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„Mir wëlle méi“
Vom Wahlverein zur Denkfabrik
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Der Weg zu einer modernen Mitgliederpartei

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„Weshalb soll ich mich in der CSJ oder CSV engagieren? Wie kann ich mich durch meinen
politischen Einsatz sinnvoll für die Partei und für die Gesellschaft einbringen?“

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Auf diese elementaren Fragen brauchen CSJ und CSV eine umfassende, attraktive und
ehrliche Antwort. Wir brauchen eine Antwort, die nicht nur in unseren Werbetexten, sondern
auch im politischen Alltag der Partei Bestand hat. So müssen wir uns gemeinsam und in aller
Transparenz darüber einigen, was wir, als parteipolitische Vereinigung, den eigenen
Mitgliedern überhaupt anbieten möchten und anbieten können:

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Welche Rolle soll den normalen Mitgliedern und Freiwilligen in Zukunft in der
Volkspartei CSV zukommen?
Welche Mittel ist die Partei bereit darauf zu verwenden, dass vor allem auch die
ehrenamtlichen Mitglieder ihre Rolle wahrnehmen können?
Welche Kompromisse ist sie bereit einzugehen, um die Basis besser einzubinden
und welche nicht?

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Denn es reicht nicht Mitgliederkampagnen durchzuführen und sich gut zu verkaufen. Was wir
den Interessierten versprechen, müssen wir halten können. Es reicht auch nicht stolz auf die
10.000 Karteimitglieder zu sein und immer mehr Rechte und Gremien in den Statuten zu
verankern. Wir müssen die Strukturen mit Leben füllen und das Potenzial der
Mitglieder nutzen.

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Voraussetzung ist, dass in der Partei Klarheit über grundlegende Fragen herrscht:

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Worin besteht für uns die Daseinsberechtigung der Partei? Was gehört alles zu ihren
Aufgabengebieten? Wo liegen unsere Prioritäten und wie legen wir diese fest?
Welche Ressourcen sind wir demzufolge bereit für welche Bereiche der Parteiarbeit
zu investieren? Nach welchen Maßstäben bewerten wir Erfolg und wie belohnen wir
welche Leistung?

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Für die CSJ steht fest: eine limitierte Auffassung der Partei lediglich als Wahlverein
teilen und wollen wir nicht. Selbstverständlich wollen wir zurück in die
Regierungsverantwortung. Auch wollen wir die nächsten Gemeinderatswahlen erfolgreich
meistern. Doch hat die Partei dabei nicht nur die Aufgabe Wahllisten zu füllen und
Wahlkämpfe zu gewinnen.

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Wir wollen in erster Linie eine Partei, die in ihren Strukturen Zukunftskonzepte
entwickelt und für ihre Werte und die Umsetzung ihrer Ideen eintritt. Wir wollen eine
Partei, die Lösungen für die Probleme der Menschen ausschafft. Dies sollte verstärkt
Priorität innerhalb der Partei haben. Nur dann können wir Luxemburg und unseren
Mitbürgern tatsächlich zu Diensten sein. Nur dann können wir der Gesellschaft einen realen
Mehrwert bieten.

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Dazu benötigt die Partei Dynamik und Begeisterung. Sie benötigt eine engagierte und
kritische Basis. Sie benötigt auch unzufriedene Idealisten, die verändern und verbessern
wollen. Sie benötigt Menschen, die sich durch ihr politisches Engagement mehr versprechen,
als eine persönliche Karrieremöglichkeit. Menschen, die aus Leidenschaft und Überzeugung

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handeln. Ihnen muss die Partei ihr Hauptaugenmerk widmen und den richtigen Förderungswie Gestaltungsrahmen bieten.

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Vom Wahlverein …

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Die Parteibasis ist im Augenblick sicherlich nicht untätig. Die CSV ist prinzipiell weder lahm
noch schlapp. Wir haben durchaus unsere Stärken. So haben die letzten Jahre und speziell
die Wahlkampagne eindrucksvoll gezeigt, dass die Partei bei Großveranstaltungen auf die
Unterstützung der Mitglieder zählen kann. Ob „CSV on Tour“ oder „Juncker on Tour“,
Kongress oder Wahlkonvent, Familien- oder Sommerfeste, ob Neujahrsempfänge oder ganz
besondere Ereignisse wie „10 Joer Jidder Eenzelnen zielt“ - im Regelfall waren Zelte und
Säle bis auf den letzten Platz gefüllt. So gelingt es der CSV ihr ganzes Potenzial zu
entfesseln, wenn es darum geht, nach innen und außen das Bild einer starken Gemeinschaft
zu vermitteln.

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„Ich werde nicht vergessen, wie während der zurückliegenden Wahlkampagne an
einem Wochenende, Mitte September, im ganzen Land die CSV-Plakate
aufgestellt wurden. Im ganzen Land haben sich hunderte von Mitgliedern auf
einen Schlag mobilisiert.“

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CSV-Parteipräsident Michel Wolter (CSV ELO im Januar 2014)

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Doch so leicht und selbstverständlich, wie es oft den Anschein hat, ist diese Mobilisierung
„auf einen Schlag“ nicht. Hinter den Veranstaltungen - hinter jeder Mobilisierung - stecken
Planung und eine umfangreiche Kraftanstrengung der Parteizentrale und Mandatsträger.
Dahinter verbergen sich zudem finanzielle Investitionen, die die Partei bereitwillig tätigt.

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Nicht nur materiell wird kräftig in diese Mobilisierung investiert. Auch gibt es reichlich
Anerkennung für die Gremien und Militanten, die hier mit anpacken. Sorgfältig wird den
Parteimitgliedern signalisiert, dass ihre Anwesenheit erwünscht und für die Partei von
großem Nutzen ist. So ist es wenig überraschend, dass vor allem die Fähigkeit der Bezirke,
Sektionen und Unterorganisationen ihre eigenen Mitglieder bei Veranstaltungen
zahlenmäßig zu aktivieren, als Qualitätsmaßstab und Bewertungskriterium ihrer Leistung gilt.

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Diese zelebrierte Einigkeit und Stärke haben durchaus ihre Existenzberechtigung. Sind sie
doch für den Zusammenhalt und die Motivation in der Partei unentbehrlich. Die CSJ will
diese Bemühungen deshalb nicht grundsätzlich in Frage stellen. Doch wollen wir die
berechtigte Frage aufwerfen, ob die Wertschätzung und die Ressourcen der Partei - ob
Fördermechanismen, Zeit, Geld und Energie – zu genügend auch anderen, genauso
wichtigen Bereichen der Parteiarbeit zugeteilt werden. Denn insgesamt stellen wir doch
fest, dass unsere Stärken, wie auch die Haltung und Erwartung der Partei vor allem auf die
kontrollierte, erfolgreiche Bewältigung von Veranstaltungen und Wahlkämpfen, auf das
Erscheinungsbild und damit auf den Macht- und Autoritätserhalt der nationalen
Mandatsträger ausgerichtet ist. Die Förderung der internen Demokratie, der dezentralen
Meinungsbildung, einer Kultur des Debattierens mit dem Ziel der Problemlösung sowie die
Stärkung der Eigenverantwortung der Mitglieder kommen hier zu kurz.

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„Wenn Solidarität auf Machterhaltung und Zustimmung zu einer Person reduziert
wird, dann verliert sie für alle diejenigen ihren politischen Sinn, die unter Politik

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nicht nur die Ausübung von Regierungsmacht, sondern die inhaltliche Gestaltung
der Entwicklung unseres Gemeinwesens verstehen.“

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Kurt Biedenkopf (Zeitsignale)

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… zur Denkfabrik

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Um ihre Rolle als gestalterische Kraft und Ideenschmiede erfüllen zu können, muss die CSV
im Innern, in ihren Prioritäten und in ihrer Organisation, eine neue Balance zwischen
professionellem, zentralistischem Machtinstrument und basisdemokratischer, partizipativer
Diskussionsplattform finden. Das politische Engagement der Parteibasis darf sich nicht nur
größtenteils auf die logistische Mithilfe und die Präsenz auf Festen und Feiern, auf „Klatschund Jubelkongresse“ beschränken. Wir wollen mehr. Unsere Ambition ist es die Ansprüche
des früheren Parteipräsidenten François Biltgen in die Realität umzusetzen.

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„Das Motto ist ein Dreifaches: erneuern, denken, diskutieren. (…) Unter
unseren Mitgliedern schlummern viele Talente. Wir werden dieses Potenzial in
neuartigen Arbeitsmethoden zu nutzen wissen. (…) Denn die CSV möchte zur
besten Denkfabrik des Landes werden. Regierung und Parlament sind dem
Alltäglichen, dem Kurz- und Mittelfristigen verpflichtet. Die Partei kann und muss
langfristig denken. (…) Eine Partei ist mehr als ein Wahlkampfverein und sogar
eine Parlamentsfraktion. “

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François Biltgen (CSV-Profil am 20. Oktober 2006)

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Auf dem Weg zur Denkfabrik gilt es die Arbeitsmentalität in der CSJ und CSV zu verändern.
Es gilt nicht länger nur Parteidisziplin und zelebrierte Geschlossenheit zu pflegen,
sondern Ideenkraft und Eigeninitiative zu fördern. Dazu muss der geeignete Rahmen
errichtet werden, in dem sich diese Fähigkeiten entwickeln können. Es gilt die Ressourcen
der Partei neu zuzuordnen und unsere Maßstäbe neu auszurichten. Es gilt sich von
angewöhnten Verhaltensmustern zu verabschieden. Kann es bspw. weiterhin als nützlich
betrachtet werden, den Erfolg aller Kongresse, Konferenzen und Rundtischgesprächen
ausschließlich an der Anzahl der Anwesenden und der „guten“ Stimmung zu messen? Ist es
nicht vielmehr notwendig, dass wir uns im Innern bei Haltung und Funktionsweise stärker auf
die Grundprinzipien einer christlich-sozialen Partei besinnen? Sollen es nicht gerade diese unsere - Grundsätze sein, die uns als Maßstab dienen?

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„Die Aussagen dieses Grundsatzprogramms sollen somit eine eindeutige Leitlinie
für künftige Entscheidungen auf allen Ebenen der Partei sein. Wir sehen in
diesem Grundsatzprogramm eine wichtige Grundlage zur weiteren Arbeit unserer
Partei (…).“

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CSV-Grundsatzprogramm

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Die CSV definiert sich seit ihrer Gründung als fortschrittlich und konservativ. Sie ist
wertkonservativ, aber keineswegs strukturkonservativ. Es geht darum Fortschritt
anzustreben, sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen, Offenheit gegenüber
Veränderungen zu zeigen, uns jedoch an unseren bewährten Grundprinzipien zu orientieren.
Auch intern, in unserer Arbeitsweise, ist es wichtig, unmissverständlich zu zeigen,
dass wir unseren eigenen Grundsätzen Bedeutsamkeit und Vertrauen schenken:
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„Wir wollen innerparteiliche Demokratie und aktive Mitwirkung aller Mitglieder und
Freunde an der politischen Willensbildung.

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(…)

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Jeder (Mensch) belebt unsere Gesellschaft durch sein kreatives Denken, sein
kritisches Bewusstsein und sein verantwortungsbewusstes Handeln. (…) Unser
politisches Handeln orientiert sich demnach am Einzelnen und an dessen
Einbindung in die Gesellschaft.

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(…)

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Freiheit ist ein zentrales unveräußerliches Menschenrecht. Es beinhaltet die
Eigenverantwortung des Einzelnen, das Recht auf freie Meinungsäußerung, das
Recht zur Mitsprache sowie zur Mitbestimmung und –gestaltung der
gesellschaftlichen Angelegenheiten.

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(…)

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Subsidiarität bedingt, Entscheidungs- und Handlungsgewalt zu dezentralisieren
und Basis bezogen zu gestalten.

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(…)

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Wir setzen uns ein für eine aktive Bürgergesellschaft. (…) Wir bauen auf
partizipative Demokratie und Mitbestimmung, (…). Eine aktive Bürgergesellschaft
lebt vom bürgerschaftlichen Engagement des Einzelnen. (…) Eine aktive
Bürgergesellschaft braucht Regeln in deren Rahmen es möglich ist, auf
demokratische Weise verschiedene Meinungen zum Ausdruck zu bringen.
Deshalb sollen demokratische Ausdrucksformen wie z.B. ausgeweitete
Konsultationsrunden oder auch Referenden einen größeren Platz in unserem
institutionellen Gefüge bekommen. (…) Repräsentative und direkte Demokratie
ergänzen sich.“

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CSV-Grundsatzprogramm

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Aus diesen Grundprinzipien sowie den Herausforderungen für die Partei ergeben sich
einige Verpflichtungen für CSJ und CSV:

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Wir müssen die Basisdemokratie in der Partei stärken. Trotz Fortschritten in
letzter Zeit, gilt es die Partei nun mit allem Einsatz von unten, von der Basis her, zu
dynamisieren. Es muss der Partei und ihren Mandatsträgern besser gelingen, die
ehrenamtlichen Mitglieder bei inhaltlichen Fragen einzubinden. Denn die Partei soll
das einzelne Mitglied aufrichtig in den Mittelpunkt stellen. Sie soll ihn weniger als
passiven Konsumenten von Parteiveranstaltungen und -beschlüssen ansehen,
sondern als deren Träger und Schöpfer. Die Partei muss die Mitglieder darin
bewusst fördern und fordern. Sie muss ihnen das Verantwortungsgefühl für die
inhaltliche Positionierung der Partei zurückgeben und die angewöhnte Passivität
aufbrechen.

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„Die 10.000 Mitglieder besser und effizienter einbinden,
lautet die Devise. Die Stärkung der CSV als
Mitgliederpartei bedeutet jedoch auch offensivere Wege
und Formen der Kommunikation zu gehen, u.a. mit Hilfe
von
Internetforen,
thematisch
orientierten
Reflexionsgruppen oder Netzwerken. Gefragt sind
Mitdenken und –diskutieren, jedoch vor allem auch
Mitentscheiden im Hinblick auf neue Perspektiven in
unserer Gesellschaft.“
Marco Schank (CSV-Profil am 9. Dezember 2006)
Die CSV darf die zusätzlichen Mühen nicht scheuen, kohärente basisdemokratische
Entscheidungsprozesse zu etablieren. So wollen wir bewusst den anstrengenden
Weg der Mitgliederentscheide und systematischen Delegiertenabstimmungen gehen.
Entscheidungen der Basis müssen aber auch einen Einfluss auf die offizielle Position
der Partei haben. Die Angst vor Kontrollverlust und einer eingeschränkteren
Berechenbarkeit darf die Parteiführung dabei nicht abschrecken. Die CSV soll sich
und den eigenen Mitgliedern zutrauen, offen und kontrovers über politische Inhalte zu
diskutieren. Sie soll die notwendige Kultur und Bedingungen dafür schaffen,
konstruktiv über Positionen zu streiten und die verschiedenen Meinungen ernsthaft
auszudiskutieren. Nur nach diesem Prozess, haben unsere Entscheidungen die
notwendige Legitimität - auch bei denjenigen Mitgliedern, deren Meinung
schlussendlich in der Partei noch nicht oder nicht mehr mehrheitsfähig ist.
Wir benötigen eine ausgeprägte Praxis der Selbstkritik und Bescheidenheit.
Uns regelmäßig in Frage zu stellen, soll als wichtiger Bestandteil der Parteiarbeit
angesehen werden. Konstruktive Kritik an der Sache ist zu ermutigen und ernst zu
nehmen. Sie ist nicht mit Verrat an Personen oder der Partei gleichzustellen. Die
Verantwortung liegt bei der Parteiführung den passenden Rahmen für Kritikausübung
bereitzustellen.
Wir müssen parteiinterne Konflikte lösen und dürfen sie nicht gären lassen. Wir
wollen eine Partei, in der Meinungsfreiheit, aber auch gegenseitiger Respekt und
Solidarität großgeschrieben werden. Dazu ist es nötig, dass wir diesbezügliches
Fehlverhalten, auch innerhalb der Gremien, nicht totschweigen und tolerieren,
sondern thematisieren und aktiv alles daransetzen, Konflikte sofort aus der Welt zu
schaffen.
Wir müssen die einzelnen Mitglieder darin unterstützen, ihre politischen Talente
zu entwickeln und an ihren Schwächen zu arbeiten. Unsere Mitglieder sollen in
der Lage sein, in der Gesellschaft die aktive Bürgergesellschaft zu prägen und aktiv
mitzugestalten. Sie müssen fähig sein, ihre Verantwortung sowohl in den Gremien
der repräsentativen, als auch in Anwendungen der partizipativen Demokratie
bestmöglich wahrzunehmen.

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Die Maßnahmen, die wir dazu ergreifen müssen, betreffen zahlreiche Bereiche der
Parteiarbeit:
I.
II.
III.
IV.
V.

Inhaltliche Partizipation, Diskussions- und Entscheidungsprozesse
Parteiinterne Kommunikation
Weiterbildung der Mandatsträger und Mitglieder
Rekrutierung und individuelle Förderung der Mitglieder
Kommunikation nach außen

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I.

Inhaltliche Partizipation, Diskussions- und
Entscheidungsprozesse

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Partizipation darf nicht nur ein Recht auf dem Papier, sondern muss gelebte demokratische
Auseinandersetzung sein. Für alle. Bei inhaltlichen Debatten muss die Partei deshalb besser
auf die unterschiedlichen Erwartungen sowie Einschränkungen der verschiedenen großen
Mitgliedergruppen eingehen. So haben Berufspolitiker, ehrenamtliche Mandatsträger und
normale Mitglieder nicht alle gleich viel Zeit sich mit Politik zu beschäftigen und besitzen
auch nicht dasselbe Wissen über die Themen. Dies gilt es zu berücksichtigen. Auch wollen
wir bei der Art und Weise, wie die wichtigsten Posten in der Partei besetzt werden, darüber
nachdenken, ob man nicht ein Mehr an Demokratie wagen soll.

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235

Wir wollen in der Partei einen partizipativeren, aber einen immer noch effizienten
Diskussions- und Entscheidungsprozess etablieren. Es geht uns nicht darum, ergebnislose
Plauderstunden zu organisieren. Diese Zielsetzung wird demnach eine aufwändige Planung
und weitere Ressourcen in Anspruch nehmen.

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Die zusätzlichen Mühen werden sich aber auch indirekt für die Partei lohnen. Zum einen wird
die Partei an Attraktivität und positiven Image hinzugewinnen. Zum anderen werden nachher
mehr Mitglieder in Gesprächen und auf Veranstaltungen, sowie auf den sozialen Medien wie
Twitter und Facebook, fähig und bereit sein, für die Positionen der CSV einzutreten. Somit
wird sich die Kommunikation der Partei verbessern.

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„Voir, juger, agir“

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„Die Grundsätze der (katholischen) Soziallehre lassen sich
gewöhnlich in folgenden drei Schritten verwirklichen: Zunächst muss
man den wahren Sachverhalt überhaupt richtig sehen; dann muss
man diesen Sachverhalt anhand dieser Grundsätze gewissenhaft
bewerten; schließlich muss man feststellen, was man tun kann und
muss, um die überlieferten Formen nach Ort und Zeit anzuwenden.
Diese drei Schritte lassen sich den drei Worten ausdrücken: sehen,
urteilen, handeln.“

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Papst Johannes PP. XXIII (Enzyklika Mater et Magistra)

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Wir müssen die Grundlagen für das „sehen“, also die Vorbereitungsphase für die
Diskussions- und Entscheidungsmomente in der Partei, mit Bezug auf die ehrenamtlichen
Mitglieder stärker pflegen. So müssen sie die notwendige Zeit erhalten, um sich auf die
Debatten einstellen zu können. Sie müssen im Vorfeld Informationen erhalten und ihr
Wissen, mit Unterstützung der Partei, im Laufe ihrer Mitgliedschaft erweitern können.

