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Konzept des Pflege- und Erziehungsdienstes
der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Chefarzt:
Herr Dr. R. Jebens
Anschrift und Sekretariat
Frau Schupke
Heldmanstraße 45
32108 Bad Salzuflen
Fon: 05222 36889 - 4401
Fax: 05222 36889 - 4402
Leitung Pflege- u. Erziehungsdienst
Frau Malchow, Herr Heising (Tel. 4466 + 4465)
Stationen u. Leitungen in Bad Salzuflen
KJ 1 Frau Schleper
KJ 2 Herr Schuh
KJ 3 Frau Düsing
KJ 4 Herr Euteneier
Tageskliniken
Bielefeld: Herr Niebusch
Detmold: Frau Frerich
Herford: Herr Wostmann
Minden: Herr Tebbe
Klinikum Lippe GmbH
Erstellt am: 28.10.2010
Von: Matthias Heising,
Doris Malchow
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Vom: 28.10.2010 Revision: 2014
Freigabe: K. Dreibrodt
Referat Qualitätsmanagement
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Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung Seite 3
1. Vorstellung der Kinder- u. Jugendpsychiatrie Seite 3
2. Was ist Pflege- u. Erziehungsdienst in der KJP Seite 4
3. Allgemeine und Spezielle Pflege Seite 5
4. Inhalte der speziellen Psychiatrischen Pflege Seite 5
6. Bezugspflege Seite 7
7. Moderation von Gruppen Seite 8
8 Zugangsvorrausetzungen Seite 8
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Vorbemerkung
Dieses Konzept umreißt die Aufgaben u. Arbeitsfelder der Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes, ohne
einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Jeder Mitarbeiter steht in der weiterführenden Verantwortung, an dem
Heilungsprozess aktiv mitzuarbeiten und ihm in allen Erfordernissen zu entsprechen. Hierzu im Folgenden ein Auszug
aus dem Leitbild der KLG.
Unser Selbstverständnis ist verbunden mit einem achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit
dem Menschen und seiner Umwelt. Jeden Menschen respektieren wir als einzigartig und begegnen
ihm unvoreingenommen. / Der Patient steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir achten seine
Würde, akzeptieren ihn als Persönlichkeit und respektieren seine Rechte und eigenen
Entscheidungen. / Wir fördern die Kommunikation und den verständnisvollen Umgang innerhalb der
Mitarbeiterschaft. Dabei sind gegenseitige Achtung, Akzeptanz, Freundlichkeit, Fairness, Respekt und
Ehrlichkeit Grundlagen der Zusammenarbeit. Wir sind offen für Kritik . . .
Grundlage der gesamten Behandlung und Betreuung ist der systemische Ansatz, mit Einbeziehung der Familie, bzw.
der Angehörigen des Patienten. Durch die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, werden wichtige
Informationen und Rückmeldungen über den Patienten gewonnen. Diese werden dann in die Therapie mit
einbezogen.
1. Vorstellung der Kinder- u. Jugendpsychiatrie
Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der Klinikum Lippe GmbH stellt am Standort Bad Salzuflen mit insgesamt
vier Stationen, a 12 Plätzen, sowie vier Tageskliniken in den Kreisen Lippe (8 Plätze), Herford (10 Plätze), Minden-
Lübbecke und der kreisfreien Stadt Bielefeld (beide jeweils 11 Plätze) die Versorgung der psychiatrisch erkrankten
Kinder und Jugendlichen in der Region sicher.
Die Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter rückt das individuelle
Erleben und die Interaktionen des betroffenen Kindes oder Jugendlichen mit seiner Familie / Umwelt in den
Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund entwicklungsbiologischer, biographischer und soziokultureller Faktoren werden
krisenhafte Entwicklungen und Erkrankungen als dysfunktionale Konfliktlösungen aufgefasst, die im Kontext von
Familie und Umwelt behandelt werden.
Das Angebot der psychiatrischen Behandlung der KLG umfasst die Möglichkeit der ambulanten Versorgung über die
Institutsambulanz der Klinik sowie der teilstationären Behandlung in den Tageskliniken und die vollstationäre
Aufnahme im Haupthaus in Bad Salzuflen. Eine vollstationäre Behandlung, orientiert an der Indikation des Patienten,
ermöglicht diesem einen Abstand zum sozialen Umfeld wie Familie, Freundeskreis und Schule zu haben. Dieser
Abstand in einem strukturierten Umfeld mit fachkundigen Ansprechpartnern gibt dem Patienten die Möglichkeit,
zeitnah eigene Bedürfnisse und Empfindungen wahrzunehmen und zu reflektieren. Der Patient erfährt Stabilität durch
ständige Betreuung.
Eine tagesklinische Behandlung erfolgt entweder als Übernahme des Patienten aus dem vollstationären Bereich oder
als geplante Aufnahme. Die Tagesklinik bietet den Vorteil, dass der Patient weiterhin den täglich Kontakt zu seinem
sozialen Umfeld halten kann. Sie ist immer dann eine therapeutische Möglichkeit, wenn die ambulante Behandlung
nicht mehr ausreichend-, und die vollstationäre Behandlung noch nicht notwendig geworden ist. Hierbei kann analog
zur stationären Therapie ein Schulversuch, eine Belastungserprobung oder Absprachen aus der Familientherapie und
der Sozio- und Milieutherapie zeitnah erprobt und begleitet werden. Für die Patienten stellt der fortwährende Kontakt
zum sozialen Umfeld die Möglichkeit dar, ihr Umfeld in mögliche Veränderungen einzubeziehen bzw. sich daran zu
erproben und diese in ihrem Lebensumfeld auszuprobieren und zeitnah zu reflektieren.
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In unserer stationären und den tagesklinischen Kliniken werden Kinder und Jugendliche im Alter zwischen etwa 4 und
18 Jahren aufgenommen. Sämtliche Störungsbilder der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden behandelt. Dazu
gehören:
Emotionale Störungen, z. B.
- Angststörung
- Phobien
- Zwangsstörung
- Depression
- Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen
Lern- und Leistungsstörungen
Psychische Störungen mit körperlicher Symptomatik z.B.:
- Enuresis
- Enkopresis
- Essstörung (Adipositas, Bulimie, Anorexia nervosa)
Traumabedingte Störungen, z. B.
