1. 26 LANDESCHRONIK
Luxemburger Wort
Samstag, den 3. März 2012
Dossier „Bommeleeër“: Spre
„Wir suchen weiter nach der Wahrheit“
Beschuldigte Ex-Gendarmen gehen aktiv Spuren nach
LANDESCHRONIK 27
Luxemburger Wort
Samstag, den 3. März 2012
ngfalle in Asselscheuerhof wirft Fragen auf
Drittes Alibi für Marc Scheer
Ex-Gendarm Zeuge eines ungewöhnlichen Vorfalls
Das etwas andere Attentat
BKA: „Täter wollten
Um 23.13 Uhr erschütterte am 25.
März 1985 eine gewaltige Explosion
ein Wohnhaus in der Rue Jean-Baptiste Esch in Belair. Auf die Wohnung des am 1. Oktober des Vorjahres in den Ruhestand getretenen
Gendarmeriekommandanten JeanPierre Wagner wurde ein Anschlag
verübt – der letzte in einer Serie,
die auch heute noch Kreise zieht.
Einem der beiden Beschuldigen der
„Bommeleeër“-Affäre gibt nun ein
ehemaliger Gendarm ein Alibi. Er
habe Marc Scheer an diesem Abend
im Einsatz in Monnerich gesehen.
Am Abend des Anschlags sei er
zu Fuß mit seinem Hund auf einem
Feldweg unterwegs gewesen, erzählt Guy Schmit, damals Brigadier-Chef bei der Gendarmerie in
Monnerich. „Ich habe dann ein verdächtiges Auto gesehen, das um
einen Hochspannungsmast kreiste“, fährt der 55-Jährige fort. „Als
die Insassen mich erblickten, folgte
der Wagen mir im Schritttempo
und auf Distanz. Wenn ich stehen
blieb, hielt das Auto ebenfalls an.
Wenn ich weiterging, folgte es mir
wieder.“
Herkunft von Dynamit verschleiern“
VON STEVE REMESCH
Über 20 Attentate erstreckte sich
die Bombenserie im Großherzogtum
Mitte der achtziger Jahre, doch
eines davon sticht ganz besonders
hervor: Die Sprengfalle vom Asselscheuerhof war der erste und einzige Anschlag, bei dem gezielt Menschen getötet werden sollten. Doch
nicht nur das Anschlagsziel unterscheidet sich deutlich von den anderen Explosionen, sondern auch die
Vorgehensweise der Täter. Es ist
das einzige Mal, dass Dynamit zum
Einsatz kommt – Sprengstoff dessen
Herkunft Fragen aufwirft.
Im vergangenen Monat haben sich Entlastungszeugen bei Marc Scheer und Jos Wilmes gemeldet.
Ende Januar fällte die Ratskammer
des Appellationshofes eine folgenschwere Entscheidung: Die Beweise reichen aus, es kommt zum
„Bommeleeër“-Prozess. Mit dem
begleitenden Medienrummel wurden die beiden Beschuldigten Marc
Scheer und Jos Wilmes mit einem
Schlag ins Scheinwerferlicht der
Öffentlichkeit katapultiert. Hat sich
die Aufregung doch inzwischen
wieder etwas gelegt, saßen Wilmes
und Scheer im letzten Monat nicht
tatenlos herum: „Wir versuchen
jede Information, jede Spur mit den
bescheidenen Mitteln zu verfolgen,
die uns zur Verfügung stehen“, so
Jos Wilmes gegenüber dem LW.
Positiv bewertet der Mitangeklagte und Ex-Kollege bei der „Brigade mobile de la Gendarmerie“,
Marc Scheer, das Echo nach der
Bekanntgabe des Appellationshofes. „Es haben sich in den letzten
Tagen und Wochen zahlreiche Zeugen gemeldet, die uns für verschiedene Attentate entlasten können“,
so der ehemalige Gendarm. Dabei
handele es sich hauptsächlich um
Menschen, die den Fall in den Medien verfolgt und die beiden Beschuldigten wiedererkannt haben.
„Viele können die Anklage nicht
nachvollziehen, da sie uns zu bestimmten Zeitpunkten an anderen
Stellen gesehen haben oder bei uns
waren“, ergänzt der Angeklagte.
