisforum der ostdeut-
schen Wirtschaft werden 200 Teilnehmer
erwartet. Der Ostdeutsche Unternehmer-
tag bietet themen- und länderübergrei-
fend den mittelständischen Unterneh-
men, der Wissenschaft und der Politik ei-
ne gemeinsame Plattform. Sie soll die
Herausforderungen und Perspektiven
des ostdeutschen Wirtschaftsraumes dis-
kutieren und praxisnah Zukunftsthemen
voranbringen. Der Ostdeutsche Unter-
nehmertag 2020 wird vom Unternehmer-
verband Brandenburg-Berlin gemeinsam
mit dem Innovationsforum Ost, media-
net, dem Netzwerk der Mittelstandsbera-
ter IBWF, dem Verband der Digitalwirt-
schaft SIBB und dem Handwerkskammer-
tag Land Brandenburg organisiert.
Das Thema lautet: Fachkräftemangel –
Auswege aus einem absehbaren Dilem-
ma. Wie ostdeutsche Unternehmen ihren
Arbeitskräftebedarf decken und Mitar-
beiter binden können.
Leading Partner sind die Investitions-
bank des Landes Brandenburg (ILB), die
IKK classic und die Signal Iduna Grup-
pe. Schirmherr der Veranstaltung ist das
Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (angefragt).
Das aktuelle Programm finden Sie auf
www.ostdeutscher-unternehmertag.de/
programm.
Als Redner werden
u.a. erwartet:
•	Dr. Dietmar Woidke,
Ministerpräsident des
Landes Brandenburg
•	Dr. Regina Flake,
Teamleiterin im Kom-
petenzzentrum Fach-
kräftesicherung (KO-
FA) am Institut der
deutschen Wirtschaft
Köln (IW)
•	Leonie Gebers,
Staatssekretärin im
Bundesministerium
für Arbeit & Soziales
•	Prof. Dr.-Ing. Jörg
Steinbach, Minister für
Wirtschaft und Energie
des Landes Branden-
burg
•	Christian Breckwoldt, Organisationsdi-
rektor der SIGNAL IDUNA Gruppe
•	Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender
der IKK classic
(Programmänderungen vorbehalten)
Die Leading-Partner des Ostdeutschen Unternehmertags 2020:
Die Aussteller des Ostdeutschen Unternehmertags 2020:
Partner des Ostdeutschen Unternehmertags 2020:
D.WoidkeR.FlakeL.GebersJ.Steinbach
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­­­­8 nuvo3/20
Ratgeber
In der Corona-Krise die Risiken nicht unterschätzen!
Unfälle und Cyberattacken im Home-Office absichern
Auf Unfälle und Cyberattacken im Home-
Office sind viele Unternehmen nicht aus-
reichend eingestellt, auch Geschäftsrei-
sen ins Ausland stellen neue Anforderun-
gen. Der Industrieversicherer HDI berät
und bietet pragmatische Lösungen an.
Plötzlich musste es ganz schnell gehen:
Flächendeckend haben Firmen ihre Ver-
waltungsbereiche und Dienstleister, in
denen Kundenkontakte online oder per
Telefon laufen, ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ins Home-Office geschickt.
Oft gab es bereits Erfahrungen, standen
den Beschäftigten für ihre Tätigkeit Fir-
men-Laptops oder Tablets zur Verfügung.
Doch häufig bleibt gar nichts anderes üb-
rig, als das eigene Handy zu nutzen oder
den privaten Computer mittels Token für
die sichere Einwahl ins Firmennetz auszu-
rüsten. Leitfäden formulieren Mindestan-
forderungen – aktuelles Betriebssystem,
Virenschutz, Firewall, Verschlüsselung im
privaten WLAN – durch Fachleute über-
prüft wird dies in der Regel nicht. Auf-
merksame Mitarbeiter fragen von sich aus
nach den Risiken dieses Vorgehens. Und
was passiert, wenn jemand im Home-Of-
fice stürzt und sich unglücklich verletzt?
„Alle diese Risiken sind nicht neu, stehen
aber durch die Corona-Krise mit geballter
Wucht auf der Tagesordnung“, sagt Hei-
ko Waber, Leiter der Niederlassungen
Leipzig und Berlin-Brandenburg der HDI
Global SE. „Auch wenn es zunächst nicht
ohne Improvisation ging, muss spätes-
tens jetzt das Risikomanagement wieder
greifen. Home-Office wird ein Thema
bleiben – natürlich können sich die Unter-
nehmen auf unsere Kompetenz und Er-
fahrung verlassen.“
Unfallschutz: Die 24-Stunden-Deckung
Die Abgrenzung von privaten und
dienstlichen Tätigkeiten ist im Home-Of-
fice schwierig, es kann sein, dass bei Un-
fällen die gesetzliche Unfallversicherung
nicht greift. Um diese Ungewissheit für
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu
vermeiden, ist die Ergänzung einer be-
stehenden Gruppenunfallversicherung
angeraten. Viele Firmen haben eine sol-
che beim HDI, ihnen bietet Deutschlands
namhafter Industrieversicherer mit der
kurzfristigen Absicherung einer „24-Stun-
den-Deckung“ das Schließen der De-
ckungslücke an. „Die Absicherung des
Unfallrisikos ist absolut sinnvoll“, betont
Heiko Waber.
Die kurzfristigen Verträge haben eine
Mindestlaufzeit von drei Monaten, der
Mindestbeitrag beträgt 250,00 Euro zu-
züglich Versicherungssteuer. Es gibt drei
Varianten mit Beiträgen von 2,80 Euro bis
11,20 Euro je Person und Monat, wobei in
der niedrigsten Variante der Tod mit
25.000 Euro und Invalidität mit 50.000
Euro versichert sind.
Cybersicherheit auch im Home-Office
Es hat nicht lange gedauert, bis Krimi-
nelle die Risiken flächendeckender Arbeit
im Home-Office für ihre Attacken auszu-
nutzen begannen. Inzwischen häufen sich
die Warnungen vor verdächtigen E-Mails
sowie vor Angriffen auf Router und priva-
te WLAN-Netze. „Eine besonders perfide
Masche sind E-Mails, in denen sich Betrü-
ger als Geschäftsführer oder andere Füh-
rungskräfte ausgeben und Anweisungen
an Mitarbeiter erteilen“, erklärt Heiko
Waber. „Die Namen haben sie von der
Website, das Ziel ist natürlich, Geld oder
Geschäftsgeheimnisse zu stehlen.“ Paral-
lel zu Versicherungslösungen für Risiken
rund um die Firmen-IT bietet der HDI Un-
ternehmen seit mehreren Jahren eine
umfassende Beratung und auch Schulun-
gen zur IT-Sicherheit und zum Daten-
schutz an. Um diesen Service weiter aus-
zubauen, hat der HDI dieses Jahr die Per-
seus Technologies GmbH übernommen.
Die neue Tochtergesellschaft ist mit rund
30 Spezialisten aus sieben Nationen er-
fahren darin, IT-Sicherheit in Unterneh-
men voranzutreiben. Ziel sei es, so der
Niederlassungsleiter, eine Kultur der Cy-
bersicherheit in Unternehmen zu etablie-
ren. Das Angebot umfasst browserbasier-
Im Home-Office lauern mehr Gefahren als man denkt, gerade im Hinblick auf die IT-Sicherheit
­­9nuvo3/20
Ratgeber
te Mitarbeitertrainings, eine Cyber-Not-
fallhilfe rund um die Uhr, eine intelligente
Archivsoftware sowie einen Cyber-
Schutzbrief. Alle Phasen einer Cyberatta-
cke werden mit dem Perseus 360 Grad-
Konzept betrachtet und das jeweilige
Vorgehen optimiert.
Maßgeschneiderte Versicherungslösun-
gen wie „Cyber+“ sowie „Cyber+ Smart“
und der Aufbau einer IT-Sicherheitskultur
in Unternehmen bilden sozusagen zwei
Seiten einer Medaille. „Cyber+ Smart“
wendet sich speziell an produzierende
mittelständische Firmen mit einem Jah-
resumsatz zwischen fünf und 50 Millionen
Euro. Abgesichert werden sogenannte
Informationssicherheitsverletzungen,
dies können zum Beispiel die Entwen-
dung personenbezogener Daten, die
Verletzung von Betriebs- und Geschäfts-
geheimnissen Dritter sowie Internet-Atta-
cken auf das betriebliche Netzwerk, etwa
durch Schadsoftware sein.
Der standardisierte Versicherungsschutz
deckt Dritt- und Eigenschäden sowie Be-
triebsunterbrechungen (BU) aus Cyber-
Vorfällen ab. Wertvolle Serviceleistungen
zur Bewältigung von Cyber-Vorfällen, die
viele Unternehmen zumeist nicht selbst
vorhalten, werden erstattet, nämlich fo-
rensische Untersuchungen, Benachrichti-
gungskosten, Öffentlichkeitsarbeit im Kri-
senfall, Kredit-Überwachungsdienstleis-
tungen und Wiederherstellungskosten.
Vor allem die Kosten für IT-Experten oder
Forensikern können erheblich sein. Die
Risikoanalyse erfolgt generell per Selbst-
auskunft des Kunden.
Abgesichert auf Geschäftsreisen
Die Reisetätigkeit ist derzeit stark einge-
schränkt, doch um die Wirtschaft wieder
in Gang zu setzen, werden Geschäftsrei-
sen und Auslandseinsätze eine wichtige
Rolle spielen. In zahlreichen Ländern
muss man mit Veränderungen rechnen,
die nicht nur den Alltag, sondern beson-
ders den Aufenthalt von Ausländern be-
treffen. Gesundheitsrisiken und Kriminali-
tät nehmen zu, die medizinische Versor-
gung ist nicht immer auf dem gewohnten
Stand. Der HDI bietet seit jeher verschie-
dene Produkte für die Risikoabsicherung
der Mitarbeiter bei Auslandstätigkeiten
an. Wie sehr die Fürsorgepflicht der Ar-
beitgeber in der Praxis gefragt sein kann,
haben viele Betroffene in den vergange-
nen Wochen erfahren – auch wenn in den
Medien die Urlauberrückholaktionen
durch das Auswärtige Amt im Fokus stan-
den. „Eine solide Absicherung, die so-
wohl Leib und Leben von Mitarbeitern
schützt als auch im Todesfall für die Hin-
terbliebenen sorgt, ist einfach ein Muss“,
bekräftigt Heiko Waber. „Wir alle hoffen,
dass dieser Fall nie eintritt – doch die Er-
fahrung lehrt, dass es schneller soweit
sein kann, als gedacht.“
Über die je nach Bedarf angepassten
Versicherungslösungen informieren die
Beraterinnen und Berater der HDI Global
SE gern.
www.hdi.global
Heiko Waber, Leiter der Niederlassungen Leipzig und Berlin-Brandenburg der HDI Global SE
Es hat nicht lange gedauert, bis Kriminelle die Risiken flächendeckender Arbeit im Home-Office für ihre Attacken auszunutzen begannen
­­­­10 nuvo3/20
Aus dem Netzwerk
Wirtschaftsstorys aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet
Am 28. April 2020 prämierte der 2. Me-
dienpreis Mittelstand NRW spannende
Wirtschaftsstorys aus Nordrhein-Westfa-
len. Der Mittelstand in Nordrhein-Westfa-
len ist solide, vertraut, überschaubar –
und Schürfrevier für die richtig guten Ge-
schichten: Der Mittelstand mit seinem
überraschenden Themenpotenzial hat
einmal mehr zu bemerkenswerten journa-
listischen Höchstleistungen motiviert.
Storys aus der Lebens- und Arbeitswelt
der „Mittelgroßen“ würdigte der 2. Me-
dienpreis Mittelstand NRW mit besonde-
ren Auszeichnungen für die einzelnen
journalistischen Disziplinen. Die Gewin-
ner und Platzierten wurden während einer
Online-Preisverleihung geehrt.
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern
und Platzierten des 2. Medienpreis Mit-
telstand NRW:
Kategorie Print
1. Platz:	 Valentin Dornis, Süddeutsche	
		 Zeitung: „Unter Männern“
2. Platz:	 Martin Mehringer,
		 manager magazin: 		
		 „Schlussverkauf“
3. Platz:	 Jan Schmidbauer, 	
		 Süddeutsche Zeitung:		
		 „Jetzt noch billiger“
Kategorie TV
1. Platz:	 Sascha Adamek und
		 Martin Hahn, ARD: 		
		 „Irgendwer zahlt immer“
Kategorie Crossmedial / Online
1. Platz: 	 Katja Scherer und Ulrich
		 Ueckerseifer, WDR: „Start-up: 	
		 Ich mach‘ mein Ding“
2. Platz: 	 Anna-Katharina Schubert, 	
		 WDR: „Altes Handwerk vor 	
		 dem Aus?“
Die Preisträgerinnen und Preisträger
können sich neben den repräsentativen
Glaspokalen und Urkunden auch auf
Preisgelder in
Höhe von insge-
samt 5.000 Euro
freuen.