- akute Belastungsreaktion
- Posttraumatische Belastungsreaktion
- Dissoziative Störungen
Somatoforme Störungen
Psychosen
- Schizophrene Psychose
- Affektive Psychose
Persönlichkeitsstörung, z. B.
- Narzisstische Störung
- emotional-instabile Störungen (Borderline – Impulsiver Typus)
-
2. Was ist Pflege- u. Erziehungsdienst in der Kinder- u. Jugendpsychiatrie?
Wie in dem Titel bereits angedeutet, arbeiten im Pflege- u. Erziehungsdienst (PED) mehrere Berufsgruppen
zusammen. Dies sind Gesundheits- u. KrankenpflegerInnen, bzw. KinderkrankenpflegerInnen, Erzieher und
Heilerziehungspfleger. Zum Teil sind die Mitarbeiter als Fachkrankenschwestern u. Pfleger für Psychiatrie
weitergebildet und verfügen über ein entsprechendes Examen.
Die Arbeit des PED in der Psychiatrie ist im wesentlichen Beziehungspflege. Das Hauptinstrument der Mitarbeiter sind
sie selbst mit ihren Wahrnehmungen und Beurteilungen von Menschen, sowie ihren Möglichkeiten einen
angemessenen Beziehungsprozess einzuleiten und diesen zu einem Teil des klinischen Angebots zu machen.
Jedes pflegerische Handeln in der Psychiatrie hat zum Ziel, dem Patienten bei der Wiederherstellung seiner
Beziehung zu sich selbst helfend zur Seite zu stehen. Hierzu gehört die Neugestaltung seiner Beziehungen zur
Umgebung und damit verbunden die Verbesserung seiner sozialen Kompetenz. Es ist bereits ein wesentliches
Etappenziel erreicht, wenn der Patient die Notwendigkeit zur Bearbeitung seiner Beziehungen erkennt und aktiv will.
Insofern ist die pflegerisch-pädagogische Zuwendung der Pflegenden zu dem Patienten, Hilfe zur Selbsthilfe. Diese
Zuwendung beinhaltet Verhaltensbeobachtung, Motivierung, Aktivierung und Sozialisierung.
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Psychiatrische Pflege ist aber auch eine Pflege der Begrenzungen, des Verneinens und des Zurückweisens. Sie gibt
die Strukturen im stationären Alltag vor und bindet den Patienten aktiv darin ein. Es geht nicht nur darum, die
Probleme und Defizite des Patienten zu thematisieren, sondern seine Ressourcen zu erkennen und gemeinsam
herauszufinden, wo die derzeitigen, individuellen Grenzen liegen und diese ggf. zu erweitern.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist die Einbeziehung der Angehörigen von großer Bedeutung. Die Kinder und
Jugendlichen erkranken nicht nur anlagebedingt und insofern unvermeidbar, bzw. schicksalsmäßig, sondern sie sind
auch Teil einer Familie, bzw. eines Beziehungsgeflechts, in welchem möglicherweise auch Hinweise für die aktuelle
Problematik zu finden sind. Gemeinsam mit den Angehörigen soll nach Wegen und Strategien gesucht werden, die
bisherigen Beziehungsmuster zu überprüfen und ggf. zu verändern. Dem PED kommt hier eine Schlüsselrolle zu, weil
viele Angehörigenkontakte aus der Alltagssituation heraus erlebt und begleitet werden.
Das Alltägliche mit seinen Auswirkungen ist das Betätigungsfeld der psychiatrischen und pädagogischen Pflege.
Dieses ist gleichzeitig auch eine deutliche Abgrenzung zum ärztlichen/therapeutischen Personal: Die pflegerische
Versorgung der Patienten erstreckt sich insbesondere auf die Auswirkungen der psychiatrischen Erkrankung, nicht so
sehr auf die Erkrankung selbst. Diese ist das originäre Betätigungsfeld der Psychiater und Psychologen. Ohnehin wird
die gesamte Therapie vom Chefarzt der Klinik geleitet und festgelegt.
Psychiatrische Pflege begleitet die Entwicklungsschritte der Therapie und überprüft diese im Alltag. Dies tut sie fast
zwangsläufig, weil sich das Leben außerhalb der Einzeltherapien auf den Stationen abspielt, in denen bestimmte
Abläufen und Regeln zur Bewältigung des Alltags unumgänglich sind. Bestandteile dieser Alltagsbewältigung sind:
Gemeinsame Mahlzeiten
Körperhygiene und Wäscheversorgung
Freizeitaktivitäten in Absprache mit dem Angebot des PED
Erarbeitung einer individuellen Tagesstruktur
Reflexionen in der Gruppe und im Einzelnen
Einzelgespräche und Aktivitäten mit der Bezugsperson
Schulaufgaben und Besuch der Schule für Kranke durchführen
Sich innerhalb der Station angemessen verhalten, bzw. angemessene Verhaltensweisen erproben und
einüben.
Eine enge Abstimmung zwischen den Ärzten und Therapeuten einerseits- und dem PED andererseits, ist wesentlicher
Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung, um Missverständnissen vorzubeugen. Es ist Delegationsfähigkeit und
Vertrauen notwendig, welches jeder Berufsgruppe, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, den Freiraum zur selbständigen
Arbeit gibt. Die Patienten werden sehr schnell erleben, ob diese Verlässlichkeit ein erfahrbarer Bestandteil der
erlebten Behandlung wird, oder nur postuliert wird, ohne Substanz in der praktischen Anwendung vor Ort zu haben.
3. Allgemeine und spezielle Pflege
Es wird die allgemeine – von der speziellen Pflege unterschieden. Letzteres beinhaltet dann die Spezialitäten der
jeweiligen Fachabteilung; hier also der Kinder- u. Jugendpsychiatrie.
Zur pflegerischen Tätigkeit gehört auch die somatische Versorgung der Patienten. Darunter fallen u. a. die
Wundversorgung, das Legen von Sonden und deren Versorgung; Prophylaxen und die Pflege nach den derzeit
gültigen Richtlinien der Krankenhaushygiene. Das persönliche Hygieneverhalten, Umgang mit Wäsche und anderen
persönlichen Utensilien ist ebenfalls Bestandteil der pflegerischen Versorgung, sowie die Organisation und Begleitung
sämtlicher Untersuchungen, wie EEG, EKG und Röntgen. Z. T. werden diese auch selbständig durchgeführt. Weitere
Bestandteile sind Blutabnahme und Verabreichen von Medikamenten, letzteres auch in Form von IM-Injektionen. Die
Überwachung und Beobachtung der Patienten ist in alle Bereiche integriert.