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Ausdrücklich begrüßen wir deshalb die Einführung der CSV-Akademie und des
Mitgliedermagazins CSV ELO. Wir fordern die zukünftigen Parteiverantwortlichen jedoch auf,
diese Fortschritte konsequent auszubauen. Damit aber eine grundlegende, kollektive
Nutzung des Wissens der Partei umsetzbar ist, müssen die Möglichkeiten des Internets für
die interne Kommunikation und den Informationsaustausch (z.B. mit Hilfe eines gepflegten
Extranets: Forum, Pads, Chats, Agenda, Datenbank, Bildungsarchiv, ...), quer durch die
ganze Partei vermittelt und verinnerlicht werden (siehe auch Punkt II. interne Kommunikation
und Punkt III. Weiterbildungen).
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In erster Linie braucht unsere Partei aber Arbeitsgruppen, die sich nicht nur auf die
Berufspolitiker beschränken, und die Einführung von Themenkongressen/-konventen, die
für alle Mitglieder zugänglich sind.

1. Arbeitsgruppen

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Die CSJ wird weiterhin Arbeitsgruppen einsetzen, die den Interessen der Mitglieder
entsprechen und die wichtigsten politischen Themen abdecken. Die wohl größte Aufgabe für
die CSJ wird es sein, dass einige Mitglieder sich in wenigen Bereichen tiefgreifend
spezialisieren müssen. Nur so, kann die CSJ in der Partei nicht nur eine eigene allgemeine
Sichtweise, sondern öfters auch konkretere Lösungen im Sinne der Jugend beitragen. Nur
so, kann auch die Verantwortung über die thematische Arbeit innerhalb der CSJ auf mehrere
Schultern verteilt werden und die CSJ sich in der Außendarstellung personalmäßig breiter
aufstellen.

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Auch in der CSV würden wir offene Arbeitsgruppen begrüßen. Sollte die Partei jedoch auf
den Weg von Arbeitsgruppen mit restriktivem Zugang gehen, fordern wir, dass das CSJNationalkomitee das Recht erhält, in jede Arbeitsgruppe wenigstens zwei Mitglieder zu
berufen.

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Ein Erfolg der Arbeitsgruppen setzt vor allem das Engagement und den Willen der nationalen
Mandatsträger voraus. Zudem muss ihre Arbeit von Mitarbeitern der Partei begleitet werden.

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2. Themenkongresse und -konvente

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Anstatt, wie bisher in der CSJ üblich, sämtliche Themen auf einem jährlichen Kongress zu
behandeln, wollen wir regelmäßig auf Themenkongresse zurückgreifen. Da sämtliche
Mitglieder der CSJ auf den Kongressen stimmberechtigt sind, stellt dies statutarisch kein
Problem dar. Die inhaltliche Vorbereitung der Kongresse soll den CSJ-Arbeitsgruppen
obliegen.

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Wir sind uns bewusst, dass sich die Situation in der CSV viel komplizierter und komplexer
gestaltet. Dennoch treten wir auf Parteiebene für das Abhalten des einen oder anderen
Themenkonvents (mit Workshops) im Jahr ein, zu denen alle Mitglieder eingeladen werden.
Die CSV als größte Partei Luxemburgs mit ihren 10.000 Mitgliedern hat hierfür, anders als
vielleicht kleinere Parteien, die nötige kritische Masse. Dies hat sie auch in den vergangenen
Monaten durch den Erfolg anderer Großveranstaltungen unter Beweis gestellt. Im Vorfeld,
der für das Jahr 2015 geplanten Referenden, würden wir beispielsweise nach den
Europawahlen ein Themenkonvent zur „Demokratie in Luxemburg“ (Wahlrecht für Ausländer,
politische Beteiligung der Jugend (inklusive Wahlrecht ab 16), Wahlsystem und
Mandatstrennung oder –einschränkung, usw.) oder ganz allgemein zu sämtlichen
Referendumsfragen vorschlagen. Auch hier soll die inhaltliche Vorbereitung in den
Arbeitsgruppen erfolgen (falls es zu den jeweiligen Themen eine Arbeitsgruppe in der Partei
gibt).

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Wir brauchen heutzutage eine solch nationale Plattform in der Partei, wo jedes einzelne
Mitglied sich in eine offene Diskussion einschalten und man zusammen frei debattieren
kann. Ohne die Mehrheitsposition irgendeines Gremiums verteidigen zu müssen (wie es für
Delegierte Pflicht ist).

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Ein CSV-Themenkonvent soll Vorschläge äußern, aber keine endgültige Entscheidung
treffen, so, dass wenigstens am Anfang keine große Statutenreform notwendig ist. Durch
den konsultativen Charakter können Themenkonvente den Parteimitgliedern des Weiteren
eine interessante Möglichkeit bieten, Freunde und Kollegen ohne Parteikarte an die CSV
heranzuführen.
Der
konsultative
Charakter
erleichtert
es
zudem
auch
Minderheitenmeinungen, die sich auf dem Konvent hervorgetan haben, mit ihrer jeweiligen
Argumentation schriftlich festzuhalten. Somit bleiben diese im kollektiven Gedächtnis der
ganzen Partei und gehen nicht verloren.

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Wichtig ist, dass solche Themenkonvente wenigstens zwei, drei Monate im Voraus
angekündigt werden. Anders ist eine anständige Vorbereitung für die interessierten
Mitglieder nicht zu gewährleisten. Des Weiteren ermöglicht es diese langfristige Planung die
parteiinternen Weiterbildungen inhaltlich gezielt auf die Themenkonvente abzustimmen.

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Über die endgültige Position der Partei entscheidet natürlich der darauffolgende
Nationalkongress, in dessen Rahmen sich dann auch die Gremien (Bezirke, Sektionen und
Unterorganisationen) positionieren und die Nationaldelegierten abstimmen können. Solch ein
ganztägiger Kongress könnte morgens interner Arbeitskongress und mittags Präsentationsund „Jubelkongress“ sein.

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Es ist jedoch wichtig, dass nachher allen Mitgliedern die Entscheidungen (beispielsweise mit
Hilfe eines Extranets) ausreichend erklärt und dargelegt werden, besonders was
Abweichungen zu ihren Vorschlägen, die sie auf dem Themenkonvent formuliert haben,
betrifft. Sie müssen unbedingt ein umfangreiches Feedback auf ihre Vorschläge erhalten.

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Daneben soll sich die Partei über eine Prozedur einig werden, wie die Mitglieder sich im
Rahmen solcher Debattenzyklen auch online einbringen können und sie soll darüber
beraten, wie die Diskussionen am besten parteiexterne Experten miteinschließen können.

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Eines ist dabei klar: dies ist nicht allein durch Parteizentrale und Fraktion zu bewältigen.
Ohne organisatorische Mithilfe ehrenamtlicher Mitglieder wird ein solches Unterfangen nicht
zu stemmen sein und ist zum Scheitern verurteilt.

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3. Themenangebot

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CSJ und CSV sollen nicht nur in den Prozeduren vielfältiger werden, auch das Spektrum der
Themen gilt es auszuweiten. Dies kann zusätzlich dazu beitragen, dass sich mehr Mitglieder
inhaltlich einbringen. So gilt es vor allem die wichtigen Themen rundum den Datenschutz
und allgemein rundum das Internet stärker zu behandeln.

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Der CSJ-Nationalkongress erteilt dem neuen CSJ-Vorstand deshalb den Auftrag, eine
Arbeitsgruppe einzuberufen, die bis zum 30. September 2014 alle Resolutionspapiere
sowie Stellungnahmen der CSJ der letzten 20 Jahre durchnimmt und daraus ein
einziges, übersichtliches Dokument verfasst. Aus diesem soll klar hervorgehen, wie die
CSJ, vor allem in Politikbereichen in denen man sich etwas länger nicht mehr geäußert hat,
heute positioniert ist. Dieses Dokument soll nachher allen CSJ‘lern zur Verfügung stehen
und dazu dienen, zusammen mit der CSJ-Basis inhaltliche Lücken zu schließen oder
veraltete Positionen zu aktualisieren. Wegen der Europawahlen, soll die Arbeitsgruppe
jedoch speziell ihre Arbeit über das Thema Europa bis zum 3. März 2014 abschließen.

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4. Mitgliederentscheide

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Die Partei soll in Betracht ziehen bei den wichtigsten Postenbesetzungen (bspw.
Parteipräsident) eine Urabstimmung der Mitglieder einzuführen. Eine solche Wahl würde der
gewählten Person eine größere Legitimität gewähren, allein schon in der eigenen Partei
gegenüber anderen Mandatsträgern. Dadurch würde vor allem bei einer
Regierungsbeteiligung die Rolle der Partei gestärkt. Zudem würde dies zu einem
innerparteilichen (und von der Partei reglementierten) Wahlkampf führen, wo die Kandidaten
im Vorfeld ihre konkreten Pläne und Ideen für die Zukunft der Partei darlegen und über diese
mit der Basis diskutieren müssen. So könnten die Mitglieder mit ihrer Wahl die Richtung
stärker beeinflussen, in die, die CSV von der Parteiführung gelenkt wird. Um die Partei
optimal zu leiten und einen gemeinsamen Plan umzusetzen, ist es unserer Meinung nach
zudem wichtig, dass Parteipräsident und Generalsekretär in Zukunft zusammen als Team
kandidieren – so, wie es bereits in der CSJ üblich ist.

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Die CSV soll außerdem darüber beraten, ob nicht auch bei gewissen inhaltlichen Fragen
(bspw. bei einem Koalitionsprogramm) Mitgliederentscheide sinnvoll sein können.

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5. Diskussionskultur in allen Gremien fördern
Es ist unerlässlich, den Mandatsträgern der Parteigremien Weiterbildungen über
Diskussionsmoderation usw. anzubieten, um ihnen zu helfen, die parteiinternen Debatten
konstruktiv leiten zu können. Dies ist keine Selbstverständlichkeit.

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II.

Parteiinterne Kommunikation

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Die Kommunikation innerhalb der CSV wird immer wieder kritisiert werden und nie alle
Mitglieder ganz zufriedenstellen. Eine ständige Infragestellung ist trotzdem gerechtfertigt und
sogar bitter nötig, da Wissen und Informationen die wichtigsten Ressourcen einer politischen
Organisation sind. So trägt die interne Kommunikation maßgeblich zum Erfolg der Partei bei.
Ihr Management muss deshalb immer wieder überprüft und optimiert werden.

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Die Verfügbarkeit von Wissen innerhalb der CSV darf nicht als Privileg aufgefasst werden.
Die größte Herausforderung und Priorität der internen Kommunikation soll nicht daraus
bestehen, wichtige Informationen möglichst geheim zu halten oder den Austausch möglichst
unverfänglich zu gestalten, sondern daraus, wie ein reger und umfassender
Informationsaustausch, eine ausgeprägte Interaktion, von der Parteileitung an die
Gremien/Mitglieder, von den Gremien/Mitgliedern an die Parteileitung und zwischen den
Gremien/Mitgliedern garantiert werden kann. Für die Begrenzung einer Information auf
gewisse Mitgliedergruppen muss es gute Gründe geben. Die Gründe dürfen aber auf keinen
Fall lediglich darin bestehen, dass der Zugang zu diesen Informationen mit innerparteilichen
Machtchancen einzelner Personen verbunden ist. Um Vertrauen zu schaffen, muss die
Kommunikation klar, ehrlich und offen sein.

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So muss u.a. gewährleistet sein, dass die Parteiführung den Mitgliedern:

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die nötigen Informationen, Erklärungen und Dokumente liefert, um sich rechtzeitig
auf inhaltliche Diskussionen innerhalb der Partei und in der Gesellschaft
vorbereiten
zu
können
(wie
beispielsweise
die
vorgeschlagenen
Themenkonvente);
Plattformen (im Internet) bietet, wo diese bei Bedarf in direkten Kontakt zu den
nationalen Mandatsträgern treten können und umgekehrt Mandatsträger bspw.
auf Fragen, Meinungen und Stellungnahmen von Parteigremien wie der CSJ oder
einzelner Mitglieder intern reagieren und Feedback geben können;
die Entscheidungen der Parteigremien umfassend erklärt, damit alle Mitglieder sie
nachvollziehen können (z.B. als Reaktion auf Themenkonvente);
ihre Argumentationen liefert, um die Positionen der Partei überzeugend nach
außen vertreten können.

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Die Mitglieder selbst sowie alle Parteigremien können und sollen jedoch zu diesem
Informationsfluss beitragen. Sie müssen ihre Meinungen ehrlich mitteilen, ihre
Stellungnahmen und Positionen der internen Kritik anderer Mitglieder und anderer Gremien
aussetzen. Wir brauchen eine Kultur der Offenheit innerhalb unserer Partei. Wir müssen
auch wieder mehr voneinander wissen und insbesondere die Abschottung bei den
Unterorganisationen aufheben, ohne ihre Autonomie zu gefährden. Wir müssen uns besser
kennen, indem wir die Mitgliederdatenbank von Grund auf aktualisieren. Wir müssen dort, wo
es Sinn macht, die strenge gremien- und hierarchieorientierte Kommunikation
aufbrechen und das einzelne Mitglied verstärkt in den Mittelpunkt stellen. Auch sollen die
Mitglieder zum kollektiven Wissen der Partei aktiv beisteuern, indem sie z.B. ihr eigenes
Fachwissen teilen oder selbst wichtige Dokumentationen zu Themen liefern. Es ist dann
wichtig, ihre Informationen nicht nur zentral zu erfassen und zur Kenntnis zu nehmen,
sondern mit Hilfe der digitalen Kommunikationsmittel quer durch die Partei nutzbar zu
machen.
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1. Digitale Kommunikation

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Das Internet bietet uns alle denkbaren Möglichkeiten des einfachen Zugriffs auf und des
schnellen Weiterleitens von Information und Wissen sowie des ortsunabhängigen
Debattierens. Hier gibt es in der Partei – in CSJ und CSV - noch Nachholbedarf.

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Unabhängig der konkreten Online-Instrumente und Programme, die man schließlich
auswählt, fordern wir die Partei auf, bei der internen Kommunikation im Internet eine
kohärente, ambitionierte Strategie und Marschroute festzulegen und sie in den
nächsten Monaten konsequent, mit aktiver Unterstützung der Mitglieder, umzusetzen.
Im Vorfeld der Aktivierung, muss aber auf jeden Fall eine Benutzungscharta ausgearbeitet
werden, welche transparent festlegt, wer, wann, unter welchen Bedingungen zu welchen
Informationen Zugang hat.

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So wollen wir betonen, dass die besten Online-Instrumente ohne klare Regelungen (nicht um
zu verbieten, sondern um Unsicherheiten zu vermeiden), Arbeitsaufwand, Pflege und
permanente Bearbeitung – ohne autonome Mithilfe der ehrenamtlichen Mitglieder und ihre
Bereitschaft sie überhaupt zu benutzen - nicht sinnvoll eingesetzt werden können.

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1.1.

Extranet

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Wir empfehlen ein umfangreiches, jedoch übersichtliches Extranet aufzustellen, auf welches
die Mitglieder zugreifen und auf dem sie miteinander interagieren können. Es dient als
Kommunikations-, Arbeits- und Wissensplattform. Hier gilt es beispielsweise eine
umfangreiche Datenbank, ein digitales Bildungs- und Parteiarchiv aufzustellen, zu welchen
die Mitglieder selbst auch beitragen können. Hier können auch Online-Diskussionen
organisiert werden usw. Jedoch muss es inhaltlich übersichtlich und graphisch ansprechend
aufgebaut sein, damit es überhaupt benutzt wird.

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Der Vorteil eines eigenen Extranets ist, dass niemand gezwungen wird, sich auf Facebook
oder anderen sozialen Medienplattformen anzumelden und alle Instrumente in einer
Plattform kombiniert werden können. Der Nachteil ist, dass die Mitglieder bewusst darauf
zurückgreifen müssen.

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1.1.1. Blogs der Mitglieder und Stellungnahmen der Gremien in das interne
Online-Netzwerk integrieren

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Für die Bezirke, Sektionen und Unterorganisationen muss es möglich sein, intern ehrliche
und ausführlichere Meinungen, Kommentare, Fragen und Verbesserungen z.B. auf ihre
Resolutionen, Stellungnahmen und Pressemitteilungen zu bekommen - dies von anderen
Mitgliedern und vor allem jedoch von den nationalen Mandatsträgern.

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Genauso interessant und aufwertend wäre es für die Mitglieder, die eigene politische
Webblogs im Internet betreiben, auf ihre Beiträge ein größeres parteiinternes Feedback zu
bekommen. Eine Moderation dieses Austauschs ist selbstverständlich vonnöten.

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1.1.2. Digitales Dokumentations- und Wissensarchiv erstellen

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Der Zeitaufwand für die Nicht-Berufspolitiker in der Partei, die inhaltlich arbeiten wollen, kann
systematisch reduziert werden, wenn zu den wichtigsten Themen im Internet für jeden
zugänglich, aktualisierte Datenbanken zur Verfügung stehen würden. Es wäre demnach
sinnvoll thematische Ansammlungen von wichtigen Dokumenten aufzubauen. Sinnvoll wären
auch „Factsheets“ anzulegen, welche neben einer thematischen Zusammenfassung und
einer Begriffs/Konzepterklärung auch die kritischen Punkte und z.B. die Positionen der
verschiedenen Parteien enthalten.

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Um einen Teil dieser Aufgaben zu bewältigen, besteht die Möglichkeit noch öfters CSJSchülern und Studenten Ferienjobs oder Nebenjobs anzubieten. Dies müsste natürlich in
Zusammenarbeit mit einem Ansprechpartner aus der Fraktion und/oder dem
Generalsekretariat geschehen.

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CSJ-Intern ist es wichtig, schnellstmöglich den, unter Punkt I, vom CSJ-Nationalkongress in
Auftrag gegebenen Positionskatalog zu schaffen und online verfügbar zu machen, damit
jedes neue CSJ-Mitglied einen schnellen und kompletten Überblick über alle aktuellen
Positionen der CSJ hat.

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Falls man ohne eigenes Extranet auskommen möchte, gibt es ausreichend Möglichkeiten, je
nach Ziel und Bezugsgruppe den Informationsaustausch online zu koordinieren.

1.2.

Facebook-Gruppen

Die CSJ verfügt neben ihrer öffentlich zugänglichen Facebook-Seite seit mehr als zwei
Jahren auch über eine geschlossene Facebook-Gruppe, welche über 100 CSJler umfasst
und mit dem Ziel benutzt wird, dass jedes Mitglied Aktivitäten, wichtige Neuigkeiten oder
interessante politische Inhalte teilen kann. Auch die CSV sollte das Potential der sozialen
Medien nicht nur extern, sondern auch intern nutzen.

1.3.

Online Pads

Die Pads ermöglichen es einer Gruppe online gemeinsam und gleichzeitig an Texten zu
arbeiten, wobei es am besten ist Onlinetreffen im Voraus zu verabreden. Dies ermöglicht
es vielen Teilnehmern ihre Ideen einzubringen ohne physisch an einer Sitzung teilnehmen
zu müssen und somit den Raum für Debatten zu erweitern.
Die CSJ muss diese Technologie noch gezielter und öfters nutzen. Wir raten der CSV
auch darauf, z.B. im Rahmen von Arbeitsgruppen, zurückzugreifen. Selbstverständlich ist
im Vorfeld dafür Sorge zu tragen, dass alle Betroffenen damit einverstanden sind und den
Gebrauch beherrschen.

1.4.