Entlastende Aussagen
So sind Jos Wilmes zufolge nicht
wenige Zeugen auch bereit, die Alibis unter Eid zu bestätigen – was
teilweise unter notarieller Aufsicht
bereits geschehen sei. „Darüberhinaus haben sich auch Menschen
mit Informationen gemeldet. Diesen versuchen wir so gut es geht
nachzugehen. Auch wenn wir natürlich nicht mehr die gleichen
technischen Mittel zur Verfügung
haben, können wir uns dabei noch
immer auf unsere Erfahrung als
Polizisten verlassen“, betont Wilmes.
Eine Arbeit, die beiden nicht nur
Ablenkung vom Druck des bevorstehenden Prozesses bietet, sondern auch verschiedene Spuren ans
(FOTO: GUY JALLAY)
Tageslicht bringt, wie Marc Scheer
bestätigt. „Wir werden auch nicht
aufhören, nach der Wahrheit zu
suchen. Es ist traurig, dass wir unsere Unschuld beweisen müssen.
Schließlich ist es in einem Rechtsstaat doch die Justiz, die eine
Schuld belegen muss“, erklärt
Scheer. „Uns ist auf jeden Fall mehr
daran gelegen, die richtige Wahrheit herauszufinden, als Staatsanwalt Robert Biever!“
Auch Jos Wilmes blickt dem Prozess positiv entgegen. Seit fünf Jahren stünden er und Marc Scheer im
Fokus der Justiz und der Öffentlichkeit. „Eine untragbare Situation für
uns und unsere Familien. Denn wir
sind hundertprozentig unschuldig“,
so der Ex-Gendarm. Beide, Wilmes
und Scheer, hoffen auf weitere
Menschen, die sich in dem Dossier
zu Wort melden. „Jede noch so
kleine Information, die an uns persönlich oder an unsere Verteidiger
Me Gaston Vogel und Me Lydie
Lorang herangetragen wird, kann
uns auf der Suche nach der Wahrheit weiterhelfen.“
(ham)
Rückblick: Am 5. Juli 1985 ist ein
Ehepaar gegen 22 Uhr auf der Strecke von Heisdorf nach Blaschette
unterwegs. Links von der Straße
beobachten sie wenige Meter von
einem Hochspannungsmast entfernt im Gebüsch am Waldrand das
Licht einer Taschenlampe. Das
Paar benachrichtigt die Sicherheitskräfte. Es wird Großalarm ausgelöst. Zwei Gendarmen aus Bereldingen sind als erste am Tatort. Die
Beamten entscheiden sich, nicht direkt auf das rätselhafte Licht zuzugehen und nähern sich von der
Seite. Ihr Glück, denn so entdecken
sie, dass es sich dabei um eine
heimtückische Sprengfalle handelte.
Ein 17 Meter langer Stolperdraht
ist in 50 Zentimetern Höhe angebracht. Hätten die Gendarmen ihn
berührt, hätte das für sie den sicheren Tod bedeutet. Der Draht führt
zu zwei Sprengsätzen, die in Kopfhöhe an Baumstämmen befestigt
sind.
Außer bei der Sprengfalle in Asselscheuerhof
Scheer und Jos Wilmes sind eigenen
Angaben zufolge, die zweite Patrouille vor Ort. „Wir sind gleich aus
dem Auto raus und laufen durch das
Feld auf das Licht zu“, erinnert sich
Scheer. „Doch dann schreit uns einer
der Kollegen aus Bereldingen über
Funk an, wir sollen sofort stehen
bleiben, es handele sich um eine
Booby Trap“. – „Wir wären geradeScheer und Wilmes: Zweite
wegs ins Verderben gelaufen“, fügt
Patrouille vor Ort
Jos Wilmes hinzu.
Während die Ordnungskräfte
Die im Dossier „Bommeleeër“ beschuldigten Elitegendarmen Marc noch in Asselscheuerhof im Groß-
Kein Treffer für die Beschuldigten
151 DNA Proben, aber nur 29 Expertisen
Seit der Einführung von Datenbanken mit Fingerabdrücken hat kaum
ein Verfahren die Kriminalermittlungen derart revolutioniert wie
das der Sicherung von menschlicher DNA. Das Erbgut gilt heute als
ein über alle Zweifel erhabenes
Identifikationsmerkmal. Auch im
Dossier „Bommeleeër“ mussten
insgesamt 151 Personen eine DNAProbe abgeben.