Die Laudatio-
nes wurden vor-
getragen von
Lukas Eberle
(Spiegel), Prof.
Dr. Astrid Kruse
(Fachhochschule
des Mittelstan-
des/FHM) und
Edzard Benn-
mann (SIGNAL
IDUNA Gruppe).
Im Vorfeld der
Preisverleihung
hatte die Jury in
zwei Runden zu
bewerten. Die
eingegangenen
Beiträge waren
qualitativ sehr hochwertig und die Dis-
kussion entsprechend lebhaft. Das lag
auch an der reichen Erfahrung der Jury-
mitglieder, die aus führenden Wirtschafts-
redaktionen Nordrhein-Westfalens und
Deutschlands kommen.
Das hohe Niveau der Einreichungen
zeigte den Ausrichtern, dass der einge-
schlagene Weg stimmt. Am Ende der
Verleihung machten die Jury, Träger und
die Partner aus der Wirtschaft gemein-
sam deutlich: Der Medienpreis Mittel-
stand NRW wird fortgesetzt und das be-
reits mit dem verbindlichen Startdatum
am 1. August 2020.
Träger des Wettbewerbes ist der IBWF
e.V. - Das Netzwerk für Mittelstandsbera-
ter.
Glaspokal des Medienpreis Mittelstand NRW 2020
Valentin Dornis
Katja Scherer
Zu den wichtigsten Partnern des Medi-
enpreis Mittelstand NRW gehören die
IKK classic, die SIGNAL IDUNA Gruppe,
yourfirm GmbH und die Fachhochschule
des Mittelstands (FHM).
Weitere Informationen unter
https://nrw.medienpreis-mittelstand.de
Weitere Wettbewerbe
Am 1. Juni 2020 startet der 2. Medi-
enpreis Mittelstand NORD+OST.
Er hat den Wirtschaftszweig Mittel-
stand in Berlin, Brandenburg, Bremen,
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-An-
halt, Schleswig-Holstein und Thürin-
gen im Fokus.
Am 1. Oktober 2020 startet der 18.
Medienpreis Mittelstand.
Er hat den Wirtschaftszweig Mittel-
stand in ganz Deutschland im Fokus.
nordost.medienpreis-mittelstand.de
medienpreis-mittelstand.de
Ratgeber
TRÄGER
PARTNER
PARTNER DER PREISVERLEIHUNG
nrw.medienpreis-mittelstand.de
/medienpreismittelstand
/medienpreis_m
­­­­12 nuvo3/20
Aktuelles
„Wir müssen Sicherheit neu denken“
Securitas stellt sich auf Herausforderun-
gen der Corona-Pandemie ein: Technisch
unterstützte Sicherheitslösungen helfen,
Kontakte zu verringern und das Sicher-
heitsniveau zu heben.
Wie viele andere Unternehmen fordert
die Corona-Krise auch den größten An-
bieter professioneller Sicherheitslösun-
gen in hohem Maß. Marktführer Securitas
stellt sich flexibel darauf ein, steuert ge-
gen die Auswirkungen der Pandemie und
setzt vor allem auf technische Lösungen.
„Wir werden gestärkt aus dieser Krise
hervorgehen“, gibt sich Herwarth Brune,
CEO Securitas Deutschland, zuversicht-
lich. Zunächst gilt es freilich, die im Zuge
der Beschränkungen weggefallenen Um-
sätze abzufedern: Betroffen sind insbe-
sondere Aufträge an Flughäfen, in Bun-
desligastadien oder auch im Rahmen von
Großveranstaltungen. Andererseits eröff-
nen sich auch neue Chancen, neue
Dienstleistungen: etwa die Eingangskon-
trolle bei Discountern oder Kaufhäusern,
Schutz von Kliniken, Besucherlenkung
oder Fiebermessen – auf Distanz, durch
Wärmebildkameras oder Scanner – im
Rahmen von Zutrittskontrollen, vor Büros,
Geschäften oder Veranstaltungen.
Gleichwohl, die weggefallenen Umsätze
werden durch die hinzugekommenen
noch nicht aufgewogen.
In dieser turbulenten Zeit profitiert Se-
curitas Deutschland auch von seiner brei-
ten Aufstellung. Die Securitas Document
Solutions, beheimatet in Potsdam, ist mit
ihren digitalen Services, ihrem Akten- und
Analyse der Kunden, und speziell der po-
tenziellen Neukunden, zeigt sich indes
auch ganz klar: Insbesondere der Mittel-
stand hat Nachholbedarf, wenn es um Si-
cherheitskonzepte, Sicherheitslösungen
oder auch Krisenpläne, wie im Pandemie-
fall geht.
Der stärkere Einsatz von moderner
Technik verhilft einem Sicherheitsdienst-
leister wie Securitas auch zu wertvollen
Daten, deren Auswertung zu besseren
präventiven, eventuell sogar „vorausse-
henden“ Sicherheitsleistungen führen
kann. Zum Beispiel: Zu welcher Tageszeit
oder an welchen Orten sind Geld- oder
Fahrkartenautomaten besonders gefähr-
det? Insgesamt macht diese Corona-Kri-
se aus Sicht von Securitas die Notwen-
digkeit einer stärkeren Digitalisierung in
Deutschland offensichtlich: Die Dynamik
und Investitionen in die Digitalisierung
dürften steigen.
„In Teilbereichen werden wir Sicherheit
neu denken müssen“, sagt Frank Salews-
ky, der die Securitas-Geschäfte in Berlin
und Brandenburg verantwortet. Dort, wo
jetzt mehr Rücksicht auf andere, die Ein-
haltung der Hygienevorschriften oder
Abstände nötig ist, wird geschultes Si-
cherheitspersonal eingesetzt. Verstärkte
Anfragen gehen im Großraum Berlin/
Potsdam vor allem vom Einzelhandel und
Banken ein. Weitere dürften mit zuneh-
menden Lockerungen folgen: zum Bei-
spiel Museen, Restaurants oder von kom-
munalen Ämtern.
Dokumentenmanagement oder ihren Ku-
rierdiensten von dieser Krise kaum be-
rührt. Der Kurierdienst übrigens fährt die-
ser Tage nicht nur Akten oder Datenträ-
ger zu diversen Kundenstandorten, son-
dern auch abgepackte Schutzmittel, wie
Mund-Nasen-Masken. Ebenso krisensta-
bil sind die Securitas Werkfeuerwehren in
Bitterfeld, Leipzig oder Schweinfurth – sie
sind auch heute 24 Stunden am Tag, 7 Ta-
ge die Woche in Bereitschaft und wenn
nötig, in Minutenschnelle im Einsatz.
Jetzt bewährt sich auch die Securitas
Strategie, auf technisch unterstützte Si-
cherheitslösungen
zu setzen. Diese Ent-
wicklung wird weiter
forciert und wird ge-
rade auch wegen der
Corona-Krise an Dy-
namik gewinnen.
Dabei spielt es keine
Rolle, ob es um „in-
telligente Sicher-
heitslösungen“ für
mittelständische Un-
ternehmen, große
Konzerne oder kom-
munale Kunden
geht. Technische Lö-
sungen sind nahezu
überall einsetzbar
und können auf die
speziellen Sicher-
heitsbedürfnisse des
Kunden zugeschnit-
ten werden. In der
Sicherheitsmitarbeiter und Doormen passen sich in der Corona-Krise an die neuen Hygienebe-
dingungen an und unterstützen vor allem im Einzelhandel
Digitales Dokumentenmanagement, wie zum Beispiel das der Securi-
tas Document Solutions, ist ein wichtiges Standbein in außergewöhnli-
chen Zeiten für Securitas.
­­13nuvo3/20
Aktuelles
Christliche Kliniken Potsdam im Verbund
Die Vernetzung der Christlichen Kliniken Pots-
dam schreitet voran: Rückwirkend zum 1.Janu-
ar 2020 ist eine Doppelspitze für die Oberlin-
klinik gebildet worden. Gemeinsam mit dem
bisherigen Geschäftsführer Andreas Koch hat
Oliver Pommerenke, Regionalgeschäftsführer
Alexianer Potsdam, zusätzlich die Geschäfts-
führung der orthopädischen Fachklinik über-
nommen.
Der Verbund befindet sich gegenwärtig
in Potsdam in einer Ausnahmesituation,
seit für das kommunale Klinikum Ernst
von Bergmann ein Aufnahmestopp gilt,
nachdem dort viele Infektionen mit dem
Coronavirus entdeckt wurden. Seitdem
befindet sich im St. Josefs-Krankenhaus
die zentrale Notaufnahme für mehr als
250.000 Menschen in Stadt und Umland.
Dies stellt das Haus vor eine schwierige
Aufgabe und ist nur mit der personellen
Unterstützung aus den Verbundkliniken
Oberlinklinik und Evangelisches Zentrum
für Altersmedizin zu stemmen.
Bis zum Sommer 2020 soll die Grün-
dung der gemeinnützigen GmbH „Christ-
liche Kliniken Potsdam“ abgeschlossen
sein. Unter ihrem Dach sind dann das Ale-
xianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
mit seinem Medizinischen Versorgungs-
zentrum (MVZ), die Oberlinklinik gGmbH
mit der MVZ Potsdam gGmbH, das Evan-
gelische Zentrum für Altersmedizin und
die Christliche Altenhilfe Potsdam mit ih-
ren Seniorenpflegeeinrichtungen St.
Franziskus, St. Elisabeth, der St. Josef So-
zialstation sowie den Bürgerstiften am
Heiligen See und City vereint.
Gemeinsame Projekte laufen
Bereits jetzt laufen gemeinsame Projek-
te: Seit Jahresbeginn erfolgt die Aufbe-
reitung aller Medizinprodukte des St. Jo-
sefs-Krankenhauses und der Oberlinklinik
in der Zentralen Sterilgutversorgung der
Oberlinklinik. Sie war im vergangenen
Jahr für rund 1,3
Mio. Euro saniert
und erweitert
worden. Die Ale-
xianer-Tochter
Agamus sichert
den Transport
zwischen den
Häusern. Außer-
dem wurde nach
langjähriger Prü-
fung zum 1. April
2020 der Über-
gang des Labors
der Oberlinklinik
in die zentralen
Strukturen der
MVZ Alexianer
Labor GmbH
vollzogen. Mit
dem Zentrallabor
der Alexianer am
Standort des St.
Josefs-Kranken-
hauses bleibt ein
umfangreiches Leistungsspektrum für
stationäre und ambulante labordiagnosti-
sche Untersuchungen gewährleistet.
Alexianer und Oberlinhaus sind zusam-
men einer der größten Anbieter von Ge-
sundheitsdienstleistungen in Potsdam
und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Mehr als 1.500 Mitarbeitende versorgen
an 14 Standorten mit knapp 1.100 Betten
und Plätzen jährlich über 24.000 ambu-
lante und 90.000 stationäre Patienten.
Strukturen für neue Pflegeausbildung
Auch für die nachhaltige Fachkräftesi-
cherung in der Pflege verknüpfen die
Christlichen Kliniken Potsdam ihre Erfah-
rungen. Sie sind Praxispartner der neuen
Pflegeschule in der Potsdamer Steinstra-
ße, wo ab Herbst die ersten Schülerinnen
und Schüler als Pflegefachfrau bzw. Pfle-
gefachmann ausgebildet werden. Der
Pflegeberuf befindet sich in einer Reform:
Die Ausbildungen in Kranken-, Kinder-
kranken- und Altenpflege werden als ge-
neralistischer Ausbildungsgang zusam-
mengelegt. Dieser bietet Zugang zu allen
Fachweiterbildungen und ist EU-weit an-
erkannt. Die Theorie-Ausbildung startet
ab Oktober 2020 in den Oberlin Berufli-
chen Schulen, bis zum 19. September
kann man sich bewerben.
www.christliche-kliniken-potsdam.de
Geschäftsführer der Oberlinklinik, Andreas Koch (l.) und Oliver Pommerenke
Aufgrund der Coronapandemie gilt für die Mitarbeitenden im Dienst der
maximal mögliche Schutz. Bereichsunabhängig ist das Tragen von Kopf-
bedeckung, FFP-Schutzmasken, Handschuhen und Kitteln verpflichtend.
­­­­14 nuvo3/20
Aus dem Netzwerk
Zwangsschließungen wegen Corona – Volle Entschädigung
für Gastronomie, Handel und Gewerbe!
Trotz einzelner Lockerungen sind die
durch flächendeckende Schließungen
eingetretenen wirtschaftlichen Schäden
der betroffenen Unternehmen erheblich,
vielfach existenzgefährdend. Für einige
Bereiche gilt die Schließung auf unbe-
stimmte Zeit sogar fort.