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5. Inhalte der speziellen, psychiatrischen Pflege
Fortwährende Betreuung und ständige Beobachtung von Kranken mit der im Pflegeplan vorgesehenen
Intensität, tageweise Einzelbetreuung in Krisensituation, Krisenintervention in Gefährdungssituation.
Entlastende und Orientierung gebende Gesprächskontakte.
Ansprechpartner für Patienten und Angehörige und andere außenstehende Personen einschl. telefonischer
Kontakte.
Trainingsmaßnahmen im Rahmen des Pflegeprozesses und Mithilfe bei der Bewältigung des Tagesablaufes.
Mitwirkung bei Einzel- und Familientherapien.
Begleitung bei Hausbesuchen, Vorstellungsterminen in weiterführenden Einrichtungen und Institutionen.
Maßnahmen im Zusammenhang mit Aufnahmen, Verlegung und Entlassungen.
Mitwirkung an speziellen psychotherapeutischen Maßnahmen.
Hilfe beim Umgang mit persönlichem Eigentum.
Durchführung von Stationsversammlungen
Planung, Gestaltung und Durchführung von Aktivitäten außerhalb der Station (z. B. Spaziergänge, Ausflüge,
Freizeitangebote)
Terminplanung und Führen der entsprechenden Plantafel.
Der Pflege- und Erziehungsdienst greift auch deeskalierend ein. Im Einzelfall ordnet der zuständige Arzt eine
notwendige Fixierung und/oder Zwangsmedikation an, wobei dies immer das Mittel der letzten Wahl sein wird und nur
bei extremen Ausnahmefällen eingesetzt wird. Die Eltern werden ausdrücklich mit eingebunden, um gemeinsam mit
ihnen und ihren Kindern, Konfliktlösungen herbeizuführen und die Eskalation zu bewältigen. Die Einbeziehung erfolgt
unter Anderem über Elternnachmittage, Tür- Angelgesprächen und der Begleitung von Krisengesprächen.
Grundlagen der speziellen, psychiatrischen Pflege
Die kinder- und jugendpsychiatrische Pflege des Klinikum Lippe begründet sich auf der Pflegetheorie von Hildegard
Peplau und den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL), für die Psychiatrie überarbeitet von Chris Abderhalden.
Pflegetheorie von Hildegard Peplau (Pflegewissenschaftlerin)
Nach Frau Peplau, gibt es vier Phasen einer Beziehung zwischen Pflegenden und Patienten:
Orientierungsphase: Hilfsbedürftigkeit wird erkannt, bzw. diagnostiziert. Grundlegende Fragen zur späteren
Pflegeplanung werden gestellt. Der Patient beginnt Erwartungen zu formulieren. Das Kennenlernen steht im
Vordergrund.
Identifikationsphase: eine helfende Beziehung ist entstanden, in der Probleme identifiziert und eingeordnet werden.
Daraus folgt eine konkrete Pflegeplanung, die aber in die Gesamttherapie integriert sein muss. (ärztlich –
pflegerische Informationssammlung)
Nutzungsphase: der Patient stellt konkrete Anforderungen an den Pflegenden und „benutzt“ ihn. Umgekehrt geht der
Helfer mit verschiedenen Aspekten in die Beziehung, um einen möglichst hohen therapeutischen Effekt zu
erzielen.
Entschlussphase: es sind klare Ziele formuliert und teilweise wurden sie erreicht, bzw. wird die weitere Perspektive
geklärt. Hier setzt der Ablösungsprozess ein, die Pflege macht sich entbehrlich.
Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) nach Chris Abderhalden
1. Atmen
2. Vitale Funktion, Regulierung der Körpertemperatur
3. Essen und Trinken
4. Ausscheiden
5. Ruhen/ schlafen/ wach sein
6. Sich bewegen
7. Körperhygiene
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8. Für eine sichere Umgebung sorgen
9. Sich informieren und orientieren
10. Kommunizieren
11. Soziale Kontakte/ Beziehungen aufnehmen, aufrechterhalten und Beenden
12. Mit Problemen und Realitäten umgehen- Sinneseindrücke, Wahrnehmung, Stimmungslage, Verhalten
13. Sinn finden und Perspektiven entwickeln
14. Sich beschäftigen
15. Persönlichen Besitz verwalten
16. Wohnen
17. Sich als Mann/ Frau/ Jugendlicher/ Kind fühlen, Rollenverhalten und Sexualität
18. Seine Rechte wahrnehmen und Pflichten erfüllen
Wichtige Instrumente, die in der Bezugsarbeit genutzt werden sind die Pflegeanamnese und die Pflegeplanung. Hier
wird die Psychiatrische Pflege in ihrer gesamten Arbeit dokumentiert. In der Pflegeplanung werden Nah- u. Fernziele
festgelegt und der eingeleitete Pflegeprozess wird intensiv begleitet und überprüft.
In der Patientenarbeit ist die Beachtung und Einbindung der Ressourcen ein wesentlicher Bestandteil. In der Praxis
wird die Pflegeplanung durch die Bezugspflege, sowie der Sozio- und Milieutherapie umgesetzt. Die
Facheinschätzung der Pflegenden wird u. a. in der Visite/ Patientenbesprechung und auch im Abschlußbericht
dokumentiert. Die Pflege bündelt, verwaltet und dokumentiert die relevanten Informationen. Grundsätzlich ist
anzumerken, dass die Arbeit des PED mit einem hohen pragmatischen Anteil im Pflegeverständnis ausgestattet sein
muss, unabhängig von der zugrunde liegenden Theorie, wenn sie im Einzelfall greifen soll.
6. Bezugspflege
Psychiatrische Pflege baut unter anderem darauf auf, dass sich z. B. Verhaltensänderungen des Patienten nur
erreichen lassen, wenn eine empathische Beziehungsgrundlage zur positiven Verstärkung und allgemeinen Sicherheit
des Patienten vorliegt. Ein wesentlicher Bestandteil der psychiatrischen Pflege ist das sog. Bezugspflegekonzept.