Die Annahme liegt nahe, dass
damit der gesamte Verdächtigenkreis rund um die „Bommeleeër“Affäre abgedeckt ist. Von der leitenden
Untersuchungsrichterin
Doris Woltz wurden insgesamt 29
DNA-Vergleiche angeordnet. In
der
Bommeleeër-Anklageschrift
werden allerdings keinerlei materielle Beweise gegen die Beschuldigten Marc Scheer und Jos Wilmes
aufgeführt. Somit kann davon ausgegangen werden, dass bei den An-
DNA-Proben: Keine Übereinstimmung
mit Scheer und Wilmes?
geklagten keine Übereinstimmungen mit gesicherten DNA-Spuren
erzielt werden konnten.
Überhaupt werden DNA-Spuren
ausschließlich im Zusammenhang
mit den Erpresserbriefen erwähnt.
Auf den Umschlägen des zweiten,
des vierten und des achten Briefes
wurde ein DNA-Nachweis der gleichen Person gesichert. Die Forschung im Zusammenhang mit genetischen Spuren steckte Mitte der
1980er-Jahre noch in den Kinderschuhen. Es gab allerdings bereits
ein Verfahren, das es erlaubte, Speichelspuren einer Person zuzuordnen. Laut Anklageschrift mussten
die Täter das gewusst haben, denn
weder auf den Umschlägen noch
auf den Briefmarken wurde Speichel festgestellt.
Im Großherzogtum wurden Anfang der 1990er-Jahre erste DNAProfile erstellt. Inzwischen werden
rund 80 Treffer pro Jahr erzielt.
Eine DNA-Analyse kostet je nach
der Zahl der erforderlichen Untersuchungen zwischen 70 und 300
Euro. Nicht identifizierte Spuren
werden nach 30 Jahren vernichtet.
Die BMGMitglieder Marc
Scheer (links)
und Marcel W.
sichern nach
dem Anschlag
in den Kasematten einen Plastikbehälter.
wurde bei der gesamten Serie Luxite verwendet. Deutlich ist bei der Stange die Seriennummer zu erkennen.
einsatz sind, explodiert um 23.50
Uhr in den Heilig-Geist-Kasematten ein weiterer Sprengsatz. Eine
wichtige unterirdische Telefonzentrale wird zerstört. „Als die Bombe
in der Hauptstadt explodiert, waren
Jos und ich noch bei der Sprengfalle
im Einsatz“, unterstreicht Marc
Scheer. „Wir können also dieses
Attentat nicht verübt haben.
Wie aus der Anklageschrift der
Staatsanwaltschaft
hervorgeht,
wurde die Bombe am HeiliggeistFelsen mit einem Eierwecker gezündet. Die Zeitschaltuhr konnte
maximal 60 Minuten vor der Detonation ausgelöst werden – demnach
frühestens um 22.50 Uhr Ein Zeuge,
dessen eidesstattliche Erklärung
dem „Luxemburger Wort“ vorliegt,
bestätigt das Alibi der Angeklagten.
Auch 27 Jahre nach dem Vorfall
kann der Ex-Gendarm sich gut an
diesen Abend erinnern: „Ich war
von Colonel Harpes persönlich dahin beordert worden und wurde
von Scheer und Wilmes in Empfang
genommen.“ Seine Rolle war es, die
Sprengfalle zu entschärfen.
„Marc Scheer hat mir dabei geholfen, den schweren Bombenschutzanzug anzulegen“, erzählt
der heute 64-Jährige. Etwa eine
Stunde lang habe der Einsatz gedauert. Scheer, Wilmes, ein Beamter aus Eich und zwei Offiziere der
Gendarmerie seien ihm die ganze
Zeit über nicht von der Seite gewichen. Über Funk wurden die Männer dann gemeinsam zum Schauplatz der Explosion in den Kasematten beordert.