Wird ein Verbot der Ausübung einer Er-
werbstätigkeit ausgesprochen, steht dem
betroffenen Betreiber gemäß § 56 Abs. 1
IfSG ein weitreichender Entschädigungs-
anspruch zu. Für die ersten sechs Wochen
beläuft sich die Entschädigung auf 100 %
des Verdienstausfalls/Gewinnausfalls.
Auszugleichen sind auch nicht gedeckte
Betriebsausgaben (u. a. Miete) sowie
sonstige Fixkosten, insbesondere Perso-
nalkosten.
Bisher werden jedoch nur im Falle der
durch das Gesundheitsamt als zuständige
Behörde angeordneten Schließung oder
Quarantäne sowie der Anordnung eines
beruflichen Tätigkeitsverbots gemäß §§
30, 31 IfSG Entschädigungen bewilligt.
Beruht das berufliche Tätigkeitsverbot
dagegen (lediglich) auf der allgemeinen
Corona-Schutzverordnung, sollen nach
Ansicht vieler Behörden keine Ansprüche
bestehen. Das ist falsch und demnach
rechtswidrig. Ein erstes Musterverfahren
haben wir bereits eingeleitet. Allerdings
ist mit einer gerichtlichen Entscheidung
nicht vor Ende des Jahres zu rechnen.
Da Entschädigungsansprüche zwin-
gend voraussetzen, dass der Antrag auf
Entschädigung innerhalb von drei Mona-
ten nach dem verfügten Verbot (für das
Land Brandenburg: 22.03.2020 – somit
Fristablauf: 22.06.2020, kann im Einzel-
fall abweichen!) zwingend gestellt sein
muss, empfehlen wir allen möglichen Be-
troffenen, vorsorglich den Antrag bei
der zuständigen Stelle zu stellen.
Autor ist Andreas Lietzke, Rechtsanwalt und
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht,
Streitbörger PartGmbB Potsdam
Rechtsanwalt Andreas Lietzke
13./14. OKTOBER 2020
HOTEL THE WESTIN LEIPZIG
Die ostdeutsche Diskussionsplattform für Politik, Wissenschaft, Energiewirtschaft
und ostdeutschen Mittelstand zur Energiewende und Klimapolitik mit analogen
und digitalen Diskussionsformaten
Aktuelle Informationen und Anmeldung unter:
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Medienpartner
Märkische Allgemeine Zeitung,
LeipzigerVolkszeitung, NUVO
– das ostdeutscheWirtschafts-
magazin
Veranstalter | Mitveranstalter | Partner
Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V., Innovations-
forum Ost, SIBB, IBWF, media:net,Wirtschaftsregion Lausitz,
Brandenburgischer Handwerkskammertag, INFRANEU
Fachkräftemangel –Auswege aus
einem absehbaren Dilemma.
Wie ostdeutsche Unternehmen ihren
Arbeitskräftebedarf decken können.
Das aktuelle Programm findenSie auf
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Potsdam
9. Dezember 2020 | Kongresshotel amTemplinerSee
­­­­16 nuvo3/20
Aus dem Verband
Anpacken und durchstarten: Die Wirtschaft im
Bann der Corona-Krise
Interview mit Reinhard Schulze, Präsidiumsmitglied des UVBB e.V.
NUVO: Wie wirken die Rettungsschir-
me für die Wirtschaft?
Reinhard Schulze: Die Wirtschaft und
auch der Mittelstand leiden besonders
unter den Auswirkungen der Krise, die wir
in einer solchen internationalen Dimensi-
on noch nie erlebt haben. Bundesregie-
rung und Länder haben schnell reagiert
und konnten durch ein finanzielles Sofort-
programm die ersten Schmerzen der
Kleinunternehmen lindern. Damit werden
die Probleme der Unternehmen aller-
dings nur in einer Überbrückungszeit ge-
löst – es besteht weiterer dringender
Handlungsbedarf.
Worin bestehen die Probleme?
Die Mittel im Rahmen des Sofortpro-
grammes sind meistens nach kurzer Zeit
verbraucht, aber die Fixkosten in den Be-
trieben laufen weiter. Zusätzliche Kredite
machen oft keinen Sinn, da sich wegen
der Rückzahlungsverpflichtungen die
wirtschaftliche Situation der Betriebe
nicht wirklich verbessert. Das Kurzarbei-
tergeld, sicherlich die wirksamste Unter-
stützung, fordert die Unternehmen auf
Grund der Rahmenbedingungen, wie
zum Beispiel Überstundenabbau, Urlaub
etc. Die Liquiditätswirksamkeit tritt erst
zeitlich versetzt ein und erfordert hohe fi-
nanzielle Vorleistungen der Betriebe.
Nach zwei Monaten Lockdown: Was
muss passieren?
Das ist eine gute Frage, einen Königs-
weg kann ich auch nicht liefern. Die Situa-
tion ist jedenfalls sehr ernst. Die „Locke-
rungsmaßnahmen“ sind enorm wichtig,
bringen uns aber leider nicht schnell aus
der wirtschaftlichen Schieflage. Viele Be-
triebe können dies nicht durchhalten,
nicht wenige mussten bereits Insolvenz
anmelden. Die Gesamtsituation ist für Be-
triebe und Unternehmungen ernst, für
viele verzweifelt.
Wie kommen wir da wieder heraus?
Uns hilft nur, wenn die Wirtschaft, die
Wertschöpfungsketten wieder in Bewe-
gung gesetzt werden. Dies kann auf
Grund der Corona-Epidemie leider nur
sehr langsam erfolgen. Damit werden die
Betriebe gezwungen, ihre Kostenstruktu-
ren anzupassen, um zu überleben. Es wird
verstärkt zu Entlassungen kommen.
Was sollte vonseiten des Staates einge-
leitet werden?
Der Staat muss Rahmenbedingungen
dafür schaffen, dass sich die Wirtschaft
erholen kann, dass ihr Selbstheilungspro-
zess in Gang gesetzt werden kann. Regle-
mentierungen und Steuererhöhungen
wären da kein guter Weg. Vielmehr muss
es gelingen, die Innovationskräfte in den
Unternehmen zu aktivieren und ihnen
Rahmenbedingungen zu schaffen, um In-
novationen in den Markt zu bringen. Hier
sollte die Palette der Förderprogramme
auf den Prüfstand und effektiver gestaltet
werden.
Brauchen wir ein Konjunkturpro-
gramm?
Das ist sicherlich nicht nur sehr sinnvoll,
sondern zwingend erforderlich.
Mit welchen Schwerpunkten?
Da viele Regionen sich ohnehin in ei-
nem Strukturwandel befinden, sollte hier
angesetzt werden. Investitionen in die In-
frastruktur sollten einen Schwerpunkt bil-
den, zum Beispiel die Bahninfrastruktur,
die Entwicklung von Wirtschaftsräumen
als industrielle Kerne und Forschungszen-
tren. Es gibt ja bereits viele Analysen und
Studien, die viele Konzeptansätze dafür
liefern.
Dauert es nicht zu lange, bis ein solches
Programm starten kann?
Wir brauchen nicht lange zu warten, wir
können sofort durchstarten und die an-
stehenden Projekte realisieren. Hierbei
wünsche ich mir eine direkte Begleitung
durch die politischen Verantwortlichen,
damit sie die Hemmnisse unserer Büro-
kratie einmal hautnah erleben – und die-
se dann hoffentlich abgeschafft werden.
Anpacken ist gefordert, sonst kommen
wir nicht aus der Krise!
Das Interview führte Dr. Ulrich Conrad
NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft.
• Ausgabe 3/2020 • Herausgeber/V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze • Dennis-Gabor-Straße 2, 14469 Potsdam • Tel.
+49 331 58115800 • info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze • Autoren: Dr. Ulrich Conrad, Michael Schulze • Titel,
Layout & Grafik: rotschwarz design, Christoph Freytag • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: Securitas (S. 1 u., S. 12 o.), Karoline Wolff (S. 1
m., S. 3 o.), Staatskanzlei Brandenburg (S. 1 o., S. 4), Bundesrat/Dirk Deckbar (S. 5), pixabay (S. 1 Titelbild, S. 8, S. 9 u., S. 12 u., S. 18 r.), Oberlinkli-
nik (S. 13), HDI (S. 9 o.), Streitbörger PartGmbB Potsdam/Hasselblad H5D (S. 14), UVBB (S. 18 m.) • Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt
von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus • Redaktionsschluss: 8. Mai  2020 • NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder
des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Ge-
nehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefor-
dert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356
Reinhard Schulze
Energiewende
Auch in der aktuellen Krise sind wir da: mit Abstand und doch ganz nah. Mit digitalen Services und telefonischer Erreichbarkeit.
Mit Sicherheit und schneller Hilfe, wenn es schwierig wird.
Was füreinander da sein bedeutet,
zeigt sich vor allem, wenn es schwierig wird.
SIGNAL IDUNA Gruppe
Gebietsdirektion Potsdam
Telefon 0331 298488
gd.potsdam@signal-iduna.de
www.signal-iduna.de
­­­­18 nuvo3/20
Aktuelles
Reisebüros: „Uns steht das Wasser bis zum Hals!“
Der tourismuspolitische Sprecher des
UVBB, Thomas Dippe, hat sich im Auftrag
der Potsdamer und Brandenburger Rei-
sebüros mit einem offenen Brief an Bun-
destag und Bundesregierung sowie den
Landtag und die Landesregierung Bran-
denburg, die Stadt Potsdam und die IHK
gewandt: Retten Sie die Reisebüros – an-
dernfalls werden die Auswirkungen auf
weite Teile der touristischen Landschaft
sehr dramatisch sein!
Änderungen in den
Soforthilfe-Richtlinien
für Solo-Selbstständige
Solo-Selbstständige dürfen nur Unter-
stützung bei Zahlungsengpässen durch
laufende Betriebskosten (Mieten, Lea-
sing, Kredite für Räume) beantragen. Die
Soforthilfen sind nicht als Ausgleich für
Einnahmeverluste gedacht. Personalkos-
ten, Unternehmerlohn und Lebenshal-
tungskosten sind nicht förderfähig. Hier-
für muss ein Antrag auf Grundsicherung
nach dem Sozialgesetzbuch II bei den
örtlichen Jobcentern gestellt werden.
Alte Richtlinie:
Neue Richtlinie:
Auswirkungen der Grenzschließungen
Die Corona-Pandemie schränkt
auch die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit weiterhin stark
ein. Dennoch gibt es erfreulicher-
weise viele Initiativen, um hier – in
einem ersten Schritt vor allem für
die Grenzpendler – Erleichterun-
gen zu erzielen. In diesem Zusam-
menhang möchten wir auf zwei
aktuelle Ansätze hinweisen:
1)	Petition von Frau Katarzyna
Werth: Bekanntermaßen droht
den sogenannten Grenzpendlern
entlang von Neiße und Oder bei
ihrer Rückkehr von der Arbeit nach Polen
eine 14-tägige Quarantäne. Eine Aufhe-
bung dieser bestehenden Verpflichtung
hat eine aktuelle zweisprachige Petition
von Frau Katarzyna Werth aus Mecklen-
burg-Vorpommern zum Ziel, die an die
polnische Regierung gerichtet ist.
Siehe auch:
2) Gemeinsame Stellungnahme der Eu-
roregionen Pomerania, Pro Europa Viad-
rina, Spree-Neiße-Bober und Neiße:
Auch die Euroregionen wollen mit ihrer
gemeinsamen Stellungnahme ein weite-
res deutliches Signal setzen, um auf die
schwierigen Auswirkungen der Grenz-
schließungen hinzuweisen. Überdies ha-
ben auch die Bürgermeister der Doppel-
stadt Guben/Gubin, Fred Mahro und
Bartlomiej Bartczak, ein ähnlich lautendes
Schreiben unterzeichnet.
Gemeinsame Stellungnahme der deut-
schen Präsidenten der Euroregionen Po-
merania, Pro Europa Viadrina, Spree-Nei-
ße-Bober und Neisse zur aktuellen Lage
entlang der deutsch-polnischen Grenze:
Aktuelle Informationen rund um die Corona-Pandemie
Offener Brief der
Potsdamer und
Brandenburger
Reisebüros
Offener Brief an
Bundesregierung
und Bundestag
Zalacznik pismo fe-
deracja euroregio-
now:
Schreiben der
Polnischen För-
deration der
Euroregionen:
Die Welt im Griff der Corona-Pandemie
Gemeinsam auf der Messe in Cottbus
­­19nuvo3/20
Advertorial
Schluss mit dem toten Winkel: Potsdams Müll-Brummis
kriegen sicherer die Kurve
Stadtentsorgung Potsdam setzt auf Unfallverhütung durch
Abbiege-Assistenten
Jeder Verkehrsunfall ist etwas Schlim-
mes – doch treffen dabei LKWs auf
schwächere Verkehrsteilnehmende, die
zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sind,
wird es besonders dramatisch. Und dies
liegt nicht nur an den ungleichen Kräfte-
verhältnissen, die hierbei mit fataler Wir-
kung aufeinandertreffen. Häufige Ursa-
che ist eine spezifische Schwäche des
starken LKW, die diese Unfälle so tragisch
macht – der sogenannte „tote Winkel“.