Bezugspflege heißt, dass ein Mitarbeiter aus dem Pflege- und Erziehungsteam eine besondere Zuständigkeit für
einen Patienten wahrnimmt und ausübt.
Der Mitarbeiter lässt sich auf eine direkte und intensive Beziehung zu dem Bezugspatienten ein. Die Initiative hierzu
geht vom psychiatrisch Tätigen aus, d. h., er stellt sich vor und beschreibt dem Patienten seine Rolle.
Hierbei kann es hilfreich sein, dem Patienten zunächst die formalen Aspekte der Station nahe zu bringen, z. B., wo
sind die sanitären Räume, Tagesraum und das Telefon, wann gibt es was zu essen und wo finden die Visiten statt?
Ziel ist, einen inhaltlichen Bezug zum Patienten zu suchen und zu finden, ihm ein Ansprechpartner und Begleiter auf
der Station zu sein, ihn aber auch nötigenfalls konfrontativ und grenzsetzend gegenüberzutreten.
Der Patient soll in der Bezugsperson einen wohlwollenden aber auch kritischen Ansprechpartner haben, dem er im
Rahmen der Therapie vertrauen kann. In Abgrenzung zum Therapeuten ist die Bezugsperson zuständig für die
stationären und freizeitpädagogischen Bereiche der Behandlung. Die Erkenntnisse der Bezugspflege dienen der
Unterstützung und Weiterführung, der durch den Arzt und Psychologen festgelegten Therapie.
Anforderungen an den ausübenden Mitarbeiter der Bezugspflege sind:
Professioneller Beziehungsaufbau (s. Pflegetheorien)
Misstrauen des Patienten überwinden
Sach- und Fachkenntnisse
Umgang mit Nähe und Distanz
Ganzheitliches Denken
Einschätzung des Patienten
Methodenvielfalt
Konflikt und Kritikfähigkeit
Teamfähigkeit
Bereitschaft zur Selbstreflexion und Supervision
Klinikum Lippe GmbH
Erstellt am: 28.10.2010
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Aufbauschritte:
Patienten in die Behandlung einbeziehen
Förderung der Eigenverantwortung
Patienten Entscheidungen übertragen
Patienten auf mögliche Hilfe hinweisen
Patienten Belastungen aussetzen
Patienten auf Entlassung vorbereiten
Die psychiatrische Pflege gliedert sich also in zwei Ströme. Sie ist, wie bereits ausgeführt, in erster Linie
Beziehungsarbeit, deren Hauptaugenmerk sich im Aufbau, Erhalten und Lösen einer tragfähigen Beziehung richtet.
Der zweite Hauptstrom ist die Soziotherapie. Sie beinhaltet die therapeutische Beeinflussung psychischer
Krankheiten oder psychisch Kranker durch Interventionen im sozialen Umfeld der Patienten. Innerhalb der
Soziotherapie eröffnen sich vier wesentliche Elemente einer psychiatrischen, pflegerischen Grundhaltung:
a) Partizipation: dies bedeutet die Beteiligung des Patienten am Krankheitskonzept. Es beinhaltet das
Mitentscheiden, Mitverantwortung und die alters- und krankheitsentsprechende Autonomie des Patienten.
b) Offene Kommunikation: der offene, vertrauensvolle Umgang des Pflegenden mit dem Patienten, einschl.
Informationsaustausch und Informationsklarheit.
c) Soziales Lernen: Soziales Lernen ist gekennzeichnet durch Reflexion, Lernen am Modell und der
entsprechenden Aktivierung.
d) Leben in der Gemeinschaft. Mit dem Punkt Leben in Gemeinschaft ist die patientenorientierte,
therapeutische Stationsgruppe gemeint, welche einen Ersatz und eine Erprobung für das soziale Umfeld des
Patienten darstellt.
7. Moderation von Gruppen
Die psychiatrische Pflege beinhaltet auch die Moderation von Gruppen. Diese unterteilen sich in themenzentrierten
und allgemeinen Gruppen, sowie in offener oder geschlossener Form. Unter anderem gehören dazu die
Reflexionsrunde, Aufklärungsgruppe, Punktebesprechung nach dem Modell von Token, Gruppenrunden,
Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK), Teilnahme an der Dialektisch- behaviorale Therapie (DBT). Dies
geschieht oft in der interdisziplinären Arbeit mit den verantwortlichen Therapeuten.
8. Zugangsvorrausetzungen zur Mitarbeit im PED
Eine der folgenden Qualifikationen ist notwendig:
Gesundheits- u. Krankenpfleger, bzw. Kinderkrankenpfleger
Erzieher und / oder Heilerziehungspfleger
Ein Mitarbeiter in der KJP muss eine klare und professionelle Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz herstellen
können. Dies gilt vor allem natürlich im Kontakt zu den Patienten, aber auch auf ein „Sich Einlassen“ in die
multiprofessionelle Teamarbeit. Der psychiatrisch Pflegende muss sich selber als ein Teil des therapeutischen
Angebotes wahrnehmen und einbringen. Hinzu kommt die fachliche Kompetenz, bzw. die Bereitschaft, diese zu
erlernen. Damit sind interne Fortbildungen ebenso verpflichtend, wie die regelmäßige Supervision.
Jeder Mitarbeiter im PED hat gegenüber den Patienten zwangsläufig Vorbild- und Leitungsfunktion. Es muss eine
integere und stabile Persönlichkeit sein, welche ihre persönlichen Gaben und Grenzen annehmen kann und
glaubwürdig handelt. Wie bereits ausgeführt, finden wir Patienten in der Kinder – u. Jugendpsychiatrie, welche z. T.
erhebliche Grenzüberschreitungen auf der Beziehungsebene hinnehmen mussten. Diese sind möglicherweise eine
Ursache für ihre Erkrankung(en). Damit wird deutlich, dass ein professioneller Helfer in der Psychiatrie ganz
besonders auf eine korrekte und angemessene Art der Beziehungsaufnahme zu achten hat, damit der Patient
überhaupt wieder Vertrauen in Beziehungsangebote entwickeln kann. Jedwede Art von Grenzverletzungen ist ein
Ausschlusskriterium in der professionellen Behandlung hilfsbedürftiger und abhängiger Personen.