Newsletter

In der CSJ soll eine Newsletter 3 bis 4 Mal jährlich erscheinen und eine
Zusammenfassung der vergangen Monate beinhalten. Es gilt einen umfassenden
Rückblick darzustellen, den alle CSJ-Mitglieder erhalten.
Auf CSV-Ebene gibt es mittlerweile das Mitgliedermagazin „CSV ELO“, welches in
gedruckter Form teilweise diese Rolle erfüllt. Doch erscheint es nur 3 Mal im Jahr. Hier
könnte eine regelmäßig erscheinende E-Mail-Newsletter Abhilfe schaffen.
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Zusätzlich zur digitalen Kommunikation müssen jedoch in CSJ und CSV auch die eher
traditionellen Informations- und Kommunikationsstrukturen auf Verbesserungsmöglichkeiten
überprüft werden.

2. Traditionelle Kommunikation
2.1.

In der CSJ

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In der CSJ gilt es, eine effizientere Arbeitsaufteilung zwischen Exekutive, Nationalkomitee,
Bezirken, Sektionen sowie Schüler und Studenten anzustreben. Subsidiarität und
Dezentralisierung sollen hierbei als Leitmotiv angesehen werden. Die heutige
Gremienzusammensetzung (z.B. der CSJ-Exekutive) soll darauf überprüft werden, ob sie
eine optimale Koordination und Kommunikation leisten kann und gegebenenfalls sollen die
nötigen Veränderungen vorgenommen werden. Die weitere Kommunikation innerhalb der
CSJ und vor allem zwischen den verschiedenen Entscheidungsebenen (National, Bezirke,
Sektionen) muss später diesbezüglich angepasst werden. Der CSJ-Nationalkongress gibt
dem CSJ-Nationalvorstand den Auftrag innerhalb von sechs Wochen nach dem
Kongress einen Vorschlag für eine klare Arbeitsaufteilung vorzulegen und ein Treffen
zwischen Exekutive, Nationalvorstand, Bezirksvorständen, Vorstand von Schüler und
Studenten sowie sämtlichen Sektionsvorständen einzuberufen.

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Es ist auf jeden Fall nötig, dass der nationale CSJ-Vorsitzende und/oder Generalsekretär
verpflichtet wird, innerhalb einer Mandatsdauer, wenigstens einmal einer Vorstandssitzung
aller CSJ-Bezirke und der aktiven CSJ-Sektionen beizuwohnen. Andererseits sollte jeder
Bezirk und jede Sektion den Reflex zurückgewinnen, ihre Aktivitäten rechtzeitig und
systematisch, ohne Nachfrage, dem Nationalvorstand zu melden. Um den Kontakt zwischen
CSJ-Nationalvorstand und der CSJ-Basis zu verbessern, sollte im Regelfall ein Stammtisch
nach dem Nationalvorstand stattfinden.

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2.2.

Zwischen CSJ und CSV

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Wir sind uns bewusst, dass eine CSJ ihre Ziele nur erreichen kann, wenn es eine enge und
fruchtbare Zusammenarbeit mit den Gremien der CSV gibt. Wir sind stolz ein Teil der Partei
zu sein. Doch darf in der CSV daraus nicht das Verständnis entstehen, dass wir reine
Befehlsempfänger seien.

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Wir sprechen uns für regelmäßigere Gespräche zwischen CSJ- und CSVPräsident/Generalsekretär sowie einer Ansprechperson aus der Fraktion aus. CSV und CSJ
sollten sich stärker über ihre Vorhaben und Strategien absprechen.

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Es sollten sich gegenseitig Plattformen angeboten werden: wir wünschen uns, dass die CSV
Jugendliche auch außerhalb der Wahlkampagnen auf ihren Veranstaltungen auftreten lässt
und ihnen regelmäßig die Gelegenheit gibt, sich vor Publikum zu beweisen. Auch die CSJ
selbst, muss sich in diesem Punkt bessern, damit nicht immer nur die gleichen CSJ-Vertreter
oder allein nur CSV-Verantwortliche bei ihren Aktivitäten öffentlich in Erscheinung treten.

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Der CSJ-Nationalvorstand soll weiterhin 2 bis 3 Mal pro Jahr Mitglieder des CSVNationalvorstandes einladen. Falls es keine spezifischen Gründe gibt, diese Diskussion
geschlossen zu halten, sollen prinzipiell alle interessierten CSJ-Mitglieder dazu eingeladen
werden.
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2.3.
Innerhalb der CSV: Rollen klären und die Kommunikation diesbezüglich
neu ausrichten

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In der CSV wäre ein neues und für jeden eindeutiges Rollenverständnis zwischen den
verschiedenen Gremien wichtig. Die Statuten allein reichen als Erklärung nicht aus. So soll
die Partei eine ernsthafte Debatte darüber führen und damit auch gegenseitige
Missverständnisse aus dem Weg räumen, welche Rolle die verschiedenen Gremien der
Partei prioritär zu erfüllen haben. Wie sehen die Bezirke, die Sektionen, die
Unterorganisationen sich selbst und wie können sie sich am effizientesten für die
Gesamtstruktur einbringen? Welche Erwartungen und Wünsche gibt es? Eine optimale
Kommunikation kann erst nachher diesbezüglich ausgerichtet werden.

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Grundsätzlich ist die CSJ aber jetzt bereits der Meinung, dass vor allem die Mitarbeit der
Sektionen stärker gefordert werden und die Kommunikation mit ihnen überdacht werden
muss. Die Sektionsverantwortlichen sollen beispielsweise in ganz besonderem Maße über
die parteiinterne Aktualität unterrichtet werden, da sie die direkten Ansprechpartner der
zahlreichen Mitglieder sind, die in erster Linie lokal engagiert sind und sich nicht regelmäßig
auf Bezirksniveau oder auf der nationalen Parteiebene bewegen. Auch wird nicht jedes
Mitglied auf Online-Angebote eingehen wollen. Prinzipiell sollen die Bezirke eine regelrechte
Unterstützung für die Lokalsektionen sein, aber nicht den Hauptinformationsfluss zu ihnen
darstellen.

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3. Innerparteiliche Mediation

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Eine Partei ist und bleibt immer auch Machtinstrument. Es wird immer
Auseinandersetzungen und Machtkämpfe geben. Es wird extreme kollektive und individuelle
Stressmomente und knallharte Konflikte geben. Es wird Feindschaften, Enttäuschte und
Unzufriedene geben. In der CSV und auch in der CSJ.

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Soweit wie möglich, wollen wir jedoch eine Kultur des Respekts und der Solidarität in der
Partei wahren und fördern. So stellen wir unmissverständlich klar, dass wir uns dagegen
verwehren, dass ehrenamtliche Mitglieder, insbesondere Jugendliche, in oder außerhalb von
Parteigremien „zurecht gestutzt“, mit übler Nachrede oder Beleidigungen konfrontiert
werden. In einer christlich-sozialen Volkspartei erwarten wir uns, dass es diesbezügliche
keine Toleranz, sondern Konsequenzen gibt. Nicht im Sinne, dass man bestraft, sondern,
dass Fehlverhalten thematisiert und nicht totgeschwiegen wird. Denn je eher interne
Konflikte gelöst werden können, je eher auch Missverständnisse aufgeklärt werden, umso
besser.

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Dies heißt nicht, dass es keine (scharfe) Kritik und keine Vorwürfe gegen gewisses Verhalten
und öffentliche Stellungnahmen von Personen und Parteigremien geben kann. Im Gegenteil.
Es gilt sich öfters als bisher, respektvoll, aber bestimmt gegenseitig die Meinung zu sagen
und Bedenken im direkten Kontakt mitzuteilen.

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Insgesamt fehlt in der Partei aber eine offizielle Anlaufstelle, an die sich Mitglieder im
Ernstfall wenden können und die wenigstens versuchen könnte, sich mit den
angesprochenen Problemen im Detail zu beschäftigen. In diesem Punkt ist die Partei noch in
veralteten Mustern und Denkweisen alleiniger Disziplinarorgane steckengeblieben, die
jedoch nur in Extremfällen richten und zur Geltung kommen dürfen und können.

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Deshalb fordern wir die CSV-Parteiführung auf, eine offizielle, neutrale
Mediationsstelle zu schaffen oder eine diesbezügliche Partnerschaft mit externen
Dienstleistern einzugehen.

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III.

Weiterbildung der Mandatsträger und Mitglieder

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Die Partei braucht eine größere Bereitschaft der Mitglieder zur Eigeninitiative und ein
generelles Zutrauen von Seiten der Mitglieder, sich bei Veranstaltungen außerhalb der
Parteistrukturen öffentlich zu Wort zu melden. Zu den Grundvoraussetzungen für eine solch
aktive und konstruktive Diskussionsmentalität der Parteimitglieder gehört ein ausführliches
Weiterbildungsprogramm. Auch gilt es insbesondere Jugendliche sowie die Mandatsträger
der sogenannten „zweiten und dritten Reihe“ zu fördern und sie dabei zu unterstützen,
Wissenslücken sowie fehlende Kompetenzen aufzuarbeiten.

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Wir fordern die Parteiverantwortlichen deshalb auf, in Zukunft noch verstärkt in die
politische Weiterbildung der Parteimitglieder zu investieren. Die Weiterbildungen
müssen dabei sowohl das Erwerben
von Wissen, als auch das Entwickeln von
Kompetenzen umfassen.

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Wir wollen, dass alle Mitglieder die Möglichkeit erhalten, sich ein solides
Wissensfundament in den verschiedenen Bereichen der nationalen und
internationalen Politik sowie in der Geschichte und den Werten unserer Partei
aufzubauen (Beispiele: Einführung über den Finanzplatz, den Staatshaushalt, die
europäischen Institutionen, die christliche Soziallehre usw.).
Wir wollen, dass vor allem junge Mandatsträger (Abgeordnete, Mandatsträger auf
Gemeindeebene sowie die Mandatsträger innerhalb der Parteigremien, wie z.B. CSJSektionspräsidenten) bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen (Rhetorik,
Teammanagement, Konfliktlösung, Verfassen von Berichten, …) gefördert und so
gezielt auf die Bewältigung ihrer Aufgaben in- und außerhalb der Partei vorbereitet
werden. Wir wollen aber auch, dass ältere Mandatsträger sich verstärkt mit den
neuen Medien und den Kommunikationsmöglichkeiten des Internets (siehe Punkt II)
auseinandersetzen können.

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Im Vergleich zu früheren Bildungsangeboten der Partei, sind wir der Meinung, dass folgende
grundlegende Änderungen notwendig sind:

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Eine Planung der Weiterbildungen, die einen Zyklus von 2 Jahren (Mandatsdauer in
der CSJ) bzw. 3 Jahre (Mandatsdauer in der CSV) umfassen.

Eine sinnvolle politische Bildung überschreitet jedoch das alleinige Vermitteln von
Wissen und Kompetenzen. Das Erlernte muss auch regelmäßig praktisch angewandt
werden können. In diesem Sinne wollen wir die Parteiführung anhalten, bei der
Besetzung der Parteigremien sowie bei öffentlichen Auftritten verstärkt auch auf
junge Talente zu setzen.

Ein kohärenter Aufbau der Weiterbildungen in Verbindung mit den Themenkonventen
(siehe Punkt I).
Eine Koordination zwischen CSJ-Nationalvorstand und CSV-Führung über diejenigen
Weiterbildungen, die ganz spezifisch junge Mandatsträger und allgemein die
Parteijugend betreffen.

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Eine systematische Erfassung der Experten aus dem Pool der 10.000
Parteimitglieder, die fähig sind, Weiterbildungen in ihrem Kompetenzbereich
abzuhalten und auch bereit sind, dies zu tun (eine Aufgabe, die z.B. erleichtert wird
mit Hilfe einer Neuerfassung von Mitgliederdaten und des Extranets – siehe Punkt II).
Eine solche Liste sollte auch für den CSJ-Nationalvorstand verfügbar sein, um
autonom Weiterbildungen für die Parteijugend organisieren zu können.

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Wir sind uns bewusst, dass wir innerhalb der CSJ selbst viel bewirken können und eigene
Anstrengungen unternommen werden müssen. So wollen wir uns zum Ziel setzen:

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innerhalb der CSJ eine Art Debattierclub ins Leben zu rufen. In dessen Rahmen
würde man sich regelmäßig treffen, um gezielt das Argumentieren und Überzeugen
in verschiedenen Themenbereichen zu üben ;

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Allgemein wünschen wir uns, dass in der Partei die Lernkultur umfassend gepflegt wird.
Schwächen der jungen Mitglieder (z.B. bei der Rhetorik) sollen offen angesprochen und als
Partei gemeinsam behoben werden. Sie sollen aber nicht als Grund angesehen werden,
diese engagierten Jugendlichen zu demotivieren. Im Gegenteil, es gilt ihr Engagement zu
würdigen und sie weiterhin zu ermutigen.

Ein langfristiger Aufbau der Kompetenzen junger Mandatsträger, durch Kontinuität
und regelmäßiges Feedback. Ein Wochenende, in dessen Rahmen im
Schnelldurchlauf einige Konzepte und Übungen trainiert werden, reicht nicht aus, um
das Erlernte tatsächlich zu verinnerlichen. Um sich stetig verbessern zu können, wäre
es nützlich, dass praktische Erfahrungen (wie eigene öffentliche Reden) von
kompetenter Seite punkto Inhalt und Form bewertet werden.
Ein Festhalten der Weiterbildungen (z.B. der CSV-Akademie) auf Video. Die
Filmaufnahmen sollen den Parteimitgliedern (oder wenigstens den Mandatsträgern)
mithilfe eines zu schaffenden Extranets via Internet zugänglich sein (siehe Punkt II),
damit sie diese zeit- und ortsunabhängig verfolgen können.
Das Erstellen eines Bildungsarchivs innerhalb des CSV-Generalsekretariats und auf
dem zu schaffenden Extranet (Beispiel: eine Liste der wichtigsten Werke zur
christlichen Soziallehre). So können sich die Mitglieder im Besitz der richtigen
Informationen und Quellenangaben eigenständig weiterbilden.

eine politische Sommeruniversität einzuführen ;
uns über die Wiedereinführung eines Mentoringprogramms zu beraten.

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IV.

Rekrutierung und individuelle Förderung der Mitglieder

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Die CSJ muss als Jugendpartei stets auf die eigene Erneuerung achten und weitere
Jugendliche für ihre Sache hinzugewinnen. Die Entscheidung Mitglied einer politischen
Partei zu werden, ist immer ein persönlicher Entschluss, der ein Interesse für Politik und die
Identifikation mit den Grundsätzen sowie den Ideen einer Partei voraussetzt. Der Weg zur
Mitgliedschaft unterscheidet sich jedoch: einige wenige treffen diese Entscheidung, ohne
vorher je mit der CSJ/CSV in Kontakt gestanden zu haben. Andere Jugendliche werden
Mitglied, weil die CSJ sie auf Informationsständen oder bei Aktivitäten anspricht. Sehr viele
Jugendliche treten der Partei bei, weil Freunde oder Verwandte, die bereits Mitglieder sind,
sie zu einem politischen Engagement in der CSV motivieren konnten. So müssen wir
gemeinsam daran arbeiten, alle potentiellen Wege zur Mitgliedschaft optimal für uns
zu nutzen.

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Allerdings soll die CSJ nicht nur Rekrutierungsmaschine für die Partei sein, sondern den
aktiven Mitgliedern ein attraktives Angebot aus politischen und sozialen Aktivitäten, aus
Weiterbildungen, Förderung und politischen Karriereperspektiven anbieten können.

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1. Jugendliche für Parteipolitik interessieren und neue Mitglieder anwerben

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Um mit mehr potentiellen Mitgliedern in Kontakt zu treten, muss die CSJ (als Organisation
sowie die individuellen Mitglieder) verstärkt Präsenz auf den sozialen Netzwerken zeigen
und den eigenen Internetauftritt stetig modernisieren. Die CSJ soll des Weiteren regelmäßig
einen Stammtisch organisieren, zu dem sowohl alle Mitglieder, als auch Nicht-Mitglieder
eingeladen werden.

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Durch einen Ausbau der Beteiligungen von CSJ-Teams an Veranstaltungen wie dem
Landjugendtag, „Relais pour la vie“, „24 Stonnen Velo Wëntger“, „Walfer Vollekslaf“ usw.,
durch eine aktive Beteiligung von CSJ-Mitgliedern bei Veranstaltungen anderer
Organisationen (Konferenzen, Vorführungen, Jugendkonvents, Jugendparlament usw.) und
durch eine Unterstützung der Aktivitäten von Verbänden und Vereinen, können wir zeigen,
dass wir nicht abgeschottet von der Gesellschaft Politik betreiben und können wir neue
Kontakte knüpfen. Allerdings sollen all diese Aktionen auf keinen Fall nur mit dem
Hintergedanken in Angriff genommen werden, neue Mitglieder zu rekrutieren. Dies würde
sich mittel- bis längerfristig als kontraproduktiv erweisen.

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Die CSJ soll bei eigenen großen Veranstaltungen wie einem Parteistand auf der „Foire de
l’étudiant“ (wo unbedingt eine Lösung für eine erneute Präsenz aller Jugendparteien
gefunden werden muss) die Möglichkeit gezielter nutzen, neue Mitglieder zu rekrutieren. In
Zukunft setzt dies eine noch intensivere Vorbereitung solcher Informationsstände voraus. Es
muss stärker an unterschiedlichem und sehr spezifischem Informationsmaterial gearbeitet
werden. Die Mitglieder, die auf den Ständen stehen, müssen auch noch besser auf
Gespräche und Diskussionen vorbereitet werden (was im Grunde jedoch durch Umsetzung
der Punkte I, II und III garantiert wird). Doch auch die CSV-Mandatsträger müssen bereit
sein zu helfen und systematisch in die Planung miteinbezogen werden.

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Es müssen ferner zu erst einmal die Gelegenheiten ausgebaut werden, bei welchen man
den Kontakt zu interessierten Jugendlichen herstellen kann. In Zusammenarbeit mit der
CGJL und den anderen Jugendparteien soll es von offizieller Seite ermöglicht werden, auch
außerhalb der Wahlkämpfe, bspw. im Rahmen der „instruction civique“, regelmäßige
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Diskussionsrunden in Lyzeen zu organisieren. Es gilt die Schüler nicht anhand einer
radikalen Auslegung der „Neutralität“ vor Parteipolitik zu „schützen“. Es gilt sie, im Gegenteil,
in einem solch geregelten und geordneten Rahmen mit dem Pluralismus der politischen
Meinungen sowie den unterschiedlichen politischen Grundsätzen und Leitbildern zu
konfrontieren. Es liegt dann in unseren Händen, die Jugendlichen von unseren Ideen und
von unserer Partei zu überzeugen.

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Die CSV und CSJ sollen durch die Themenkongresse und –konvents (siehe Punkt I) selbst
auch interessante Plattformen schaffen, in dessen Rahmen Nicht-Mitglieder, die politisch
interessiert sind, an die Partei herangeführt werden können.

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2. Neue Mitglieder besser einbinden

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Es ist wichtig, dass die CSJ die neuen Mitglieder sofort besser einbindet und verhindert,
dass ausgerechnet neue Mitglieder ein Dasein als Karteileichen fristen, nur weil sie nicht zur
richtigen Zeit den richtigen Ansprechpartner in der CSJ (oder der CSV) gefunden haben. Die
Informationen über neue Mitglieder müssen deshalb schneller und konsequenter zu den
richtigen Personen gelangen. Der CSJ-Nationalkongress schlägt dem neuen
Nationalkomitee deshalb vor, eine Person in der CSJ explizit für neue Mitglieder
verantwortlich zu machen. Diese Person soll vom Generalsekretariat über jedes neue
Mitglied im CSJ-Alter automatisch und schnellstmöglich informiert werden und einen
direkteren, persönlichen Kontakt zum neuen Mitglied herstellen, sowie die CSJ-Exekutive
und die zuständigen Bezirks- und Sektionsverantwortlichen kontaktieren. Jedem neuen
aktiven Mitglied soll anfangs ein bereits erfahreneres CSJ-Mitglied als erste Bezugsperson
zur Seite gestellt werden. Dies soll auch diejenige Person koordinieren, der vom
Nationalvorstand die Zuständigkeit für neue Mitglieder zugeteilt wurde.

