2. Evolution der Kooperation
• „Wir sind ja alle Egoisten“
• „Wie kommen Egoisten dazu, trotzdem zu
kooperieren?“
• Robert Axelrod: „Evolution der Kooperation“
im Gefangenendilemma: Strategie des TIT
for TAT
(http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Axelrod)
3. Vereinzelung
Vereinzelung ist nicht
der natürliche Zustand des Menschseins
sondern gesellschaftlich erzeugt.
Der „bürgerliche“ Mensch:
• Jeder Mensch ist frei – aber
vereinzelt, gegeneinander isoliert.
• „Egoismus“ – „Altruismus“
4. Menschen im Kapitalismus I
• Gesellschaftliche Beziehungen vermitteln
sich über den „Markt“ (die „unsichtbare
Hand“)
• D.h. Zuerst wird vereinzelt produziert (als
Privatproduzent)
• Dann wird über den Markt die
gesellschaftliche Beziehung realisiert.
x Ware A = y Ware B…
5. Menschen im Kapitalismus II
• Die gesellschaftliche Beziehung ist den
vereinzelten Produzenten äußerlich
• Sie wirkt „unsichtbar“, d.h. „hinter dem
Rücken“, nicht bewusst
• Es werden abstrakte „Werte“
ausgetauscht (Gleichsetzung ungleicher
Dinge und Tätigkeiten).
6. Menschen im Kapitalismus III
• Vereinzelte Individuen • „abstrakte“
• Egoisten“/“Altruisten“ Gesellschaftlichkeit
Entfremdung (hinter dem Rücken)
• Nicht bewusst gestaltet
Abstr. Gleichsetzung
Verdinglichung
Verhalten der Warendinge
Individuen Wertgesetz
Eigengesetzlichkeit
7. Emanzipation
• Emanzipation = „Zurückführung der …
Verhältnisse auf den Menschen selbst“
(Karl Marx)
• Gesellschaftlichkeit nicht „hinter dem
Rücken“ durch abstrakte Vergleichung der
Werte –
• sondern durch konkrete, bewusste
Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen.
8. Abstrakte Freiheit I
• isoliert Freiheit basiert auf Absonderung
des Menschen vom Menschen (Marx)
• Freiheitsraum gegenseitig verdrängend.
9. Abstrakte Freiheit II
„Freiheit besteht darin, alles tun zu
können, was keinem anderen schadet“
(Art. 4. der Erklärung der Menschenrechte)
10. Konkrete Freiheit I
• Freiheit beruht auf Verbindung der
Menschen
• Ich kann mich erst und nur dann als
Individuum voll entfalten, wenn es die
anderen auch können und umgekehrt.
11. Konkrete Freiheit II
• „Andere Menschen als Erweiterung
unserer Freiheit“ (Hegel)
• „Assoziation, worin die freie Entfaltung
eines jeden die Bedingung für die freie
Entwicklung aller ist.“ (Marx)
12. Herrschaft heute I
• Herrschaft
besteht darin,
über andere
verfügen zu
können.
• Herrschaft ist
erzwungene soziale
Kooperation.
Christoph Spehr: Gleicher als Andere. Eine Grundlegung der Freien Kooperation, zugleich -preisgekrönte! -
Beantwortung der von der Bundesstiftung Rosa Luxemburg gestellten Frage: "Unter welchen Bedingungen
sind soziale Gleichheit und politische Freiheit vereinbar?", Bremen 2000
13. Herrschaft heute II
• Herrschaft besteht darin, über andere verfügen zu
können.
• Herrschaft ist erzwungene soziale
Kooperation.
• Regeln sind vorgegeben, nicht durch
Beteiligte veränderbar („strukturelle
Herrschaft“)
• Eine Seite kann sich nicht lösen, auch
wenn sie es will
14. Herrschaft heute III
Kapitalistische Herrschaft:
• Persönliche Abhängigkeit (feudal) durch
sachliche Abhängigkeit ersetzt
(„Sachzwang“ erzeugt)
• Grundlage: Ungleichheit bezüglich der
Lebens- und Produktionsbedingungen
(Trennung Menschen – Existenzmittel…)
15. Herrschaft heute IV
Kapitalistische Herrschaft:
Existenzerhalt nur bei Beteiligung am Spiel
der „unsichtbaren Hand“
• Regeln sind vorgegeben, nicht durch
Beteiligte veränderbar
• Eine Seite kann sich nicht lösen, auch
wenn sie es will.
16. Freie Kooperation I
1. Regeln und Verteilung von Verfügung und
Besitz sind nicht „heilig“.
2. Alle Beteiligten können die Kooperation
aufkündigen, ihre Kooperationsleistungen
einschränken oder sie unter Bedingungen
stellen.
3. Der Preis des Verlassens ist für alle gleich
(zumutbar).
17. Freie Kooperation II
Anzustreben ist „die vollständigste
Entwicklung der Individualität,
verbunden mit der höchsten Entwicklung
der freiwilligen Assoziation …:
eine immer wechselnde Assoziation,
die… Formen annimmt, welche in jedem
Augenblick am besten dem vielfältigen
Trachten aller entsprechen.“
(Peter Kropotkin)
18. Freie Kooperation III
• Freie Kooperation ist ein dynamischer
Prozess, kein fixierbares Gleichgewicht.
• Freie Kooperation ist kein Modell, sondern
eine Veränderung der gesellschaftlichen
Praxis.
• Freie Kooperation gibt keine Regeln vor,
sondern stärkt den Akteuren den Rücken.
19. Emanzipation II
= „Zurückführung der… Verhältnisse auf den
Menschen selbst“
• Emanzipation bedeutet, sich aus
erzwungenen Kooperationen zu
befreien und freie Kooperationen
aufzubauen.
Beispiele
• Freier Software : http://www.oekonux.de
• Projektnetzwerk:
http://www.neue-arbeit-hamburg.de