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Konzept pflege u erziehungsdienst bad salzuflen

  • 1. Konzept des Pflege- und Erziehungsdienstes der Kinder- und Jugendpsychiatrie Chefarzt: Herr Dr. R. Jebens Anschrift und Sekretariat Frau Schupke Heldmanstraße 45 32108 Bad Salzuflen Fon: 05222 36889 - 4401 Fax: 05222 36889 - 4402 Leitung Pflege- u. Erziehungsdienst Frau Malchow, Herr Heising (Tel. 4466 + 4465) Stationen u. Leitungen in Bad Salzuflen KJ 1 Frau Schleper KJ 2 Herr Schuh KJ 3 Frau Düsing KJ 4 Herr Euteneier Tageskliniken Bielefeld: Herr Niebusch Detmold: Frau Frerich Herford: Herr Wostmann Minden: Herr Tebbe
  • 2. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 2 von 9 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung Seite 3 1. Vorstellung der Kinder- u. Jugendpsychiatrie Seite 3 2. Was ist Pflege- u. Erziehungsdienst in der KJP Seite 4 3. Allgemeine und Spezielle Pflege Seite 5 4. Inhalte der speziellen Psychiatrischen Pflege Seite 5 6. Bezugspflege Seite 7 7. Moderation von Gruppen Seite 8 8 Zugangsvorrausetzungen Seite 8
  • 3. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 3 von 9 Vorbemerkung Dieses Konzept umreißt die Aufgaben u. Arbeitsfelder der Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Jeder Mitarbeiter steht in der weiterführenden Verantwortung, an dem Heilungsprozess aktiv mitzuarbeiten und ihm in allen Erfordernissen zu entsprechen. Hierzu im Folgenden ein Auszug aus dem Leitbild der KLG. Unser Selbstverständnis ist verbunden mit einem achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Menschen und seiner Umwelt. Jeden Menschen respektieren wir als einzigartig und begegnen ihm unvoreingenommen. / Der Patient steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir achten seine Würde, akzeptieren ihn als Persönlichkeit und respektieren seine Rechte und eigenen Entscheidungen. / Wir fördern die Kommunikation und den verständnisvollen Umgang innerhalb der Mitarbeiterschaft. Dabei sind gegenseitige Achtung, Akzeptanz, Freundlichkeit, Fairness, Respekt und Ehrlichkeit Grundlagen der Zusammenarbeit. Wir sind offen für Kritik . . . Grundlage der gesamten Behandlung und Betreuung ist der systemische Ansatz, mit Einbeziehung der Familie, bzw. der Angehörigen des Patienten. Durch die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, werden wichtige Informationen und Rückmeldungen über den Patienten gewonnen. Diese werden dann in die Therapie mit einbezogen. 1. Vorstellung der Kinder- u. Jugendpsychiatrie Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik der Klinikum Lippe GmbH stellt am Standort Bad Salzuflen mit insgesamt vier Stationen, a 12 Plätzen, sowie vier Tageskliniken in den Kreisen Lippe (8 Plätze), Herford (10 Plätze), Minden- Lübbecke und der kreisfreien Stadt Bielefeld (beide jeweils 11 Plätze) die Versorgung der psychiatrisch erkrankten Kinder und Jugendlichen in der Region sicher. Die Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter rückt das individuelle Erleben und die Interaktionen des betroffenen Kindes oder Jugendlichen mit seiner Familie / Umwelt in den Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund entwicklungsbiologischer, biographischer und soziokultureller Faktoren werden krisenhafte Entwicklungen und Erkrankungen als dysfunktionale Konfliktlösungen aufgefasst, die im Kontext von Familie und Umwelt behandelt werden. Das Angebot der psychiatrischen Behandlung der KLG umfasst die Möglichkeit der ambulanten Versorgung über die Institutsambulanz der Klinik sowie der teilstationären Behandlung in den Tageskliniken und die vollstationäre Aufnahme im Haupthaus in Bad Salzuflen. Eine vollstationäre Behandlung, orientiert an der Indikation des Patienten, ermöglicht diesem einen Abstand zum sozialen Umfeld wie Familie, Freundeskreis und Schule zu haben. Dieser Abstand in einem strukturierten Umfeld mit fachkundigen Ansprechpartnern gibt dem Patienten die Möglichkeit, zeitnah eigene Bedürfnisse und Empfindungen wahrzunehmen und zu reflektieren. Der Patient erfährt Stabilität durch ständige Betreuung. Eine tagesklinische Behandlung erfolgt entweder als Übernahme des Patienten aus dem vollstationären Bereich oder als geplante Aufnahme. Die Tagesklinik bietet den Vorteil, dass der Patient weiterhin den täglich Kontakt zu seinem sozialen Umfeld halten kann. Sie ist immer dann eine therapeutische Möglichkeit, wenn die ambulante Behandlung nicht mehr ausreichend-, und die vollstationäre Behandlung noch nicht notwendig geworden ist. Hierbei kann analog zur stationären Therapie ein Schulversuch, eine Belastungserprobung oder Absprachen aus der Familientherapie und der Sozio- und Milieutherapie zeitnah erprobt und begleitet werden. Für die Patienten stellt der fortwährende Kontakt zum sozialen Umfeld die Möglichkeit dar, ihr Umfeld in mögliche Veränderungen einzubeziehen bzw. sich daran zu erproben und diese in ihrem Lebensumfeld auszuprobieren und zeitnah zu reflektieren.
