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Workshop 2 frühkindliche regulationsstörungen
1. Frühkindliche Regulations- und
Interaktionsstörungen
- Aspekte und Hilfen beim Umgang mit
kleinen Patienten und ihren Eltern -
Monica Wieler
Dipl. Psychologin Fachtagung „Immer mehr kranke Kinder?“
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin 6./7. Juni 2013, Detmold
3. Elterliche Anpassungs- und
Entwicklungsaufgaben
Prä-, peri- und postnatale Beziehungsaufnahme zum Kind
physiologische Anpassungen im Elternbett
Aufbau von Selbstvertrauen in die eigenen intuitiven elterlichen
Kompetenzen
Übergang zur Elternschaft
- von beruflicher Identität zur Identität in der Elternrolle
- von Zweier- zur Dreierbeziehung
Balance zwischen eigenen und kindlichen Bedürfnissen
Bindung und Lösung
Abhängigkeit und Autonomie
Erziehungskompetenzen
4. Störungen in der Eltern - Kind -
Beziehung im Kontext des Wandel
familiärer Beziehungsmuster
geringe Anzahl von Unterstützungsnetzwerke
Destabilisierung der Paarbeziehung nach Übergang zur Elternschaft
Heranwachsende sammeln weniger Erfahrungen mit
Säuglingen/Kleinkindern
heutigen sozialen Bedingungen bieten wenig Gelegenheit, infantile
Erfahrungen in Gegenwart Geschwister etc. durchzuarbeiten
wenig Anleitung für Elternrolle
Eigene unverarbeiteten Gefühle werden zu dem Zeitpunkt
reaktiviert, wenn Fähigkeiten als Erwachsene
besonders gebraucht werden
5. Präventive Bedeutung früher Hilfen
Ca. 10 bis 15 % der Eltern wenden schwerwiegendere und häufigere
körperliche Bestrafungen bei ihren Kindern an (Engfer, 2005)
- In den Jahren 1998-2008 kamen zwischen 40 und 66 Kindern jährlich durch
verschiedene Formen der Misshandlung und Vernachlässigung ums Leben
(Todesursachenstatistik)
- Betroffen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder (19-35 Kinder jünger als 1
Jahr)
- 5,6% von 3.259 niederländischen Eltern von Kindern unter 6 Monaten gaben an,
ihr Kind aufgrund von Schreien schon mindestens 1x geschlagen oder
geschüttelt zu haben, oder versucht haben, das Schreien zu ersticken
(Rejineveld et al. 2004)
- 2009 wurden 3.229 Kinder unter 3 Jahren in Obhut genommen
(KOMDAT Jugendhilfe 2009)
6. Frühe Präventions- und
Interventionsansätze
Stärkung der inneren Bindung immens wichtig für die
kindliche Entwicklung, Elternkompetenz ist die beste
Prävention psychischer Störungen.
Je stabiler die Bindung zwischen Eltern und Kind,
desto seltener kommt es zu Vernachlässigung und
Misshandlung.
7.
8. Feinfühligkeitskonzept nach M.
Ainsworth (1978)
Feinfühligkeit bedeutet:
die Signale des Kindes
- richtig wahrnehmen
- richtig interpretieren
- prompt und angemessen darauf zu
reagieren
10. Entwicklungsdynamisches,
kommunikationszentriertes Modell zur Genese
frühkindlicher Regulations- und Beziehungsstörungen
Diagnostische Trias der frühkindlichen Regulationsstörung
1. Schwierigkeiten der frühkindlichen Verhaltensregulation
2. Überforderung einer Bezugsperson
3. Dysfunktionale Kommunikation zwischen Kind und Bezugsperson
14. Eingeschränkte elterliche Beziehungs-
und Erziehungskompetenzen (1):
sich nicht flexibel auf die verändernden Bedürfnisse
des Kindes einstellen zu können
keine oder verzerrte Wahrnehmungen der kindlichen
Signale
verzerrte Interpretationen / Zuschreibungen
15. Eingeschränkte elterliche Beziehungs-
und Erziehungskompetenzen (2)
keine oder verzögerte Reaktion auf die kindlichen
Signale
unangemessene Reaktionen auf die kindlichen
Signale
feindseliges, aggressives, misshandelndes /
vernachlässigendes Verhalten
16. Entwicklungspsychologische Beratung (1)
Nach Identifikation von Vulnerabilitätsfaktoren, Risiko
und Schutzfaktoren:
Ressourcenorientierte Entlastung von Eltern und
Kinder
Eltern dabei unterstützen, sich auf ihre intuitiven
elterlichen Kompetenzen zu verlassen
Vermittlung von Regulationshilfen
Stärkung des elterlichen Selbstwertgefühls
17. Entwicklungspsychologische Beratung (2)
Vermittlung allgemein entwicklungspsychologischen
Wissens
Vermittlung von individuellen Ausdrucks-,
Belastungs- und Bewältigungsverhaltensweisen von
Säuglingen und Kleinkindern
Sensibilisierung für die individuellen Fähigkeiten des
Kindes