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Die Stammtische sowie vereinzelt offene Sitzungen der Gremien sollen es den neuen
Mitgliedern ermöglichen, sich schneller in den Alltag der Parteiarbeit einzubringen. Bei
Veranstaltungen, wie den Themenkongressen, dem jährlichen Sommerevent oder der
„Rentrée politique“ der CSJ sollten jedes Mal die neuen Mitglieder einzeln und persönlich
kontaktiert werden, um sie dazu zu motivieren an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Im
Rahmen dieser Veranstaltungen muss aber ganz besonders darauf geachtet werden, dass
die neuen Mitglieder entsprechend empfangen werden und sich leicht integrieren können.

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Nach der Einführung eines Extranets (siehe Punkt II), können neue Mitglieder schnell und
individuell in den Informationsfluss der Partei eingebunden werden. Die neuen (aber anfangs
auch die anderen) Mitglieder sollten zudem systematisch über ihre Erwartungen an ihr
parteipolitisches Engagement und ihre Interessengebiete (sowohl thematisch, als auch was
mögliche Aufgaben bei Aktivitäten betrifft, wie z.B. Filmen, Fotografieren usw.) befragt
werden. Dies würde es der CSJ und der CSV ermöglichen, gezielt auf die interessierten
Mitglieder zurückzugreifen, falls man Unterstützung benötigt. Schließlich muss das
Begrüßungspaket der CSJ für neue Mitglieder ausgebaut und attraktiver gestaltet werden.

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3. Ausländische Mitbürger für die Parteipolitik und die CSV begeistern
Für die CSJ ist es wichtig, dass sich auch ausländische Mitbürger stärker an dem politischen
Meinungsprozess innerhalb der Parteien beteiligen. Deshalb muss die CSJ das Gespräch
mit den Ausländerorganisationen suchen und versuchen auch Jugendliche ausländischer
Herkunft oder Nationalität zu einem parteipolitischen Engagement zu ermutigen. Das
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Infomaterial der CSJ soll deshalb nicht nur auf Luxemburgisch und/oder Deutsch, sondern
auch auf Französisch verfügbar sein.

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In der CSV muss im Rahmen der allgemeinen Rollenklärung der unterschiedlichen Gremien
(siehe Punkt II), die Bestimmung und die Hauptaufgaben der CSV International (zusammen
mit den Beteiligten) einmal ganz eindeutig festgelegt werden und alle Mitglieder der Partei
darüber informiert werden. Gegebenenfalls muss die Partei über Zusatzangebote und
weitere Schritte beraten.

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4. Einsatz belohnen durch individuelle Förderung - Motivieren durch
Partizipation

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Zum Fördern der Mitglieder gehört ein konsequenter Aufbau junger Kandidaten im Hinblick
auf die nächsten Wahlen. Eine Neuauflage des Mentoringprogramms von 2001 soll deshalb
ins Auge gefasst werden. Hiervon könnten diejenigen CSJ-Mitglieder profitieren, die viel Zeit
und Energie in ihr politisches Engagement stecken wollen.

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Auf nationaler Ebene sollen besonders die Arbeitsgruppen dazu dienen, potentielle
Kandidaten hervorzubringen. Die Verantwortlichen oder speziell designierte Mitglieder der
CSJ-Arbeitsgruppen sollen als CSJ-Sprecher in dem betroffenen Kompetenzbereich öfters
nach außen in Erscheinung treten und auch in die CSV-Arbeitsgruppen integriert werden.
Sie sollen sich in ihrem Bereich konsequent spezialisieren. Allgemein soll in der CSJ ein
Verteilen der Verantwortungsbereiche auf mehr Mitglieder ihre Stärken fördern und
Schwächen offenbaren. Die Partei soll durch ein Angebot an Weiterbildungskursen diesen
dann helfen ihre Schwächen zu überwinden (siehe Punkt III).

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Die Gemeindewahlen 2017 werden für die CSJ ein entscheidender Moment sein. Im
Vorfeld soll die CSJ ihre Mitglieder in Zusammenarbeit mit den CSV-Sektionen bestmöglich
auf die Aufgaben der Gemeindepolitik vorbereiten. Die Jugendlichen sollen sich durch ihr
Wissen und ihr Engagement als Kandidaten für die Gemeindewahlen aufdrängen, anstatt,
dass sich die Partei die Frage stellen muss, wo man Quotenjugendliche für die
Kandidatenliste finden kann. Auch den vier CSJ-Bezirksvorständen kommt in diesem
Zusammenhang eine wichtige Rolle zu, indem sie, zusammen mit dem CSJNationalvorstand, jetzt bereits aktiv nach potentiellen Kandidaten suchen. Auch sollen die
Bezirksvorstände öfters mit den CSJ-Sektionen oder den lokalen Kontaktpersonen
Aktivitäten in den Gemeinden ihres Bezirks organisieren, im Rahmen dessen sich potentielle
Jugendkandidaten ihrem „Heimpublikum“ präsentieren können. Dies ist am besten mit
Einbeziehung der CSV-Sektionen umzusetzen, bei mangelnder Bereitschaft dann aber auch
ohne diese. Wichtig ist es z.B. bei Themenabenden auch lokale Vereine und Organisationen
einzuladen, die sich in der Gemeinde, um die angesprochenen Probleme sorgen.

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Fraktion und Generalsekretariat sollen weiterhin auf aktive oder verheißungsvolle CSJler
zurückgreifen und ihnen Praktika, Ferienjobs oder Nebenjobs anbieten. Diese brauchen
unter den Mitarbeitern eine Referenzperson und müssen in ihren Aktivitäten entsprechend
begleitet werden (siehe Punkt II).

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5. Freundschaften
aufbauen
bezirksübergreifend) stärken

und

den

Zusammenhalt

(auch

Die CSJ ist ein Verein, in dem nicht nur gearbeitet wird, sondern in dem auch
Freundschaften geschlossen werden. Die Freizeitaktivitäten sind deshalb weiterhin nicht zu
vernachlässigen. Von den Sektionen, den Bezirken und auch national wird in der CSJ in
diesem Bereich im Laufe eines Jahres schon sehr viel angeboten. Doch muss eine
bezirksübergreifende Beteiligung an diesen Aktivitäten noch etwas stärker gefördert werden.

6. Ausscheidende CSJ-Mitglieder nicht verlieren

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Spätestens mit 33 Jahren ist in der CSJ Schluss. Und dann? Nur die wenigstens schaffen es
bis dahin ein national- oder lokalpolitisches Amt auszuüben. Auch nicht jeder hat das Glück
eine aktive und funktionierende CSV-Sektion in seiner Gemeinde zu haben. Und nicht jeder
wird in einen CSV-Bezirksvorstand gewählt. Themenkongresse und Themenkonvente
schaffen in diesen Fällen auch nur eine ungenügende Abhilfe.

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In seine Arbeit innerhalb der CSJ hat das Mitglied aber viel Zeit und Energie gesteckt. Die
Partei hat vielleicht auch einige Weiterbildungen finanziert. Dieses Leistungen und dieses
Potenzial dürfen nicht so einfach verloren gehen. Die CSJ, zusammen mit der CSV, muss
sich unbedingt Gedanken machen, wie sie verdienstvolle CSJler, die zum Zeitpunkt
ihres Ausscheidens keine CSV-Mandate ausüben, weiterhin in Parteistrukturen und
Gremien integrieren und ihnen weiterhin ein interessantes, politisches Engagement
ermöglichen kann. Die Partei, aber auch eine CSJ, muss den Kontakt zu diesen Mitgliedern
aufrechterhalten.

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Zudem muss die Partei stärker versuchen für Mitglieder in diesen Alterskategorien einige
familienfreundliche politische Aktivitäten anzubieten oder gewisse Veranstaltungen für Eltern
terminmäßig günstig zu legen (ein Vorbild wären zum Beispiel die „Midis de l’Europe“ des
Europahauses, die in der Arbeitswoche in den Mittagspausen stattfinden). Sehr positiv sehen
wir deshalb die Wiedereinführung des Familienfestes von 2013.

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IV.

Externe Kommunikation

786

1. Konstruktive Zusammenarbeit mit den Journalisten

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„Kommunikation ist die Basis der Demokratie. Sie ist ein wichtiges
Element zur Verwirklichung der demokratischen Mitsprache. (…) In
diesem Sinne können die Medien (…) ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn
sie frei sind von jedweder voreingenommener Einflussnahme. Die
Unabhängigkeit und Vielfalt im Medienbereich sowie die Freiheit der
Presse sind ein Grundpfeiler jeder freien und demokratischen
Gesellschaftsordnung.“

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CSJ-Grundsatzprogramm „Bausteng fir d’Zukunft“ (1992)

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Wir müssen den Journalisten immer respektvoll begegnen. Wir müssen ihnen ausreichend
Informationen geben, mit ihnen kooperieren und ihnen logistisch bei der Ausübung ihrer
Arbeit so weit wie möglich entgegenkommen. Trotz sozialer Netzwerke und eigener
Internetpräsenz bleiben die Medien (Print, Radio, TV und ihre Internetseiten)
ausschlaggebend zur Wahrnehmung der Partei in der Bevölkerung. Deshalb sollte in
Fraktion oder Generalsekretariat eine allgemein bekannte Kontakt- und Anlaufstelle für die
Journalisten bestehen. Diese muss aber selbst auch die nötigen Informationen haben, um
ihre Aufgabe erfüllen zu können.

2. Verstärkte dezentrale Nutzung der sozialen Medien

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Die Partei hat innerhalb der letzten zwei Jahre ihren Auftritt in den sozialen Medien stark
verbessert. Sie soll ihre Aktivität weiterhin konsequent ausbauen. Doch gilt, dass neben den
alltäglichen Aktivitäten, größere „Facebook“- Kampagnen zur Unterstützung von politischen
Prozessen und Botschaften langfristig geplant und umgesetzt werden müssen.

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Mehr noch als die Partei und ihre Gremien stehen die nationalen und lokalen Mandatsträger
selbst in der Pflicht. Die Mandatsträger müssen einsehen, dass die Kommunikation in den
sozialen Medien in erster Linie von der direkten, persönlichen Relation lebt. Wenn es ihr
Wunsch ist, dass die Partei auf Facebook, Twitter, … eine effiziente Kommunikation betreibt,
müssen sie selbst aktiv werden und mit ihren Konten diesbezüglich sowohl eigenständig
agieren, als auch systematisch Beiträge der Partei kommentieren, liken, retweeten, und
sharen. Für all diejenigen, die hier noch nicht aktiv sind, sollte die Partei mit Nachdruck eine
Weiterbildung anbieten und erklären, wie man vor allem „Facebook“ und „Twitter“ im
politischen Alltag konstruktiv nutzen kann.

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Damit die normalen Mitglieder in der Partei ihre sozialen Medienauftritte und Blogs auch von
Zeit zu Zeit parteipolitisch, aber unabhängig und eigenständig, nutzen können, haben CSV
und CSJ eine große Herausforderung zu meistern: eine interne Kommunikation auf die Beine
zu stellen, die nicht in erster Linie die Gremien, sondern das einzelne Mitglied in den
Mittelpunkt stellt (siehe Punkt II). Interne und externe Kommunikation müssen diesbezüglich
aufeinander abgestimmt werden. Zudem müssen die Mitglieder das Signal erhalten, dass
ihre politischen Stellungnahmen hier wie anderswo durchaus stark erwünscht sind und
wahrgenommen werden (siehe Punkt I).

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In der CSJ müssen wir das Management der eigenen Internetauftritte dezentralisieren, im
Sinne dass, die unterschiedlichen CSJ-Gremien eigenständig ihre Beiträge veröffentlichen
können. Wir sollen auch überlegen, inwiefern eine CSJ-Präsenz auf Twitter Sinn machen
kann. Schließlich müssen wir gemeinsam mit der CSV schauen, wie wir verstärkt auf
Videobotschaften zurückgreifen können.

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3. Integration der Beiträge von Parteigremien sowie der Mitgliederwebblogs
– nicht nur in der internen (siehe Punkt II), sondern auch in der externen
Kommunikation

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Die CSJ schlägt vor auf der Internetseite der CSV eine spezifische Rubrik für Blogs von
Parteimitgliedern anzubringen. Es braucht dafür aber eine faire, transparente und klare
Regelung, wie diese, sowie die Beiträge der unterschiedlichen Parteigremien (die vielleicht
nicht immer die Position der Parteiführung wiederspiegeln), hier in die externe
Kommunikation der Partei eingebettet werden.

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4. Miteinbeziehen junger Mitglieder bei Pressekonferenzen

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Wir begrüßen die Anstrengungen der Partei im Wahlkampf 2013 verstärkt junge Kandidaten
bei Medienauftritten miteinzubeziehen. Unser Wunsch für die Zukunft ist, dass die CSV bei
Pressekonferenzen junge Mitglieder weniger nur als Statisten benutzen. Sie sollten öfters die
Möglichkeit haben, das Wort zu ergreifen. Dies setzt selbstverständlich eine größere
thematische Spezialisierung der jungen Mitglieder und Training in solchen Auftritten voraus.

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Im Rahmen von CSJ-Pressekonferenzen sollen wir darauf achten, dass neben dem CSJPräsidenten, auch immer Vertreter der Exekutive beziehungsweise der CSJ-Arbeitsgruppen
aktiv daran teilnehmen können.

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5. CSJ-Redaktionsgruppe
Die CSJ soll eine Redaktionsgruppe für ihre interne und externe Kommunikation, aber vor
allem für die Zeitschrift „Schwaarzen Hond“ einsetzen. Für diese muss ein Konzept
entwickelt werden, welches spezifisch auf ein externes, jugendliches Publikum ausgerichtet
ist, ohne jedoch ein reines „Propaganda“-blatt im negativen Sinne des Wortes zu sein.

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„Mir wëlle méi“

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Was nun? Nach den Wahlen vom 20. Oktober 2013 ist die CSV immer noch die stärkste
Partei des Landes. Bei Weitem. Dennoch sind wir in der Opposition. Dies ist eine
Enttäuschung und entspricht sicher nicht unserer Wunschvorstellung. Es ist jedoch keine
Tragödie, kein Drama und kein Weltuntergang. Wir können jetzt – vielleicht glücklicherweise
– einige Baustellen in der Partei nicht mehr durch den Glanz einer Regierungsbeteiligung
aufwiegen oder verstecken. Wir können auch ein Umsetzen des CSV-Wahlprogrammes und
des Regierungsabkommens nicht länger bei Parteikongressen in den Vordergrund stellen
und bejubeln.

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Sicherlich sollten wir uns, wie es von einigen Seiten gefordert wird, Fragen über die jüngste
Vergangenheit stellen und diese gründlich aufarbeiten. In erster Linie sollten wir jedoch
nach vorne schauen. Wir sollten uns nun in den nächsten Monaten die Zeit nehmen,
gemeinsam über alle Aspekte einer modernen Partei zu diskutieren, unsere Strukturen
überdenken und uns ernsthaft über gegenseitige Wünsche, Annahmen und Anforderungen
unterhalten. Danach gilt es die nötigen Entscheidungen zu treffen und zusammen daran zu
arbeiten, diese umzusetzen. Lediglich ein “weiter so” können wir uns aber auf jeden Fall
nicht leisten. Wir brauchen Erneuerung.

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Die CSJ versteht die Erneuerung nicht nur als Forderung an andere. CSV und CSJ müssen
diesen Prozess gleichermaßen in Angriff nehmen und sollten sich dabei unterstützen. Als
Partner. Wir sind nicht an einem Machtkampf zwischen Jung und Alt interessiert. Wir wetzen
keine Messer. Uns geht es nicht um „Köpfe“. Doch sind wir entschlossen, nun einige der
Baustellen in der Partei schnell in Angriff zu nehmen. Deshalb werden wir all diejenigen
unterstützen, die unsere Sicht der Parteiarbeit teilen. Alle, die mit uns gemeinsam an der
Realisierung des vorliegenden Programms innerhalb der Partei arbeiten möchten.

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„Mir wëlle méi“ heißt für uns, dass wir eine Partei wollen, die weiter Zusammenhalt und
Geschlossenheit pflegt, doch auch offenere Plattformen für kontroverse Debatten und direkte
Demokratie fördert. Wir wollen eine Partei, in der auf breiter Basis, mit Einbeziehung der
ehrenamtlichen Mitglieder, an Zukunftskonzepten für Luxemburg und für seine Einwohner
gearbeitet wird. Wir wollen eine Partei, die keine Angst vor gelegentlichen
Meinungsverschiedenheiten hat. Wir wollen eine Partei, die bereit ist, sich von Zeit zu Zeit in
Frage zu stellen und in der konstruktive Kritik nicht sofort als personenbezogene Attacke, gar
als Beleidigung oder Verrat an Mandatsträgern und Partei angesehen wird. Wir wollen eine
richtige Denkfabrik.

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„Mir wëlle méi“ heißt für uns ferner, dass wir eine Partei wollen, die ihre Grundsätze stärker
als Maßstab für das eigene Parteileben nimmt. Wir wollen eine Partei, die das einzelne
Mitglied in den Mittelpunkt stellt. Sei es bei inhaltlichen Debatten oder der internen
Kommunikation. Wir wollen eine Partei, die allen Mitgliedern die Möglichkeit bietet, sich dank
ihres politischen Engagements zu entfalten. Wir wollen eine Partei, in der Solidarität und
Respekt immer großgeschrieben werden. Wir wollen eine christlich-soziale Gemeinschaft.

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„Mir wëlle méi“ heißt für uns schließlich, dass wir Vertrauen in die Partei und ihre Mitglieder
haben. Dass vieles zufriedenstellend läuft und teilweise hervorragende Arbeit geleistet wird.
Es bedeutet jedoch auch, dass wir uns noch verbessern müssen. Unsere Stärken gilt es zu

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erhalten und darauf aufzubauen. Unsere Schwächen und Defizite sollten wir systematisch,
von Grund auf und nachhaltig aufarbeiten.

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Es ist nun einmal eine riesige Herausforderung die Erwartungen von Berufspolitikern,
ehrenamtlichen Mandatsträgern und normalen Mitgliedern gleichermaßen zu erfüllen. Sind
die Erfahrungen, die Wissens- und Kompetenzfundamente doch extrem unterschiedlich. Und
haben wir alle doch sehr ungleiche Voraussetzungen und Möglichkeiten uns mit dem
Parteileben und der Politik zu beschäftigen.