  • 4. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 4 von 9 In unserer stationären und den tagesklinischen Kliniken werden Kinder und Jugendliche im Alter zwischen etwa 4 und 18 Jahren aufgenommen. Sämtliche Störungsbilder der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden behandelt. Dazu gehören: Emotionale Störungen, z. B. - Angststörung - Phobien - Zwangsstörung - Depression - Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen Lern- und Leistungsstörungen Psychische Störungen mit körperlicher Symptomatik z.B.: - Enuresis - Enkopresis - Essstörung (Adipositas, Bulimie, Anorexia nervosa) Traumabedingte Störungen, z. B. - akute Belastungsreaktion - Posttraumatische Belastungsreaktion - Dissoziative Störungen Somatoforme Störungen Psychosen - Schizophrene Psychose - Affektive Psychose Persönlichkeitsstörung, z. B. - Narzisstische Störung - emotional-instabile Störungen (Borderline – Impulsiver Typus) - 2. Was ist Pflege- u. Erziehungsdienst in der Kinder- u. Jugendpsychiatrie? Wie in dem Titel bereits angedeutet, arbeiten im Pflege- u. Erziehungsdienst (PED) mehrere Berufsgruppen zusammen. Dies sind Gesundheits- u. KrankenpflegerInnen, bzw. KinderkrankenpflegerInnen, Erzieher und Heilerziehungspfleger. Zum Teil sind die Mitarbeiter als Fachkrankenschwestern u. Pfleger für Psychiatrie weitergebildet und verfügen über ein entsprechendes Examen. Die Arbeit des PED in der Psychiatrie ist im wesentlichen Beziehungspflege. Das Hauptinstrument der Mitarbeiter sind sie selbst mit ihren Wahrnehmungen und Beurteilungen von Menschen, sowie ihren Möglichkeiten einen angemessenen Beziehungsprozess einzuleiten und diesen zu einem Teil des klinischen Angebots zu machen. Jedes pflegerische Handeln in der Psychiatrie hat zum Ziel, dem Patienten bei der Wiederherstellung seiner Beziehung zu sich selbst helfend zur Seite zu stehen. Hierzu gehört die Neugestaltung seiner Beziehungen zur Umgebung und damit verbunden die Verbesserung seiner sozialen Kompetenz. Es ist bereits ein wesentliches Etappenziel erreicht, wenn der Patient die Notwendigkeit zur Bearbeitung seiner Beziehungen erkennt und aktiv will. Insofern ist die pflegerisch-pädagogische Zuwendung der Pflegenden zu dem Patienten, Hilfe zur Selbsthilfe. Diese Zuwendung beinhaltet Verhaltensbeobachtung, Motivierung, Aktivierung und Sozialisierung.
  • 5. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 5 von 9 Psychiatrische Pflege ist aber auch eine Pflege der Begrenzungen, des Verneinens und des Zurückweisens. Sie gibt die Strukturen im stationären Alltag vor und bindet den Patienten aktiv darin ein. Es geht nicht nur darum, die Probleme und Defizite des Patienten zu thematisieren, sondern seine Ressourcen zu erkennen und gemeinsam herauszufinden, wo die derzeitigen, individuellen Grenzen liegen und diese ggf. zu erweitern. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist die Einbeziehung der Angehörigen von großer Bedeutung. Die Kinder und Jugendlichen erkranken nicht nur anlagebedingt und insofern unvermeidbar, bzw. schicksalsmäßig, sondern sie sind auch Teil einer Familie, bzw. eines Beziehungsgeflechts, in welchem möglicherweise auch Hinweise für die aktuelle Problematik zu finden sind. Gemeinsam mit den Angehörigen soll nach Wegen und Strategien gesucht werden, die bisherigen Beziehungsmuster zu überprüfen und ggf. zu verändern. Dem PED kommt hier eine Schlüsselrolle zu, weil viele Angehörigenkontakte aus der Alltagssituation heraus erlebt und begleitet werden. Das Alltägliche mit seinen Auswirkungen ist das Betätigungsfeld der psychiatrischen und pädagogischen Pflege. Dieses ist gleichzeitig auch eine deutliche Abgrenzung zum ärztlichen/therapeutischen Personal: Die pflegerische Versorgung der Patienten erstreckt sich insbesondere auf die Auswirkungen der psychiatrischen Erkrankung, nicht so sehr auf die Erkrankung selbst. Diese ist das originäre Betätigungsfeld der Psychiater und Psychologen. Ohnehin wird die gesamte Therapie vom Chefarzt der Klinik geleitet und festgelegt. Psychiatrische Pflege begleitet die Entwicklungsschritte der Therapie und überprüft diese im Alltag. Dies tut sie fast zwangsläufig, weil sich das Leben außerhalb der Einzeltherapien auf den Stationen abspielt, in denen bestimmte Abläufen und Regeln zur Bewältigung des Alltags unumgänglich sind. Bestandteile dieser Alltagsbewältigung sind: Gemeinsame Mahlzeiten Körperhygiene und Wäscheversorgung Freizeitaktivitäten in Absprache mit dem Angebot des PED Erarbeitung einer individuellen Tagesstruktur Reflexionen in der Gruppe und im Einzelnen Einzelgespräche und Aktivitäten mit der Bezugsperson Schulaufgaben und Besuch der Schule für Kranke durchführen Sich innerhalb der Station angemessen verhalten, bzw. angemessene Verhaltensweisen erproben und einüben. Eine enge Abstimmung zwischen den Ärzten und Therapeuten einerseits- und dem PED andererseits, ist wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung, um Missverständnissen vorzubeugen. Es ist Delegationsfähigkeit und Vertrauen notwendig, welches jeder Berufsgruppe, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, den Freiraum zur selbständigen Arbeit gibt. Die Patienten werden sehr schnell erleben, ob diese Verlässlichkeit ein erfahrbarer Bestandteil der erlebten Behandlung wird, oder nur postuliert wird, ohne Substanz in der praktischen Anwendung vor Ort zu haben. 3. Allgemeine und spezielle Pflege Es wird die allgemeine – von der speziellen Pflege unterschieden. Letzteres beinhaltet dann die Spezialitäten der jeweiligen Fachabteilung; hier also der Kinder- u. Jugendpsychiatrie. Zur pflegerischen Tätigkeit gehört auch die somatische Versorgung der Patienten. Darunter fallen u. a. die Wundversorgung, das Legen von Sonden und deren Versorgung; Prophylaxen und die Pflege nach den derzeit gültigen Richtlinien der Krankenhaushygiene. Das persönliche Hygieneverhalten, Umgang mit Wäsche und anderen persönlichen Utensilien ist ebenfalls Bestandteil der pflegerischen Versorgung, sowie die Organisation und Begleitung sämtlicher Untersuchungen, wie EEG, EKG und Röntgen. Z. T. werden diese auch selbständig durchgeführt. Weitere Bestandteile sind Blutabnahme und Verabreichen von Medikamenten, letzteres auch in Form von IM-Injektionen. Die Überwachung und Beobachtung der Patienten ist in alle Bereiche integriert.