Damit bezeichnet man eine Situation, in
der LKW-Fahrende während des Abbie-
gens an Kreuzungen trotz größter Sorg-
falt beispielsweise Radfahrende, die ne-
ben oder schräg hinter ihnen unterwegs
sind, nicht im Rückspiegel erkennen kön-
nen. Diese werden gleichsam optisch
„verschluckt“, da der Sichtwinkel eine
Spiegelung ins Auge der Person am Las-
ter-Lenkrad nicht mehr zulässt.
Frühzeitiges Engagement
Mit dieser ständigen Sorge leben alle,
die einen LKW steuern – auch die Besat-
zungen der Entsorgungs- und Reini-
gungsfahrzeuge der Stadtentsorgung
Potsdam (STEP). Die hat den klaren Auf-
trag, der Allgemeinheit zu dienen. Und
schon deswegen setzt sie alles daran, im
Dienst nach bestem Wissen und allen
Möglichkeiten auch Personenschäden
und Unfälle überhaupt zu verhindern. Ei-
ne logische Folge für die STEP war daher
ein frühzeitiges Engagement für die Ein-
führung und Installation sogenannter
elektronischer Abbiegeassistenten in den
derzeit 42 orangfarbenen Dienst-Brum-
mis mit zulässigem Gesamtgewicht von
mehr als 7,5 Tonnen. Dazu zählen insbe-
sondere die Müll- und anderen Entsor-
gungsfahrzeuge.
Beschlüsse konsequent umgesetzt
Bereits 2017 testete das Unternehmen
verschiedene auf dem Markt befindliche
elektronische Assistenzsysteme. Diese
basieren zumeist auf dem Zusammenwir-
ken einer weitwinkligen Kamera an der
Spitze des Fahrzeugs, die insbesondere
den Bereich rechts des LKWs lückenlos
erfasst und die Situation via Bildschirm
überträgt, mit zusätzlichen akustischen
und optischen Warnsignalen an die LKW-
Lenkenden. Dank eines Beschlusses der
Potsdamer Stadtverordnetenversamm-
lung von Ende 2018, der den Einsatz die-
ser oft lebensrettenden elektronischen
Helfer in den Fuhrparks kommunaler Un-
ternehmen ausdrücklich forciert, konnte
die STEP ihre Bemühungen konsequent
umsetzen: Noch im gleichen Jahren ließ
sie sich acht bestellte Entsorgungs-LKWs
gleich inklusive der jeweils modelleige-
nen Abbiege-Assistenten liefern.
Testen, schulen, einbauen
Doch damit war es für die STEP nicht
getan: Nichts weniger als das Optimum
an Sicherheit wollte die orangene Entsor-
gungstruppe für alle in den und um die
LKWs erreichen. Unternehmenseigene
Testreihen in der Praxis sollten unter di-
versen Assistenzsystem-Anbietern das
bestmögliche Modell auch für eine Nach-
rüstung bei bereits vorhandenen Entsor-
gungs-LKWs herausfinden. Sieger aus
Sicht der Praktiker bei der STEP wurde
dabei das Modell „Luis Turn Detect“. Er-
kenntnis genug also, um die Sicherheits-
offensive beim Fuhrpark weiter voranzu-
treiben. Die unternehmenseigenen Werk-
stätten absolvierten Schulungen für Ein-
bau, Wartung und Pflege der Luis-Abbie-
ge-Assistenten, so dass sie bereits weite-
re zwei Dutzend LKWs mit diesem Modell
nachrüsten konnten.
Freiwillige Aktionsteilnahme
Wie ernst es der STEP mit dem Sicher-
heitsanliegen ist, macht ein weiterer Vor-
stoß deutlich: Das Unternehmen bewirbt
sich im Rahmen der „Aktion Abbiegeas-
sistent“ des Bundesministeriums für Ver-
kehr und digitale Infrastruktur um eine
sogenannte Sicherheitspartnerschaft. Bei
dieser unterziehen sich teilnehmende
Fuhrparks einer freiwilligen, vom Ministe-
rium beurkundeten Überwachung von
Umfang und Fortschritt bei Gebrauch
und Nachrüstung von Abbiegeassisten-
ten.
Denn Baustellen gibt es auch noch: Für
Straßenkehrmaschinen haben die Me-
chatroniker der STEP noch kein geeigne-
tes Nachrüstsystem ausfindig machen
können. Doch spätestens im Frühjahr
wollen sie vollendete Tatsachen schaffen
– damit auch die „kratzbürstigen LKW“
an Kreuzungen künftig achtsamer denn je
die Kurve kriegen.
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NUVO - Nr. 3/2020 - Menschen und Mittelstand

  • 1. nuvoNr. 3/2020 • 3. Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin Menschen und Mittelstand Dr. Burkhardt Greiff Präsident des UVBB Der Unternehmerverband unterstützt Mitgliedsfirmen in der Corona-Krise Dr. Dietmar Woidke Ministerpräsident des Landes Brandenburg Liquiditätssicherung für einen erfolgreichen Neustart besitzt Priorität Herwarth Brune Geschäftsführer Securitas Deutschland Mittelstand hat Nachholbedarf bei Sicherheitskonzepten ISSN 2625-3356
  • 2. Rubrik SITZT PERFEKT Mit dem AT Free-to-move-Drehstuhl von Wilkhahn kommen Sie entspannt durchs Homeoffice. Sichern Sie sich jetzt einen von 200 Bürostühlen zum NUVO-Aktionspreis. Jetzt erhältlich unter: wilkhahn.com/ nuvo Wilkhahn aus Bad Münder am Deister entwickelt weltweit erfolgreiche Bürostühle. Mit seiner einzigartigen, patentierten 3D-Sitztechnologie für mehr Bewegungsfreiheit führt der AT-Bürostuhl ganz automatisch zu gesunden, dreidimensio- nalen Bewegungen und fördert dadurch Gesundheit, Wohl- befinden und Konzentrationsfähigkeit. Eine gemeinsame Aktion von: Unser Angebot: 399,– nuvoNr. 4/2018 • 1. Jahrgang • Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
  • 3. ­­3nuvo3/20 Editorial Dr. Thorsten Purps Fachanwalt für Erbrecht Martin Vogel Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Dr. Marcus Flinder Fachanwalt für Arbeitsrecht Mediator Dr. Jochen Lindbach Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Familienrecht Wirtschaftsmediator Mathias Matusch Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Medizinrecht Andreas Jurisch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Markus Thewes Fachanwalt für Steuerrecht Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Steuerberater Andreas Lietzke Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Anja Weber Rechtsanwältin Jeannine Lorenz Rechtsanwältin Jennifer Röhling Fachanwältin für Familienrecht PartGmbB | Rechtsanwälte | Steuerberater Birkenstraße 10 | 14469 Potsdam | Tel.: 0331 27561-0 | Fax: 0331 27561-999 E-Mail: potsdam@streitboerger.de | www.streitboerger.de Anzeige Eine außergewöhnliche Herausforderung Die aktuelle Corona-Krise stellt seit Mit- te März unser Land, unsere Gesellschaft, die Wirtschaft und unsere Mitgliedsunter- nehmen vor außergewöhnliche Heraus- forderungen. Etwas Vergleichbares hat es seit über 70 Jahren in Deutschland und weltweit nicht gegeben. Während sich die Lage täglich ändert und wir alle mit ungewohnten Einschrän- kungen unseres Alltags konfrontiert wer- den, fragen sich viele unserer Mitglieder sicherlich, wie es für sie persönlich und ihre Unternehmen weitergeht. Der Bund und die Landesregierungen von Brandenburg und Berlin beschlossen und veröffentlichten milliardenschwere Hilfsprogramme zur finanziellen Unter- stützung auch unserer Mitgliedsfirmen. Soforthilfeprogramme zum Beispiel über die ILB oder Investitionsbank Berlin von nicht zurückzahlbaren Zuschüssen bis zu Darlehen wurden und werden bereitge- stellt, inzwischen mit langen Wartezeiten zum Ärger vieler Mitglieder. Kurzarbeit einzuführen und Kurzarbeitergeld zu be- antragen soll unbürokratisch möglich sein. Der Unterneh- merverband steht an Ihrer Seite und unterstützt Sie, falls Sie Fra- gen haben oder Hilfe benöti- gen. Fast täglich veröffentli- chen wir über unseren Internet- auftritt aktuelle Entwicklungen. Wir repräsentieren in unserem Verband eine hohe Kompetenz in den gegenwärtig nachge- fragten Themen, die wir Ihnen bei Bedarf zur Seite stellen möchten. Rufen Sie uns an, mailen Sie uns und nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir organi- sieren Unterstützung. Erlauben Sie mir noch eine ganz persön- liche Anmerkung: Kümmern Sie sich in diesen Tagen, insbesondere gerade in den Tagen nach den Lockerungen, ganz besonders um Ihre Familie und die Men- schen, die Ihnen nahestehen. Achten Sie noch mehr als sonst auf sich und alle, die Ihnen am Herzen liegen. Mit viel Herz, gutem Gemeinsinn, Sorgsamkeit und mit gemeinsamer Kraft werden wir die Situa- tion meistern und noch näher zusammen- wachsen. Ihr Dr. Burkhardt Greiff, Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V.