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Dennoch müssen sich alle einbringen können. Für alle muss die Partei interessant bleiben.
Schlussendlich muss jeder Einzelne eine überzeugende Antwort auf die Frage finden
können: „Weshalb soll ich mich in der CSJ und der CSV engagieren?“

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  • 1. 1 2 3 4 5 6 7 „Mir wëlle méi“ Vom Wahlverein zur Denkfabrik
  • 2. 8 Der Weg zu einer modernen Mitgliederpartei 9 10 „Weshalb soll ich mich in der CSJ oder CSV engagieren? Wie kann ich mich durch meinen politischen Einsatz sinnvoll für die Partei und für die Gesellschaft einbringen?“ 11 12 13 14 15 Auf diese elementaren Fragen brauchen CSJ und CSV eine umfassende, attraktive und ehrliche Antwort. Wir brauchen eine Antwort, die nicht nur in unseren Werbetexten, sondern auch im politischen Alltag der Partei Bestand hat. So müssen wir uns gemeinsam und in aller Transparenz darüber einigen, was wir, als parteipolitische Vereinigung, den eigenen Mitgliedern überhaupt anbieten möchten und anbieten können: 16 17 18 19 20 21 Welche Rolle soll den normalen Mitgliedern und Freiwilligen in Zukunft in der Volkspartei CSV zukommen? Welche Mittel ist die Partei bereit darauf zu verwenden, dass vor allem auch die ehrenamtlichen Mitglieder ihre Rolle wahrnehmen können? Welche Kompromisse ist sie bereit einzugehen, um die Basis besser einzubinden und welche nicht? 22 23 24 25 26 Denn es reicht nicht Mitgliederkampagnen durchzuführen und sich gut zu verkaufen. Was wir den Interessierten versprechen, müssen wir halten können. Es reicht auch nicht stolz auf die 10.000 Karteimitglieder zu sein und immer mehr Rechte und Gremien in den Statuten zu verankern. Wir müssen die Strukturen mit Leben füllen und das Potenzial der Mitglieder nutzen. 27 Voraussetzung ist, dass in der Partei Klarheit über grundlegende Fragen herrscht: 28 29 30 31 32 Worin besteht für uns die Daseinsberechtigung der Partei? Was gehört alles zu ihren Aufgabengebieten? Wo liegen unsere Prioritäten und wie legen wir diese fest? Welche Ressourcen sind wir demzufolge bereit für welche Bereiche der Parteiarbeit zu investieren? Nach welchen Maßstäben bewerten wir Erfolg und wie belohnen wir welche Leistung? 33 34 35 36 37 Für die CSJ steht fest: eine limitierte Auffassung der Partei lediglich als Wahlverein teilen und wollen wir nicht. Selbstverständlich wollen wir zurück in die Regierungsverantwortung. Auch wollen wir die nächsten Gemeinderatswahlen erfolgreich meistern. Doch hat die Partei dabei nicht nur die Aufgabe Wahllisten zu füllen und Wahlkämpfe zu gewinnen. 38 39 40 41 42 43 Wir wollen in erster Linie eine Partei, die in ihren Strukturen Zukunftskonzepte entwickelt und für ihre Werte und die Umsetzung ihrer Ideen eintritt. Wir wollen eine Partei, die Lösungen für die Probleme der Menschen ausschafft. Dies sollte verstärkt Priorität innerhalb der Partei haben. Nur dann können wir Luxemburg und unseren Mitbürgern tatsächlich zu Diensten sein. Nur dann können wir der Gesellschaft einen realen Mehrwert bieten. 44 45 46 47 Dazu benötigt die Partei Dynamik und Begeisterung. Sie benötigt eine engagierte und kritische Basis. Sie benötigt auch unzufriedene Idealisten, die verändern und verbessern wollen. Sie benötigt Menschen, die sich durch ihr politisches Engagement mehr versprechen, als eine persönliche Karrieremöglichkeit. Menschen, die aus Leidenschaft und Überzeugung 2
  • 3. 48 49 handeln. Ihnen muss die Partei ihr Hauptaugenmerk widmen und den richtigen Förderungswie Gestaltungsrahmen bieten. 50 Vom Wahlverein … 51 52 53 54 55 56 57 58 59 Die Parteibasis ist im Augenblick sicherlich nicht untätig. Die CSV ist prinzipiell weder lahm noch schlapp. Wir haben durchaus unsere Stärken. So haben die letzten Jahre und speziell die Wahlkampagne eindrucksvoll gezeigt, dass die Partei bei Großveranstaltungen auf die Unterstützung der Mitglieder zählen kann. Ob „CSV on Tour“ oder „Juncker on Tour“, Kongress oder Wahlkonvent, Familien- oder Sommerfeste, ob Neujahrsempfänge oder ganz besondere Ereignisse wie „10 Joer Jidder Eenzelnen zielt“ - im Regelfall waren Zelte und Säle bis auf den letzten Platz gefüllt. So gelingt es der CSV ihr ganzes Potenzial zu entfesseln, wenn es darum geht, nach innen und außen das Bild einer starken Gemeinschaft zu vermitteln. 60 61 62 63 „Ich werde nicht vergessen, wie während der zurückliegenden Wahlkampagne an einem Wochenende, Mitte September, im ganzen Land die CSV-Plakate aufgestellt wurden. Im ganzen Land haben sich hunderte von Mitgliedern auf einen Schlag mobilisiert.“ 64 CSV-Parteipräsident Michel Wolter (CSV ELO im Januar 2014) 65 66 67 68 Doch so leicht und selbstverständlich, wie es oft den Anschein hat, ist diese Mobilisierung „auf einen Schlag“ nicht. Hinter den Veranstaltungen - hinter jeder Mobilisierung - stecken Planung und eine umfangreiche Kraftanstrengung der Parteizentrale und Mandatsträger. Dahinter verbergen sich zudem finanzielle Investitionen, die die Partei bereitwillig tätigt. 69 70 71 72 73 74 Nicht nur materiell wird kräftig in diese Mobilisierung investiert. Auch gibt es reichlich Anerkennung für die Gremien und Militanten, die hier mit anpacken. Sorgfältig wird den Parteimitgliedern signalisiert, dass ihre Anwesenheit erwünscht und für die Partei von großem Nutzen ist. So ist es wenig überraschend, dass vor allem die Fähigkeit der Bezirke, Sektionen und Unterorganisationen ihre eigenen Mitglieder bei Veranstaltungen zahlenmäßig zu aktivieren, als Qualitätsmaßstab und Bewertungskriterium ihrer Leistung gilt. 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 Diese zelebrierte Einigkeit und Stärke haben durchaus ihre Existenzberechtigung. Sind sie doch für den Zusammenhalt und die Motivation in der Partei unentbehrlich. Die CSJ will diese Bemühungen deshalb nicht grundsätzlich in Frage stellen. Doch wollen wir die berechtigte Frage aufwerfen, ob die Wertschätzung und die Ressourcen der Partei - ob Fördermechanismen, Zeit, Geld und Energie – zu genügend auch anderen, genauso wichtigen Bereichen der Parteiarbeit zugeteilt werden. Denn insgesamt stellen wir doch fest, dass unsere Stärken, wie auch die Haltung und Erwartung der Partei vor allem auf die kontrollierte, erfolgreiche Bewältigung von Veranstaltungen und Wahlkämpfen, auf das Erscheinungsbild und damit auf den Macht- und Autoritätserhalt der nationalen Mandatsträger ausgerichtet ist. Die Förderung der internen Demokratie, der dezentralen Meinungsbildung, einer Kultur des Debattierens mit dem Ziel der Problemlösung sowie die Stärkung der Eigenverantwortung der Mitglieder kommen hier zu kurz. 87 88 „Wenn Solidarität auf Machterhaltung und Zustimmung zu einer Person reduziert wird, dann verliert sie für alle diejenigen ihren politischen Sinn, die unter Politik 3
  • 4. 89 90 nicht nur die Ausübung von Regierungsmacht, sondern die inhaltliche Gestaltung der Entwicklung unseres Gemeinwesens verstehen.“ 91 Kurt Biedenkopf (Zeitsignale) 92 … zur Denkfabrik 93 94 95 96 97 98 99 Um ihre Rolle als gestalterische Kraft und Ideenschmiede erfüllen zu können, muss die CSV im Innern, in ihren Prioritäten und in ihrer Organisation, eine neue Balance zwischen professionellem, zentralistischem Machtinstrument und basisdemokratischer, partizipativer Diskussionsplattform finden. Das politische Engagement der Parteibasis darf sich nicht nur größtenteils auf die logistische Mithilfe und die Präsenz auf Festen und Feiern, auf „Klatschund Jubelkongresse“ beschränken. Wir wollen mehr. Unsere Ambition ist es die Ansprüche des früheren Parteipräsidenten François Biltgen in die Realität umzusetzen. 100 101 102 103 104 105 106 „Das Motto ist ein Dreifaches: erneuern, denken, diskutieren. (…) Unter unseren Mitgliedern schlummern viele Talente. Wir werden dieses Potenzial in neuartigen Arbeitsmethoden zu nutzen wissen. (…) Denn die CSV möchte zur besten Denkfabrik des Landes werden. Regierung und Parlament sind dem Alltäglichen, dem Kurz- und Mittelfristigen verpflichtet. Die Partei kann und muss langfristig denken. (…) Eine Partei ist mehr als ein Wahlkampfverein und sogar eine Parlamentsfraktion. “ 107 François Biltgen (CSV-Profil am 20. Oktober 2006) 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 Auf dem Weg zur Denkfabrik gilt es die Arbeitsmentalität in der CSJ und CSV zu verändern. Es gilt nicht länger nur Parteidisziplin und zelebrierte Geschlossenheit zu pflegen, sondern Ideenkraft und Eigeninitiative zu fördern. Dazu muss der geeignete Rahmen errichtet werden, in dem sich diese Fähigkeiten entwickeln können. Es gilt die Ressourcen der Partei neu zuzuordnen und unsere Maßstäbe neu auszurichten. Es gilt sich von angewöhnten Verhaltensmustern zu verabschieden. Kann es bspw. weiterhin als nützlich betrachtet werden, den Erfolg aller Kongresse, Konferenzen und Rundtischgesprächen ausschließlich an der Anzahl der Anwesenden und der „guten“ Stimmung zu messen? Ist es nicht vielmehr notwendig, dass wir uns im Innern bei Haltung und Funktionsweise stärker auf die Grundprinzipien einer christlich-sozialen Partei besinnen? Sollen es nicht gerade diese unsere - Grundsätze sein, die uns als Maßstab dienen? 119 120 121 122 „Die Aussagen dieses Grundsatzprogramms sollen somit eine eindeutige Leitlinie für künftige Entscheidungen auf allen Ebenen der Partei sein. Wir sehen in diesem Grundsatzprogramm eine wichtige Grundlage zur weiteren Arbeit unserer Partei (…).“ 123 CSV-Grundsatzprogramm 124 125 126 127 128 129 Die CSV definiert sich seit ihrer Gründung als fortschrittlich und konservativ. Sie ist wertkonservativ, aber keineswegs strukturkonservativ. Es geht darum Fortschritt anzustreben, sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen, Offenheit gegenüber Veränderungen zu zeigen, uns jedoch an unseren bewährten Grundprinzipien zu orientieren. Auch intern, in unserer Arbeitsweise, ist es wichtig, unmissverständlich zu zeigen, dass wir unseren eigenen Grundsätzen Bedeutsamkeit und Vertrauen schenken: 4
  • 5. 130 131 „Wir wollen innerparteiliche Demokratie und aktive Mitwirkung aller Mitglieder und Freunde an der politischen Willensbildung. 132 (…) 133 134 135 136 Jeder (Mensch) belebt unsere Gesellschaft durch sein kreatives Denken, sein kritisches Bewusstsein und sein verantwortungsbewusstes Handeln. (…) Unser politisches Handeln orientiert sich demnach am Einzelnen und an dessen Einbindung in die Gesellschaft. 137 (…) 138 139 140 141 Freiheit ist ein zentrales unveräußerliches Menschenrecht. Es beinhaltet die Eigenverantwortung des Einzelnen, das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht zur Mitsprache sowie zur Mitbestimmung und –gestaltung der gesellschaftlichen Angelegenheiten. 142 (…) 143 144 Subsidiarität bedingt, Entscheidungs- und Handlungsgewalt zu dezentralisieren und Basis bezogen zu gestalten. 145 (…) 146 147 148 149 150 151 152 153 154 Wir setzen uns ein für eine aktive Bürgergesellschaft. (…) Wir bauen auf partizipative Demokratie und Mitbestimmung, (…). Eine aktive Bürgergesellschaft lebt vom bürgerschaftlichen Engagement des Einzelnen. (…) Eine aktive Bürgergesellschaft braucht Regeln in deren Rahmen es möglich ist, auf demokratische Weise verschiedene Meinungen zum Ausdruck zu bringen. Deshalb sollen demokratische Ausdrucksformen wie z.B. ausgeweitete Konsultationsrunden oder auch Referenden einen größeren Platz in unserem institutionellen Gefüge bekommen. (…) Repräsentative und direkte Demokratie ergänzen sich.“ 155 CSV-Grundsatzprogramm 156 157 Aus diesen Grundprinzipien sowie den Herausforderungen für die Partei ergeben sich einige Verpflichtungen für CSJ und CSV: 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 Wir müssen die Basisdemokratie in der Partei stärken. Trotz Fortschritten in letzter Zeit, gilt es die Partei nun mit allem Einsatz von unten, von der Basis her, zu dynamisieren. Es muss der Partei und ihren Mandatsträgern besser gelingen, die ehrenamtlichen Mitglieder bei inhaltlichen Fragen einzubinden. Denn die Partei soll das einzelne Mitglied aufrichtig in den Mittelpunkt stellen. Sie soll ihn weniger als passiven Konsumenten von Parteiveranstaltungen und -beschlüssen ansehen, sondern als deren Träger und Schöpfer. Die Partei muss die Mitglieder darin bewusst fördern und fordern. Sie muss ihnen das Verantwortungsgefühl für die inhaltliche Positionierung der Partei zurückgeben und die angewöhnte Passivität aufbrechen. 5
  • 6. 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 „Die 10.000 Mitglieder besser und effizienter einbinden, lautet die Devise. Die Stärkung der CSV als Mitgliederpartei bedeutet jedoch auch offensivere Wege und Formen der Kommunikation zu gehen, u.a. mit Hilfe von Internetforen, thematisch orientierten Reflexionsgruppen oder Netzwerken. Gefragt sind Mitdenken und –diskutieren, jedoch vor allem auch Mitentscheiden im Hinblick auf neue Perspektiven in unserer Gesellschaft.“ Marco Schank (CSV-Profil am 9. Dezember 2006) Die CSV darf die zusätzlichen Mühen nicht scheuen, kohärente basisdemokratische Entscheidungsprozesse zu etablieren. So wollen wir bewusst den anstrengenden Weg der Mitgliederentscheide und systematischen Delegiertenabstimmungen gehen. Entscheidungen der Basis müssen aber auch einen Einfluss auf die offizielle Position der Partei haben. Die Angst vor Kontrollverlust und einer eingeschränkteren Berechenbarkeit darf die Parteiführung dabei nicht abschrecken. Die CSV soll sich und den eigenen Mitgliedern zutrauen, offen und kontrovers über politische Inhalte zu diskutieren. Sie soll die notwendige Kultur und Bedingungen dafür schaffen, konstruktiv über Positionen zu streiten und die verschiedenen Meinungen ernsthaft auszudiskutieren. Nur nach diesem Prozess, haben unsere Entscheidungen die notwendige Legitimität - auch bei denjenigen Mitgliedern, deren Meinung schlussendlich in der Partei noch nicht oder nicht mehr mehrheitsfähig ist. Wir benötigen eine ausgeprägte Praxis der Selbstkritik und Bescheidenheit. Uns regelmäßig in Frage zu stellen, soll als wichtiger Bestandteil der Parteiarbeit angesehen werden. Konstruktive Kritik an der Sache ist zu ermutigen und ernst zu nehmen. Sie ist nicht mit Verrat an Personen oder der Partei gleichzustellen. Die Verantwortung liegt bei der Parteiführung den passenden Rahmen für Kritikausübung bereitzustellen. Wir müssen parteiinterne Konflikte lösen und dürfen sie nicht gären lassen. Wir wollen eine Partei, in der Meinungsfreiheit, aber auch gegenseitiger Respekt und Solidarität großgeschrieben werden. Dazu ist es nötig, dass wir diesbezügliches Fehlverhalten, auch innerhalb der Gremien, nicht totschweigen und tolerieren, sondern thematisieren und aktiv alles daransetzen, Konflikte sofort aus der Welt zu schaffen. Wir müssen die einzelnen Mitglieder darin unterstützen, ihre politischen Talente zu entwickeln und an ihren Schwächen zu arbeiten. Unsere Mitglieder sollen in der Lage sein, in der Gesellschaft die aktive Bürgergesellschaft zu prägen und aktiv mitzugestalten. Sie müssen fähig sein, ihre Verantwortung sowohl in den Gremien der repräsentativen, als auch in Anwendungen der partizipativen Demokratie bestmöglich wahrzunehmen. 214 6
  • 7. 215 216 217 218 219 220 221 Die Maßnahmen, die wir dazu ergreifen müssen, betreffen zahlreiche Bereiche der Parteiarbeit: I. II. III. IV. V. Inhaltliche Partizipation, Diskussions- und Entscheidungsprozesse Parteiinterne Kommunikation Weiterbildung der Mandatsträger und Mitglieder Rekrutierung und individuelle Förderung der Mitglieder Kommunikation nach außen 7
  • 8. 222 223 I. Inhaltliche Partizipation, Diskussions- und Entscheidungsprozesse 224 225 226 227 228 229 230 231 Partizipation darf nicht nur ein Recht auf dem Papier, sondern muss gelebte demokratische Auseinandersetzung sein. Für alle. Bei inhaltlichen Debatten muss die Partei deshalb besser auf die unterschiedlichen Erwartungen sowie Einschränkungen der verschiedenen großen Mitgliedergruppen eingehen. So haben Berufspolitiker, ehrenamtliche Mandatsträger und normale Mitglieder nicht alle gleich viel Zeit sich mit Politik zu beschäftigen und besitzen auch nicht dasselbe Wissen über die Themen. Dies gilt es zu berücksichtigen. Auch wollen wir bei der Art und Weise, wie die wichtigsten Posten in der Partei besetzt werden, darüber nachdenken, ob man nicht ein Mehr an Demokratie wagen soll. 232 233 234 235 Wir wollen in der Partei einen partizipativeren, aber einen immer noch effizienten Diskussions- und Entscheidungsprozess etablieren. Es geht uns nicht darum, ergebnislose Plauderstunden zu organisieren. Diese Zielsetzung wird demnach eine aufwändige Planung und weitere Ressourcen in Anspruch nehmen. 236 237 238 239 240 Die zusätzlichen Mühen werden sich aber auch indirekt für die Partei lohnen. Zum einen wird die Partei an Attraktivität und positiven Image hinzugewinnen. Zum anderen werden nachher mehr Mitglieder in Gesprächen und auf Veranstaltungen, sowie auf den sozialen Medien wie Twitter und Facebook, fähig und bereit sein, für die Positionen der CSV einzutreten. Somit wird sich die Kommunikation der Partei verbessern. 241 „Voir, juger, agir“ 242 243 244 245 246 247 248 249 „Die Grundsätze der (katholischen) Soziallehre lassen sich gewöhnlich in folgenden drei Schritten verwirklichen: Zunächst muss man den wahren Sachverhalt überhaupt richtig sehen; dann muss man diesen Sachverhalt anhand dieser Grundsätze gewissenhaft bewerten; schließlich muss man feststellen, was man tun kann und muss, um die überlieferten Formen nach Ort und Zeit anzuwenden. Diese drei Schritte lassen sich den drei Worten ausdrücken: sehen, urteilen, handeln.“ 250 Papst Johannes PP. XXIII (Enzyklika Mater et Magistra) 251 252 253 254 255 Wir müssen die Grundlagen für das „sehen“, also die Vorbereitungsphase für die Diskussions- und Entscheidungsmomente in der Partei, mit Bezug auf die ehrenamtlichen Mitglieder stärker pflegen. So müssen sie die notwendige Zeit erhalten, um sich auf die Debatten einstellen zu können. Sie müssen im Vorfeld Informationen erhalten und ihr Wissen, mit Unterstützung der Partei, im Laufe ihrer Mitgliedschaft erweitern können. 256 257 258 259 260 261 262 263 Ausdrücklich begrüßen wir deshalb die Einführung der CSV-Akademie und des Mitgliedermagazins CSV ELO. Wir fordern die zukünftigen Parteiverantwortlichen jedoch auf, diese Fortschritte konsequent auszubauen. Damit aber eine grundlegende, kollektive Nutzung des Wissens der Partei umsetzbar ist, müssen die Möglichkeiten des Internets für die interne Kommunikation und den Informationsaustausch (z.B. mit Hilfe eines gepflegten Extranets: Forum, Pads, Chats, Agenda, Datenbank, Bildungsarchiv, ...), quer durch die ganze Partei vermittelt und verinnerlicht werden (siehe auch Punkt II. interne Kommunikation und Punkt III. Weiterbildungen). 8