  • 6. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 6 von 9 5. Inhalte der speziellen, psychiatrischen Pflege Fortwährende Betreuung und ständige Beobachtung von Kranken mit der im Pflegeplan vorgesehenen Intensität, tageweise Einzelbetreuung in Krisensituation, Krisenintervention in Gefährdungssituation. Entlastende und Orientierung gebende Gesprächskontakte. Ansprechpartner für Patienten und Angehörige und andere außenstehende Personen einschl. telefonischer Kontakte. Trainingsmaßnahmen im Rahmen des Pflegeprozesses und Mithilfe bei der Bewältigung des Tagesablaufes. Mitwirkung bei Einzel- und Familientherapien. Begleitung bei Hausbesuchen, Vorstellungsterminen in weiterführenden Einrichtungen und Institutionen. Maßnahmen im Zusammenhang mit Aufnahmen, Verlegung und Entlassungen. Mitwirkung an speziellen psychotherapeutischen Maßnahmen. Hilfe beim Umgang mit persönlichem Eigentum. Durchführung von Stationsversammlungen Planung, Gestaltung und Durchführung von Aktivitäten außerhalb der Station (z. B. Spaziergänge, Ausflüge, Freizeitangebote) Terminplanung und Führen der entsprechenden Plantafel. Der Pflege- und Erziehungsdienst greift auch deeskalierend ein. Im Einzelfall ordnet der zuständige Arzt eine notwendige Fixierung und/oder Zwangsmedikation an, wobei dies immer das Mittel der letzten Wahl sein wird und nur bei extremen Ausnahmefällen eingesetzt wird. Die Eltern werden ausdrücklich mit eingebunden, um gemeinsam mit ihnen und ihren Kindern, Konfliktlösungen herbeizuführen und die Eskalation zu bewältigen. Die Einbeziehung erfolgt unter Anderem über Elternnachmittage, Tür- Angelgesprächen und der Begleitung von Krisengesprächen. Grundlagen der speziellen, psychiatrischen Pflege Die kinder- und jugendpsychiatrische Pflege des Klinikum Lippe begründet sich auf der Pflegetheorie von Hildegard Peplau und den Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL), für die Psychiatrie überarbeitet von Chris Abderhalden. Pflegetheorie von Hildegard Peplau (Pflegewissenschaftlerin) Nach Frau Peplau, gibt es vier Phasen einer Beziehung zwischen Pflegenden und Patienten: Orientierungsphase: Hilfsbedürftigkeit wird erkannt, bzw. diagnostiziert. Grundlegende Fragen zur späteren Pflegeplanung werden gestellt. Der Patient beginnt Erwartungen zu formulieren. Das Kennenlernen steht im Vordergrund. Identifikationsphase: eine helfende Beziehung ist entstanden, in der Probleme identifiziert und eingeordnet werden. Daraus folgt eine konkrete Pflegeplanung, die aber in die Gesamttherapie integriert sein muss. (ärztlich – pflegerische Informationssammlung) Nutzungsphase: der Patient stellt konkrete Anforderungen an den Pflegenden und „benutzt“ ihn. Umgekehrt geht der Helfer mit verschiedenen Aspekten in die Beziehung, um einen möglichst hohen therapeutischen Effekt zu erzielen. Entschlussphase: es sind klare Ziele formuliert und teilweise wurden sie erreicht, bzw. wird die weitere Perspektive geklärt. Hier setzt der Ablösungsprozess ein, die Pflege macht sich entbehrlich. Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) nach Chris Abderhalden 1. Atmen 2. Vitale Funktion, Regulierung der Körpertemperatur 3. Essen und Trinken 4. Ausscheiden 5. Ruhen/ schlafen/ wach sein 6. Sich bewegen 7. Körperhygiene
  • 7. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 7 von 9 8. Für eine sichere Umgebung sorgen 9. Sich informieren und orientieren 10. Kommunizieren 11. Soziale Kontakte/ Beziehungen aufnehmen, aufrechterhalten und Beenden 12. Mit Problemen und Realitäten umgehen- Sinneseindrücke, Wahrnehmung, Stimmungslage, Verhalten 13. Sinn finden und Perspektiven entwickeln 14. Sich beschäftigen 15. Persönlichen Besitz verwalten 16. Wohnen 17. Sich als Mann/ Frau/ Jugendlicher/ Kind fühlen, Rollenverhalten und Sexualität 18. Seine Rechte wahrnehmen und Pflichten erfüllen Wichtige Instrumente, die in der Bezugsarbeit genutzt werden sind die Pflegeanamnese und die Pflegeplanung. Hier wird die Psychiatrische Pflege in ihrer gesamten Arbeit dokumentiert. In der Pflegeplanung werden Nah- u. Fernziele festgelegt und der eingeleitete Pflegeprozess wird intensiv begleitet und überprüft. In der Patientenarbeit ist die Beachtung und Einbindung der Ressourcen ein wesentlicher Bestandteil. In der Praxis wird die Pflegeplanung durch die Bezugspflege, sowie der Sozio- und Milieutherapie umgesetzt. Die Facheinschätzung der Pflegenden wird u. a. in der Visite/ Patientenbesprechung und auch im Abschlußbericht dokumentiert. Die Pflege bündelt, verwaltet und dokumentiert die relevanten Informationen. Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Arbeit des PED mit einem hohen pragmatischen Anteil im Pflegeverständnis ausgestattet sein muss, unabhängig von der zugrunde liegenden Theorie, wenn sie im Einzelfall greifen soll. 6. Bezugspflege Psychiatrische Pflege baut unter anderem darauf auf, dass sich z. B. Verhaltensänderungen des Patienten nur erreichen lassen, wenn eine empathische Beziehungsgrundlage zur positiven Verstärkung und allgemeinen Sicherheit des Patienten vorliegt. Ein wesentlicher Bestandteil der psychiatrischen Pflege ist das sog. Bezugspflegekonzept. Bezugspflege heißt, dass ein Mitarbeiter aus dem Pflege- und Erziehungsteam eine besondere Zuständigkeit für einen Patienten wahrnimmt und ausübt. Der Mitarbeiter lässt sich auf eine direkte und intensive Beziehung zu dem Bezugspatienten ein. Die Initiative