  • 4. ­­­­4 nuvo3/20 Interview NUVO: Herr Woidke, die Corona-Epi- demie überlagert gegenwärtig alles, wie sicher können wir sein, dass die wirt- schaftliche Entwicklung nicht dauerhaft Schaden nimmt – und was kann die Poli- tik hier tun? Dr. Dietmar Woidke: Die Politik macht sehr viel, damit es zu dem genannten „dauerhaften Schaden“ nicht kommt. In dieser labilen Situation muss alles getan werden, damit niemand unverschuldet in Insolvenz gerät oder arbeitslos wird. Da- für stellen Bund und Land Milliarden zur Verfügung. Entscheidend ist, das System relativ stabil zu halten, damit der Neustart gelingen kann. Einen Systemzusammen- bruch dürfen wir nicht zulassen. Im Land Brandenburg dominieren tradi- tionell mittelständische und kleine Un- ternehmen, der Anteil von Kleinstbetrie- ben ist vergleichsweise hoch. Diese ver- fügen zwar oft über volle Auftragsbü- cher, aber kaum über Reserven. Wie können drohende Insolvenzen vermie- den werden? Die Sicherung der Liquidität ist die drängendste Frage. Dafür gibt es Sofort- Instrumente. Sie sind niedrigschwellig und werden zügig gewährt. Außerdem stehen vereinfachte Kreditprogramme zur Verfügung. Hierzu zählen KfW-Hilfs- programme, Bürgschaften und ein neues Konsolidierungs- und Standortsiche- rungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler. Und un- ser Sozialstaat leistet einiges: dazu gehö- ren das erweiterte Kurzarbeitergeld so- wie die unbürokratische Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen. Klar ist aber auch, dass die Hilfsprogramme im- mer wieder auf ihre Passfähigkeit und ih- ren Umfang geprüft werden müssen. Lernprozesse und Nachjustierungen ge- hören daher dazu. Gerade ist die lange geforderte Ge- setzgebung zum Kohleausstieg in Gang gekommen. Es gab von allen Seiten Kri- tik, wie geht die Landesregierung mit den gefundenen Kompromissen um? Klar gibt es Kritik. Das war schon immer so. Aber weil es insgesamt ein sehr gro- ßes Milliarden-Paket ist, das wir für Bran- denburg heraushandeln konnten, be- komme ich auch viel Zustimmung. Das Gesetz zum Kohleausstieg ist im parla- mentarischen Verfahren mit dem Struk- turstärkungsgesetz verbunden. Deshalb kommen die vielen Maßnahmen zur Strukturstärkung erst zum Tragen, wenn beide Gesetze in Kraft sind. Durchgesetzt hat Brandenburg im Bundesrat, dass die Bedingungen für den Braunkohleausstieg optimiert und zum Beispiel die Möglich- keiten für Gaskraftwerke an den ehemali- gen Kohlestandorten verbessert werden. Das Land Brandenburg versteht sich als Energieregion, zukünftig mit dem Schwerpunkt auf Energie aus erneuerba- ren Quellen. Die Ansiedlung von Tesla gilt auch als Bestätigung der hier bereits erzielten Fortschritte. Wie schnell soll der Umbau der Energiewirtschaft weiter- gehen? Ich will, dass Brandenburg mit der Lau- sitz zu einer Europäischen Modellregion für Wirtschaftswachstum und Klimaschutz wird. Immer stärker legen große Indus- trieunternehmen Wert darauf, möglichst klimaneutral zu produzieren. Branden- burg ist bundesweit bezogen auf Fläche und Einwohner führend bei den Erneuer- baren Energien. Damit haben wir die Möglichkeit, Unternehmen damit zu ver- sorgen. Das zahlt sich aus, diesen Weg wollen wir weitergehen. Bei der Auswei- sung der Gebiete für Wind- und Solar- energie sollen aber die betroffenen Orte besser mitentscheiden können und die Bürger finanzielle Vorteile haben. Bisher ist es genau umgekehrt: Sie haben die Riesenanlagen vor der Haustüre und zah- len die höchsten Strompreise. Das darf nicht mehr sein. Ich will Dezentralisierung und Demokratisierung bei der Energie- wende. Sonst fährt sie gegen die Wand. Der Vorteil von dezentralen Lösungen ist, dass keine größeren Übertragungsnetze gebraucht werden. Unser Ziel muss sein, ein integriertes Energiesystem zu schaf- fen, das Umweltfreundlichkeit, Wirt- schaftlichkeit und Versorgungssicherheit miteinander verbindet. Gemäß unserer Energiestrategie streben wir an, bis 2030 den Stromverbrauch rechnerisch zu 100 Prozent mit Erneuerbaren abzudecken. In Ihrer Bewertung des Ansiedlungser- folgs von Tesla hatten Sie weiteres Inter- esse von Investoren am Land Branden- burg als Standort angekündigt. Gibt es dazu bereits Konkreteres? Die Ansiedlung von Tesla hat den Stand- ort Brandenburg ins Rampenlicht ge- rückt. Wir erleben ein steigendes Investi- tionsinteresse. Ein konkretes Beispiel ist die Entscheidung der BASF zum Aufbau einer Kathodenfertigung in Schwarzhei- de. Unsere Wirtschaftsförderungsgesell- schaft WFBB ist mit weiteren Investoren im Gespräch, darunter auch mit Zuliefe- rern von Tesla. Ich bitte aber um Ver- ständnis, dass wir bei Investitionsvorha- ben strengste Vertraulichkeit bewahren „Die Sicherung der Liquidität ist die drängendste Frage“ Fragen an Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dr. Dietmar Woidke
  • 5. ­­5nuvo3/20 Interview müssen. Dies war einer der Gründe für die Entscheidung von Tesla, nach Bran- denburg zu gehen. Welche Schwerpunkte sehen Sie für die Entwicklung der Lausitz? Sie wird viel- fach als mögliche Modellregion genannt – saubere Energie, Wasserstoffwirt- schaft, Kombinierter Verkehr, Gesund- heitswirtschaft u. a. Was ist davon tragfä- hig? Die Lausitz bleibt Energie- und Indus- trieregion. Dahin zielt unsere Strategie. Dafür wird ein Teil der Milliarden aus der Strukturstärkung eingesetzt. Kernpunkte sind Ausbau der Infrastruktur, Stärkung von Wissenschaft und Forschung sowie neue Arbeitsplätze in Industrie und Dienstleistung. Dazu ein paar Beispiele: Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus, um Europa und Lausitzmetropole eng zu verbinden, Medizinische Hochschule in Cottbus, For- schungseinrichtungen von Fraunhofer und DLR für Energieinfrastruktur und Geothermie sowie für Dekarbonisierte In- dustrieprozesse und alternative Antriebs- systeme, Ausbau des Bahnwerks Cottbus auch zur ICE-Instandhaltung mit zusätzli- chen Industriearbeitsplätzen. Zusammen mit der Region, mit Sachsen, dem Bund und der EU setzen wir uns dafür ein, dass die Dynamik, die in dem Veränderungs- prozess liegt, positiv, vorwärtsgewandt und sozial wie auch wirtschaftlich nach- haltig genutzt wird. Es gibt auch die Sorge, dass neben der Konzentration auf die Kohleregion ande- re strukturschwache Gebiete wie die Prignitz oder die Uckermark vergessen werden könnten. Auch viele schnell wachsende Speckgürtelgemeinden ru- fen nach mehr Unterstützung. Wie lässt sich hier die Balance wahren? Natürlich haben wir das ganze Land in seiner Unterschiedlichkeit im Blick. Wir nehmen die regionale Entwicklung in al- len Teilen unseres Landes noch stärker in den Fokus und setzen sogenannte Regio- nalkoordinatoren ein. Wir entwickeln das Konzept der Regio- nalen Wachstumskerne hin zu Innovati- onskorridoren fort. Dabei gilt es, die Ent- wicklung der Hauptstadtregion und das Zusammenwirken mit Berlin im Blick zu behalten. Diese unterschiedlichen Ansät- ze und Prozesse sollen so miteinander verzahnt werden, dass für die regionale Entwicklung in allen Landesteilen mög- lichst viele Synergien und ein größtmögli- cher Mehrwert entstehen. Es gibt einen natürlichen Wettbewerb zwischen Berlin und Brandenburg, zu- gleich auch gemeinsame Abstimmungen zur wirtschaftlichen Entwicklung, die vor allem mit der Clusterstrategie verbun- den sind. Wie soll diese in den kommen- den Jahren weiterentwickelt werden? Berlin und Brandenburg brauchen ein- ander. Gemeinsam können wir richtig viel erreichen. Aber was mir wichtig ist: Ich bin mit einer gemeinsamen Wirtschafts- förderung klar einverstanden, aber das muss dann auch für ganz Brandenburg gelten. Die Berliner Politik muss erken- nen, dass Brandenburg nicht am Auto- bahnring aufhört. Die Hauptstadtregion Berlin-Branden- burg hat sich zu einem innovativen Stand- ort mit zahlreichen starken und dynami- schen Unternehmen, Forschungsleucht- türmen und Wissenschaftseinrichtungen von Weltruf entwickelt. Es ist gelungen, über die integrierte Clusterstrategie die Stärken der Region weiter zu bündeln und zu schärfen. 2019 haben wir sie zur innoBB 2025 mit dem Fokus auf die vier Schwerpunkte Digitalisierung / Reallabo- re und Testfelder / Arbeit 4.0 und Fach- kräfte sowie Startups und Gründungen fortgeschrieben. Größtes Hemmnis für viele Unterneh- men ist der Fachkräftemangel. Wie kann diese Herausforderung, die sich in den kommenden Jahren mit dem Ausschei- den vieler Fachkräfte aus dem Arbeits- prozess verschärfen wird, gemeistert werden? Land und Kammern machen dazu sehr viel. Im Wettbewerb um Fachkräfte ent- scheidet am Ende aber die Attraktivität des Arbeitsplatzes. Wer gute Arbeit anbietet, also attraktive Löhne, Entwick- lungsmöglichkeiten, Angebote zur Ver- einbarkeit von Beruf und Privatleben, aber auch gesunde und sichere Arbeit, wird am Ende auch die besten Köpfe für sich gewinnen. Die gemeinsame Wirtschaftsregion Berlin-Brandenburg punktet mit einer exzellenten Wissenschaftslandschaft und hervorragenden Angeboten für Stu- dium und Ausbildung. Wie können wir sicherstellen, dass davon auch die Unter- nehmen noch stärker profitieren – als Ar- beitsgeber oder als Kooperationspart- ner in gemeinsamen Projekten? Ein zentraler Schlüssel sind Kooperatio- nen von Unternehmen und Hochschulen, Technologietransfer, Förderung von Gründungsstrukturen an den Hochschu- len und Universitäten und ständiger Dia- log. Einen speziellen Ansatz verfolgt Brandenburg mit der Unterstützung der KMU zur Beschäftigung von hochqualifi- zierten Nachwuchskräften. So werden durch Wissenstransfer nicht nur betriebli- che Innovationen und Wachstum beför- dert, sondern auch dringend benötigte Fachkräfte an Brandenburger Betriebe gebunden. Durch die 2018 eingeführten Servicestellen Verbundausbildung sollen weitere Betriebe für die Ausbildung ge- wonnen werden. Das Interview führte Dr. Ulrich Conrad Dr. Dietmar Woidke ist derzeit auch Präsident des Bundesrates
  • 6. ­­­­6 nuvo3/20 Aus dem Netzwerk Thema beim Ostdeutschen Unternehmertag am 9. Dezember: Wie Unternehmen trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter finden Das Kompetenzzentrum für Fachkräfte- sicherung (KOFA) hat untersucht, wie stark Unternehmen von Fachkräfteeng- pässen betroffen sind und wie Unterneh- men mit diesen umgehen. Obwohl neun von zehn Unternehmen den Fachkräfte- mangel bereits spüren, betreiben ledig- lich 43 Prozent der Firmen eine langfristige Personalplanung. Voraus- schauende Annahmen über Personaleng- pässe, Talentbedarf, Fluktuation und Pen- sionierungen werden aktuell nur von ei- ner Minderheit der Unternehmen getrof- fen. Diese Themen werden am 9. Dezember 2020 auf dem Ostdeutschen Unterneh- mertag im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam diskutiert. Wegen der Corona-Beschränkungen musste der ur- sprüngliche Termin im März verschoben werden. Zum Praxisforum der ostdeut- schen Wirtschaft werden 200 Teilnehmer erwartet. Der Ostdeutsche Unternehmer- tag bietet themen- und länderübergrei- fend den mittelständischen Unterneh- men, der Wissenschaft und der Politik ei- ne gemeinsame Plattform. Sie soll die Herausforderungen und Perspektiven des ostdeutschen Wirtschaftsraumes dis- kutieren und praxisnah Zukunftsthemen voranbringen. Der Ostdeutsche Unter- nehmertag 2020 wird vom Unternehmer- verband Brandenburg-Berlin gemeinsam mit dem Innovationsforum Ost, media- net, dem Netzwerk der Mittelstandsbera- ter IBWF, dem Verband der Digitalwirt- schaft SIBB und dem Handwerkskammer- tag Land Brandenburg organisiert. Das Thema lautet: Fachkräftemangel – Auswege aus einem absehbaren Dilem- ma. Wie ostdeutsche Unternehmen ihren Arbeitskräftebedarf decken und Mitar- beiter binden können. Leading Partner sind die Investitions- bank des Landes Brandenburg (ILB), die IKK classic und die Signal Iduna Grup- pe. Schirmherr der Veranstaltung ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (angefragt). Das aktuelle Programm finden Sie auf www.ostdeutscher-unternehmertag.de/ programm. Als Redner werden u.a. erwartet: • Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg • Dr. Regina Flake, Teamleiterin im Kom- petenzzentrum Fach- kräftesicherung (KO- FA) am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) • Leonie Gebers, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit & Soziales • Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Branden- burg • Christian Breckwoldt, Organisationsdi- rektor der SIGNAL IDUNA Gruppe • Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic (Programmänderungen vorbehalten) Die Leading-Partner des Ostdeutschen Unternehmertags 2020: Die Aussteller des Ostdeutschen Unternehmertags 2020: Partner des Ostdeutschen Unternehmertags 2020: D.WoidkeR.FlakeL.GebersJ.Steinbach
  • 7. Aus dem VerbandKapilendo.de Banking. Aber besser. Sie suchen eine moderne Finanzierungslösung für Ihr mittelständisches Unternehmen? Oder eine digitale Vermögensverwaltung für Ihr Privatvermögen? Kapilendo bietet alles an einem Ort. Mit Ihrem personalisierten Finanzcockpit behalten Sie den Überblick und haben das Steuer über Ihre unternehmerischen und privaten Finanzen fest in der Hand. Schauen Sie doch gleich mal vorbei, auf Kapilendo.de Banking. Aber besser.
