2. Einordnung IPCC-Bericht 2018
• IPCC = Weltklimarat, bestehend aus:
• Wissenschaftlern (Autorenteams)
• Regierungen von Staaten
• Beobachtern
• Sachstandsberichte:
• Zusammenfassungen aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse
• AR1- AR6 (1990, 1995, 2001, 2007, 2014, 2022)
• 2018: Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung
• systematischer Vergleich von 1,5 °C gegenüber 2 °C Erwärmung
3. Gliederung des Berichts
• Teil A: Globale Erwärmung um 1,5 °C verstehen
• Teil B: Projizierte Klimaänderungen und mögliche Folgen
• Teil C: Mit 1,5 °C Erwärmung konsistente Emissionspfade
• Teil D: Anpassung und weltweite Zusammenarbeit
4. Werte gemittelt: Land erwärmt sich stärker als Meer, Arktis 2- bis 3-mal so stark!!!
Emissionen bis heute: weitere Erwärmung von mehr als 0,5 °C unwahrscheinlich!
A: Erwärmung als Reaktion auf Emissionspfade
6. B: Folgen für Wetter und Meeresspiegel
Globale Erwärmung 2100 + 1,5 °C + 2 °C
Extrem heiße Tage
(mittlere Breiten)
+ 3 °C + 4 °C
Starkniederschlag (hohe
Breiten, Ost-Nordamerika,
Ostasien)
geringeres Risiko höheres Risiko
Starkniederschlag durch
Tropenstürme
geringeres Risiko höheres Risiko
Meeresspiegel 2100 + 0,26 m
bis + 0,77 m
+ 0,30 m bis + 0,93 m
→ Umsiedlung von 10 Mio Menschen
mehr als bei 1,5 °C
langfristiger
Meeresspiegelanstieg nach
2100
Steigt langsam
weiter.
„Instabilitäten könnten bei globaler
Erwärmung zwischen 1,5 °C und 2 °C
ausgelöst werden.“ → Anstieg um
mehrere Meter möglich
7. B: Folgen für Ökologie
Globale Erwärmung 2100 + 1,5 °C + 2 °C
Arten, die mehr als die
Hälfte ihres geografischen
Verbreitungsgebiet verlieren
Insekten: 6 %
Pflanzen: 8 %
Wirbeltiere: 4 %
Insekten: 18 %
Pflanzen: 16 %
Wirbeltiere: 8 %
Risiken für Biodiversität
durch Waldbrände u.a.
geringer höher
Ökosystem-Transformation 7 % der Landfläche 13 % der Landfläche
besonders bedroht:
Tundra, borealer Nadelwald
Tauen von Permafrostböden begrenzt? „über Jahrhunderte
andauernd“
Meereisfreie Sommer
(Arktis) pro 100 Jahre
1 10
Verlust Korallenriffe 70-90 % 99 %
8. B: Folgen für Wirtschaft u.a.
Globale Erwärmung 2100 + 1,5 °C + 2 °C
Weltweiter Meeresfisch-
Ertrag pro Jahr
-1,5 Mio t -3 Mio t
Ertragsrückgang bei Mais,
Reis, Weizen
(bes. Sahelzone, SO-Asien,
Süd-/Mittelamerika)
geringer höher
Menschen, die
zunehmendem Wasserstress
ausgesetzt sind
? doppelt so viel wie bei 1,5 °C
Kleine Inseln und wenig
entwickelte Länder
„hohe vielfach
ineinandergreifende
Klimarisiken“
„hohe vielfach
ineinandergreifende
Klimarisiken“
13. C: CO2-Budget
• bereits 2200 Gt CO2-Budget aufgebraucht (Stand: 2017)
• 66 % unter 1,5 °C Erwärmung: noch 420 Gt CO2-Budget (2017!)
• derzeitige Emmisionen: 42 Gt pro Jahr
• Methanfreisetzung aus Permafrost u. Feuchtgebieten:
• Reduktion des Budgets um bis zu 100 Gt in diesem Jahrhundert!!!
0 500 1000 1500 2000 2500 3000
CO2-Budget in Gt
CO2-Budget (2019)
aufgebraucht jährlicher Verbrauch noch vorhanden
14. C/D: Weitere Einschätzungen…
• Schätzungen nach festgelegten Zielen (Pariser Abkommen):
• Jahr 2030: 52-58 Gt CO2-Emission/Jahr
→keine Begrenzung auf 1,5 °C mehr möglich
→dann eher +3 °C
→Emissionen müssen lange vor 2030 sinken!
• mehr als 0,2 °C Überschreitung des 1,5 °C-Ziel:
• hohes Ausmaß an CO2-Entnahme-Techniken nötig
• Begrenzung auf 1,5 °C bis 2100 eher nicht mehr erreichbar
15. D: Synergien und Zielkonflikte
• Anpassungen könnten Synergien erzeugen, z.B. mit:
• Gewährleistung von Ernährungssicherheit
• Aufrechterhaltung der Ökosysteme
• Verringerung von Armut und Ungleichheit
• aber auch Zielkonflikte möglich!
• Verhinderung durch Fokus auf Nachhaltigkeit
• Pfade mit besten Synergien u. wenigsten Zielkonflikten:
• geringer Energiebedarf
• geringer Materialverbrauch
• geringer Konsum treibhausgasintensiver Lebensmittel
• geringe Abhängigkeit von C-Entnahme-Techniken
16. D: Weitere wichtige Punkte…
• Investitionsbedarf in Energiesystem: 2,5 % des weltweiten BIP
→Bruchteil davon zur Auflösung der Zielkonflikte
• Öffentliche Akzeptanz von Maßnahmen! (Fairness)
„Die große Mehrheit an Modellstudien konnte keine Pfade
konstruieren, die sowohl von einem Mangel an internationaler
Zusammenarbeit, von Ungleichheit und von Armut geprägt waren
als auch die globale Erwärmung auf 1,5 °C begrenzen konnten.“