hierzu geht vom psychiatrisch Tätigen aus, d. h., er stellt sich vor und beschreibt dem Patienten seine Rolle. Hierbei kann es hilfreich sein, dem Patienten zunächst die formalen Aspekte der Station nahe zu bringen, z. B., wo sind die sanitären Räume, Tagesraum und das Telefon, wann gibt es was zu essen und wo finden die Visiten statt? Ziel ist, einen inhaltlichen Bezug zum Patienten zu suchen und zu finden, ihm ein Ansprechpartner und Begleiter auf der Station zu sein, ihn aber auch nötigenfalls konfrontativ und grenzsetzend gegenüberzutreten. Der Patient soll in der Bezugsperson einen wohlwollenden aber auch kritischen Ansprechpartner haben, dem er im Rahmen der Therapie vertrauen kann. In Abgrenzung zum Therapeuten ist die Bezugsperson zuständig für die stationären und freizeitpädagogischen Bereiche der Behandlung. Die Erkenntnisse der Bezugspflege dienen der Unterstützung und Weiterführung, der durch den Arzt und Psychologen festgelegten Therapie. Anforderungen an den ausübenden Mitarbeiter der Bezugspflege sind: Professioneller Beziehungsaufbau (s. Pflegetheorien) Misstrauen des Patienten überwinden Sach- und Fachkenntnisse Umgang mit Nähe und Distanz Ganzheitliches Denken Einschätzung des Patienten Methodenvielfalt Konflikt und Kritikfähigkeit Teamfähigkeit Bereitschaft zur Selbstreflexion und Supervision
  • 8. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 8 von 9 Aufbauschritte: Patienten in die Behandlung einbeziehen Förderung der Eigenverantwortung Patienten Entscheidungen übertragen Patienten auf mögliche Hilfe hinweisen Patienten Belastungen aussetzen Patienten auf Entlassung vorbereiten Die psychiatrische Pflege gliedert sich also in zwei Ströme. Sie ist, wie bereits ausgeführt, in erster Linie Beziehungsarbeit, deren Hauptaugenmerk sich im Aufbau, Erhalten und Lösen einer tragfähigen Beziehung richtet. Der zweite Hauptstrom ist die Soziotherapie. Sie beinhaltet die therapeutische Beeinflussung psychischer Krankheiten oder psychisch Kranker durch Interventionen im sozialen Umfeld der Patienten. Innerhalb der Soziotherapie eröffnen sich vier wesentliche Elemente einer psychiatrischen, pflegerischen Grundhaltung: a) Partizipation: dies bedeutet die Beteiligung des Patienten am Krankheitskonzept. Es beinhaltet das Mitentscheiden, Mitverantwortung und die alters- und krankheitsentsprechende Autonomie des Patienten. b) Offene Kommunikation: der offene, vertrauensvolle Umgang des Pflegenden mit dem Patienten, einschl. Informationsaustausch und Informationsklarheit. c) Soziales Lernen: Soziales Lernen ist gekennzeichnet durch Reflexion, Lernen am Modell und der entsprechenden Aktivierung. d) Leben in der Gemeinschaft. Mit dem Punkt Leben in Gemeinschaft ist die patientenorientierte, therapeutische Stationsgruppe gemeint, welche einen Ersatz und eine Erprobung für das soziale Umfeld des Patienten darstellt. 7. Moderation von Gruppen Die psychiatrische Pflege beinhaltet auch die Moderation von Gruppen. Diese unterteilen sich in themenzentrierten und allgemeinen Gruppen, sowie in offener oder geschlossener Form. Unter anderem gehören dazu die Reflexionsrunde, Aufklärungsgruppe, Punktebesprechung nach dem Modell von Token, Gruppenrunden, Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK), Teilnahme an der Dialektisch- behaviorale Therapie (DBT). Dies geschieht oft in der interdisziplinären Arbeit mit den verantwortlichen Therapeuten. 8. Zugangsvorrausetzungen zur Mitarbeit im PED Eine der folgenden Qualifikationen ist notwendig: Gesundheits- u. Krankenpfleger, bzw. Kinderkrankenpfleger Erzieher und / oder Heilerziehungspfleger Ein Mitarbeiter in der KJP muss eine klare und professionelle Ausgewogenheit zwischen Nähe und Distanz herstellen können. Dies gilt vor allem natürlich im Kontakt zu den Patienten, aber auch auf ein „Sich Einlassen“ in die multiprofessionelle Teamarbeit. Der psychiatrisch Pflegende muss sich selber als ein Teil des therapeutischen Angebotes wahrnehmen und einbringen. Hinzu kommt die fachliche Kompetenz, bzw. die Bereitschaft, diese zu erlernen. Damit sind interne Fortbildungen ebenso verpflichtend, wie die regelmäßige Supervision. Jeder Mitarbeiter im PED hat gegenüber den Patienten zwangsläufig Vorbild- und Leitungsfunktion. Es muss eine integere und stabile Persönlichkeit sein, welche ihre persönlichen Gaben und Grenzen annehmen kann und glaubwürdig handelt. Wie bereits ausgeführt, finden wir Patienten in der Kinder – u. Jugendpsychiatrie, welche z. T. erhebliche Grenzüberschreitungen auf der Beziehungsebene hinnehmen mussten. Diese sind möglicherweise eine Ursache für ihre Erkrankung(en). Damit wird deutlich, dass ein professioneller Helfer in der Psychiatrie ganz besonders auf eine korrekte und angemessene Art der Beziehungsaufnahme zu achten hat, damit der Patient überhaupt wieder Vertrauen in Beziehungsangebote entwickeln kann. Jedwede Art von Grenzverletzungen ist ein Ausschlusskriterium in der professionellen Behandlung hilfsbedürftiger und abhängiger Personen.
  • 9. Klinikum Lippe GmbH Erstellt am: 28.10.2010 Von: Matthias Heising, Doris Malchow Geprüft am: Von: Version 1.0 Vom: 28.10.2010 Revision: 2014 Freigabe: K. Dreibrodt Referat Qualitätsmanagement Ausdrucke gelten nur als Arbeitskopie und unterliegen nicht dem Änderungsdienst,Gültigkeit hat nur die aktuelle elektronische Version! Dateiname: KJP_PED-Konzept_V 1 28 11 11.doc Seite 9 von 9