  • 8. ­­­­8 nuvo3/20 Ratgeber In der Corona-Krise die Risiken nicht unterschätzen! Unfälle und Cyberattacken im Home-Office absichern Auf Unfälle und Cyberattacken im Home- Office sind viele Unternehmen nicht aus- reichend eingestellt, auch Geschäftsrei- sen ins Ausland stellen neue Anforderun- gen. Der Industrieversicherer HDI berät und bietet pragmatische Lösungen an. Plötzlich musste es ganz schnell gehen: Flächendeckend haben Firmen ihre Ver- waltungsbereiche und Dienstleister, in denen Kundenkontakte online oder per Telefon laufen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Home-Office geschickt. Oft gab es bereits Erfahrungen, standen den Beschäftigten für ihre Tätigkeit Fir- men-Laptops oder Tablets zur Verfügung. Doch häufig bleibt gar nichts anderes üb- rig, als das eigene Handy zu nutzen oder den privaten Computer mittels Token für die sichere Einwahl ins Firmennetz auszu- rüsten. Leitfäden formulieren Mindestan- forderungen – aktuelles Betriebssystem, Virenschutz, Firewall, Verschlüsselung im privaten WLAN – durch Fachleute über- prüft wird dies in der Regel nicht. Auf- merksame Mitarbeiter fragen von sich aus nach den Risiken dieses Vorgehens. Und was passiert, wenn jemand im Home-Of- fice stürzt und sich unglücklich verletzt? „Alle diese Risiken sind nicht neu, stehen aber durch die Corona-Krise mit geballter Wucht auf der Tagesordnung“, sagt Hei- ko Waber, Leiter der Niederlassungen Leipzig und Berlin-Brandenburg der HDI Global SE. „Auch wenn es zunächst nicht ohne Improvisation ging, muss spätes- tens jetzt das Risikomanagement wieder greifen. Home-Office wird ein Thema bleiben – natürlich können sich die Unter- nehmen auf unsere Kompetenz und Er- fahrung verlassen.“ Unfallschutz: Die 24-Stunden-Deckung Die Abgrenzung von privaten und dienstlichen Tätigkeiten ist im Home-Of- fice schwierig, es kann sein, dass bei Un- fällen die gesetzliche Unfallversicherung nicht greift. Um diese Ungewissheit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vermeiden, ist die Ergänzung einer be- stehenden Gruppenunfallversicherung angeraten. Viele Firmen haben eine sol- che beim HDI, ihnen bietet Deutschlands namhafter Industrieversicherer mit der kurzfristigen Absicherung einer „24-Stun- den-Deckung“ das Schließen der De- ckungslücke an. „Die Absicherung des Unfallrisikos ist absolut sinnvoll“, betont Heiko Waber. Die kurzfristigen Verträge haben eine Mindestlaufzeit von drei Monaten, der Mindestbeitrag beträgt 250,00 Euro zu- züglich Versicherungssteuer. Es gibt drei Varianten mit Beiträgen von 2,80 Euro bis 11,20 Euro je Person und Monat, wobei in der niedrigsten Variante der Tod mit 25.000 Euro und Invalidität mit 50.000 Euro versichert sind. Cybersicherheit auch im Home-Office Es hat nicht lange gedauert, bis Krimi- nelle die Risiken flächendeckender Arbeit im Home-Office für ihre Attacken auszu- nutzen begannen. Inzwischen häufen sich die Warnungen vor verdächtigen E-Mails sowie vor Angriffen auf Router und priva- te WLAN-Netze. „Eine besonders perfide Masche sind E-Mails, in denen sich Betrü- ger als Geschäftsführer oder andere Füh- rungskräfte ausgeben und Anweisungen an Mitarbeiter erteilen“, erklärt Heiko Waber. „Die Namen haben sie von der Website, das Ziel ist natürlich, Geld oder Geschäftsgeheimnisse zu stehlen.“ Paral- lel zu Versicherungslösungen für Risiken rund um die Firmen-IT bietet der HDI Un- ternehmen seit mehreren Jahren eine umfassende Beratung und auch Schulun- gen zur IT-Sicherheit und zum Daten- schutz an. Um diesen Service weiter aus- zubauen, hat der HDI dieses Jahr die Per- seus Technologies GmbH übernommen. Die neue Tochtergesellschaft ist mit rund 30 Spezialisten aus sieben Nationen er- fahren darin, IT-Sicherheit in Unterneh- men voranzutreiben. Ziel sei es, so der Niederlassungsleiter, eine Kultur der Cy- bersicherheit in Unternehmen zu etablie- ren. Das Angebot umfasst browserbasier- Im Home-Office lauern mehr Gefahren als man denkt, gerade im Hinblick auf die IT-Sicherheit
  • 9. ­­9nuvo3/20 Ratgeber te Mitarbeitertrainings, eine Cyber-Not- fallhilfe rund um die Uhr, eine intelligente Archivsoftware sowie einen Cyber- Schutzbrief. Alle Phasen einer Cyberatta- cke werden mit dem Perseus 360 Grad- Konzept betrachtet und das jeweilige Vorgehen optimiert. Maßgeschneiderte Versicherungslösun- gen wie „Cyber+“ sowie „Cyber+ Smart“ und der Aufbau einer IT-Sicherheitskultur in Unternehmen bilden sozusagen zwei Seiten einer Medaille. „Cyber+ Smart“ wendet sich speziell an produzierende mittelständische Firmen mit einem Jah- resumsatz zwischen fünf und 50 Millionen Euro. Abgesichert werden sogenannte Informationssicherheitsverletzungen, dies können zum Beispiel die Entwen- dung personenbezogener Daten, die Verletzung von Betriebs- und Geschäfts- geheimnissen Dritter sowie Internet-Atta- cken auf das betriebliche Netzwerk, etwa durch Schadsoftware sein. Der standardisierte Versicherungsschutz deckt Dritt- und Eigenschäden sowie Be- triebsunterbrechungen (BU) aus Cyber- Vorfällen ab. Wertvolle Serviceleistungen zur Bewältigung von Cyber-Vorfällen, die viele Unternehmen zumeist nicht selbst vorhalten, werden erstattet, nämlich fo- rensische Untersuchungen, Benachrichti- gungskosten, Öffentlichkeitsarbeit im Kri- senfall, Kredit-Überwachungsdienstleis- tungen und Wiederherstellungskosten. Vor allem die Kosten für IT-Experten oder Forensikern können erheblich sein. Die Risikoanalyse erfolgt generell per Selbst- auskunft des Kunden. Abgesichert auf Geschäftsreisen Die Reisetätigkeit ist derzeit stark einge- schränkt, doch um die Wirtschaft wieder in Gang zu setzen, werden Geschäftsrei- sen und Auslandseinsätze eine wichtige Rolle spielen. In zahlreichen Ländern muss man mit Veränderungen rechnen, die nicht nur den Alltag, sondern beson- ders den Aufenthalt von Ausländern be- treffen. Gesundheitsrisiken und Kriminali- tät nehmen zu, die medizinische Versor- gung ist nicht immer auf dem gewohnten Stand. Der HDI bietet seit jeher verschie- dene Produkte für die Risikoabsicherung der Mitarbeiter bei Auslandstätigkeiten an. Wie sehr die Fürsorgepflicht der Ar- beitgeber in der Praxis gefragt sein kann, haben viele Betroffene in den vergange- nen Wochen erfahren – auch wenn in den Medien die Urlauberrückholaktionen durch das Auswärtige Amt im Fokus stan- den. „Eine solide Absicherung, die so- wohl Leib und Leben von Mitarbeitern schützt als auch im Todesfall für die Hin- terbliebenen sorgt, ist einfach ein Muss“, bekräftigt Heiko Waber. „Wir alle hoffen, dass dieser Fall nie eintritt – doch die Er- fahrung lehrt, dass es schneller soweit sein kann, als gedacht.“ Über die je nach Bedarf angepassten Versicherungslösungen informieren die Beraterinnen und Berater der HDI Global SE gern. www.hdi.global Heiko Waber, Leiter der Niederlassungen Leipzig und Berlin-Brandenburg der HDI Global SE Es hat nicht lange gedauert, bis Kriminelle die Risiken flächendeckender Arbeit im Home-Office für ihre Attacken auszunutzen begannen
  • 10. ­­­­10 nuvo3/20 Aus dem Netzwerk Wirtschaftsstorys aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet Am 28. April 2020 prämierte der 2. Me- dienpreis Mittelstand NRW spannende Wirtschaftsstorys aus Nordrhein-Westfa- len. Der Mittelstand in Nordrhein-Westfa- len ist solide, vertraut, überschaubar – und Schürfrevier für die richtig guten Ge- schichten: Der Mittelstand mit seinem überraschenden Themenpotenzial hat einmal mehr zu bemerkenswerten journa- listischen Höchstleistungen motiviert. Storys aus der Lebens- und Arbeitswelt der „Mittelgroßen“ würdigte der 2. Me- dienpreis Mittelstand NRW mit besonde- ren Auszeichnungen für die einzelnen journalistischen Disziplinen. Die Gewin- ner und Platzierten wurden während einer Online-Preisverleihung geehrt. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern und Platzierten des 2. Medienpreis Mit- telstand NRW: Kategorie Print 1. Platz: Valentin Dornis, Süddeutsche Zeitung: „Unter Männern“ 2. Platz: Martin Mehringer, manager magazin: „Schlussverkauf“ 3. Platz: Jan Schmidbauer, Süddeutsche Zeitung: „Jetzt noch billiger“ Kategorie TV 1. Platz: Sascha Adamek und Martin Hahn, ARD: „Irgendwer zahlt immer“ Kategorie Crossmedial / Online 1. Platz: Katja Scherer und Ulrich Ueckerseifer, WDR: „Start-up: Ich mach‘ mein Ding“ 2. Platz: Anna-Katharina Schubert, WDR: „Altes Handwerk vor dem Aus?“ Die Preisträgerinnen und Preisträger können sich neben den repräsentativen Glaspokalen und Urkunden auch auf Preisgelder in Höhe von insge- samt 5.000 Euro freuen. Die Laudatio- nes wurden vor- getragen von Lukas Eberle (Spiegel), Prof. Dr. Astrid Kruse (Fachhochschule des Mittelstan- des/FHM) und Edzard Benn- mann (SIGNAL IDUNA Gruppe). Im Vorfeld der Preisverleihung hatte die Jury in zwei Runden zu bewerten. Die eingegangenen Beiträge waren qualitativ sehr hochwertig und die Dis- kussion entsprechend lebhaft. Das lag auch an der reichen Erfahrung der Jury- mitglieder, die aus führenden Wirtschafts- redaktionen Nordrhein-Westfalens und Deutschlands kommen. Das hohe Niveau der Einreichungen zeigte den Ausrichtern, dass der einge- schlagene Weg stimmt. Am Ende der Verleihung machten die Jury, Träger und die Partner aus der Wirtschaft gemein- sam deutlich: Der Medienpreis Mittel- stand NRW wird fortgesetzt und das be- reits mit dem verbindlichen Startdatum am 1. August 2020. Träger des Wettbewerbes ist der IBWF e.V. - Das Netzwerk für Mittelstandsbera- ter. Glaspokal des Medienpreis Mittelstand NRW 2020 Valentin Dornis Katja Scherer Zu den wichtigsten Partnern des Medi- enpreis Mittelstand NRW gehören die IKK classic, die SIGNAL IDUNA Gruppe, yourfirm GmbH und die Fachhochschule des Mittelstands (FHM). Weitere Informationen unter https://nrw.medienpreis-mittelstand.de Weitere Wettbewerbe Am 1. Juni 2020 startet der 2. Medi- enpreis Mittelstand NORD+OST. Er hat den Wirtschaftszweig Mittel- stand in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-An- halt, Schleswig-Holstein und Thürin- gen im Fokus. Am 1. Oktober 2020 startet der 18. Medienpreis Mittelstand. Er hat den Wirtschaftszweig Mittel- stand in ganz Deutschland im Fokus. nordost.medienpreis-mittelstand.de medienpreis-mittelstand.de
  • 12. ­­­­12 nuvo3/20 Aktuelles „Wir müssen Sicherheit neu denken“ Securitas stellt sich auf Herausforderun- gen der Corona-Pandemie ein: Technisch unterstützte Sicherheitslösungen helfen, Kontakte zu verringern und das Sicher- heitsniveau zu heben. Wie viele andere Unternehmen fordert die Corona-Krise auch den größten An- bieter professioneller Sicherheitslösun- gen in hohem Maß. Marktführer Securitas stellt sich flexibel darauf ein, steuert ge- gen die Auswirkungen der Pandemie und setzt vor allem auf technische Lösungen. „Wir werden gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“, gibt sich Herwarth Brune, CEO Securitas Deutschland, zuversicht- lich. Zunächst gilt es freilich, die im Zuge der Beschränkungen weggefallenen Um- sätze abzufedern: Betroffen sind insbe- sondere Aufträge an Flughäfen, in Bun- desligastadien oder auch im Rahmen von Großveranstaltungen. Andererseits eröff- nen sich auch neue Chancen, neue Dienstleistungen: etwa die Eingangskon- trolle bei Discountern oder Kaufhäusern, Schutz von Kliniken, Besucherlenkung oder Fiebermessen – auf Distanz, durch Wärmebildkameras oder Scanner – im Rahmen von Zutrittskontrollen, vor Büros, Geschäften oder Veranstaltungen. Gleichwohl, die weggefallenen Umsätze werden durch die hinzugekommenen noch nicht aufgewogen. In dieser turbulenten Zeit profitiert Se- curitas Deutschland auch von seiner brei- ten Aufstellung. Die Securitas Document Solutions, beheimatet in Potsdam, ist mit ihren digitalen Services, ihrem Akten- und Analyse der Kunden, und speziell der po- tenziellen Neukunden, zeigt sich indes auch ganz klar: Insbesondere der Mittel- stand hat Nachholbedarf, wenn es um Si- cherheitskonzepte, Sicherheitslösungen oder auch Krisenpläne, wie im Pandemie- fall geht. Der stärkere Einsatz von moderner Technik verhilft einem Sicherheitsdienst- leister wie Securitas auch zu wertvollen Daten, deren Auswertung zu besseren präventiven, eventuell sogar „vorausse- henden“ Sicherheitsleistungen führen kann. Zum Beispiel: Zu welcher Tageszeit oder an welchen Orten sind Geld- oder Fahrkartenautomaten besonders gefähr- det? Insgesamt macht diese Corona-Kri- se aus Sicht von Securitas die Notwen- digkeit einer stärkeren Digitalisierung in Deutschland offensichtlich: Die Dynamik und Investitionen in die Digitalisierung dürften steigen. „In Teilbereichen werden wir Sicherheit neu denken müssen“, sagt Frank Salews- ky, der die Securitas-Geschäfte in Berlin und Brandenburg verantwortet. Dort, wo jetzt mehr Rücksicht auf andere, die Ein- haltung der Hygienevorschriften oder Abstände nötig ist, wird geschultes Si- cherheitspersonal eingesetzt. Verstärkte Anfragen gehen im Großraum Berlin/ Potsdam vor allem vom Einzelhandel und Banken ein. Weitere dürften mit zuneh- menden Lockerungen folgen: zum Bei- spiel Museen, Restaurants oder von kom- munalen Ämtern. Dokumentenmanagement oder ihren Ku- rierdiensten von dieser Krise kaum be- rührt. Der Kurierdienst übrigens fährt die- ser Tage nicht nur Akten oder Datenträ- ger zu diversen Kundenstandorten, son- dern auch abgepackte Schutzmittel, wie Mund-Nasen-Masken. Ebenso krisensta- bil sind die Securitas Werkfeuerwehren in Bitterfeld, Leipzig oder Schweinfurth – sie sind auch heute 24 Stunden am Tag, 7 Ta- ge die Woche in Bereitschaft und wenn nötig, in Minutenschnelle im Einsatz. Jetzt bewährt sich auch die Securitas Strategie, auf technisch unterstützte Si- cherheitslösungen zu setzen. Diese Ent- wicklung wird weiter forciert und wird ge- rade auch wegen der Corona-Krise an Dy- namik gewinnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um „in- telligente Sicher- heitslösungen“ für mittelständische Un- ternehmen, große Konzerne oder kom- munale Kunden geht. Technische Lö- sungen sind nahezu überall einsetzbar und können auf die speziellen Sicher- heitsbedürfnisse des Kunden zugeschnit- ten werden. In der Sicherheitsmitarbeiter und Doormen passen sich in der Corona-Krise an die neuen Hygienebe- dingungen an und unterstützen vor allem im Einzelhandel Digitales Dokumentenmanagement, wie zum Beispiel das der Securi- tas Document Solutions, ist ein wichtiges Standbein in außergewöhnli- chen Zeiten für Securitas.