  • 9. 264 265 266 267 In erster Linie braucht unsere Partei aber Arbeitsgruppen, die sich nicht nur auf die Berufspolitiker beschränken, und die Einführung von Themenkongressen/-konventen, die für alle Mitglieder zugänglich sind. 1. Arbeitsgruppen 268 269 270 271 272 273 274 275 Die CSJ wird weiterhin Arbeitsgruppen einsetzen, die den Interessen der Mitglieder entsprechen und die wichtigsten politischen Themen abdecken. Die wohl größte Aufgabe für die CSJ wird es sein, dass einige Mitglieder sich in wenigen Bereichen tiefgreifend spezialisieren müssen. Nur so, kann die CSJ in der Partei nicht nur eine eigene allgemeine Sichtweise, sondern öfters auch konkretere Lösungen im Sinne der Jugend beitragen. Nur so, kann auch die Verantwortung über die thematische Arbeit innerhalb der CSJ auf mehrere Schultern verteilt werden und die CSJ sich in der Außendarstellung personalmäßig breiter aufstellen. 276 277 278 279 Auch in der CSV würden wir offene Arbeitsgruppen begrüßen. Sollte die Partei jedoch auf den Weg von Arbeitsgruppen mit restriktivem Zugang gehen, fordern wir, dass das CSJNationalkomitee das Recht erhält, in jede Arbeitsgruppe wenigstens zwei Mitglieder zu berufen. 280 281 Ein Erfolg der Arbeitsgruppen setzt vor allem das Engagement und den Willen der nationalen Mandatsträger voraus. Zudem muss ihre Arbeit von Mitarbeitern der Partei begleitet werden. 282 2. Themenkongresse und -konvente 283 284 285 286 287 Anstatt, wie bisher in der CSJ üblich, sämtliche Themen auf einem jährlichen Kongress zu behandeln, wollen wir regelmäßig auf Themenkongresse zurückgreifen. Da sämtliche Mitglieder der CSJ auf den Kongressen stimmberechtigt sind, stellt dies statutarisch kein Problem dar. Die inhaltliche Vorbereitung der Kongresse soll den CSJ-Arbeitsgruppen obliegen. 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 Wir sind uns bewusst, dass sich die Situation in der CSV viel komplizierter und komplexer gestaltet. Dennoch treten wir auf Parteiebene für das Abhalten des einen oder anderen Themenkonvents (mit Workshops) im Jahr ein, zu denen alle Mitglieder eingeladen werden. Die CSV als größte Partei Luxemburgs mit ihren 10.000 Mitgliedern hat hierfür, anders als vielleicht kleinere Parteien, die nötige kritische Masse. Dies hat sie auch in den vergangenen Monaten durch den Erfolg anderer Großveranstaltungen unter Beweis gestellt. Im Vorfeld, der für das Jahr 2015 geplanten Referenden, würden wir beispielsweise nach den Europawahlen ein Themenkonvent zur „Demokratie in Luxemburg“ (Wahlrecht für Ausländer, politische Beteiligung der Jugend (inklusive Wahlrecht ab 16), Wahlsystem und Mandatstrennung oder –einschränkung, usw.) oder ganz allgemein zu sämtlichen Referendumsfragen vorschlagen. Auch hier soll die inhaltliche Vorbereitung in den Arbeitsgruppen erfolgen (falls es zu den jeweiligen Themen eine Arbeitsgruppe in der Partei gibt). 301 302 303 304 Wir brauchen heutzutage eine solch nationale Plattform in der Partei, wo jedes einzelne Mitglied sich in eine offene Diskussion einschalten und man zusammen frei debattieren kann. Ohne die Mehrheitsposition irgendeines Gremiums verteidigen zu müssen (wie es für Delegierte Pflicht ist). 9
  • 10. 305 306 307 308 309 310 311 312 Ein CSV-Themenkonvent soll Vorschläge äußern, aber keine endgültige Entscheidung treffen, so, dass wenigstens am Anfang keine große Statutenreform notwendig ist. Durch den konsultativen Charakter können Themenkonvente den Parteimitgliedern des Weiteren eine interessante Möglichkeit bieten, Freunde und Kollegen ohne Parteikarte an die CSV heranzuführen. Der konsultative Charakter erleichtert es zudem auch Minderheitenmeinungen, die sich auf dem Konvent hervorgetan haben, mit ihrer jeweiligen Argumentation schriftlich festzuhalten. Somit bleiben diese im kollektiven Gedächtnis der ganzen Partei und gehen nicht verloren. 313 314 315 316 Wichtig ist, dass solche Themenkonvente wenigstens zwei, drei Monate im Voraus angekündigt werden. Anders ist eine anständige Vorbereitung für die interessierten Mitglieder nicht zu gewährleisten. Des Weiteren ermöglicht es diese langfristige Planung die parteiinternen Weiterbildungen inhaltlich gezielt auf die Themenkonvente abzustimmen. 317 318 319 320 321 Über die endgültige Position der Partei entscheidet natürlich der darauffolgende Nationalkongress, in dessen Rahmen sich dann auch die Gremien (Bezirke, Sektionen und Unterorganisationen) positionieren und die Nationaldelegierten abstimmen können. Solch ein ganztägiger Kongress könnte morgens interner Arbeitskongress und mittags Präsentationsund „Jubelkongress“ sein. 322 323 324 325 Es ist jedoch wichtig, dass nachher allen Mitgliedern die Entscheidungen (beispielsweise mit Hilfe eines Extranets) ausreichend erklärt und dargelegt werden, besonders was Abweichungen zu ihren Vorschlägen, die sie auf dem Themenkonvent formuliert haben, betrifft. Sie müssen unbedingt ein umfangreiches Feedback auf ihre Vorschläge erhalten. 326 327 328 Daneben soll sich die Partei über eine Prozedur einig werden, wie die Mitglieder sich im Rahmen solcher Debattenzyklen auch online einbringen können und sie soll darüber beraten, wie die Diskussionen am besten parteiexterne Experten miteinschließen können. 329 330 331 Eines ist dabei klar: dies ist nicht allein durch Parteizentrale und Fraktion zu bewältigen. Ohne organisatorische Mithilfe ehrenamtlicher Mitglieder wird ein solches Unterfangen nicht zu stemmen sein und ist zum Scheitern verurteilt. 332 3. Themenangebot 333 334 335 336 CSJ und CSV sollen nicht nur in den Prozeduren vielfältiger werden, auch das Spektrum der Themen gilt es auszuweiten. Dies kann zusätzlich dazu beitragen, dass sich mehr Mitglieder inhaltlich einbringen. So gilt es vor allem die wichtigen Themen rundum den Datenschutz und allgemein rundum das Internet stärker zu behandeln. 337 338 339 340 341 342 343 344 345 Der CSJ-Nationalkongress erteilt dem neuen CSJ-Vorstand deshalb den Auftrag, eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die bis zum 30. September 2014 alle Resolutionspapiere sowie Stellungnahmen der CSJ der letzten 20 Jahre durchnimmt und daraus ein einziges, übersichtliches Dokument verfasst. Aus diesem soll klar hervorgehen, wie die CSJ, vor allem in Politikbereichen in denen man sich etwas länger nicht mehr geäußert hat, heute positioniert ist. Dieses Dokument soll nachher allen CSJ‘lern zur Verfügung stehen und dazu dienen, zusammen mit der CSJ-Basis inhaltliche Lücken zu schließen oder veraltete Positionen zu aktualisieren. Wegen der Europawahlen, soll die Arbeitsgruppe jedoch speziell ihre Arbeit über das Thema Europa bis zum 3. März 2014 abschließen. 10
  • 11. 346 4. Mitgliederentscheide 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 Die Partei soll in Betracht ziehen bei den wichtigsten Postenbesetzungen (bspw. Parteipräsident) eine Urabstimmung der Mitglieder einzuführen. Eine solche Wahl würde der gewählten Person eine größere Legitimität gewähren, allein schon in der eigenen Partei gegenüber anderen Mandatsträgern. Dadurch würde vor allem bei einer Regierungsbeteiligung die Rolle der Partei gestärkt. Zudem würde dies zu einem innerparteilichen (und von der Partei reglementierten) Wahlkampf führen, wo die Kandidaten im Vorfeld ihre konkreten Pläne und Ideen für die Zukunft der Partei darlegen und über diese mit der Basis diskutieren müssen. So könnten die Mitglieder mit ihrer Wahl die Richtung stärker beeinflussen, in die, die CSV von der Parteiführung gelenkt wird. Um die Partei optimal zu leiten und einen gemeinsamen Plan umzusetzen, ist es unserer Meinung nach zudem wichtig, dass Parteipräsident und Generalsekretär in Zukunft zusammen als Team kandidieren – so, wie es bereits in der CSJ üblich ist. 359 360 Die CSV soll außerdem darüber beraten, ob nicht auch bei gewissen inhaltlichen Fragen (bspw. bei einem Koalitionsprogramm) Mitgliederentscheide sinnvoll sein können. 361 362 363 364 5. Diskussionskultur in allen Gremien fördern Es ist unerlässlich, den Mandatsträgern der Parteigremien Weiterbildungen über Diskussionsmoderation usw. anzubieten, um ihnen zu helfen, die parteiinternen Debatten konstruktiv leiten zu können. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. 11
  • 12. 365 II. Parteiinterne Kommunikation 366 367 368 369 370 Die Kommunikation innerhalb der CSV wird immer wieder kritisiert werden und nie alle Mitglieder ganz zufriedenstellen. Eine ständige Infragestellung ist trotzdem gerechtfertigt und sogar bitter nötig, da Wissen und Informationen die wichtigsten Ressourcen einer politischen Organisation sind. So trägt die interne Kommunikation maßgeblich zum Erfolg der Partei bei. Ihr Management muss deshalb immer wieder überprüft und optimiert werden. 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 Die Verfügbarkeit von Wissen innerhalb der CSV darf nicht als Privileg aufgefasst werden. Die größte Herausforderung und Priorität der internen Kommunikation soll nicht daraus bestehen, wichtige Informationen möglichst geheim zu halten oder den Austausch möglichst unverfänglich zu gestalten, sondern daraus, wie ein reger und umfassender Informationsaustausch, eine ausgeprägte Interaktion, von der Parteileitung an die Gremien/Mitglieder, von den Gremien/Mitgliedern an die Parteileitung und zwischen den Gremien/Mitgliedern garantiert werden kann. Für die Begrenzung einer Information auf gewisse Mitgliedergruppen muss es gute Gründe geben. Die Gründe dürfen aber auf keinen Fall lediglich darin bestehen, dass der Zugang zu diesen Informationen mit innerparteilichen Machtchancen einzelner Personen verbunden ist. Um Vertrauen zu schaffen, muss die Kommunikation klar, ehrlich und offen sein. 382 So muss u.a. gewährleistet sein, dass die Parteiführung den Mitgliedern: 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 die nötigen Informationen, Erklärungen und Dokumente liefert, um sich rechtzeitig auf inhaltliche Diskussionen innerhalb der Partei und in der Gesellschaft vorbereiten zu können (wie beispielsweise die vorgeschlagenen Themenkonvente); Plattformen (im Internet) bietet, wo diese bei Bedarf in direkten Kontakt zu den nationalen Mandatsträgern treten können und umgekehrt Mandatsträger bspw. auf Fragen, Meinungen und Stellungnahmen von Parteigremien wie der CSJ oder einzelner Mitglieder intern reagieren und Feedback geben können; die Entscheidungen der Parteigremien umfassend erklärt, damit alle Mitglieder sie nachvollziehen können (z.B. als Reaktion auf Themenkonvente); ihre Argumentationen liefert, um die Positionen der Partei überzeugend nach außen vertreten können. 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 Die Mitglieder selbst sowie alle Parteigremien können und sollen jedoch zu diesem Informationsfluss beitragen. Sie müssen ihre Meinungen ehrlich mitteilen, ihre Stellungnahmen und Positionen der internen Kritik anderer Mitglieder und anderer Gremien aussetzen. Wir brauchen eine Kultur der Offenheit innerhalb unserer Partei. Wir müssen auch wieder mehr voneinander wissen und insbesondere die Abschottung bei den Unterorganisationen aufheben, ohne ihre Autonomie zu gefährden. Wir müssen uns besser kennen, indem wir die Mitgliederdatenbank von Grund auf aktualisieren. Wir müssen dort, wo es Sinn macht, die strenge gremien- und hierarchieorientierte Kommunikation aufbrechen und das einzelne Mitglied verstärkt in den Mittelpunkt stellen. Auch sollen die Mitglieder zum kollektiven Wissen der Partei aktiv beisteuern, indem sie z.B. ihr eigenes Fachwissen teilen oder selbst wichtige Dokumentationen zu Themen liefern. Es ist dann wichtig, ihre Informationen nicht nur zentral zu erfassen und zur Kenntnis zu nehmen, sondern mit Hilfe der digitalen Kommunikationsmittel quer durch die Partei nutzbar zu machen. 12
  • 13. 409 410 1. Digitale Kommunikation 411 412 413 Das Internet bietet uns alle denkbaren Möglichkeiten des einfachen Zugriffs auf und des schnellen Weiterleitens von Information und Wissen sowie des ortsunabhängigen Debattierens. Hier gibt es in der Partei – in CSJ und CSV - noch Nachholbedarf. 414 415 416 417 418 419 420 Unabhängig der konkreten Online-Instrumente und Programme, die man schließlich auswählt, fordern wir die Partei auf, bei der internen Kommunikation im Internet eine kohärente, ambitionierte Strategie und Marschroute festzulegen und sie in den nächsten Monaten konsequent, mit aktiver Unterstützung der Mitglieder, umzusetzen. Im Vorfeld der Aktivierung, muss aber auf jeden Fall eine Benutzungscharta ausgearbeitet werden, welche transparent festlegt, wer, wann, unter welchen Bedingungen zu welchen Informationen Zugang hat. 421 422 423 424 So wollen wir betonen, dass die besten Online-Instrumente ohne klare Regelungen (nicht um zu verbieten, sondern um Unsicherheiten zu vermeiden), Arbeitsaufwand, Pflege und permanente Bearbeitung – ohne autonome Mithilfe der ehrenamtlichen Mitglieder und ihre Bereitschaft sie überhaupt zu benutzen - nicht sinnvoll eingesetzt werden können. 425 1.1. Extranet 426 427 428 429 430 431 432 Wir empfehlen ein umfangreiches, jedoch übersichtliches Extranet aufzustellen, auf welches die Mitglieder zugreifen und auf dem sie miteinander interagieren können. Es dient als Kommunikations-, Arbeits- und Wissensplattform. Hier gilt es beispielsweise eine umfangreiche Datenbank, ein digitales Bildungs- und Parteiarchiv aufzustellen, zu welchen die Mitglieder selbst auch beitragen können. Hier können auch Online-Diskussionen organisiert werden usw. Jedoch muss es inhaltlich übersichtlich und graphisch ansprechend aufgebaut sein, damit es überhaupt benutzt wird. 433 434 435 436 Der Vorteil eines eigenen Extranets ist, dass niemand gezwungen wird, sich auf Facebook oder anderen sozialen Medienplattformen anzumelden und alle Instrumente in einer Plattform kombiniert werden können. Der Nachteil ist, dass die Mitglieder bewusst darauf zurückgreifen müssen. 437 438 1.1.1. Blogs der Mitglieder und Stellungnahmen der Gremien in das interne Online-Netzwerk integrieren 439 440 441 442 Für die Bezirke, Sektionen und Unterorganisationen muss es möglich sein, intern ehrliche und ausführlichere Meinungen, Kommentare, Fragen und Verbesserungen z.B. auf ihre Resolutionen, Stellungnahmen und Pressemitteilungen zu bekommen - dies von anderen Mitgliedern und vor allem jedoch von den nationalen Mandatsträgern. 443 444 445 Genauso interessant und aufwertend wäre es für die Mitglieder, die eigene politische Webblogs im Internet betreiben, auf ihre Beiträge ein größeres parteiinternes Feedback zu bekommen. Eine Moderation dieses Austauschs ist selbstverständlich vonnöten. 446 1.1.2. Digitales Dokumentations- und Wissensarchiv erstellen 13
  • 14. 447 448 449 450 451 452 453 Der Zeitaufwand für die Nicht-Berufspolitiker in der Partei, die inhaltlich arbeiten wollen, kann systematisch reduziert werden, wenn zu den wichtigsten Themen im Internet für jeden zugänglich, aktualisierte Datenbanken zur Verfügung stehen würden. Es wäre demnach sinnvoll thematische Ansammlungen von wichtigen Dokumenten aufzubauen. Sinnvoll wären auch „Factsheets“ anzulegen, welche neben einer thematischen Zusammenfassung und einer Begriffs/Konzepterklärung auch die kritischen Punkte und z.B. die Positionen der verschiedenen Parteien enthalten. 454 455 456 457 Um einen Teil dieser Aufgaben zu bewältigen, besteht die Möglichkeit noch öfters CSJSchülern und Studenten Ferienjobs oder Nebenjobs anzubieten. Dies müsste natürlich in Zusammenarbeit mit einem Ansprechpartner aus der Fraktion und/oder dem Generalsekretariat geschehen. 458 459 460 461 CSJ-Intern ist es wichtig, schnellstmöglich den, unter Punkt I, vom CSJ-Nationalkongress in Auftrag gegebenen Positionskatalog zu schaffen und online verfügbar zu machen, damit jedes neue CSJ-Mitglied einen schnellen und kompletten Überblick über alle aktuellen Positionen der CSJ hat. 462 463 Falls man ohne eigenes Extranet auskommen möchte, gibt es ausreichend Möglichkeiten, je nach Ziel und Bezugsgruppe den Informationsaustausch online zu koordinieren. 1.2. Facebook-Gruppen Die CSJ verfügt neben ihrer öffentlich zugänglichen Facebook-Seite seit mehr als zwei Jahren auch über eine geschlossene Facebook-Gruppe, welche über 100 CSJler umfasst und mit dem Ziel benutzt wird, dass jedes Mitglied Aktivitäten, wichtige Neuigkeiten oder interessante politische Inhalte teilen kann. Auch die CSV sollte das Potential der sozialen Medien nicht nur extern, sondern auch intern nutzen. 1.3. Online Pads Die Pads ermöglichen es einer Gruppe online gemeinsam und gleichzeitig an Texten zu arbeiten, wobei es am besten ist Onlinetreffen im Voraus zu verabreden. Dies ermöglicht es vielen Teilnehmern ihre Ideen einzubringen ohne physisch an einer Sitzung teilnehmen zu müssen und somit den Raum für Debatten zu erweitern. Die CSJ muss diese Technologie noch gezielter und öfters nutzen. Wir raten der CSV auch darauf, z.B. im Rahmen von Arbeitsgruppen, zurückzugreifen. Selbstverständlich ist im Vorfeld dafür Sorge zu tragen, dass alle Betroffenen damit einverstanden sind und den Gebrauch beherrschen. 1.4. Newsletter In der CSJ soll eine Newsletter 3 bis 4 Mal jährlich erscheinen und eine Zusammenfassung der vergangen Monate beinhalten. Es gilt einen umfassenden Rückblick darzustellen, den alle CSJ-Mitglieder erhalten. Auf CSV-Ebene gibt es mittlerweile das Mitgliedermagazin „CSV ELO“, welches in gedruckter Form teilweise diese Rolle erfüllt. Doch erscheint es nur 3 Mal im Jahr. Hier könnte eine regelmäßig erscheinende E-Mail-Newsletter Abhilfe schaffen. 14