Entlastende Aussage fehlt in der
Anklageschrift
Ein belgisches Touristenpaar beobachtet vier Täter bei der Ausführung des Attentats in den Kasematten. Das steht in der Anklageschrift.
Einen weiteren Zeugen, der die Täter beobachtet hatte, erwähnt die
Staatsanwaltschaft in ihrer Schrift
allerdings nicht. Der Mann ist der
damalige
Sicherheitsbeauftragte
von RTL. In Radio- und Fernsehinterviews hatte er seine Beobachtungen bestätigt. „Damals kannte ich
den Zeugen“, betont Marc Scheer.
„Wir hatten regelmäßig beruflich
miteinander zu tun. Wäre ich einer
der beobachteten Täter gewesen,
hätte er mich mit Sicherheit erkannt.“
Das Attentat in den Kasematten
reiht sich aus heutiger Sicht nahtlos
in die Anschlagsserie ein – bis auf
ein Detail: Die Täter haben zum
ersten Mal – wenn auch erfolglos –
versucht, regelrechte Spezialeffekte einzubauen, um so mit dem
Attentat mehr Aufsehen zu erregen.
Ein Benzin- und Heizölgemisch soll
für eine sehr starke Rauchentwicklung sorgen. Durch die zahlreichen
Gänge wäre der dichte schwarze
Rauch aus den vielen KasemattenZugängen in der Oberstadt gequollen. Doch das Gemisch entzündet
sich nicht.
Der versuchte Anschlag in Asselscheuer unterscheidet sich deutlich
von den anderen Anschlägen. Mit
der Sprengfalle sollen zweifelsfrei
Menschen getötet werden. Der Anklagepunkt Nr, 8 ist dann auch der
schwerwiegendste im Requistoire
von Generalstaatsanwalt Robert
Biever: Der Versuch absichtlich
und/oder mit Vorsatz den Tod von
anderen zu verursachen. Bei allen
anderen Explosionen gilt es offensichtlich, Aufmerksamkeit durch
Materialschaden zu erregen – auch
wenn etwa am Schlewenhaff und in
Hollerich Schlimmeres billigend in
Kauf genommen wird.
Erstaunlich ist auch, dass bei allen Anschlägen der Serie Luxite, ein
Produkt der „Poudrerie du Luxembourg“, als Sprengstoff verwendet
wird. Nicht aber beim „Booby
Trap“ in Asselscheuerhof: Hier
(FOTOS: LÉ SIBENALER)
wurden zwei Dynamitstangen sichergestellt. Die Seriennummern
wurden ausradiert. Das deutsche
Bundeskriminalamt schreibt in ihrer Fallanalyse: „Dies macht nur
Sinn, wenn die Täter hatten befürchten müssen, dass durch entsprechende Herkunftsermittlungen
zum Dynamit Rückschlüsse auf sie
möglich gewesen wären.“ Als mögliche Alternative wertet das BKA,
dass die Täter möglicherweise geplant hatten, dass der Sprengstoff
vor der Explosion gefunden wird.
Generalstaatsanwalt Robert Biever ergänzt, dass die Herkunft des
Dynamits nicht geklärt werden
konnte. Er mutmaßt allerdings, es
könne von einem Sprengstoffdiebstahl in Wasserbillig stammen, da
die bestohlene Firma auch Dynamit
benutzt habe. Eine fragliche
Schlussfolgerung, denn schon während der Bombenserie war bereits
gewusst, dass der Sprengstoff der
Bombenanschläge aus einer umfangreichen Einbruchsserie in Luxemburger Steinbrüchen stammte.
Das bezeugen auch Presseartikel
aus der Zeit. Es gibt demnach überhaupt keinen offenkundigen Anlass,
die Herkunft der Dynamitstangen
zu verschleiern.
Dennoch mussten die Täter
einen Grund gehabt haben, diese
Vorsichtsmaßnahme zu treffen. Somit kommt der Frage nach der Herkunft des Sprengstoffs wohl eine
durchaus größere Bedeutung zu, als
es die Anklageschrift der Staatsanwalt vermuten lässt. Dort wird
das Attentat lediglich als Ablenkungsmanöver bezeichnet. Dynamit war in den 1980er-Jahren in
Steinbrüchen eher rar, nicht aber
etwa in der Armee, die über einen
größeren Bestand im Depot am
Waldhof verfügte. Zudem hatten
auch die Waffenkammern von Polizei und Gendarmerie Zugang zu
verschiedenen Sprengmitteln.