  • 13. ­­13nuvo3/20 Aktuelles Christliche Kliniken Potsdam im Verbund Die Vernetzung der Christlichen Kliniken Pots- dam schreitet voran: Rückwirkend zum 1.Janu- ar 2020 ist eine Doppelspitze für die Oberlin- klinik gebildet worden. Gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer Andreas Koch hat Oliver Pommerenke, Regionalgeschäftsführer Alexianer Potsdam, zusätzlich die Geschäfts- führung der orthopädischen Fachklinik über- nommen. Der Verbund befindet sich gegenwärtig in Potsdam in einer Ausnahmesituation, seit für das kommunale Klinikum Ernst von Bergmann ein Aufnahmestopp gilt, nachdem dort viele Infektionen mit dem Coronavirus entdeckt wurden. Seitdem befindet sich im St. Josefs-Krankenhaus die zentrale Notaufnahme für mehr als 250.000 Menschen in Stadt und Umland. Dies stellt das Haus vor eine schwierige Aufgabe und ist nur mit der personellen Unterstützung aus den Verbundkliniken Oberlinklinik und Evangelisches Zentrum für Altersmedizin zu stemmen. Bis zum Sommer 2020 soll die Grün- dung der gemeinnützigen GmbH „Christ- liche Kliniken Potsdam“ abgeschlossen sein. Unter ihrem Dach sind dann das Ale- xianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam mit seinem Medizinischen Versorgungs- zentrum (MVZ), die Oberlinklinik gGmbH mit der MVZ Potsdam gGmbH, das Evan- gelische Zentrum für Altersmedizin und die Christliche Altenhilfe Potsdam mit ih- ren Seniorenpflegeeinrichtungen St. Franziskus, St. Elisabeth, der St. Josef So- zialstation sowie den Bürgerstiften am Heiligen See und City vereint. Gemeinsame Projekte laufen Bereits jetzt laufen gemeinsame Projek- te: Seit Jahresbeginn erfolgt die Aufbe- reitung aller Medizinprodukte des St. Jo- sefs-Krankenhauses und der Oberlinklinik in der Zentralen Sterilgutversorgung der Oberlinklinik. Sie war im vergangenen Jahr für rund 1,3 Mio. Euro saniert und erweitert worden. Die Ale- xianer-Tochter Agamus sichert den Transport zwischen den Häusern. Außer- dem wurde nach langjähriger Prü- fung zum 1. April 2020 der Über- gang des Labors der Oberlinklinik in die zentralen Strukturen der MVZ Alexianer Labor GmbH vollzogen. Mit dem Zentrallabor der Alexianer am Standort des St. Josefs-Kranken- hauses bleibt ein umfangreiches Leistungsspektrum für stationäre und ambulante labordiagnosti- sche Untersuchungen gewährleistet. Alexianer und Oberlinhaus sind zusam- men einer der größten Anbieter von Ge- sundheitsdienstleistungen in Potsdam und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. Mehr als 1.500 Mitarbeitende versorgen an 14 Standorten mit knapp 1.100 Betten und Plätzen jährlich über 24.000 ambu- lante und 90.000 stationäre Patienten. Strukturen für neue Pflegeausbildung Auch für die nachhaltige Fachkräftesi- cherung in der Pflege verknüpfen die Christlichen Kliniken Potsdam ihre Erfah- rungen. Sie sind Praxispartner der neuen Pflegeschule in der Potsdamer Steinstra- ße, wo ab Herbst die ersten Schülerinnen und Schüler als Pflegefachfrau bzw. Pfle- gefachmann ausgebildet werden. Der Pflegeberuf befindet sich in einer Reform: Die Ausbildungen in Kranken-, Kinder- kranken- und Altenpflege werden als ge- neralistischer Ausbildungsgang zusam- mengelegt. Dieser bietet Zugang zu allen Fachweiterbildungen und ist EU-weit an- erkannt. Die Theorie-Ausbildung startet ab Oktober 2020 in den Oberlin Berufli- chen Schulen, bis zum 19. September kann man sich bewerben. www.christliche-kliniken-potsdam.de Geschäftsführer der Oberlinklinik, Andreas Koch (l.) und Oliver Pommerenke Aufgrund der Coronapandemie gilt für die Mitarbeitenden im Dienst der maximal mögliche Schutz. Bereichsunabhängig ist das Tragen von Kopf- bedeckung, FFP-Schutzmasken, Handschuhen und Kitteln verpflichtend.
  • 14. ­­­­14 nuvo3/20 Aus dem Netzwerk Zwangsschließungen wegen Corona – Volle Entschädigung für Gastronomie, Handel und Gewerbe! Trotz einzelner Lockerungen sind die durch flächendeckende Schließungen eingetretenen wirtschaftlichen Schäden der betroffenen Unternehmen erheblich, vielfach existenzgefährdend. Für einige Bereiche gilt die Schließung auf unbe- stimmte Zeit sogar fort. Wird ein Verbot der Ausübung einer Er- werbstätigkeit ausgesprochen, steht dem betroffenen Betreiber gemäß § 56 Abs. 1 IfSG ein weitreichender Entschädigungs- anspruch zu. Für die ersten sechs Wochen beläuft sich die Entschädigung auf 100 % des Verdienstausfalls/Gewinnausfalls. Auszugleichen sind auch nicht gedeckte Betriebsausgaben (u. a. Miete) sowie sonstige Fixkosten, insbesondere Perso- nalkosten. Bisher werden jedoch nur im Falle der durch das Gesundheitsamt als zuständige Behörde angeordneten Schließung oder Quarantäne sowie der Anordnung eines beruflichen Tätigkeitsverbots gemäß §§ 30, 31 IfSG Entschädigungen bewilligt. Beruht das berufliche Tätigkeitsverbot dagegen (lediglich) auf der allgemeinen Corona-Schutzverordnung, sollen nach Ansicht vieler Behörden keine Ansprüche bestehen. Das ist falsch und demnach rechtswidrig. Ein erstes Musterverfahren haben wir bereits eingeleitet. Allerdings ist mit einer gerichtlichen Entscheidung nicht vor Ende des Jahres zu rechnen. Da Entschädigungsansprüche zwin- gend voraussetzen, dass der Antrag auf Entschädigung innerhalb von drei Mona- ten nach dem verfügten Verbot (für das Land Brandenburg: 22.03.2020 – somit Fristablauf: 22.06.2020, kann im Einzel- fall abweichen!) zwingend gestellt sein muss, empfehlen wir allen möglichen Be- troffenen, vorsorglich den Antrag bei der zuständigen Stelle zu stellen. Autor ist Andreas Lietzke, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Streitbörger PartGmbB Potsdam Rechtsanwalt Andreas Lietzke 13./14. OKTOBER 2020 HOTEL THE WESTIN LEIPZIG Die ostdeutsche Diskussionsplattform für Politik, Wissenschaft, Energiewirtschaft und ostdeutschen Mittelstand zur Energiewende und Klimapolitik mit analogen und digitalen Diskussionsformaten Aktuelle Informationen und Anmeldung unter: www.ostdeutsches-energieforum.de Anzeige
  • 15. Medienpartner Märkische Allgemeine Zeitung, LeipzigerVolkszeitung, NUVO – das ostdeutscheWirtschafts- magazin Veranstalter | Mitveranstalter | Partner Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V., Innovations- forum Ost, SIBB, IBWF, media:net,Wirtschaftsregion Lausitz, Brandenburgischer Handwerkskammertag, INFRANEU Fachkräftemangel –Auswege aus einem absehbaren Dilemma. Wie ostdeutsche Unternehmen ihren Arbeitskräftebedarf decken können. Das aktuelle Programm findenSie auf www.ostdeutscher-unternehmertag.de Potsdam 9. Dezember 2020 | Kongresshotel amTemplinerSee
  • 16. ­­­­16 nuvo3/20 Aus dem Verband Anpacken und durchstarten: Die Wirtschaft im Bann der Corona-Krise Interview mit Reinhard Schulze, Präsidiumsmitglied des UVBB e.V. NUVO: Wie wirken die Rettungsschir- me für die Wirtschaft? Reinhard Schulze: Die Wirtschaft und auch der Mittelstand leiden besonders unter den Auswirkungen der Krise, die wir in einer solchen internationalen Dimensi- on noch nie erlebt haben. Bundesregie- rung und Länder haben schnell reagiert und konnten durch ein finanzielles Sofort- programm die ersten Schmerzen der Kleinunternehmen lindern. Damit werden die Probleme der Unternehmen aller- dings nur in einer Überbrückungszeit ge- löst – es besteht weiterer dringender Handlungsbedarf. Worin bestehen die Probleme? Die Mittel im Rahmen des Sofortpro- grammes sind meistens nach kurzer Zeit verbraucht, aber die Fixkosten in den Be- trieben laufen weiter. Zusätzliche Kredite machen oft keinen Sinn, da sich wegen der Rückzahlungsverpflichtungen die wirtschaftliche Situation der Betriebe nicht wirklich verbessert. Das Kurzarbei- tergeld, sicherlich die wirksamste Unter- stützung, fordert die Unternehmen auf Grund der Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Überstundenabbau, Urlaub etc. Die Liquiditätswirksamkeit tritt erst zeitlich versetzt ein und erfordert hohe fi- nanzielle Vorleistungen der Betriebe. Nach zwei Monaten Lockdown: Was muss passieren? Das ist eine gute Frage, einen Königs- weg kann ich auch nicht liefern. Die Situa- tion ist jedenfalls sehr ernst. Die „Locke- rungsmaßnahmen“ sind enorm wichtig, bringen uns aber leider nicht schnell aus der wirtschaftlichen Schieflage. Viele Be- triebe können dies nicht durchhalten, nicht wenige mussten bereits Insolvenz anmelden. Die Gesamtsituation ist für Be- triebe und Unternehmungen ernst, für viele verzweifelt. Wie kommen wir da wieder heraus? Uns hilft nur, wenn die Wirtschaft, die Wertschöpfungsketten wieder in Bewe- gung gesetzt werden. Dies kann auf Grund der Corona-Epidemie leider nur sehr langsam erfolgen. Damit werden die Betriebe gezwungen, ihre Kostenstruktu- ren anzupassen, um zu überleben. Es wird verstärkt zu Entlassungen kommen. Was sollte vonseiten des Staates einge- leitet werden? Der Staat muss Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich die Wirtschaft erholen kann, dass ihr Selbstheilungspro- zess in Gang gesetzt werden kann. Regle- mentierungen und Steuererhöhungen wären da kein guter Weg. Vielmehr muss es gelingen, die Innovationskräfte in den Unternehmen zu aktivieren und ihnen Rahmenbedingungen zu schaffen, um In- novationen in den Markt zu bringen. Hier sollte die Palette der Förderprogramme auf den Prüfstand und effektiver gestaltet werden. Brauchen wir ein Konjunkturpro- gramm? Das ist sicherlich nicht nur sehr sinnvoll, sondern zwingend erforderlich. Mit welchen Schwerpunkten? Da viele Regionen sich ohnehin in ei- nem Strukturwandel befinden, sollte hier angesetzt werden. Investitionen in die In- frastruktur sollten einen Schwerpunkt bil- den, zum Beispiel die Bahninfrastruktur, die Entwicklung von Wirtschaftsräumen als industrielle Kerne und