  • 15. 464 465 466 467 468 469 Zusätzlich zur digitalen Kommunikation müssen jedoch in CSJ und CSV auch die eher traditionellen Informations- und Kommunikationsstrukturen auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft werden. 2. Traditionelle Kommunikation 2.1. In der CSJ 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 In der CSJ gilt es, eine effizientere Arbeitsaufteilung zwischen Exekutive, Nationalkomitee, Bezirken, Sektionen sowie Schüler und Studenten anzustreben. Subsidiarität und Dezentralisierung sollen hierbei als Leitmotiv angesehen werden. Die heutige Gremienzusammensetzung (z.B. der CSJ-Exekutive) soll darauf überprüft werden, ob sie eine optimale Koordination und Kommunikation leisten kann und gegebenenfalls sollen die nötigen Veränderungen vorgenommen werden. Die weitere Kommunikation innerhalb der CSJ und vor allem zwischen den verschiedenen Entscheidungsebenen (National, Bezirke, Sektionen) muss später diesbezüglich angepasst werden. Der CSJ-Nationalkongress gibt dem CSJ-Nationalvorstand den Auftrag innerhalb von sechs Wochen nach dem Kongress einen Vorschlag für eine klare Arbeitsaufteilung vorzulegen und ein Treffen zwischen Exekutive, Nationalvorstand, Bezirksvorständen, Vorstand von Schüler und Studenten sowie sämtlichen Sektionsvorständen einzuberufen. 482 483 484 485 486 487 488 Es ist auf jeden Fall nötig, dass der nationale CSJ-Vorsitzende und/oder Generalsekretär verpflichtet wird, innerhalb einer Mandatsdauer, wenigstens einmal einer Vorstandssitzung aller CSJ-Bezirke und der aktiven CSJ-Sektionen beizuwohnen. Andererseits sollte jeder Bezirk und jede Sektion den Reflex zurückgewinnen, ihre Aktivitäten rechtzeitig und systematisch, ohne Nachfrage, dem Nationalvorstand zu melden. Um den Kontakt zwischen CSJ-Nationalvorstand und der CSJ-Basis zu verbessern, sollte im Regelfall ein Stammtisch nach dem Nationalvorstand stattfinden. 489 2.2. Zwischen CSJ und CSV 490 491 492 493 Wir sind uns bewusst, dass eine CSJ ihre Ziele nur erreichen kann, wenn es eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Gremien der CSV gibt. Wir sind stolz ein Teil der Partei zu sein. Doch darf in der CSV daraus nicht das Verständnis entstehen, dass wir reine Befehlsempfänger seien. 494 495 496 Wir sprechen uns für regelmäßigere Gespräche zwischen CSJ- und CSVPräsident/Generalsekretär sowie einer Ansprechperson aus der Fraktion aus. CSV und CSJ sollten sich stärker über ihre Vorhaben und Strategien absprechen. 497 498 499 500 501 Es sollten sich gegenseitig Plattformen angeboten werden: wir wünschen uns, dass die CSV Jugendliche auch außerhalb der Wahlkampagnen auf ihren Veranstaltungen auftreten lässt und ihnen regelmäßig die Gelegenheit gibt, sich vor Publikum zu beweisen. Auch die CSJ selbst, muss sich in diesem Punkt bessern, damit nicht immer nur die gleichen CSJ-Vertreter oder allein nur CSV-Verantwortliche bei ihren Aktivitäten öffentlich in Erscheinung treten. 502 503 504 505 Der CSJ-Nationalvorstand soll weiterhin 2 bis 3 Mal pro Jahr Mitglieder des CSVNationalvorstandes einladen. Falls es keine spezifischen Gründe gibt, diese Diskussion geschlossen zu halten, sollen prinzipiell alle interessierten CSJ-Mitglieder dazu eingeladen werden. 15
  • 16. 506 507 2.3. Innerhalb der CSV: Rollen klären und die Kommunikation diesbezüglich neu ausrichten 508 509 510 511 512 513 514 515 In der CSV wäre ein neues und für jeden eindeutiges Rollenverständnis zwischen den verschiedenen Gremien wichtig. Die Statuten allein reichen als Erklärung nicht aus. So soll die Partei eine ernsthafte Debatte darüber führen und damit auch gegenseitige Missverständnisse aus dem Weg räumen, welche Rolle die verschiedenen Gremien der Partei prioritär zu erfüllen haben. Wie sehen die Bezirke, die Sektionen, die Unterorganisationen sich selbst und wie können sie sich am effizientesten für die Gesamtstruktur einbringen? Welche Erwartungen und Wünsche gibt es? Eine optimale Kommunikation kann erst nachher diesbezüglich ausgerichtet werden. 516 517 518 519 520 521 522 523 524 Grundsätzlich ist die CSJ aber jetzt bereits der Meinung, dass vor allem die Mitarbeit der Sektionen stärker gefordert werden und die Kommunikation mit ihnen überdacht werden muss. Die Sektionsverantwortlichen sollen beispielsweise in ganz besonderem Maße über die parteiinterne Aktualität unterrichtet werden, da sie die direkten Ansprechpartner der zahlreichen Mitglieder sind, die in erster Linie lokal engagiert sind und sich nicht regelmäßig auf Bezirksniveau oder auf der nationalen Parteiebene bewegen. Auch wird nicht jedes Mitglied auf Online-Angebote eingehen wollen. Prinzipiell sollen die Bezirke eine regelrechte Unterstützung für die Lokalsektionen sein, aber nicht den Hauptinformationsfluss zu ihnen darstellen. 525 3. Innerparteiliche Mediation 526 527 528 529 Eine Partei ist und bleibt immer auch Machtinstrument. Es wird immer Auseinandersetzungen und Machtkämpfe geben. Es wird extreme kollektive und individuelle Stressmomente und knallharte Konflikte geben. Es wird Feindschaften, Enttäuschte und Unzufriedene geben. In der CSV und auch in der CSJ. 530 531 532 533 534 535 536 537 538 Soweit wie möglich, wollen wir jedoch eine Kultur des Respekts und der Solidarität in der Partei wahren und fördern. So stellen wir unmissverständlich klar, dass wir uns dagegen verwehren, dass ehrenamtliche Mitglieder, insbesondere Jugendliche, in oder außerhalb von Parteigremien „zurecht gestutzt“, mit übler Nachrede oder Beleidigungen konfrontiert werden. In einer christlich-sozialen Volkspartei erwarten wir uns, dass es diesbezügliche keine Toleranz, sondern Konsequenzen gibt. Nicht im Sinne, dass man bestraft, sondern, dass Fehlverhalten thematisiert und nicht totgeschwiegen wird. Denn je eher interne Konflikte gelöst werden können, je eher auch Missverständnisse aufgeklärt werden, umso besser. 539 540 541 542 Dies heißt nicht, dass es keine (scharfe) Kritik und keine Vorwürfe gegen gewisses Verhalten und öffentliche Stellungnahmen von Personen und Parteigremien geben kann. Im Gegenteil. Es gilt sich öfters als bisher, respektvoll, aber bestimmt gegenseitig die Meinung zu sagen und Bedenken im direkten Kontakt mitzuteilen. 543 544 545 546 547 Insgesamt fehlt in der Partei aber eine offizielle Anlaufstelle, an die sich Mitglieder im Ernstfall wenden können und die wenigstens versuchen könnte, sich mit den angesprochenen Problemen im Detail zu beschäftigen. In diesem Punkt ist die Partei noch in veralteten Mustern und Denkweisen alleiniger Disziplinarorgane steckengeblieben, die jedoch nur in Extremfällen richten und zur Geltung kommen dürfen und können. 16
  • 17. 548 549 550 Deshalb fordern wir die CSV-Parteiführung auf, eine offizielle, neutrale Mediationsstelle zu schaffen oder eine diesbezügliche Partnerschaft mit externen Dienstleistern einzugehen. 17
  • 18. 551 III. Weiterbildung der Mandatsträger und Mitglieder 552 553 554 555 556 557 558 Die Partei braucht eine größere Bereitschaft der Mitglieder zur Eigeninitiative und ein generelles Zutrauen von Seiten der Mitglieder, sich bei Veranstaltungen außerhalb der Parteistrukturen öffentlich zu Wort zu melden. Zu den Grundvoraussetzungen für eine solch aktive und konstruktive Diskussionsmentalität der Parteimitglieder gehört ein ausführliches Weiterbildungsprogramm. Auch gilt es insbesondere Jugendliche sowie die Mandatsträger der sogenannten „zweiten und dritten Reihe“ zu fördern und sie dabei zu unterstützen, Wissenslücken sowie fehlende Kompetenzen aufzuarbeiten. 559 560 561 562 Wir fordern die Parteiverantwortlichen deshalb auf, in Zukunft noch verstärkt in die politische Weiterbildung der Parteimitglieder zu investieren. Die Weiterbildungen müssen dabei sowohl das Erwerben von Wissen, als auch das Entwickeln von Kompetenzen umfassen. 563 564 565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 581 582 Wir wollen, dass alle Mitglieder die Möglichkeit erhalten, sich ein solides Wissensfundament in den verschiedenen Bereichen der nationalen und internationalen Politik sowie in der Geschichte und den Werten unserer Partei aufzubauen (Beispiele: Einführung über den Finanzplatz, den Staatshaushalt, die europäischen Institutionen, die christliche Soziallehre usw.). Wir wollen, dass vor allem junge Mandatsträger (Abgeordnete, Mandatsträger auf Gemeindeebene sowie die Mandatsträger innerhalb der Parteigremien, wie z.B. CSJSektionspräsidenten) bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen (Rhetorik, Teammanagement, Konfliktlösung, Verfassen von Berichten, …) gefördert und so gezielt auf die Bewältigung ihrer Aufgaben in- und außerhalb der Partei vorbereitet werden. Wir wollen aber auch, dass ältere Mandatsträger sich verstärkt mit den neuen Medien und den Kommunikationsmöglichkeiten des Internets (siehe Punkt II) auseinandersetzen können. 583 584 Im Vergleich zu früheren Bildungsangeboten der Partei, sind wir der Meinung, dass folgende grundlegende Änderungen notwendig sind: 585 586 587 588 589 590 591 592 593 594 Eine Planung der Weiterbildungen, die einen Zyklus von 2 Jahren (Mandatsdauer in der CSJ) bzw. 3 Jahre (Mandatsdauer in der CSV) umfassen. Eine sinnvolle politische Bildung überschreitet jedoch das alleinige Vermitteln von Wissen und Kompetenzen. Das Erlernte muss auch regelmäßig praktisch angewandt werden können. In diesem Sinne wollen wir die Parteiführung anhalten, bei der Besetzung der Parteigremien sowie bei öffentlichen Auftritten verstärkt auch auf junge Talente zu setzen. Ein kohärenter Aufbau der Weiterbildungen in Verbindung mit den Themenkonventen (siehe Punkt I). Eine Koordination zwischen CSJ-Nationalvorstand und CSV-Führung über diejenigen Weiterbildungen, die ganz spezifisch junge Mandatsträger und allgemein die Parteijugend betreffen. 18
  • 19. 595 596 597 598 599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 612 613 614 615 616 617 Eine systematische Erfassung der Experten aus dem Pool der 10.000 Parteimitglieder, die fähig sind, Weiterbildungen in ihrem Kompetenzbereich abzuhalten und auch bereit sind, dies zu tun (eine Aufgabe, die z.B. erleichtert wird mit Hilfe einer Neuerfassung von Mitgliederdaten und des Extranets – siehe Punkt II). Eine solche Liste sollte auch für den CSJ-Nationalvorstand verfügbar sein, um autonom Weiterbildungen für die Parteijugend organisieren zu können. 618 619 Wir sind uns bewusst, dass wir innerhalb der CSJ selbst viel bewirken können und eigene Anstrengungen unternommen werden müssen. So wollen wir uns zum Ziel setzen: 620 621 622 623 624 625 626 innerhalb der CSJ eine Art Debattierclub ins Leben zu rufen. In dessen Rahmen würde man sich regelmäßig treffen, um gezielt das Argumentieren und Überzeugen in verschiedenen Themenbereichen zu üben ; 627 628 629 630 631 Allgemein wünschen wir uns, dass in der Partei die Lernkultur umfassend gepflegt wird. Schwächen der jungen Mitglieder (z.B. bei der Rhetorik) sollen offen angesprochen und als Partei gemeinsam behoben werden. Sie sollen aber nicht als Grund angesehen werden, diese engagierten Jugendlichen zu demotivieren. Im Gegenteil, es gilt ihr Engagement zu würdigen und sie weiterhin zu ermutigen. Ein langfristiger Aufbau der Kompetenzen junger Mandatsträger, durch Kontinuität und regelmäßiges Feedback. Ein Wochenende, in dessen Rahmen im Schnelldurchlauf einige Konzepte und Übungen trainiert werden, reicht nicht aus, um das Erlernte tatsächlich zu verinnerlichen. Um sich stetig verbessern zu können, wäre es nützlich, dass praktische Erfahrungen (wie eigene öffentliche Reden) von kompetenter Seite punkto Inhalt und Form bewertet werden. Ein Festhalten der Weiterbildungen (z.B. der CSV-Akademie) auf Video. Die Filmaufnahmen sollen den Parteimitgliedern (oder wenigstens den Mandatsträgern) mithilfe eines zu schaffenden Extranets via Internet zugänglich sein (siehe Punkt II), damit sie diese zeit- und ortsunabhängig verfolgen können. Das Erstellen eines Bildungsarchivs innerhalb des CSV-Generalsekretariats und auf dem zu schaffenden Extranet (Beispiel: eine Liste der wichtigsten Werke zur christlichen Soziallehre). So können sich die Mitglieder im Besitz der richtigen Informationen und Quellenangaben eigenständig weiterbilden. eine politische Sommeruniversität einzuführen ; uns über die Wiedereinführung eines Mentoringprogramms zu beraten. 19
  • 20. 632 IV. Rekrutierung und individuelle Förderung der Mitglieder 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 Die CSJ muss als Jugendpartei stets auf die eigene Erneuerung achten und weitere Jugendliche für ihre Sache hinzugewinnen. Die Entscheidung Mitglied einer politischen Partei zu werden, ist immer ein persönlicher Entschluss, der ein Interesse für Politik und die Identifikation mit den Grundsätzen sowie den Ideen einer Partei voraussetzt. Der Weg zur Mitgliedschaft unterscheidet sich jedoch: einige wenige treffen diese Entscheidung, ohne vorher je mit der CSJ/CSV in Kontakt gestanden zu haben. Andere Jugendliche werden Mitglied, weil die CSJ sie auf Informationsständen oder bei Aktivitäten anspricht. Sehr viele Jugendliche treten der Partei bei, weil Freunde oder Verwandte, die bereits Mitglieder sind, sie zu einem politischen Engagement in der CSV motivieren konnten. So müssen wir gemeinsam daran arbeiten, alle potentiellen Wege zur Mitgliedschaft optimal für uns zu nutzen. 644 645 646 Allerdings soll die CSJ nicht nur Rekrutierungsmaschine für die Partei sein, sondern den aktiven Mitgliedern ein attraktives Angebot aus politischen und sozialen Aktivitäten, aus Weiterbildungen, Förderung und politischen Karriereperspektiven anbieten können. 647 1. Jugendliche für Parteipolitik interessieren und neue Mitglieder anwerben 648 649 650 651 652 Um mit mehr potentiellen Mitgliedern in Kontakt zu treten, muss die CSJ (als Organisation sowie die individuellen Mitglieder) verstärkt Präsenz auf den sozialen Netzwerken zeigen und den eigenen Internetauftritt stetig modernisieren. Die CSJ soll des Weiteren regelmäßig einen Stammtisch organisieren, zu dem sowohl alle Mitglieder, als auch Nicht-Mitglieder eingeladen werden. 653 654 655 656 657 658 659 660 661 Durch einen Ausbau der Beteiligungen von CSJ-Teams an Veranstaltungen wie dem Landjugendtag, „Relais pour la vie“, „24 Stonnen Velo Wëntger“, „Walfer Vollekslaf“ usw., durch eine aktive Beteiligung von CSJ-Mitgliedern bei Veranstaltungen anderer Organisationen (Konferenzen, Vorführungen, Jugendkonvents, Jugendparlament usw.) und durch eine Unterstützung der Aktivitäten von Verbänden und Vereinen, können wir zeigen, dass wir nicht abgeschottet von der Gesellschaft Politik betreiben und können wir neue Kontakte knüpfen. Allerdings sollen all diese Aktionen auf keinen Fall nur mit dem Hintergedanken in Angriff genommen werden, neue Mitglieder zu rekrutieren. Dies würde sich mittel- bis längerfristig als kontraproduktiv erweisen. 662 663 664 665 666 667 668 669 670 Die CSJ soll bei eigenen großen Veranstaltungen wie einem Parteistand auf der „Foire de l’étudiant“ (wo unbedingt eine Lösung für eine erneute Präsenz aller Jugendparteien gefunden werden muss) die Möglichkeit gezielter nutzen, neue Mitglieder zu rekrutieren. In Zukunft setzt dies eine noch intensivere Vorbereitung solcher Informationsstände voraus. Es muss stärker an unterschiedlichem und sehr spezifischem Informationsmaterial gearbeitet werden. Die Mitglieder, die auf den Ständen stehen, müssen auch noch besser auf Gespräche und Diskussionen vorbereitet werden (was im Grunde jedoch durch Umsetzung der Punkte I, II und III garantiert wird). Doch auch die CSV-Mandatsträger müssen bereit sein zu helfen und systematisch in die Planung miteinbezogen werden. 671 672 673 674 Es müssen ferner zu erst einmal die Gelegenheiten ausgebaut werden, bei welchen man den Kontakt zu interessierten Jugendlichen herstellen kann. In Zusammenarbeit mit der CGJL und den anderen Jugendparteien soll es von offizieller Seite ermöglicht werden, auch außerhalb der Wahlkämpfe, bspw. im Rahmen der „instruction civique“, regelmäßige 20