Suzuki-Geländewagen
mit Alfa-Kennzeichen
Als Guy Schmit den Ortseingang
erreichte, zog der Wagen an ihm
vorbei. „Als der Wagen eine Straßenlaterne passierte, konnte ich
das Fahrzeug und die Insassen
deutlich sehen. Aus einer berufsbedingten Macke heraus habe ich mir
das hell beleuchtete Kennzeichen
mit einem Kugelschreiber auf der
Handfläche notiert“, erinnert sich
der Ex-Gendarm. Zurück in seiner
Wohnung verständigte er die Leitstelle der Gendarmerie und machte
Meldung zu dem verdächtigen Wagen – einem Suzuki-Geländewagen.
In der Hauptstadt waren die Ordnungskräfte an diesem Abend in
allerhöchster Alarmbereitschaft.
Am Rande der Uraufführung der
„Revue“ mit dem Titel „Knuppefreed“ im Stadttheater wurde mit
einem Anschlag gerechnet. „Knapp
30 Minuten später tanzte dann auch
schon die ganze Kavallerie in Monnerich an“, fährt Schmit fort. „Den
leitenden Offizier habe ich wegen
seines arroganten Auftretens bis
heute nicht vergessen. Lieutenant
H. setzte gleich an, meine Beobachtungen ins Lächerliche zu ziehen.“
Als Argument habe der Offizier
vorgebracht, das Kennzeichen
passe zu einem Alfa Romeo und der
stehe bei seinem Besitzer in der
Garage.
Gemeinsam sei man dann zu den
Hochspannungsmasten gefahren,
wo auch deutliche Fahrspuren des
Geländewagens zu erkennen gewesen seien. „Dennoch versuchte
mich der Offizier offensichtlich für
dumm zu verkaufen“, erzählt der
Zeuge. „Ich saß hinten im Wagen,
auf dem Beifahrersitz saß H. und
Marc Scheer war der Fahrer. Irgendwann ging mir H. derart gegen
den Strich, dass ich Marc sagte, er
solle mich bitte heimfahren, ich
hätte das nicht nötig.“
Wenige Augenblicke später, kurz
nach 23 Uhr, sei dann über Funk die
Meldung eingegangen, bei dem
pensionierten Gendarmeriekommandanten Wagner sei eine Bombe
explodiert. Die Gendarmen seien
dann in aller Eile Richtung Luxemburg-Stadt abgezogen. Das verdächtige Benehmen der Insassen
des Geländewagens könnte demnach ein Ablenkungsmanöver gewesen, um die Sicherheitskräfte
von der Stadt aufs Land zu locken,
um dann ungestört zur Tat zu
schreiten. Weiterführende Untersuchungen in Monnerich gab es
Schmit zufolge nicht.
Wem gehörte der
Geländewagen?
Ein Suzuki-Geländewagen taucht
indes noch ein zweites Mal im Ermittlungsdossier Bommeleeër auf.
Am Tag vor dem Anschlag am Findel wollen zwei Zeugen einen derartigen Wagen am Flughafenzaun
gesehen haben – mit reichlich
Werkzeug und Kabeln, die auch
Zündschnüre sein könnten. Und
auch beim Anschlag auf einen
Hochspannungsmast in Itzig wurden Spuren eines Jeeps gesichert.
Für Marc Scheer ist dies nun das
dritte Alibi. Ein Zeuge hatte Ende
Januar eidesstattlich erklärt, er
habe beim Anschlag auf den EGGipfel am Kirchberg mit Wilmes
und Scheer in der Pressebar des
Konferenzzentrums Kaffee getrunken. Ein weiterer Zeuge bestätigte
diese Woche, dass beide Angeklagten am Abend der Explosion in den
Kasematten in Asselscheuerhof im
Einsatz waren.
(str)
Ermittler im Einsatz am Wohnhaus von Colonel Wagner.
(FOTO: LÉ SIBENALER)