Forschungszen- tren. Es gibt ja bereits viele Analysen und Studien, die viele Konzeptansätze dafür liefern. Dauert es nicht zu lange, bis ein solches Programm starten kann? Wir brauchen nicht lange zu warten, wir können sofort durchstarten und die an- stehenden Projekte realisieren. Hierbei wünsche ich mir eine direkte Begleitung durch die politischen Verantwortlichen, damit sie die Hemmnisse unserer Büro- kratie einmal hautnah erleben – und die- se dann hoffentlich abgeschafft werden. Anpacken ist gefordert, sonst kommen wir nicht aus der Krise! Das Interview führte Dr. Ulrich Conrad NUVO - Netzwerk Unternehmerverbände Ostdeutschlands – Wir. Unternehmen. Zukunft. • Ausgabe 3/2020 • Herausgeber/V.i.S.d.P: comprend GmbH • Geschäftsführer: Michael Schulze • Dennis-Gabor-Straße 2, 14469 Potsdam • Tel. +49 331 58115800 • info@comprend.de • www.comprend.de • Redaktion: Michael Schulze • Autoren: Dr. Ulrich Conrad, Michael Schulze • Titel, Layout & Grafik: rotschwarz design, Christoph Freytag • Anzeigen: Michael Schulze • Fotorechte: Securitas (S. 1 u., S. 12 o.), Karoline Wolff (S. 1 m., S. 3 o.), Staatskanzlei Brandenburg (S. 1 o., S. 4), Bundesrat/Dirk Deckbar (S. 5), pixabay (S. 1 Titelbild, S. 8, S. 9 u., S. 12 u., S. 18 r.), Oberlinkli- nik (S. 13), HDI (S. 9 o.), Streitbörger PartGmbB Potsdam/Hasselblad H5D (S. 14), UVBB (S. 18 m.) • Weitere Fotos wurden zur Verfügung gestellt von Sponsoren, Partnern • Druck: city repro GmbH Cottbus • Redaktionsschluss: 8. Mai 2020 • NUVO erscheint sechsmal im Jahr • Die Mitglieder des UVBB erhalten NUVO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft • Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur mit vorheriger schriftlicher Ge- nehmigung des V.i.S.d.P. • Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unaufgefor- dert eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung • ISSN 2625-3356 Reinhard Schulze
  • 17. Energiewende Auch in der aktuellen Krise sind wir da: mit Abstand und doch ganz nah. Mit digitalen Services und telefonischer Erreichbarkeit. Mit Sicherheit und schneller Hilfe, wenn es schwierig wird. Was füreinander da sein bedeutet, zeigt sich vor allem, wenn es schwierig wird. SIGNAL IDUNA Gruppe Gebietsdirektion Potsdam Telefon 0331 298488 gd.potsdam@signal-iduna.de www.signal-iduna.de
  • 18. ­­­­18 nuvo3/20 Aktuelles Reisebüros: „Uns steht das Wasser bis zum Hals!“ Der tourismuspolitische Sprecher des UVBB, Thomas Dippe, hat sich im Auftrag der Potsdamer und Brandenburger Rei- sebüros mit einem offenen Brief an Bun- destag und Bundesregierung sowie den Landtag und die Landesregierung Bran- denburg, die Stadt Potsdam und die IHK gewandt: Retten Sie die Reisebüros – an- dernfalls werden die Auswirkungen auf weite Teile der touristischen Landschaft sehr dramatisch sein! Änderungen in den Soforthilfe-Richtlinien für Solo-Selbstständige Solo-Selbstständige dürfen nur Unter- stützung bei Zahlungsengpässen durch laufende Betriebskosten (Mieten, Lea- sing, Kredite für Räume) beantragen. Die Soforthilfen sind nicht als Ausgleich für Einnahmeverluste gedacht. Personalkos- ten, Unternehmerlohn und Lebenshal- tungskosten sind nicht förderfähig. Hier- für muss ein Antrag auf Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II bei den örtlichen Jobcentern gestellt werden. Alte Richtlinie: Neue Richtlinie: Auswirkungen der Grenzschließungen Die Corona-Pandemie schränkt auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiterhin stark ein. Dennoch gibt es erfreulicher- weise viele Initiativen, um hier – in einem ersten Schritt vor allem für die Grenzpendler – Erleichterun- gen zu erzielen. In diesem Zusam- menhang möchten wir auf zwei aktuelle Ansätze hinweisen: 1) Petition von Frau Katarzyna Werth: Bekanntermaßen droht den sogenannten Grenzpendlern entlang von Neiße und Oder bei ihrer Rückkehr von der Arbeit nach Polen eine 14-tägige Quarantäne. Eine Aufhe- bung dieser bestehenden Verpflichtung hat eine aktuelle zweisprachige Petition von Frau Katarzyna Werth aus Mecklen- burg-Vorpommern zum Ziel, die an die polnische Regierung gerichtet ist. Siehe auch: 2) Gemeinsame Stellungnahme der Eu- roregionen Pomerania, Pro Europa Viad- rina, Spree-Neiße-Bober und Neiße: Auch die Euroregionen wollen mit ihrer gemeinsamen Stellungnahme ein weite- res deutliches Signal setzen, um auf die schwierigen Auswirkungen der Grenz- schließungen hinzuweisen. Überdies ha- ben auch die Bürgermeister der Doppel- stadt Guben/Gubin, Fred Mahro und Bartlomiej Bartczak, ein ähnlich lautendes Schreiben unterzeichnet. Gemeinsame Stellungnahme der deut- schen Präsidenten der Euroregionen Po- merania, Pro Europa Viadrina, Spree-Nei- ße-Bober und Neisse zur aktuellen Lage entlang der deutsch-polnischen Grenze: Aktuelle Informationen rund um die Corona-Pandemie Offener Brief der Potsdamer und Brandenburger Reisebüros Offener Brief an Bundesregierung und Bundestag Zalacznik pismo fe- deracja euroregio- now: Schreiben der Polnischen För- deration der Euroregionen: Die Welt im Griff der Corona-Pandemie Gemeinsam auf der Messe in Cottbus
  • 19. ­­19nuvo3/20 Advertorial Schluss mit dem toten Winkel: Potsdams Müll-Brummis kriegen sicherer die Kurve Stadtentsorgung Potsdam setzt auf Unfallverhütung durch Abbiege-Assistenten Jeder Verkehrsunfall ist etwas Schlim- mes – doch treffen dabei LKWs auf schwächere Verkehrsteilnehmende, die zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sind, wird es besonders dramatisch. Und dies liegt nicht nur an den ungleichen Kräfte- verhältnissen, die hierbei mit fataler Wir- kung aufeinandertreffen. Häufige Ursa- che ist eine spezifische Schwäche des starken LKW, die diese Unfälle so tragisch macht – der sogenannte „tote Winkel“. Damit bezeichnet man eine Situation, in der LKW-Fahrende während des Abbie- gens an Kreuzungen trotz größter Sorg- falt beispielsweise Radfahrende, die ne- ben oder schräg hinter ihnen unterwegs sind, nicht im Rückspiegel erkennen kön- nen. Diese werden gleichsam optisch „verschluckt“, da der Sichtwinkel eine Spiegelung ins Auge der Person am Las- ter-Lenkrad nicht mehr zulässt. Frühzeitiges Engagement Mit dieser ständigen Sorge leben alle, die einen LKW steuern – auch die Besat- zungen der Entsorgungs- und Reini- gungsfahrzeuge der Stadtentsorgung Potsdam (STEP). Die hat den klaren Auf- trag, der Allgemeinheit zu dienen. Und schon deswegen setzt sie alles daran, im Dienst nach bestem Wissen und allen Möglichkeiten auch Personenschäden und Unfälle überhaupt zu verhindern. Ei- ne logische Folge für die STEP war daher ein frühzeitiges Engagement für die Ein- führung und Installation sogenannter elektronischer Abbiegeassistenten in den derzeit 42 orangfarbenen Dienst-Brum- mis mit zulässigem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Dazu zählen insbe- sondere die Müll- und anderen Entsor- gungsfahrzeuge. Beschlüsse konsequent umgesetzt Bereits 2017 testete das Unternehmen verschiedene auf dem Markt befindliche elektronische Assistenzsysteme. Diese basieren zumeist auf dem Zusammenwir- ken einer weitwinkligen Kamera an der Spitze des Fahrzeugs, die insbesondere den Bereich rechts des LKWs lückenlos erfasst und die Situation via Bildschirm überträgt, mit zusätzlichen akustischen und optischen Warnsignalen an die LKW- Lenkenden. Dank eines Beschlusses der Potsdamer Stadtverordnetenversamm- lung von Ende 2018, der den Einsatz die- ser oft lebensrettenden elektronischen Helfer in den Fuhrparks kommunaler Un- ternehmen ausdrücklich forciert, konnte die STEP ihre Bemühungen konsequent umsetzen: Noch im gleichen Jahren ließ sie sich acht bestellte Entsorgungs-LKWs gleich inklusive der jeweils modelleige- nen Abbiege-Assistenten liefern. Testen, schulen, einbauen Doch damit war es für die STEP nicht getan: Nichts weniger als das Optimum an Sicherheit wollte die orangene Entsor- gungstruppe für alle in den und um die LKWs erreichen. Unternehmenseigene Testreihen in der Praxis sollten unter di- versen Assistenzsystem-Anbietern das bestmögliche Modell auch für eine Nach- rüstung bei bereits vorhandenen Entsor- gungs-LKWs herausfinden. Sieger aus Sicht der Praktiker bei der STEP wurde dabei das Modell „Luis Turn Detect“. Er- kenntnis genug also, um die Sicherheits- offensive beim Fuhrpark weiter voranzu- treiben. Die unternehmenseigenen Werk- stätten absolvierten Schulungen für Ein- bau, Wartung und Pflege der Luis-Abbie- ge-Assistenten, so dass sie bereits weite- re zwei Dutzend LKWs mit diesem Modell nachrüsten konnten. Freiwillige Aktionsteilnahme Wie ernst es der STEP mit dem Sicher- heitsanliegen ist, macht ein weiterer Vor- stoß deutlich: Das Unternehmen bewirbt sich im Rahmen der „Aktion Abbiegeas- sistent“ des Bundesministeriums für Ver- kehr und digitale Infrastruktur um eine sogenannte Sicherheitspartnerschaft. Bei dieser unterziehen sich teilnehmende Fuhrparks einer freiwilligen, vom Ministe- rium beurkundeten Überwachung von Umfang und Fortschritt bei Gebrauch und Nachrüstung von Abbiegeassisten- ten. Denn Baustellen gibt es auch noch: Für Straßenkehrmaschinen haben die Me- chatroniker der STEP noch kein geeigne- tes Nachrüstsystem ausfindig machen können. Doch spätestens im Frühjahr wollen sie vollendete Tatsachen schaffen – damit auch die „kratzbürstigen LKW“ an Kreuzungen künftig achtsamer denn je die Kurve kriegen. Der Luis-Abbiege-Assistent – hier dargestellt in einem typischen Abbiegeszenario
  • 20. Gemeinsam anpacken. Stärken Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement der IKK classic. Zusätzlich gibt es 500 Euro Bonus. Mehr Infos unter www.ikk-classic.de/bgm WEIL IHRE HÄNDE WICHTIGERES ZU TUN HABEN, ALS ALLEs SELBST IN DIE HAND ZU NEHMEN.