  • 21. 675 676 677 678 679 680 Diskussionsrunden in Lyzeen zu organisieren. Es gilt die Schüler nicht anhand einer radikalen Auslegung der „Neutralität“ vor Parteipolitik zu „schützen“. Es gilt sie, im Gegenteil, in einem solch geregelten und geordneten Rahmen mit dem Pluralismus der politischen Meinungen sowie den unterschiedlichen politischen Grundsätzen und Leitbildern zu konfrontieren. Es liegt dann in unseren Händen, die Jugendlichen von unseren Ideen und von unserer Partei zu überzeugen. 681 682 683 Die CSV und CSJ sollen durch die Themenkongresse und –konvents (siehe Punkt I) selbst auch interessante Plattformen schaffen, in dessen Rahmen Nicht-Mitglieder, die politisch interessiert sind, an die Partei herangeführt werden können. 684 2. Neue Mitglieder besser einbinden 685 686 687 688 689 690 691 692 693 694 695 696 697 Es ist wichtig, dass die CSJ die neuen Mitglieder sofort besser einbindet und verhindert, dass ausgerechnet neue Mitglieder ein Dasein als Karteileichen fristen, nur weil sie nicht zur richtigen Zeit den richtigen Ansprechpartner in der CSJ (oder der CSV) gefunden haben. Die Informationen über neue Mitglieder müssen deshalb schneller und konsequenter zu den richtigen Personen gelangen. Der CSJ-Nationalkongress schlägt dem neuen Nationalkomitee deshalb vor, eine Person in der CSJ explizit für neue Mitglieder verantwortlich zu machen. Diese Person soll vom Generalsekretariat über jedes neue Mitglied im CSJ-Alter automatisch und schnellstmöglich informiert werden und einen direkteren, persönlichen Kontakt zum neuen Mitglied herstellen, sowie die CSJ-Exekutive und die zuständigen Bezirks- und Sektionsverantwortlichen kontaktieren. Jedem neuen aktiven Mitglied soll anfangs ein bereits erfahreneres CSJ-Mitglied als erste Bezugsperson zur Seite gestellt werden. Dies soll auch diejenige Person koordinieren, der vom Nationalvorstand die Zuständigkeit für neue Mitglieder zugeteilt wurde. 698 699 700 701 702 703 704 Die Stammtische sowie vereinzelt offene Sitzungen der Gremien sollen es den neuen Mitgliedern ermöglichen, sich schneller in den Alltag der Parteiarbeit einzubringen. Bei Veranstaltungen, wie den Themenkongressen, dem jährlichen Sommerevent oder der „Rentrée politique“ der CSJ sollten jedes Mal die neuen Mitglieder einzeln und persönlich kontaktiert werden, um sie dazu zu motivieren an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen muss aber ganz besonders darauf geachtet werden, dass die neuen Mitglieder entsprechend empfangen werden und sich leicht integrieren können. 705 706 707 708 709 710 711 712 Nach der Einführung eines Extranets (siehe Punkt II), können neue Mitglieder schnell und individuell in den Informationsfluss der Partei eingebunden werden. Die neuen (aber anfangs auch die anderen) Mitglieder sollten zudem systematisch über ihre Erwartungen an ihr parteipolitisches Engagement und ihre Interessengebiete (sowohl thematisch, als auch was mögliche Aufgaben bei Aktivitäten betrifft, wie z.B. Filmen, Fotografieren usw.) befragt werden. Dies würde es der CSJ und der CSV ermöglichen, gezielt auf die interessierten Mitglieder zurückzugreifen, falls man Unterstützung benötigt. Schließlich muss das Begrüßungspaket der CSJ für neue Mitglieder ausgebaut und attraktiver gestaltet werden. 713 714 715 716 717 3. Ausländische Mitbürger für die Parteipolitik und die CSV begeistern Für die CSJ ist es wichtig, dass sich auch ausländische Mitbürger stärker an dem politischen Meinungsprozess innerhalb der Parteien beteiligen. Deshalb muss die CSJ das Gespräch mit den Ausländerorganisationen suchen und versuchen auch Jugendliche ausländischer Herkunft oder Nationalität zu einem parteipolitischen Engagement zu ermutigen. Das 21
  • 22. 718 719 Infomaterial der CSJ soll deshalb nicht nur auf Luxemburgisch und/oder Deutsch, sondern auch auf Französisch verfügbar sein. 720 721 722 723 724 In der CSV muss im Rahmen der allgemeinen Rollenklärung der unterschiedlichen Gremien (siehe Punkt II), die Bestimmung und die Hauptaufgaben der CSV International (zusammen mit den Beteiligten) einmal ganz eindeutig festgelegt werden und alle Mitglieder der Partei darüber informiert werden. Gegebenenfalls muss die Partei über Zusatzangebote und weitere Schritte beraten. 725 726 4. Einsatz belohnen durch individuelle Förderung - Motivieren durch Partizipation 727 728 729 730 Zum Fördern der Mitglieder gehört ein konsequenter Aufbau junger Kandidaten im Hinblick auf die nächsten Wahlen. Eine Neuauflage des Mentoringprogramms von 2001 soll deshalb ins Auge gefasst werden. Hiervon könnten diejenigen CSJ-Mitglieder profitieren, die viel Zeit und Energie in ihr politisches Engagement stecken wollen. 731 732 733 734 735 736 737 738 Auf nationaler Ebene sollen besonders die Arbeitsgruppen dazu dienen, potentielle Kandidaten hervorzubringen. Die Verantwortlichen oder speziell designierte Mitglieder der CSJ-Arbeitsgruppen sollen als CSJ-Sprecher in dem betroffenen Kompetenzbereich öfters nach außen in Erscheinung treten und auch in die CSV-Arbeitsgruppen integriert werden. Sie sollen sich in ihrem Bereich konsequent spezialisieren. Allgemein soll in der CSJ ein Verteilen der Verantwortungsbereiche auf mehr Mitglieder ihre Stärken fördern und Schwächen offenbaren. Die Partei soll durch ein Angebot an Weiterbildungskursen diesen dann helfen ihre Schwächen zu überwinden (siehe Punkt III). 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 Die Gemeindewahlen 2017 werden für die CSJ ein entscheidender Moment sein. Im Vorfeld soll die CSJ ihre Mitglieder in Zusammenarbeit mit den CSV-Sektionen bestmöglich auf die Aufgaben der Gemeindepolitik vorbereiten. Die Jugendlichen sollen sich durch ihr Wissen und ihr Engagement als Kandidaten für die Gemeindewahlen aufdrängen, anstatt, dass sich die Partei die Frage stellen muss, wo man Quotenjugendliche für die Kandidatenliste finden kann. Auch den vier CSJ-Bezirksvorständen kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu, indem sie, zusammen mit dem CSJNationalvorstand, jetzt bereits aktiv nach potentiellen Kandidaten suchen. Auch sollen die Bezirksvorstände öfters mit den CSJ-Sektionen oder den lokalen Kontaktpersonen Aktivitäten in den Gemeinden ihres Bezirks organisieren, im Rahmen dessen sich potentielle Jugendkandidaten ihrem „Heimpublikum“ präsentieren können. Dies ist am besten mit Einbeziehung der CSV-Sektionen umzusetzen, bei mangelnder Bereitschaft dann aber auch ohne diese. Wichtig ist es z.B. bei Themenabenden auch lokale Vereine und Organisationen einzuladen, die sich in der Gemeinde, um die angesprochenen Probleme sorgen. 753 754 755 756 Fraktion und Generalsekretariat sollen weiterhin auf aktive oder verheißungsvolle CSJler zurückgreifen und ihnen Praktika, Ferienjobs oder Nebenjobs anbieten. Diese brauchen unter den Mitarbeitern eine Referenzperson und müssen in ihren Aktivitäten entsprechend begleitet werden (siehe Punkt II). 757 758 22
  • 23. 759 760 761 762 763 764 765 766 5. Freundschaften aufbauen bezirksübergreifend) stärken und den Zusammenhalt (auch Die CSJ ist ein Verein, in dem nicht nur gearbeitet wird, sondern in dem auch Freundschaften geschlossen werden. Die Freizeitaktivitäten sind deshalb weiterhin nicht zu vernachlässigen. Von den Sektionen, den Bezirken und auch national wird in der CSJ in diesem Bereich im Laufe eines Jahres schon sehr viel angeboten. Doch muss eine bezirksübergreifende Beteiligung an diesen Aktivitäten noch etwas stärker gefördert werden. 6. Ausscheidende CSJ-Mitglieder nicht verlieren 767 768 769 770 771 Spätestens mit 33 Jahren ist in der CSJ Schluss. Und dann? Nur die wenigstens schaffen es bis dahin ein national- oder lokalpolitisches Amt auszuüben. Auch nicht jeder hat das Glück eine aktive und funktionierende CSV-Sektion in seiner Gemeinde zu haben. Und nicht jeder wird in einen CSV-Bezirksvorstand gewählt. Themenkongresse und Themenkonvente schaffen in diesen Fällen auch nur eine ungenügende Abhilfe. 772 773 774 775 776 777 778 779 In seine Arbeit innerhalb der CSJ hat das Mitglied aber viel Zeit und Energie gesteckt. Die Partei hat vielleicht auch einige Weiterbildungen finanziert. Dieses Leistungen und dieses Potenzial dürfen nicht so einfach verloren gehen. Die CSJ, zusammen mit der CSV, muss sich unbedingt Gedanken machen, wie sie verdienstvolle CSJler, die zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens keine CSV-Mandate ausüben, weiterhin in Parteistrukturen und Gremien integrieren und ihnen weiterhin ein interessantes, politisches Engagement ermöglichen kann. Die Partei, aber auch eine CSJ, muss den Kontakt zu diesen Mitgliedern aufrechterhalten. 780 781 782 783 784 Zudem muss die Partei stärker versuchen für Mitglieder in diesen Alterskategorien einige familienfreundliche politische Aktivitäten anzubieten oder gewisse Veranstaltungen für Eltern terminmäßig günstig zu legen (ein Vorbild wären zum Beispiel die „Midis de l’Europe“ des Europahauses, die in der Arbeitswoche in den Mittagspausen stattfinden). Sehr positiv sehen wir deshalb die Wiedereinführung des Familienfestes von 2013. 23
  • 24. 785 IV. Externe Kommunikation 786 1. Konstruktive Zusammenarbeit mit den Journalisten 787 788 789 790 791 792 793 „Kommunikation ist die Basis der Demokratie. Sie ist ein wichtiges Element zur Verwirklichung der demokratischen Mitsprache. (…) In diesem Sinne können die Medien (…) ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn sie frei sind von jedweder voreingenommener Einflussnahme. Die Unabhängigkeit und Vielfalt im Medienbereich sowie die Freiheit der Presse sind ein Grundpfeiler jeder freien und demokratischen Gesellschaftsordnung.“ 794 CSJ-Grundsatzprogramm „Bausteng fir d’Zukunft“ (1992) 795 796 797 798 799 800 801 802 803 Wir müssen den Journalisten immer respektvoll begegnen. Wir müssen ihnen ausreichend Informationen geben, mit ihnen kooperieren und ihnen logistisch bei der Ausübung ihrer Arbeit so weit wie möglich entgegenkommen. Trotz sozialer Netzwerke und eigener Internetpräsenz bleiben die Medien (Print, Radio, TV und ihre Internetseiten) ausschlaggebend zur Wahrnehmung der Partei in der Bevölkerung. Deshalb sollte in Fraktion oder Generalsekretariat eine allgemein bekannte Kontakt- und Anlaufstelle für die Journalisten bestehen. Diese muss aber selbst auch die nötigen Informationen haben, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. 2. Verstärkte dezentrale Nutzung der sozialen Medien 804 805 806 807 Die Partei hat innerhalb der letzten zwei Jahre ihren Auftritt in den sozialen Medien stark verbessert. Sie soll ihre Aktivität weiterhin konsequent ausbauen. Doch gilt, dass neben den alltäglichen Aktivitäten, größere „Facebook“- Kampagnen zur Unterstützung von politischen Prozessen und Botschaften langfristig geplant und umgesetzt werden müssen. 808 809 810 811 812 813 814 815 816 Mehr noch als die Partei und ihre Gremien stehen die nationalen und lokalen Mandatsträger selbst in der Pflicht. Die Mandatsträger müssen einsehen, dass die Kommunikation in den sozialen Medien in erster Linie von der direkten, persönlichen Relation lebt. Wenn es ihr Wunsch ist, dass die Partei auf Facebook, Twitter, … eine effiziente Kommunikation betreibt, müssen sie selbst aktiv werden und mit ihren Konten diesbezüglich sowohl eigenständig agieren, als auch systematisch Beiträge der Partei kommentieren, liken, retweeten, und sharen. Für all diejenigen, die hier noch nicht aktiv sind, sollte die Partei mit Nachdruck eine Weiterbildung anbieten und erklären, wie man vor allem „Facebook“ und „Twitter“ im politischen Alltag konstruktiv nutzen kann. 817 818 819 820 821 822 823 824 Damit die normalen Mitglieder in der Partei ihre sozialen Medienauftritte und Blogs auch von Zeit zu Zeit parteipolitisch, aber unabhängig und eigenständig, nutzen können, haben CSV und CSJ eine große Herausforderung zu meistern: eine interne Kommunikation auf die Beine zu stellen, die nicht in erster Linie die Gremien, sondern das einzelne Mitglied in den Mittelpunkt stellt (siehe Punkt II). Interne und externe Kommunikation müssen diesbezüglich aufeinander abgestimmt werden. Zudem müssen die Mitglieder das Signal erhalten, dass ihre politischen Stellungnahmen hier wie anderswo durchaus stark erwünscht sind und wahrgenommen werden (siehe Punkt I). 24
  • 25. 825 826 827 828 829 In der CSJ müssen wir das Management der eigenen Internetauftritte dezentralisieren, im Sinne dass, die unterschiedlichen CSJ-Gremien eigenständig ihre Beiträge veröffentlichen können. Wir sollen auch überlegen, inwiefern eine CSJ-Präsenz auf Twitter Sinn machen kann. Schließlich müssen wir gemeinsam mit der CSV schauen, wie wir verstärkt auf Videobotschaften zurückgreifen können. 830 831 832 3. Integration der Beiträge von Parteigremien sowie der Mitgliederwebblogs – nicht nur in der internen (siehe Punkt II), sondern auch in der externen Kommunikation 833 834 835 836 837 Die CSJ schlägt vor auf der Internetseite der CSV eine spezifische Rubrik für Blogs von Parteimitgliedern anzubringen. Es braucht dafür aber eine faire, transparente und klare Regelung, wie diese, sowie die Beiträge der unterschiedlichen Parteigremien (die vielleicht nicht immer die Position der Parteiführung wiederspiegeln), hier in die externe Kommunikation der Partei eingebettet werden. 838 4. Miteinbeziehen junger Mitglieder bei Pressekonferenzen 839 840 841 842 843 Wir begrüßen die Anstrengungen der Partei im Wahlkampf 2013 verstärkt junge Kandidaten bei Medienauftritten miteinzubeziehen. Unser Wunsch für die Zukunft ist, dass die CSV bei Pressekonferenzen junge Mitglieder weniger nur als Statisten benutzen. Sie sollten öfters die Möglichkeit haben, das Wort zu ergreifen. Dies setzt selbstverständlich eine größere thematische Spezialisierung der jungen Mitglieder und Training in solchen Auftritten voraus. 844 845 846 Im Rahmen von CSJ-Pressekonferenzen sollen wir darauf achten, dass neben dem CSJPräsidenten, auch immer Vertreter der Exekutive beziehungsweise der CSJ-Arbeitsgruppen aktiv daran teilnehmen können. 847 848 849 850 851 5. CSJ-Redaktionsgruppe Die CSJ soll eine Redaktionsgruppe für ihre interne und externe Kommunikation, aber vor allem für die Zeitschrift „Schwaarzen Hond“ einsetzen. Für diese muss ein Konzept entwickelt werden, welches spezifisch auf ein externes, jugendliches Publikum ausgerichtet ist, ohne jedoch ein reines „Propaganda“-blatt im negativen Sinne des Wortes zu sein. 25
  • 26. 852 „Mir wëlle méi“ 853 854 855 856 857 858 859 860 Was nun? Nach den Wahlen vom 20. Oktober 2013 ist die CSV immer noch die stärkste Partei des Landes. Bei Weitem. Dennoch sind wir in der Opposition. Dies ist eine Enttäuschung und entspricht sicher nicht unserer Wunschvorstellung. Es ist jedoch keine Tragödie, kein Drama und kein Weltuntergang. Wir können jetzt – vielleicht glücklicherweise – einige Baustellen in der Partei nicht mehr durch den Glanz einer Regierungsbeteiligung aufwiegen oder verstecken. Wir können auch ein Umsetzen des CSV-Wahlprogrammes und des Regierungsabkommens nicht länger bei Parteikongressen in den Vordergrund stellen und bejubeln. 861 862 863 864 865 866 867 868 Sicherlich sollten wir uns, wie es von einigen Seiten gefordert wird, Fragen über die jüngste Vergangenheit stellen und diese gründlich aufarbeiten. In erster Linie sollten wir jedoch nach vorne schauen. Wir sollten uns nun in den nächsten Monaten die Zeit nehmen, gemeinsam über alle Aspekte einer modernen Partei zu diskutieren, unsere Strukturen überdenken und uns ernsthaft über gegenseitige Wünsche, Annahmen und Anforderungen unterhalten. Danach gilt es die nötigen Entscheidungen zu treffen und zusammen daran zu arbeiten, diese umzusetzen. Lediglich ein “weiter so” können wir uns aber auf jeden Fall nicht leisten. Wir brauchen Erneuerung. 869 870 871 872 873 874 875 Die CSJ versteht die Erneuerung nicht nur als Forderung an andere. CSV und CSJ müssen diesen Prozess gleichermaßen in Angriff nehmen und sollten sich dabei unterstützen. Als Partner. Wir sind nicht an einem Machtkampf zwischen Jung und Alt interessiert. Wir wetzen keine Messer. Uns geht es nicht um „Köpfe“. Doch sind wir entschlossen, nun einige der Baustellen in der Partei schnell in Angriff zu nehmen. Deshalb werden wir all diejenigen unterstützen, die unsere Sicht der Parteiarbeit teilen. Alle, die mit uns gemeinsam an der Realisierung des vorliegenden Programms innerhalb der Partei arbeiten möchten. 876 877 878 879 880 881 882 883 884 „Mir wëlle méi“ heißt für uns, dass wir eine Partei wollen, die weiter Zusammenhalt und Geschlossenheit pflegt, doch auch offenere Plattformen für kontroverse Debatten und direkte Demokratie fördert. Wir wollen eine Partei, in der auf breiter Basis, mit Einbeziehung der ehrenamtlichen Mitglieder, an Zukunftskonzepten für Luxemburg und für seine Einwohner gearbeitet wird. Wir wollen eine Partei, die keine Angst vor gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten hat. Wir wollen eine Partei, die bereit ist, sich von Zeit zu Zeit in Frage zu stellen und in der konstruktive Kritik nicht sofort als personenbezogene Attacke, gar als Beleidigung oder Verrat an Mandatsträgern und Partei angesehen wird. Wir wollen eine richtige Denkfabrik. 885 886 887 888 889 890 „Mir wëlle méi“ heißt für uns ferner, dass wir eine Partei wollen, die ihre Grundsätze stärker als Maßstab für das eigene Parteileben nimmt. Wir wollen eine Partei, die das einzelne Mitglied in den Mittelpunkt stellt. Sei es bei inhaltlichen Debatten oder der internen Kommunikation. Wir wollen eine Partei, die allen Mitgliedern die Möglichkeit bietet, sich dank ihres politischen Engagements zu entfalten. Wir wollen eine Partei, in der Solidarität und Respekt immer großgeschrieben werden. Wir wollen eine christlich-soziale Gemeinschaft. 891 892 893 „Mir wëlle méi“ heißt für uns schließlich, dass wir Vertrauen in die Partei und ihre Mitglieder haben. Dass vieles zufriedenstellend läuft und teilweise hervorragende Arbeit geleistet wird. Es bedeutet jedoch auch, dass wir uns noch verbessern müssen. Unsere Stärken gilt es zu 26
  • 27. 894 895 erhalten und darauf aufzubauen. Unsere Schwächen und Defizite sollten wir systematisch, von Grund auf und nachhaltig aufarbeiten. 896 897 898 899 900 Es ist nun einmal eine riesige Herausforderung die Erwartungen von Berufspolitikern, ehrenamtlichen Mandatsträgern und normalen Mitgliedern gleichermaßen zu erfüllen. Sind die Erfahrungen, die Wissens- und Kompetenzfundamente doch extrem unterschiedlich. Und haben wir alle doch sehr ungleiche Voraussetzungen und Möglichkeiten uns mit dem Parteileben und der Politik zu beschäftigen. 901 902 903 Dennoch müssen sich alle einbringen können. Für alle muss die Partei interessant bleiben. Schlussendlich muss jeder Einzelne eine überzeugende Antwort auf die Frage finden können: „Weshalb soll ich mich in der CSJ und der CSV engagieren?“ 27